Wieviele Dinge sind eigentlich nötig - früher war sowieso alles besser.
Nu kommt mal wieder runter.
Ich verstehe nicht, warum Du mit so einem Satz aufmachen musst. Hier ist keiner aufs Dach gestiegen, vielleicht auf eine klitzekleine Seifenkiste…, aber die Beiträge sind doch recht ausgewogen. Das würde ich auch für mich in Anspruch nehmen.
Alles hat seine zwei Seiten, ist nur die Frage, wie man damit klar kommt.
Das ist doch genau, was ich schrieb. Ich habe eben auch die negative Seiten verschiedener Entwicklungen erwähnt.
Ich zum Beispiel habe keinen Videorecorder mehr, das was ich sehen möchte nehme ich mit der eyetv auf…
Ja, Konsum ohne sich vom Rechner zu lösen oder gar das Haus zu verlassen, ist definitiv leichter geworden.
Auch das ist aber ein zweischneidiges Schwert, oder etwa nicht?
Dann Videokonferenzen mit Freunden im Ausland. Das ist toll. Das möchte ich nicht mehr missen, von Konferenzen mit Kunden mal abgesehen, die ich auch hin und wieder habe.
Alles eine wunderbare neue Welt.
Sicherlich. Aber hat man's vermisst, als man es nicht hatte?
Und auch hier: Wie viele Chatsüchtige kommen wohl auf jede unverzichtbare Videokonferenz?
Es wird Dir wahrscheinlich vorkommen als wolle ich krankhaft das Haar in der Suppe suchen. Ich verschließe meine Augen aber keineswegs von den technischen Errungenschaften und nutze sie ja selbst fleißig.
Ich meine allerdings auch, daß der technologische Fortschritt viele Menschen überfordert. Und da sehen wir ja erst den Anfang. Das Ablenkungspotential geht gegen unendlich; die Technik durchschaut kaum noch Jemand, trotzdem wird sich darauf verlassen.
Braucht man das alles? Vielleicht nicht, aber es ist verdammt bequem. Die tollste Erfindung nach dem PC war das Internet. Und je höher die Bandbreite wird, je mehr geht über diese Leitung. (Und umso schlimmer wirds, wenns mal nicht geht)
Bequem. Tja.
Ist für mich auch kein uneingeschränkt positiv besetzter Begriff.
Klar, Spam ist Kacke, auch der Spam, der richtig in meinem echten Briefkasten täglich landet. Und das mit dem Fotografieren war auch so eine Sache: Man hat nicht weniger Fotos analog geschossen, weil nur 36 Aufnahmen auf den Film gingen, sondern weil es Scheissteuer war das Zeug zu entwickeln (und ich bereue es immer noch, zuWENIGE Fotos von damals zu haben).
Meine Meinung ist die: Früher hat man sich überlegen müssen, was man ablichtet. Da floß mehr Intellekt ein und die Photos wurden besser. Und es ist bei Photos doch die Qualität und die Wahl des Motivs, nicht die schiere Anzahl. So wird Bleibendes geschaffen, das einem noch lange Freude macht.
Natürlich schließt die Digitalphotographie das alles nicht aus, in der Tat haben gerade Amateure nun viele Hilfsmittel, die es früher nicht gab. Aber wie wird die Digitalphotographie denn in der Regel eingesetzt? Otto Normalbürger schießt zehn bis zwanzig Mal mehr Bilder ohne Plan, die dann auf seiner Festplatte liegen und nie mehr angeschaut werden.
Das ist es, was ich meine: Viele Möglichkeiten, die aber sehr viele Menschen überfordern oder an ihnen vorbei gehen.
Neben der Photographie gibt es viele andere Beispiele zu Dingen, die wohl zu bequem geworden sind und dadurch das Ergebnis negativ beeinflussen. Auch bei den Profis, ich sage nur journalistische Recherche.
Und das mit dem Überfordern ist auch so eine Sache: da ist man letztendlich selbst dafür verantwortlich und nicht die Technik.
Mit diesem Argument kommen die Windows-Evangelisten doch auch immer.
Technik kann menschenfreundlich gestaltet werden oder eben nicht.
Und natürlich geben die Leute weniger für Hightech aus.
Wirklich? Insgesamt? Glaube ich nicht. Eher im Gegenteil. Für das einzelne Gerät natürlich schon.
Früher war alles besser?
Natürlich nicht. Aber es war auch nicht alles schlecht, was heute auf den ersten Blick vielleicht negativ erscheint.