Also, zum einen sind Kampfeinsätze für die Bw nicht wirklich neu, die gibt es schon seit deren Gründung (naja, fast). Nur waren die natürlich nie offiziell. Wie auch jetzt waren solche Einsätze natürlich immer nur mit Freiwilligen durchgeführt worden, allerdings wurde natürlich im Vorfeld auch immer darauf hingewiesen, welche finanziellen Zuwendungen man für einen solchen Einsatz bekommt. Aber das gilt für alle Armeen in Kampfzonen. Aber soviel zum Thema "freiwillig"...
Ich glaube nach wie vor an das Konzepts des "Bürgers in Uniform", allerdings muß man die Bw (mal wieder) in 2 Klassen aufteilen: was früher Territorialheer genannt wurde, wird jetzt für die "Beheimatung" der Wehrpflichtigen verantwortlich sein, und das Einsatzheer wird mit Masse aus Zeit- und Berufssoldaten bestehen, die für genau solche Einsätze zur Verfügung stehen werden. Wir sind auf dem Weg dorthin und es ist nur eine Frage der Zeit, bis es soweit ist. Mir gefiel immer der Gedanke, daß eine Wehrpflichtigenarmee eigentlich ein Spiegel der Gesellschaft ist, mit all ihren Stärken und Schwächen, und die Zeit- und Berufssoldaten dadurch gezwungen waren, sich damit auseinanderzusetzen.
Die Bw hat in den letzten Jahren eine dramatische Veränderung erfahren, nur fehlt (noch) der politische Wille, diesen Weg bis zu meinem oben geschilderten Punkt zu gehen. Ich sehe halt die Gefahr, daß der Einsatzverband sich in sich zurückzieht (Stichwort Staat im Staat) und nach eigenen Gesetzen und Regeln lebt, so wie es fast jede Berufsarmee tut. Ich weiß nicht, wie man dem vorbeugen kann ohne Einsatz von Wehrpflichtigen, die doch letzten Endes Mißstände in der Truppe nach außen tragen, so wie es jetzt immer wieder geschieht.