Inspiriert durch einen
ganz anderen Thread... Hat einer das mit dem neuen Klimagutachten des Max-Planck-Instituts mitbekommen? Zur Zeit ist ja die Medienwelt voll mit netten Geschichten über die Zukunft des Rieslings und verlängerten Badesaisons...
Das lief in etwa so ab:
Das Max-Planck-Institut bekam den Auftrag, eine Klimamodell von Deutschland in 100 Jahren zu erstellen, mit einer Auslösung von 10 km² - soll heißen, daß Land wurde mit einem Netz überzogen, dessen Maschen zehn km breit und hoch sind und an den Knotenpunkten wurde jeweils das Klimamodell angewandt.
Die Studie kostete 200 000 Euro.
Nun ist nicht nur das MPI-Klimamodell und generell die Möglichkeit solch kleinregionaler Vorhersagen von anderen Forschern in Zweifel gezogen. Das wäre ja noch nicht so schlimm. Wir schauen aber mal, was das Bundesumweltamt daraus macht:
Eine kurze Pressemitteilung und ein
"Hintergrundpapier" (Link geht auf PDF) von zehn Seiten, in dem v.a. die Bedeutung des Umweltbundesamts und seiner Aktivitäten herausgestellt wird. Diese Aktivitäten und auch Zukunftspläne wurden aber alle schon vorher beschlossen.
Das ist ein gutes Beispiel, für das was ich meinte: Daten werden nur zur Selbstrechtfertigung erhoben, und ist die Faktenlage noch so wackelig. Was die Forscher da (vermeintlich) herausbrachten, ist aber eh nicht so wichtig, Hauptsache es steht drin "Wärmer! Hochwasser! Dürre!" , ob nun 3 oder 4 Grad... nicht so wichtig, oder? Schlagzeilen gibt es auch so.
Nun sind die Ziele des UBAs vielleicht recht sympathisch und höchstwahrscheinlich auch bitter notwendig, aber gerade deßhalb gefällt mir das Beispiel so gut.
So wird jeden Tag mit zig Studien und Datenerhebungen verfahren, in Politik, Wirtschaft und leider sogar in der Wissenschaft.