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Schriften gestaucht
April 27, 2006, 21:10:47
Ich komme gerade von einem Freund, der komische Probleme mit seinen Schriften hat.
Bei der Monitoreinstellung von 1920 x 1200 sind unter OSX alle Details auf dem externen Bildschirm okay (Samsung Sync Master 243T). Da er sich aber den Monitor extra für größere Schriftdarstellung gekauft hatte, ist er jetzt natürlich enttäuscht, denn bei geringeren Auflösungen, obschon die Schriften dadurch größer erscheinen, sind die Buchstaben, Zahlen, Schriftmaße gestaucht. Es läßt sich zwar damit arbeiten, besser sicher, wenn alles seine korrekten Maß hätte.

Woran kann das liegen? Ich glaube ein MiniMac hing am Bildschirm, wäre die Grafikleistung zu gering, obwohl die Auflösung nicht auf die höchste Einstellung eingestellt ist, müßten doch die Schriften richtig darstellbar sein.

Ist das vielleicht normal so? Ein Monitor stellt nur 'nativ' eine bestimmte Auflösung richtig dar und alle anderen sehen leidend aus?

Ich hoffe es hat keiner dergleichen Probleme. Wenn doch und hat es gelöst, dann würde ich mich über eine Abhilfe dieses Dilemma freuen!

m.
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"Die menschliche Beziehung zur Welt hat etwas tief, initial Lädiertes." [J. Lacan]

Florian

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Re: Schriften gestaucht
Antwort #1: April 27, 2006, 21:49:39
Ein Flüssigkristallbildschirm hat nun mal, anders als eine Röhre, eigentlich eine physikalisch fest vorgegebene Auflösung.
Diese Auflösung ist bei diesem Monitor eben genau 1920*1200.
Alle anderen Auflösungen müssen interpoliert werden, d.h. ein kleineres Bild wird hochgerechnet. Dabei entstehen dann u.U. solche Streckungen oder Stauchungen. Eigentlich dürften die nicht so störend ausfallen, aber wenn er natürlich auf einem Breitbild-Monitor eine 4:3-Auflösung nimmt, wird diese in die Breite gezogen und alles wirkt gestaucht.
Einzige Alternative wären schwarze Streifen. Die meisten Monitore bieten das aber gar nicht mehr an, weil die Kunden es nicht wollten.

Er sollte also, wenn er schon nicht die native Auflösung verwendet (warum dann so ein Monitor, frage ich mich allerdings), wenigstens eine 16:10-Auflösung raussuchen, dann müsste es schon passen. Nur unschärfer wird es halt.
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"If music be the food of love, play on!”
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Re: Schriften gestaucht
Antwort #2: April 27, 2006, 22:41:56
Also liegt es doch an der einem bestimmten Monitor spezifischen Auflösung. Das ist ja schade. Diese von Dir angesprochenen schwarzen Streifen macht er leider nicht, oder es gibt irgendwo versteckt noch eine Einstellungsmöglichkeit dafür. Vielleicht am Monitor?

...Er sollte also, wenn er schon nicht die native Auflösung verwendet (warum dann so ein Monitor, frage ich mich allerdings), wenigstens eine 16:10-Auflösung raussuchen, dann müsste es schon passen. Nur unschärfer wird es halt...

Genau, diese Unschärfe bei geringeren Auflösung in jeder Kombination von Höhe und Breite ist wirklich enttäuschend. Ich hatte schon gesucht, ob in den Systemeinstellungen eine Möglichkeit existiert, die Schriften auch dann 'glätten' zu lassen, aber vergebens.
Schön wäre noch, wenn man wenigstens systemweit, bei 'nativer' Auflösung, die Schriften einfach größer erscheinen lassen kann. Also im Finder bspw. genauso, wie in mac:Word oder anderes.

Danke!

m.
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Florian

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Re: Schriften gestaucht
Antwort #3: April 27, 2006, 23:18:32
Tja, also, vielleicht besteht Hoffnung für Leopard oder folgende... nützt natürlich nichts.

Nein, ich denke der Samsung kann keine Balken, er rechnet immer hoch, wie heutzutage fast alle, aber eigentlich macht er das v.a. bei Text nicht so schlecht. Diese Stauchung kommt sicher von einer falsch proportionierten Auflösung. 1280x768 wäre eine Möglichkeit, weiß jetzt leider nicht, was OS X so anbietet. Es gibt auch eine Möglichkeit, OS X zum Glück zu zwingen, soweit ich mich erinnere, würde bei Bedarf mal danach suchen.

