Eine Online-Bestellung

[fränk]

Seltsam was dann so alles angeleiert wird.

Ich habe am Sonntagabend bei arktis.de etwas bestellt.


10 Minuten später bekomme ich eine E-Mail von "United Online Services AG" aus der Schweiz.
Keine Ahnung wer die sind, die kennen aber meinen Namen und meine Anschrift, haben mir eine Kunden ID gegeben, eine Buchungsnummer und haben auch gleich 74,80€ gebucht. Soll oder Haben? Keine Ahnung.
Außerdem wünschen sie mir weiterhin viel Spaß im Internet.

Kurz danach kommt eine E-Mail von arktis, in der sie meine Bestellung bestätigen.
Es werden der Nettobetrag, die Steuer, der Versand und die Gesamtsumme aufgelistet.
Rechnungs- und Lieferadresse werden bestätigt.
Alles weitere könnte ich in meinem Kundenbereich einsehen.

Gestern morgen kommt dann eine Mail von arktis, in der mir mitgeteilt wird:
"Ihre Bestellung mit der Auftragsnummer xxxxxxx  haben wir soeben in unsere
Warenwirtschaft übernommen. Wir werden Ihre Bestellung jetzt schnellstmöglich
bearbeiten und Ihnen umgehend zusenden.

Den Bearbeitungsstatus können Sie auch jederzeit auf Wunsch online in Ihrem
Kundenbereich bei www.arktis.de verfolgen."

Die Warenwirtschaft hat's also übernommen.

Danach schaue ich nun in diesen Kundenbereich.
Ich habe als Privatperson bestellt, im Kundenbereich wird aber nur meine Firmenanschrift verwaltet und das Konto ist leer. Keine ausstehenden Aufträge.

Weil ich vermeiden will, daß die Pappnasen die Firmen KK belasten, rufe ich an.
Nö, sagt ein nettes Mädel, es wird schon die richtige KK belastet. Es wird immer die KK belastet, die bei der Bestellung angegeben wird. Gut!
Ich frage was die Nummer mit der Schweizer Firma soll, warum Arktis meine Daten an die weitergibt und warum die nur unverständliche Mails, noch vor arktis selber, raushauen.
Das geschehe zu meiner Sicherheit!
Oooops!
Zu meiner Sicherheit.
Ich will wissen, was daran sicherer ist, wenn außer arktis noch eine weitere Firma meine KK-Daten, Name und Adresse hat.
Arktis hat gar keine Daten von mir. Alles an die Schweizer weitergegeben.
Ich frage: "Sie wissen aber schon wer ich bin und was ich bestellt habe?"
"Ja sicher, Herr fränk!"
Ah ja, arktis hat keine Daten von mir.

Ich frage wann ich die Lieferung bekomme.
Im Shop war der Artikel mit "auf Lager" gekennzeichnet, ich merke aber noch an: "Ich vermute aber eher Sie haben gar kein Lager."
Das Mädel am anderen Ende: "Doch doch! Ich muss mich kurz Informieren wann der Artikel an Sie versendet werden kann, ich würde Sie gerne zurückrufen."

Einverstanden.

10 Minuten später ruft das Mädel an: Herr fränk, ich habe mit unserem Lieferanten gesprochen, der Artikel ist bei ihm vorrätig und geht heute noch an uns (an arktis!) raus.
Danach geht er umgehend an Sie!

[edit]:
Übersehen:
Heute Mittag bekam noch eine Mail zwischendurch, in der informiert wurde, daß die Bestellung nun kommissioniert und der Versandabteilung übergeben wurde.
[/edit]

Eben bekomme ich die vorerst letzte E-Mail:
Der Artikel wurde an Sie versendet.

Ich finde es bemerkenswert, wie selbstverständlich Daten weitergegeben werden (war wohl angekündigt, irgend 'was dazu stand auf der arktis-Seite) und von welchen Informationen die Firmen glauben, sie würde den Kunden interessieren.

