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Patrick

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Wann "braucht" man den Root-Benutzer?
August 01, 2007, 23:09:24
Die einzige Ausnahme sind gewisse Verwaltungsaufgaben bei Mac OS X Server.
Das man unter MacOS X Client keinen root braucht, ist denke ich hinreichend geklärt. Was mich noch interessieren würde, in welchen Fällen er wirklich unter der Server-Version notwendig ist, was also auch per sudo nicht geht.
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mbs

Re: Wann "braucht" man den Root-Benutzer?
Antwort #1: August 02, 2007, 10:10:48
Da handelt es sich um verschiedenes "Kleinzeug". Apple schaltet bereits bei der Erstinstallation die root-Kennung zur Anmeldung frei, wenn es sich um Mac OS X Server handelt. Das Anmeldekennwort wird automatisch auf das Kennwort des Administrators gesetzt.

Spontan fallen mir drei Hauptgebiete ein, wo root benötigt wird:

1) Zum Upload einer NetBoot-Image-Datei auf den Server: Dies geschieht (über das System-Image-Dienstprogramm) per SFTP, unabhängig von den FTP-Einstellungen des Servers, wobei die Images aus Sicherheitsgründen root gehören müssen.
2) Wartungsarbeiten auf der grafischen Oberfläche, bei denen das Homeverzeichnis von root eine Rolle spielt oder auch Objekte mit root-Kennung erzeugt werden: Hierzu gehört beispielsweise das Erzeugen von Stammzertifikaten über den Zertifikatsassistenten.
3) Wartungsarbeiten am Verzeichnisdienst-, Kerberos- oder Kennwort-Server: Werden diese Dienste zwischen verschiedenen Betriebsarten hin- und hergeschaltet, gibt es Situationen, bei denen man kurzzeitig den Zugriff auf sämtliche Benutzerdatenbanken verliert, man aber trotzdem Wartungsprogramme aufrufen muss, um die Dienste neu zu konfigurieren. In dem Fall ist die root-Kennung die einzige, die noch zugreifbar ist.

Patrick

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Re: Wann "braucht" man den Root-Benutzer?
Antwort #2: August 02, 2007, 14:07:30
3) leuchtet mir noch am ehesten ein, bei 1) und 2) könnte man doch auch mit nachträglichem chown und chmod über sudo das Ziel erreichen, oder?
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mbs

Re: Wann "braucht" man den Root-Benutzer?
Antwort #3: August 02, 2007, 15:09:15
Zitat
bei 1) und 2) könnte man doch auch mit nachträglichem chown und chmod über sudo das Ziel erreichen, oder?

Nicht wirklich. In Fall (1) wird eine Remote-Verbindung zum Server aufgebaut, wobei die Daten auf dem Server in geschützte NetBoot-Ordner geschrieben werden. In Fall (2) läuft ein grafisches Tool, das intern Kommandozeilenprogramme aufruft, die direkt in das Homeverzeichnis schreiben, wobei im genannten Fall root der Eigentümer des Privatordners sein muss. Beide Fälle erwarten also implizit, dass Schreibzugriff auf Ordner besteht, die root gehören. Das kann man nicht nachträglich beheben.