Dieser Monitor ist eigentlich schon gut, aber wenn man größere Pixel will, nimmt man am besten einen 19" TFT mit 1280*1024 oder so etwas.

Ansonsten:
PDFs und Word-Dateien, Internetseiten und Mails kann man mit größeren Fonts lesen. (Apfel-Plus drücken, in der Regel).
Im Finder kann man die Textgröße ändern (Apfel-J).
Das wäre aber dann auch schon alles... außer man verwendet Zoom (Apfel-Alt-´und Apfel-Alt-ß), aber dann wird es natürlich ebenfalls unscharf.
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Re: Schriften gestaucht
Antwort #4: April 27, 2006, 23:29:02
Im Finder kann man die Buchstabengröße auch dauerhaft ändern: Darstellung > Darstellungsoptionen.

Mit TinkerTool kann man Systemschriften (und ihre Größe) ändern.
Re: Schriften gestaucht
Antwort #5: April 28, 2006, 07:58:26
Fein, dann werde ich ganz einfach den Link zu dieser Seite und Eurer Hilfestellung weitergeben. Da ich persönlich die Gerätschaften nicht hier vorliegen habe, kann ich das nun nicht weiterverfolgen oder ausprobieren.

Danke erstmal an Euch!

m.  :)
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Re: Schriften gestaucht
Antwort #6: April 28, 2006, 10:18:16
Genau, diese Unschärfe bei geringeren Auflösung in jeder Kombination von Höhe und Breite ist wirklich enttäuschend.

Eigentlich nicht. Denn die Schärfe von TFTs kommt ja gerade daher, daß der Bildschirm tatsächlich einzelne Pixel hat, die einzeln und getrennt vom Computer angesteuert werden, falls man die native Auflösung verwendet. D.h. zwei nebeneinanderliegende Pixel auf dem TFT können schwarz und weiß sein, also den maximal möglichen Kontrast. Auf einem Röhrenmonitor geht so etwas aus zwei Gründen nicht: Erstens kann der Monitor gar keine Verknüpfung zwischen Pixel im Computer und Pixel auf der Lochmaske herstellen und zweitens geht die Intensität des Elektronenstrahles nicht stufenlos von maximal auf null.

Wie auch immer. Bei einem digital angesteuertem TFT in der nativen Auflösung (z.B. 1920 Breite) ist ein Pixel in der Grafikkarte des Computers genau ein Pixel auf dem TFT. Stellt die Grafikkarte eine andere Auflösung (z.B. 1280 Breite) dar und das TFT skaliert das Bild hoch, dann wird ein Pixel in der Grafikkarte des Computers durch 1,5 Pixel auf dem TFT dargestellt. Halbe Pixel gehen natürlich nicht, d.h. das betreffende Pixel bekommt zur Hälfte die Farbe des einen Computerpixels und zur Hälfte des anderen. Bei anderen im Computer eingestellten Auflösungen ist das Verhältnis evtl. noch krummer. Auf jeden Fall ist es gegenüber der nativen Auflösung matschig. Genauso als wenn Du ein Bild mit 1280 Breite in Photoshop auf 1920 Breite hochrechnen läßt (mit dem simpelsten Algorithmus).

Eine zusätzlichen Stauchung kommt dann noch wie Florian schon schrieb von einem falschen Seitenverhältnis. Genauso, als ob Du einen 16:9-Film auf einem 4:3-Fernseher skalieren läßt -> die bekannten Eierköppe.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

Florian

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Re: Schriften gestaucht
Antwort #7: Mai 05, 2006, 19:01:24
Ich habe mich noch einmal informiert.
Der Samsung ist schon ein guter Monitor, allerdings hat er eine Schwäche:
Interpolieren kann er nur auf die volle Fläche - oder auf 4:3. Im On-Screen-Menü kann man das Format auswählen. Wenn man auf 4:3 geht, hat man natürlich an den Seiten recht breite schwarze Streifen. Ist also nur sinnvoll, wenn man, z.B. vom Video, eine 4:3-Auflösung einspeist.
Die Stauchung kam, wie vermutet, daher, daß eine 4:3-Auflösung eingestellt wurde, aber im Menü das Format nicht umgestellt wurde.
Viel sinnvoller als 4:3 wäre aber sowieso, wie gesagt, eine kleinere 16:10-Auflösung. Vielleicht eben 1600*1000. Die Bildqualität leidet natürlich, haben wir ja schon erläutert.

Die derzeit niedrigste gängigste Pixel-per-inch-Auflösung haben 19" mit 1280*1024. Vielleicht wäre das eher was, sind auch viel  billiger.
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