Für mich etwas schwierig so spät noch einzusteigen. Aber ich versuche es trotzdem mal.
Ich glaube nicht, dass Moral und Gewissen den Kindern angeboren sind.
Ich glaube nicht, dass Moral und Gewissen ausschließlich durch Erziehung der Eltern geformt werden.
Ich glaube, dass den Kindern angeboren ist, dass sie Moral und Gewissen durch Interaktion mit der Umwelt erwerben können.
Zur Erklärung: Kinder verhalten sich gerade wenn sie noch sehr klein sind sehr rücksichtslos bzw. können die Folgen ihres Tuns noch gar nicht begreifen. Z.B. will mein Größerer öfters andere Kinder in den Arm nehmen. Gerade bei kleineren Kindern besteht dann aber die Gefahr, dass die beiden das Gleichgewicht verlieren, umfallen und sich das kleinere Kinde verletzt. Als ich ihm (deutlich) klar machte, dass er das Kind nur streicheln aber nicht umarmen dürfte, fing er fast an zu weinen und man musste ihn trösten. Ihm sind die möglichen Folgen noch nicht immer klar.
Durch Interaktion mit anderen (nicht notwendigerweise nur den Eltern) lernen Kinder für sie positive Verhaltensweisen und das sind eben nicht immer nur die egoistischen Verhaltensweisen. Die Kinder bekommen bei egoistischen Verhaltensweisen auch negative Rückkopplung, gerade auch wenn sie mit gleichaltrigen spielen. Daher meiner Meinung nach auch die Ähnlichkeit der Moralvorstellungen, die warlord ansprach. Sie ergeben sich meiner Meinung nach automatisch durch die Interaktion der Personen einer Gruppe, wie ein sich-selbst-organisierendes System. Sie lernen dabei zu kooperieren. Die Eltern sollten das natürlich durch Erziehung unterstützen und dieses Erlernen fördern.
Diese angeborene Fähigkeit Moral und Gewissen zu erlernen wird meiner Meinung nach auch in den Untersuchungen zu "Spiegelneuronen" unterstützt. Es wurde herausgefunden, dass im menschlichen Gehirn die gleichen Areale aktiv sind, egal ob ich eine Handlung selber durchführe oder jemanden dabei beobachte. Dadurch soll das Möglichkeit zum Hineinversetzen in die Situation eines anderen begründet sein.