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rechner herunterfahren - ein vergleich der entwicklung
November 29, 2006, 23:34:04
dieser recht interessanten artikel auf fscklog enthält links zweier programmierer - einer entwickelte für vista, der andere für osx - welche die vorgehensweisen der entwicklung dieses features beschreiben.

moishe lettvin für vista
arno gourdol für osx

interessant ist der vergleich. so ist bei microsoft wohl alles recht "überorganisiert" und zuviele menschen arbeiten an einer sache. keiner weiß so genau, wer letztendlich entscheidet. dem gegenüber steht das osx-entwicklerteam, wo an einem strang gezogen wird und von anfang an klar war, wer am schluß die entscheidungen trift.

genau das ist der punkt, der in vielen unternehmen wohl das größte hindernis einer erfolgreichen entwicklung ist. zuviele köche verderben die köchin - was man dem endprodukt dann auch anmerkt. aus eigener erfahrung kann ich diese vorgehensweise nur bestätigen: große betriebe machen sich durch viele entscheidungsträger, viele instanzen und den damit verbundenen hohen kosten selbst das leben schwer. in kleinen läden wird von wenigen personen schnell entschieden und meist ist das ergebnis auch besser.

genau dieser vergleich macht für mich auch DEN unterschied der betriebssysteme aus. das eine träge, uneffektiv und undurchschaubar, das andere intuitiv begreifbar und logisch. eben "vista" und "osx". diese beiden blog-einträge hielt ich daher für sehr interessant und sie geben mir selbst einen kleinen einblick in die entwicklungsarbeit dieser firmen.

auschlaggebend für die einträge der entwickler war ein artikel eines weiteren softwareentwicklers, joel spolsky
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)
Re: rechner herunterfahren - ein vergleich der entwicklung
Antwort #1: November 30, 2006, 06:34:21
genau das ist der punkt, der in vielen unternehmen wohl das größte hindernis einer erfolgreichen entwicklung ist. zuviele köche verderben die köchin

Nur das "Vista" das mit großem Abstand erfolgreichste OS werden wird.
Genau so, wie es im Moment "XP" ist.

Ich habe meine Zweifel, ob aus einem OS mehr Kohle rauszuholen ist, als es MS vormacht.

Und "Vista" ist sicher!

War denn "XP" unsicher? ;D

Patrick

  • 4 - 8 - 15 - 16 - 23 - 42
Re: rechner herunterfahren - ein vergleich der entwicklung
Antwort #2: November 30, 2006, 14:06:38
Interessante Artikel, die mich wieder darin bestärken, daß 95% aller Meetings in größeren Firmen absolute Arbeitszeitvernichter sind. Zu den 90min Meeting kommen ja in der Regel nochmal wenigstens 30min dazu (Hinweg, rechtzeitig da sein, kurze Unterhaltung vorher, kurze Unterhaltung nachher, Rückweg). Wenn man das mal an den Beispielzahlen hochrechnet, die für M$ genannt wurden, dann kann ich kaum glauben, daß Vista mehr als ein XP ServicePack 3 ist, da die Leute ja mehr Zeit mit Meetings als mit Arbeit verbracht haben (und diese Zeit wird dann auch noch dazu verbraten, alles wieder umzuschmeissen, was man seit dem letzten Meeting erarbeitet hat). Zum anderen kann ich kaum glauben, daß Vista mehr als besseren Beta-Status hat, so lange, wie die Komplettbuilds gebraucht haben, konnte das ja nie vernünftig getestet werden.

