Aktienschiebung bei Apple

[radneuerfinder]

Die Londoner Financial Times sagt Steve Jobs aktive Beteiligung nach bei der Affäre um Aktienoptionen:
http://www.macnews.de/tagesthemen/Apple_Finanzen/96288.html

Chronik:
http://www.mac-essentials.de/index.php/mac/comments/chronik_des_options_skandals/


Die amerikanische Börsenaufsicht wird in Kürze ihren Bericht dazu veröffentlichen.

Den Aktienkurs schüttelts bereits:

   

[FOX]

da hat der liebe steve wohl den rachen nicht voll genug bekommen ... 

komisch, dass menschen, die schon unendlich viel geld haben, solche betrügerein unterstützen.
na gut, bewiesen ist noch nichts, aber eine untersuchung der börsenaufsicht wird da vielleicht etwas licht in's dunkel bringen.
so ganz sauber wird diese aktion nicht abgelaufen sein.

[Jochen]

da hat der liebe steve wohl den rachen nicht voll genug bekommen ... 

Was genau ist passiert ?
Was genau wurde gefälscht ?
Keiner weiss was genaues !

Anfang 2001 lag der Kurs bei ca. 15 Euro. Im Sommer lag der Kurs bei ca. 25 Euro. dann fiel er wieder.
Der Apple Kurs stieg dann Okt. bis Dez. 2001 von ca. 15 Euro auf ca. 25 Euro.

Jobs habe die Optionen später zurückgegeben, bevor er sie ausüben konnte. Also hat er von Kurssteigerungen nicht profitiert.

Gefälschte Dokumente kann ja auch bedeuten, dass ein Protokoll einer Sitzung in der das Optionsangebot gemacht wurde im Dezember erstellt wurde. Die Option wurde aber Anfang Okt. 2001 gewährt.

Also erst mal abwarten was genau passiert ist.

Jochen

[Florian]

Ja, es ist noch nichts bewiesen und wirklich profitiert hat er wohl sowieso nicht.

Aber:
Das ist wohl ganz allgemein ein ähnlich abgehobenes Verhalten wie wir auch in manchen deutschen Chefetagen bewundern durften/dürfen.
Diese rückdatierten Optionen zum Beispiel waren ja nicht nur bei Apple gang und gäbe, dabei müsste doch schon das Wörtchen "Rückdatierung" die Alarmglocken schrillen lassen, wenn man noch normales Empfinden sein eigen nennt. Und nur weil es viele machen, wird es ja nicht besser. Man dachte aber sicher, man habe da ein so tolles Modell erdacht, daß musste man einfach nutzen... blickt ja eh keiner mehr durch, dann kann es doch nicht Sünde sein!

Wahrlich "fehlendes Unrechtsbewusstsein", ergo straffrei.

[Jochen]

Klär mich bitte doch jemand auf.

7.5 Mill Aktienoptionen

Lt. Wikipedia sehr komplex>

Eine Option bezeichnet in der Wirtschaft ein abgeleitetes Finanzgeschäft (sogenanntes Derivat). Mit dem Kauf einer Option erwirbt man das Recht, ein Wertpapier oder ein Produkt in der Zukunft zu einem vorher vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Daher wird eine Option auch als bedingtes Termingeschäft bezeichnet.

Merkmale

Der Käufer erwirbt
das Recht, hat aber nicht die Pflicht,
während eines festgelegten Zeitraums (Kontraktlaufzeit, Lebenszeit) bei amerikanischen Optionen
bzw. am Ende der Laufzeit zum Ausübungsdatum bei europäischen Optionen
eine bestimmte Menge eines Gutes (Basiswert, Underlying oder underlying asset)
zu einem im voraus festgelegten Preis (Ausübungspreis oder Strike-Preis)
zu kaufen (Call-Option) oder
zu verkaufen (Put-Option).
Der Verkäufer (auch Stillhalter, Schreiber, Zeichner) erhält den Kaufpreis der Option. Er ist im Falle der Ausübung verpflichtet, den Basiswert zum vorher bestimmten Preis zu kaufen (Put) bzw. zu verkaufen (Call).

Verkäufer konnte ja nur Apple sein
Käufer konnte ja nur SJ sein.
Knackpunkt ist wohl dass es über den Zeitpunkt des Verkaufs/Kaufs Widersprüche gibt ?

