@alle, kann ich wohl schreiben.

Ich will Privatisierungen nicht das Wort reden, meine aber diese im Strombereich jetzt für den Stromausfall verantwortlich zu machen, zeigt das gleiche Kurzfristdenken und voreilige Entschlussfassen, daß den Managern hier vorgeworfen wird.

Etwas provokant? Mag sein. Es ist aber doch kaum zu beurteilen.
Ob ein Wettbewerb im Strommarkt per se nicht möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Tatsache ist aber natürlich schon, daß man es hierzulande versaut hat. Und zwar teilweise auch mit voller Absicht... und hier spielen die staatlichen Anteile eine höchst negative Rolle, denn wer will seine noch gehaltenen Anteile bei Niedrigkursen verkaufen oder ausländischen Firmen den Weg öffnen? Hier liegt auch ein Hund begraben.
Es fehlt also an der klaren Entscheidung, dem klaren Schnitt. Die Mischform scheint mir ein größeres Problem als die Reinformen, sei's die eine oder andere.
Siehe auch VW oder EADS!
Zum Quartalsdenken habe ich ja meinen Teil gesagt - in diesem Bereich ist es natürlich fatal. Ich würde aber nicht sagen, daß man dazu gezwungen ist, auch heute nicht. Gerade die großen Stromanbieter müssen schließlich strategisch planen. Dem Unternehmen und auch den Aktionären ist nicht gedient, wenn es zu Ausfällen kommt und jede versäumte Sanierung kostet am Ende nur noch mehr. Das wissen auch die Anteilseigner. Natürlich reagiert die Börse oft übermäßig, langfristig juckt das aber nicht. Gerade in der Energiebrache sitzen Dinos, die es eigentlich wissen müssten.
Außerdem werden ja auch gigantische Investments in dieser Branche, etwa in Ölfelder oder Kraftwerke sich erst in vielen Jahren auszahlen. Getätigt werden sie trotzdem. So ganz ausgeschlossen ist Langfristdenken also nicht.
Die Strassen sind noch staatlich, ist's da wirklich besser?
Bin mit solchen Pauschalurteilen deßhalb immer vorsichtig.
Noch ein Satz zur Telefonbranche:
Wer glaubt, zu Zeiten der Staatspost war es besser, der ist jung oder sehr vergesslich.