Und damit auch noch Hinweis auf das letzte Editorial der c't: der Redakteur dankt M$ für Vista, bekommen sie doch alle jetzt wieder mehr als genug zu tun, um irgendwelche Bugs auszumerzen, Tip&Tricks zu verfassen, die Tiefen des Systems zu erkunden und festzustellen, wo M$ überall gemurkst hat. Bei XP hat das etwa 5 Jahre angedauert, in den letzten Monaten gab es aber kaum neue Erkenntnisse mehr in dieser Richtung, weil ja schon alles mal geschrieben wurde. Bei Vista hofft man auf weitere 5 fette Jahre, vielleicht sogar mehr :)
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Re: rechner herunterfahren - ein vergleich der entwicklung
Antwort #3: November 30, 2006, 17:52:42
Ja, und diese Geldmaschine ist doch gewollt. Sie schmiert die Writschaft, die Verlage etc.
Was sollten den die TEC-Medien schreiben, wenn XP plötzlich nur noch Sicherheitslücken hat, ansonsten aber gut funktioniert. (Vor allem, mein Job ist sicher, wo ich doch ds eine oder andere Cover für diese Medien mache ...) Interessant ist für mich allerdings was ganz anderes (auch wenn jetzt alle gähnen ...): Der M$-User hat eine Leidensfähigkeit, die ich absolut erstaunlich finde. Die Programme sind allermeistens von der Ergonomie her Scheissdreck und schauen aus, als hätte George Orwell die erste GUI entworfen. Klar, man kann alles damit machen, nur das wie scheint niemanden zu interessieren. Ich persönlich konnte schon den Unterschied zwischen "Hibernation" und "Sleep" nicht erkennen. Aber bitte. Wer gerne 1.000 Fensterchen klickt um endlich zum Arbeiten zu kommen, der braucht ganz einfach Windows. Das wird sich wohl in VISTA auch nicht ändern. Das Resultat? Allein mit unproduktiven Arbeiten, wie hirnlose Fenster wegklicken ist der Angestellte so beschäftigt, daß er mit seinem Mausklicken und tippen ein Lächeln auf das Gesicht seines Chefs zaubert: schließlich tut er ja was.
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Florian

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Re: rechner herunterfahren - ein vergleich der entwicklung
Antwort #4: November 30, 2006, 18:27:15
So toll ist das am Mac auch nicht. User wechseln ist rechts, das andere Zeug im Apfel-Menü. Wozu braucht man Neustart? Warum schläft der eine Mac "sicher" und der andere nicht und warum kann ich das nicht einfach in den Systemeinstellungen ändern anstatt rumfummeln zu müssen?
Richtig zufrieden bin ich erst, wenn es nur noch einen Knopf gibt. Das gab es schließlich früher auch mal. Na gut, auch damals waren Reset-Knöpfe schon recht verbreitet.

Vielleicht kommen einfache Zustände ja endlich wieder, wenn diese Hybrid-Festplatten mit Flash-Speicher kommen. Dann könnte der Arbeitsspeicher schnell in den Flash-Speicher geklont werden und wäre auch nach dem Aus- und Wiedereinschalten schnell wieder da.
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"If music be the food of love, play on!”
                         William Shakespeare

mbs

Re: rechner herunterfahren - ein vergleich der entwicklung
Antwort #5: November 30, 2006, 19:09:43
Naja, die Geschmäcker sind verschieden und die Anforderungen der einzelnen Nutzer auch.

Um mal etwas zu widersprechen...  ;)

Zitat
User wechseln ist rechts, das andere Zeug im Apfel-Menü.

Der Schnelle Benutzerwechsel braucht eine Statusanzeige, welcher Benutzer gerade aktiv ist. Deshalb gehört er nach rechts, wo alle anderen Statusanzeigen auch sind. (Und wenn Du jetzt sagst, dass das Spotlight-Menü da nicht hingehört, stimme ich Dir sofort zu. :) )

Zitat
Wozu braucht man Neustart?

Um z.B. ein anderes Betriebssystem zu starten oder als Software-Entwickler die Start-/Stoppvorgänge des Systems austesten zu können ohne direkt den Strom abzuschalten (was die Hardware sonst abnutzt).

Zitat
Warum schläft der eine Mac "sicher" und der andere nicht

Weil dafür spezielle Hardware für das Power-Management nötig ist, die nicht in allen Computermodellen vorhanden ist.

Zitat
warum kann ich das nicht einfach in den Systemeinstellungen ändern anstatt rumfummeln zu müssen?

Das musst Du nicht. Der Mac löst die Frage Sleep/Hibernation völlig automatisch. Die Fummeleien, die in den Foren auftauchen, sind nur dazu, Hibernation auf solchen Rechnern einzuschalten, auf denen das laut Apples Vorstellungen gar nicht funktionieren SOLL...

