Bankersicht? Aber nein.
So weit, so gut. Wobei das bei FB auch da in völlig andere Bahnen abdriftete. Warum ein Unternehmen ohne nennenswerte Passiva und Aktiva plötzlich den Gewinn von über 200 Jahren wert sein soll, naja...
Weil sich hier Zuckerberg, und einige Investoren und Banken einig waren viele Anleger über den Tisch zu ziehen.
Es ist nicht so, dass es keine Warnungen gab.
Aber gerade das ist der Knackpunkt. Wenn der Preis einer Aktie bei Ausgabe an die Börse dem Anteil an der Summe aus Aktiva und Passiva bildet, ist das vernünftig (bei FB wohl nicht).
Äh, sorry, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt. Oder falsch.
Es wird zwischen den beratenden Banken, dem Management und unter Eindruck der Marktlage etc. ein Preis festgelegt. Dieser sollte natürlich irgendwie halbwegs realistisch sein, aber wie man sieht, ist er es oft nicht. Deshalb sind die FB-Papiere auch sofort abgestürzt und dürften m.E. auch eher nie mehr auf Ausgabekurs steigen.
D.h. aber doch: Geld in der entsprechenden Höhe ist einmalig von den Anlegern zur Firma geflossen, dafür halten die Anleger ein Stück Papier in der Hand, welches einen bestimmten Anteil (nicht Wert) an der Firma darstellt.
Korrekt.
Wobei es bei FB dann noch tolle Sonderkonditionen gibt.
Was jetzt nachher an der Börse passiert, ist doch nur noch ein Handel dieses Stückchens Papier zwischen verschiedenen Anlegern und hat nichts, aber auch gar nichts mehr mit der Firma zu tun.
Wenn ich meinen Mac verkaufe, verdient Apple auch nicht noch mal.
Wenn der Preis des Papierstückchens höher steigt, heißt das nicht, dass die Firma mehr Aktiva/Passiva hat oder Geld bekommt. Und das ganze auch umgekehrt. Fällt der Aktienkurs innerhalb von Stunden auf die Hälfte (ist schon einmal bei Apple passiert), kommen dann schnell Abrissbagger und zerstören Gebäude von Apple oder verbrennen deren Bargeld? Da ist keine direkte reale Verbindung.
Wenn Du eine Grundstücksurkunde verbrennst, steht dann das Haus in Flammen?
Mir ist nicht klar, was Du sagen willst bzw. doch, aber wo ist da das große Besondere an Aktien?
Es gibt eine kleine einseitige Verbindung zwischen Firma und Papierstückchenbesitzer: Bei einigen Firmen wird jährlich Dividende gezahlt
Und v.a. kann der Besitzer einer stimmberechtigten Aktie auf der Hauptversammlung erscheinen und mit abstimmen. Da gibt es dann auch die Naturalien-Dividende am Buffet.

Da wird aber auch schon gespart.
Ganz konkret ergibt sich der Kurs aus Angebot und Nachfrage. Offenbar sind viele Menschen und Algorithmen von Apple überzeugt und bieten daher hohe Preise.
Nein, das glauebn viele Leute und das ist die indirekte psychologische Rückkopplung. Ein Kursanstieg entsteht aber nicht, weil "Apple überzeugt", sondern: Man glaubt, dass jemand anders in Zukunft noch mehr zahlen wird und bietet daher mehr, weil man auf eine Steigerung hofft. Der andere wird aber nur noch mehr bieten, wenn er glaubt, dass es noch jemand geben wird, der noch mehr zahlen wird und dadurch den Kurs steigert. Der wird aber ebenfalls nur dann mehr bieten, wenn...
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Sorry, aber Du wirfst die Dinge durcheinander.
Was Du beschreibst bestimmt mit über die Höhe der Nachfrage. Der Preis ergibt sich aus Nachfrage und Angebot, wie ich schon geschrieben hatte.
Kauft Apple nun, wie geplant, Aktien zurück, ist das eine kursteigernde Maßnahme. Würden die Anteilsinhaber einer sog. Kapitalerhöhung zustimmen - also der Ausgabe neuer Aktien - würde das Angebot erhöht und das wäre eine kurssenkende Maßnahme, um es mal so zu sagen. D.h. die Anteilseigner werden dem nur zustimmen, wenn es sich langfristig auszuzahlen verspricht, weil für das frische Geld sinnvolle Einsatzzwecke angepeilt sind.
Apple steckt da eigentlich nicht drin. Erst dadurch, dass Menschen und Algorithmen diese Hoffnung aus Zahlen aus einem völlig anderen Gebiet schöpfen, kommt eine psychologische Rückkopplung rein. Man hat mehr "Hoffnung", wenn die Zahlen so oder so aus sehen, da die anderen das ebenso machen. Genauso gut könnte man aus Tiereingeweiden diese Zahlen ermitteln, solange alle/viele das glauben/benutzen.
Natürlich kann man die Kritik an der Vorhersagekraft von Börsenindikatoren auch so überspitzen. Es gibt halt Erfahrungswerte, die man nutzt.
Wie mit allem anderen im Leben. Erfahrungsgemäß kann ich mit meinem 100-Euro-Schein an der Tanke bezahlen, bald vielleicht nicht mehr.
Erfahrungsgemäß fallen die Grundstückspreise nicht um 50% in zwei Jahren, bis sie es dann (siehe Irland, Spanien) doch mal tun.
Es geht Dir also nicht um das Grundsätzliche, denn da gibt es keinen Unterschied. Sondern nur um das höhere Risiko.
OK, war übertrieben, da bei einem Pyramidenspiel eine Potenzierung auftritt. Beim Börsenspiel läuft die Sache langsamer, aber auch immer nur nach oben, bis es zusammenbricht. A hofft, dass B mehr bezahlt, weil C mehr bezahlt, weil D mehr bezahlt, weil E mehr bezahlt, weil F mehr bezahlt... Irgendwann ist das immer am Ende.
Irgendwann geht wahrscheinlich auch jedes Unternehmen einmal unter.
Nur wann?
Das Ende ist aber nicht vorgezeichnet, wie bei einem solchen Betrug, der ja gar nicht anders enden kann.
Das Stück Papier namens Aktie ist mit einem Sachwert hinterlegt.
Der aber nichts mit dem Kurswert und dem selbst gezahlten Preis zu tun hat. Bei Ausgabe vielleicht, auch nicht immer, danach nicht mehr.
Naja, ganz konkret würden im Falle einer Insolvenz diese Dinge versteigert werden und wenn nach Rückzahlung der Schulden noch was übrig wäre, würde das an die Inhaber gehen - also die Aktionäre.
Darauf basiert unser gesamtes Wirtschaftssystem
Ja, das Bankensystem. Und das wird irgendwann knallen. Das kann nicht funktionieren.[/quote]
Nein,
alles!
Jeder Kauf, jeder Verkauf, jede Investition, jede Arbeit.
und kein Unternehmer würde investieren, würde er nicht hoffen, dass es sich in Zukunft lohnt.
Das ist was völlig anderes.
Eben nicht.
Und genau das (die exponentiell steigende "Geldmenge" ohne realen Hintergrund) wird dem System das Genick brechen.
Womöglich, aber nicht nur den Aktienkursen.