Jetzt bin nur gespannt, ob ich eine vernünftige Rechnung zu dem Vorgang bekomme, oder mir irgend eine Mail ausdrucken muss.

[warlord]

United Online Services AG ist ein sogenannter Payment Service Provider. Die KK-Daten wurden nicht von Arktis an die weitergegeben, sondern die haben sie von Dir entgegen genommen und wickeln das ganze Handling mit der KK ab und geben, wenn die Belastung OK ist, dann das OK an Arktis weiter. Das ist heute das normale Verfahren. Denn wer heute elektronisch Kreditkartendaten entgegen nehmen will, der braucht Ausrüstung und jährliche Sicherheits-Audits mit Kosten im 5-stelligen Euro-Bereich. Das lohnt sich ausser für Megaplayer nicht. Also lagern die meisten Firmen die Kreditkartenabwicklung an darauf spezialisierte Payment Service Provider aus. Dass gewisse dieser PSPs unter eigenem Namen Bestätigungsmails verschicken, halte ich in der Tat auch für weniger ideal und verwirrend. Meiner hat diese dumme Angewohnheit zum Glück nicht.

[fränk]

Bei mir kam es recht unseriös an.
Das wollte das Mädel auch so ihrem Chef ausrichten. Tätä!

Du bestellst bei Arktis einen vorrätigen Artikel und stellst dann fest, daß eine ausländische Firma die Zahlung abwickelt und der Artikel erst hergeschafft werden muss.
Alles normal.

[warlord]

So isses. Kreditkartenabrechnung und Lagerhaltung macht kaum noch eine Firma selbst. 

Und vielleicht sind Deine Kreditkartendaten in der Schweiz auch sicherer, als in Deutschland. 


Edit: Ach, und das Mädel war vermutlich auch nicht von Arktis. Sondern von irgend einem irischen Call Center. 

[Patrick]

Im Normalfall werden die Artikel über sogenanntes "Fullfillment" auch direkt beim Distri mit Original Händlerbriefbogen an den Endkunden verschickt, teilweise sogar mit passender Rechnung. Ähnliche Dienste bietet zB auch DHL an

[MacFlieger]

Im Shop war der Artikel mit "auf Lager" gekennzeichnet, ich merke aber noch an: "Ich vermute aber eher Sie haben gar kein Lager."
Das Mädel am anderen Ende: "Doch doch!"

Das kann ich bestätigen, weil ich schon einmal bei Arktis vor Ort war. Ob das Deinen speziellen Artikel auch betrifft, weiß ich natürlich nicht.

Zur Rechnung: Bisher habe ich bei Arktis immer eine ordentliche Rechnung bekommen.

[fränk]

Zur Rechnung: Bisher habe ich bei Arktis immer eine ordentliche Rechnung bekommen.

Ja, ich nun auch!

[daveinitiv]

Da hasse die Rechnung.

[fränk]

Und auf der Rechnung ist dieses Radio berechnet worden.

Und es geht wieder zurück.

Es gibt außer Tivoli Audio halt keine Firma die Radios baut, die so gut sind wie die von Tivoli Audio.
(auch wenn viele den Look kopieren)
Mir hätte es ausgereicht, wenn das Radio einfach nur OK gewesen wäre.

Aber so ein Trümmerhaufen.

China-Qualität vom Feinsten.
Das Teil steht nicht plan sondern wackelt wie ein alter Stuhl.
Die Beschriftung des Frequenzwahlrades und des Quellenwählers ist weit neben den dazugehörenden Beschriftungen.
Die Stoffbespannung der Front ist faltig.
Die Empfangsqualität ist nicht wirklich gut.
Sämtliche Knöpfe wirken nicht so, als würden sie lang durchhalten.

Für kleines Geld kann man halt keine große Leistung erwarten.

Mal sehen, ob die Schweizer meine Kohle wieder rausrücken.