Zitat
Richtig zufrieden bin ich erst, wenn es nur noch einen Knopf gibt.

Tja, ich wäre dann ziemlich unglücklich. Ich brauche die Funktion "Schneller Benutzerwechsel", wenn ein Kollege mir unter seiner Benutzerkennung etwas zeigen möchte, ich mich aber nicht abmelden will, weil noch wichtige Hintergrundprogramme laufen. Ich brauche "Abmelden", wenn ich mir im Computerraum einer Schule einen Rechner mit dutzenden von anderen Benutzern teile. Ich brauche "Ausschalten" wenn ich neue Hardware einbauen will. Ich brauche "Neustart", um in ein anderes System zu wechseln. Ich brauche "Ruhezustand", wenn ich in ein Meeting  ;D gehe und vorher weiß, dass ich den Rechner die nächsten Stunden nicht brauche. Ich brauche eine Trennung zwischen diesen Funktionen im System-Menü und der physischen Power-Taste am Gerät, da ich alle Funktionen auch aus der Ferne übers Netz steuern will.

Zitat
wenn diese Hybrid-Festplatten mit Flash-Speicher kommen. Dann könnte der Arbeitsspeicher schnell in den Flash-Speicher geklont werden

Ich weiß nicht so recht. Ein Flash-Speicher ist beim Schreiben nicht viel schneller als eine Festplatte und man müsste die Größe des Flash-Speichers (und damit wohl die der Festplatte) an die Größe des RAMs koppeln. Ich vermute eher, dass diese Festplatten für "superschnellen Rechnerstart" konzipiert sind, wobei der Flash-Speicher dann Systemkern und Treiber beinhalten würde. Der Inhalt des Flash würde dann nur bei System-Updates und Hardware-Änderungen aktualisiert.

Florian

  • Zurück in der Zukunft
Re: rechner herunterfahren - ein vergleich der entwicklung
Antwort #6: November 30, 2006, 19:25:48
Wie Du sagst, die Geschmäcker sind verschieden.
Das es den schnellen Benutzerwechsel geben muss und An/Abmelden, sehe ich schon ein, nur kann man das nicht eleganter lösen? Statusanzeige muss sein, hast Du recht, mit Spotlight ebenso. :)

An-/Abschalten vs. Reset: Wenn man das sauber löst, kann man dann die "Abnutzung" nicht vernachlässigen? Überhaupt weiß ich diesbzgl. nicht mehr, was ich glauben soll.

Das mit dem sicheren Schlafen ist mir klar. Ich sehe nur nicht ein, warum Apple hier bei verschiedenen Macs unterschiedlich vorgeht. Sollten nicht solche grundsätzlichen Dinge an allen Macs gleich sein? Das ist es, was ich meinte.

Das die Funktionen da sind/sein sollen, ist ja okay. Nur sind sie hier wie unter Windows in einem Menü, daß die User verwirren könnte, so die These.
Will also niemandem etwas wegnehmen, nur mehr Eleganz und Übersichtlichkeit und v.a. wollte ich zeigen, daß das am Mac auch nicht viel einfacher ist als unter Windows. Meetings hin oder her. :)

Das andere Thema: Ob's bei Apple soviel effizienter zugeht? Da liest man auch so manches, wie angeblich ewig entwickelt wurde und dann alles versenkt wurde oder wegen der Meinung einer gewissen Person noch mal von vorne begonnen wurde. :)
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elafonisi

  • Verbergnix
Re: rechner herunterfahren - ein vergleich der entwicklung
Antwort #7: November 30, 2006, 20:50:56
Das andere Thema: Ob's bei Apple soviel effizienter zugeht? Da liest man auch so manches, wie angeblich ewig entwickelt wurde und dann alles versenkt wurde oder wegen der Meinung einer gewissen Person noch mal von vorne begonnen wurde. :)

Wenn bei Apple oder Microsoft was umgeschmissen wird ist das Ziel zwar das Gleiche, z. B. mehr Sicherheit oder bessere Bedienbarkeit, aber der Tanker MS braucht natürlich wesentlich länger dafür als Schiffchen Apple, zumal ja immer alles schön kompatibel mit der Vorgängerversion sein muss.