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Linux und SMB
Oktober 26, 2006, 14:40:53
Heute mal eine ganz ungewöhnliche Frage.
Ich war es leid und habe auf dem PC, den ich zum Testen von Software besitze, Ubuntu installiert und lasse da Win dann unter VMWare laufen.

Jetzt weiß ich wieder, warum ich einen Mac habe. ;)
Mehr als 60Hz ging nicht, weil der Monitor nicht erkannt wurde und somit mußte ich erstmal den XServer neu konfigurieren. Die Installation von VMWare ist auch nciht nur Drag'n'Drop. Aber gut, für mich nicht so das Problem, aber da kann ich schon verstehen, warum davor einige zurückschrecken...

Egal, nun zum eigentlichen Problem:
Auf dem iMac läuft der SMB-Server ("Windows-Sharing") und von Ubuntu aus kann ich darauf problemlos zugreifen. Jetzt habe ich eine vielleicht dämliche Frage: Kann ich außer über die Desktop-Oberfläche auch per Pfad auf den gemounteten Mac zugreifen? Konkret: Wo wird der Mac gemountet/eingehängt, was muß ich also bei z.B. "cp" als Zielpfad angeben?
Oder gäbe es statt SMB noch einen geschickteren Weg?
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller
Re: Linux und SMB
Antwort #1: Oktober 26, 2006, 15:32:00
Habe zwar keine Ahnung von Linux. Aber ich wage jetzt trotzdem mal einen Schuss aus der Hüfte:

Ich würd vermuten, das geht mit cp nicht. Jedenfalls hätt ich jetzt rcp oder scp genommen.
Irgend sowas wie:
rcp 192.168.1.35:Documents/blabla.doc .
« Letzte Änderung: Oktober 26, 2006, 15:38:51 von warlord »
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)

mbs

Re: Linux und SMB
Antwort #2: Oktober 26, 2006, 16:23:59
Zitat
Kann ich außer über die Desktop-Oberfläche auch per Pfad auf den gemounteten Mac zugreifen? Konkret: Wo wird der Mac gemountet/eingehängt, was muß ich also bei z.B. "cp" als Zielpfad angeben?

Ubuntu kenne ich jetzt nicht, aber natürlich muss ein Linux-Client das SMB-Dateisystem irgendwo in seinen Dateibaum eingehängt haben, sonst könnte er selber nicht drauf zugreifen.

Gib einfach den Befehl "mount" ein, dann siehst Du wohin gemountet wurde. Mac OS X würde dafür einen Ordner unter /private/var/automount anlegen, Ubuntu wird das irgendwo anders machen.

@warlord:
rcp ginge natürlich auch. Läuft technisch allerdings anders, nämlich ohne echten File-Server: Für die Übertragung jeder einzelnen Datei wird eine Remote-Shell-Verbindung zum anderen Rechner aufgebaut, die per Kerberos oder Remote-Login authentifziert wird. Über die Shell-Verbindung wird dann der Dateiinhalt "roh" übers Netz geschickt. scp ist das Gleiche, nur dass dort der Datenaustausch per SSH verschlüsselt wird.
Re: Linux und SMB
Antwort #3: Oktober 26, 2006, 17:08:20
Gib einfach den Befehl "mount" ein, dann siehst Du wohin gemountet wurde. Mac OS X würde dafür einen Ordner unter /private/var/automount anlegen, Ubuntu wird das irgendwo anders machen.

Tja, an den üblichen Stellen (z.B. /media und /mnt) hatte ich auch schon gesucht. Bei Eingabe von mount wird die Verbindung nicht gelistet. :(

@warlord:
Für rcp oder scp müßte ich dann auf dem Mac ssh oder eine Remote-Shell freigeben. Das wollte ich eigentlich nicht.
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mbs

Re: Linux und SMB
Antwort #4: Oktober 26, 2006, 17:49:22
OK, wie ich gerade herausgefunden habe, kann man mit GNOME und KDE virtuelle Dateisysteme erzeugen, die sich nur im Userspace der grafischen Oberfläche befinden. Das Basisbetriebssystem bekommt davon gar nichts mit. In dem Fall gibt es tatsächlich keine Pfade. Nur GNOME- und KDE-Programme können die Daten "sehen". Eine etwas merkwürdige Architektur.

Auf diese Weise kannst Du die Dateien also tatsächlich nicht ansprechen. Du müsstest also mit dem "echten" smbfs-Client oder mit dem CIFS-Client arbeiten und die Freigaben "richtig" mounten.

