Apfelinsel
Talk => Thema gestartet von: radneuerfinder am Januar 25, 2006, 19:35:11
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Im Mittelpunkt des Streits steht die Forderung der Kommission nach einer vollständigen und genauen Offenlegung der Schnittstellenangaben durch Microsoft.
Ein Kommentar zum aktuellen Stand der Dinge, 2 Jahre nach dem Verkünden von Auflagen, in der FAZ von Werner Mussler:
http://www.faz.net/s/Doc~E5FDDF9D3E35B43B1BE8AB31A7769DBF5~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Im Zusammenhang mit diesen Auflagen sind auch Meldungen zur "Offenlegung" des Windows Quellcode zu sehen:
http://www.faz.net/d/invest/meldung.aspx?id=18594994&news=unt
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Es ist wie ich damals als das Urteil herauskam auch schon sagte: Das Bußgeld zahlt MS aus der Portokasse und eine entbundelte Version ist uninteressant. Das wichtige an dem Urteil war die Offenlegung der Schnittstellen. Denn gerade deren Geheimhaltung sorgt dafür, daß eine Zusammenarbeit mit anderen Systemen immer mit Schwierigkeiten verbunden sind. Allerdings wird sich MS dagegen natürlich so stark wie möglich wehren.
Es wird ja geschrieben, daß die offengelegten Schnittstellen ungenügend waren. Wenn man dann noch von den Samba-Entwicklern liest, daß jede Win-Version sich im Netzwerk stark unterschiedlich verhält, nährt das bei mir den Verdacht, daß MS die Schnittstellen gar nicht vernünftig offenlegen kann, weil die selber keine ordentliche Spezifikation haben und nur vor sich herum prutschen.
Zur Offenlegung des Quellcodes: Das ist doch wieder nur Ablenkung. Nur gegen Geld und nicht an OS-Entwickler. Klasse, kann man vor Gericht doch sagen: Wir stellen allen sogar den Quelltext zur Verfügung! Dabei ist der Quellcode überhaupt nicht interessant. Interessant und wichtig sind die genauen Spezifikationen (wenn sie denn überhaupt existieren) der unterschiedlichen Formate (Netzprotokolle, NTFS, Datenformate, Schnittstellen etc.). Damit können Programmierer was anfangen und echte Konkurrenzprodukte herstellen. Wenn man aber erst einen Quellcode kaufen, dann analysieren und vielleicht(!) daraus notwendige Informationen gewinnen kann, wer macht das schon?
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Jetzt das Urteil:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/microsoft4.html
Berufung möglich.
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Da fällt mir eine Geschichte zu ein.
Ich habe hier eine über 50 Jahre alte Maschine im täglichen Einsatz.
Die Maschine funktioniert tadellos.
Eine aktuelle Version dieser Maschine kann nicht mehr als meine, auch nichts schneller.
Kurzum, das Ding ist nahezu "unkaputtbar".
Alle Jubeljahre allerdings, müssen einige Verschleißteile getauscht werden.
Zuletzt waren das einfache Kugellager.
So ähnliche Kugellager sind bei einem der Marktführer für ca. 10,--€ - 15,--€ zu haben.
Aber leider nur so ähnliche. >:(
Der Marktführer (FAG (http://www.fag.de/content.fag.de/de/index.jsp)) kennt auch genau die Kugellager, die ich benötige. Hat sie womöglich sogar auf Lager, darf sie mir aber nicht verkaufen.
Diese Lager sind exklusiv für den Hersteller meiner Maschine produziert worden.
Sie kosten ihn deutlich unter 10,--€/Stück, er verkauft sie aber an mich für deutlich über 100,--€/Stück.
Will sagen, solche Nummern wie in der IT-Branche sind im Maschinenbau schon seit mindestens 50 Jahren üblich. Wann immer es geht, wird versucht ein Art "Monopol" zu schaffen.
Ich habe mir im letzten Jahr das Handbuch zu dieser Maschine neu gekauft.
Das alte war zu einer Hälfte völlig abgegriffen und zu anderen Hälfte weg.
35 Blätter schlecht kopierte Schreibmaschinenseiten kosteten über 200,--€!
Irgendwie bestimmt immer mehr die Nachfrage und immer weniger die Kalkulation den Preis.
Wenn ich also die Möglichkeit hätte einfache Bauteile für ein Schweinegeld zu verkaufe, bin ich bei Billy-Boy.
Als "Verschleißteile-Konsument" bei der EU-Kommision. ;)
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Ein Verfahren, in dem es um die Offenlegung von Schnittstelleninformationen geht, läuft weiter:
http://www.sueddeutsche.de/,ra12m1/computer/496/497797/text/