Jochen

[mbs]

Verkäufer konnte ja nur Apple sein
Käufer konnte ja nur SJ sein.
Knackpunkt ist wohl dass es über den Zeitpunkt des Verkaufs/Kaufs Widersprüche gibt ?

Ja, es geht um den Ausübungspreis, der zum Zeitpunkt des Optionskaufs gilt. Wenn man den Berichten in der Presse glauben schenkt, geht es um zwei Dokumentenfälschungen:

1) Rückdatierung der Optionen: Die Gehaltszahlung an Jobs per Aktienoptionen wurde angebllich rückdatiert. Sie fand wohl tatsächlich im Dezember 2001 statt (Wert gemäß den von Dir genannten Beispielzahlen: 7 500 000 * 25 = 187 500 000, also 187,5 Millionen Dollar), man hat die Optionen aber so ausgestellt, als ob sie für Oktober 2001 gegolten hätten (Wert nach Deinem Beispiel: nur 112,5 Millionen Dollar). Apple spart damit 75 Millionen Dollar, die SJ aber (durch Wertsteigerung indirekt von den Aktionären) erhält, wobei das alles nur virtuelles Geld ist, je nach dem, ob die Optionen ausgeübt werden oder nicht.

2) Diese Gehaltszahlung hätte vom Aufsichtsrat genehmigt werden müssen, sie wurde es aber nicht. Angeblich sind die Protokolle der Aufsichtsratssitzung so gefälscht worden, als ob der Aufsichtsrat dies genehmigt hätte.

[Florian]

Alles doch nicht so schlimm... sagt Apple.
Auf deutsch siehe Mac-Essentials.

[Chucky]

mbs hat es erklärt. Es ist in der wirtschaftlichen Praxis gang und gäbe sich in derartigen finanziellen "Graubereichen" zu bewegen. Diese Praxis ist in den USA durchaus öfter anzutreffen. Schließlich wird ja auch gegen 160 Unternehmen ermittelt, nicht nur gegen Apple.

Das für mich schlimme an dem Fall ist der von mbs als Punkt zwei angeführt. Hier dürfte ein Konzern keine Fehler machen - sie wissen, dass sie der Offenlegungspflicht unterworfen sind und der Fehler so oder so irgendwann einmal an den Tag kommen würde. Ist vielleicht auch eine Schlamperei im großen Stil.

Generell gilt aber die Unschuldsvermutung, bis die Schuld erwiesen/bewiesen ist und ein Gericht Apple für Schuldig erachtet und das Urteil rechtskräftig ist. Und bis das der Fall ist, werden wohl noch ein paar Liter Wasser die Donau runter fließen 

[Jochen]

Weiter geht es hier

Jochen

[radneuerfinder]

... was bisher geschah:
http://www.macnews.de/tagesthemen/Apple_Finanzen/96984.html

[FOX]

Jobs scheint aus der Sache raus zu sein. Der Ex-Finanzchef, Fred Anderson, übernimmt die Verantwortung und hat sich zu einer Strafzahlung mit der Börsenaufsicht geeinigt. Reuters meldet, dass die Börsenaufsicht keine Strafen für das Unternehmen vorsieht.

via Maclife

Gut, dass es immer einen gibt, der die "Verantwortung" übernimmt. Ein Beruf mit Zukunft 

[Florian]

Na, das hier liest sich aber ganz anders als eine Übernahme der Verantwortung. Vielmehr ist er der strahlende Held und Jobs ein schlimmer Finger, meint er.

[FOX]

Vielmehr ist er der strahlende Held und Jobs ein schlimmer Finger, meint er.

Dieser Meinung ist auch Spiegel-Online. Scheint also doch noch nicht ausgestanden zu sein. Wenn man diesen Berichten glauben schenken darf, lief das alles nicht ganz sauber ab. Egal wie das ausgeht, ein fader Beigeschmack wird bleiben.

[mbs]

Hinter den Kulissen scheint aber ganz schön gekämpft zu werden. Apple hat sich gezwungen gesehen, folgende Botschaft (unter anderem von Al Gore) als Pressemitteilung herauszugeben:

http://www.apple.com/pr/library/2007/04/25statement.html

[Florian]

Macworld fasst die ganze Chose schön zusammen (auf englisch):
http://www.macworld.com/news/2007/04/27/backdatingfollow/index.php