VollPfosten

  • Never mind the Pfosten!
Re: Linux und SMB
Antwort #5: Oktober 26, 2006, 19:42:50
Für eine Datei geht's vielleicht mit smbclient schneller. Ist wie ein FTP-Client, nur halt für SMB/CIFS.
Re: Linux und SMB
Antwort #6: Oktober 26, 2006, 19:49:51
OK, danke an euch beiden für die Infos. Dann werde ich mal die nächsten Tage weiter probieren.
Zur näheren Info, wo ich das einsetzen wollte: dd
D.h. dd if=/dev/hda1 of=/Pfad zum iMac/Name.img
bzw. umgekehrt.
Direkt in eine lokale Datei und dann auf den Mac kopieren klappt ja schon. Muß halt nur lokal genügend Platz sein.
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Re: Linux und SMB
Antwort #7: Oktober 27, 2006, 13:49:30
Zur näheren Info, wo ich das einsetzen wollte: dd
D.h. dd if=/dev/hda1 of=/Pfad zum iMac/Name.img

Das geht sicherlich mit ssh am einfachsten.
Am Mac "entfernte Anmeldung" unter "Sharing" freigeben, dann kann man sich mit ssh einloggen.
Von Linux aus testen mit "ssh mac-user@meinmac" => Paßwort => shell auf dem Mac.

Kopieren geht dann so vom Linux aus:
dd if=/dev/hda | ssh mac-user@meinmac sh -c "cat >Name.img"

Die ausgabe vom "dd" wird in "ssh" gepipet, der ssh-Client leitet den Strom verschlüsselt zum ssh-Server auf dem Mac, dort hat man die Daten dann an der Standardeingabe des von ssh gestarteten Kommandos. Das Kommando ist eine Shell (sh), die die Standardeingabe mit "cat >Name.img" in eine Datei packt.

Zwar ist die Kommadozeile etwas länger als "cp", aber dafür braucht's vie weniger Konfiguration, als bis alles läuft.

Gruß kisch
Re: Linux und SMB
Antwort #8: Oktober 27, 2006, 14:25:21
Danke an kisch.
Werde ich mal probieren, wobei ich die entfernte Anmeldung dann sicher nur bei Bedarf einschalte, aber so oft brauche ich das ja auch nicht. ;)
Wegen der Länge der Zeile: Das ist kein Problem. Packe ich zur Not in ein Shell-Script.
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Re: Linux und SMB
Antwort #9: Oktober 27, 2006, 14:56:10
Hast Du jetzt noch einen Tipp wie ich das Pipe-Symbol "|" eingebe? Mit Altgr-< habe ich probiert, da passiert nix.
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Re: Linux und SMB
Antwort #10: Oktober 27, 2006, 15:04:44
Die CH-Tastaturen sind ja zwar ziemlich anders. Aber einen Versuch ist ja Wert: versuch mal Alt Gr-7 oder Alt Gr-1
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Re: Linux und SMB
Antwort #11: Oktober 27, 2006, 15:08:10
Leider nein.
AltGr-7 ist {
AltGr-1 ist eine hochgestellte kleine 1
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Re: Linux und SMB
Antwort #12: Oktober 27, 2006, 18:29:24
Re: Linux und SMB
Antwort #13: Oktober 27, 2006, 18:48:41
Danke, ich fürchte das Problem liegt woanders.  ::)
Ich habe festgestellt, daß auch das < und >-Zeichen nicht gehen. Muß mal testen, ob was mit der Tastatur ist.
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Re: Linux und SMB
Antwort #14: Oktober 28, 2006, 13:35:11
Jetzt habe ich es. Die Tastatur funktionierte unter Win vollständig, nur unter Ubuntu fehlte die Taste "<>|". Eingestellt unter Tastatur war "Generic 104 keys". Richtig ist aber "Generic 105 keys".

Diese kleinen Nickeligkeiten, sobald nicht alles out-of-the-box funktioniert, sind es, die Linux behindern. Das könnte ich den Leuten, denen ich einen Mac hingestellt habe und die hoch zufrieden sind, nicht zumuten. Frickelige Konfigurationen und dann noch das meiste auf englisch und nicht einfach verständlich. Schade eigentlich. Ich vermute, es liegt daran, daß es keinen wie beim mac gibt, der einfach einen Standard vorgibt, auch wenn der dann nicht immer das optimale ist. Aber zumindestens ist dann auf den verschiedenen Rechnern alles einheitlich.
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