Apfelinsel
Talk => Thema gestartet von: tertinator am Dezember 14, 2009, 13:41:26
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Das muss ich jetzt erzählen:
Heute vormittag kam eine ältere Dame in meine Firma und wollte eine Wettervorhersage für Mallorca für die nächsten drei Wochen.
Am Freitag fliegt sie dahin und möchte wissen, was sie zum Anziehen mitnehmen soll.
Ich erklärte ihr zwar, dass diese nicht unbedingt zutreffend sein müsse, sage ihr aber, dass ich im Internet suchen würde. Sie solle doch um die Mittagszeit nochmals kommen (ich hatte gerade einen Kunden da).
Kunde weg - ich suche im Netz nach einem kostenlosen Wetterdienst.
Zeitaufwand insgesamt ca. 10 Minuten (3-Wochen-Prognosen bieten nur wenige).
Mit Ausdruck insgesamt eben 5 Euro…
Eben ist sie wieder gekommen und erzählt mir nebenher eine Lebensgeschichte (Ihr Mann ist verstorben - sie war Sekretärin und im Krieg war sowieso alles schlimm …
Zeitaufwand insgesamt ca. 20-25 Minuten. (Sollte noch Gesprächsminuten abrechnen)
Danach sagte sie ganz gönnerhaft:
"Für Ihre Arbeit gebe ich Ihnen jetzt aber einen Euro…"
Ich war baff und konnte zunächst nichts sagen. Als sie meinen Blick sah, sagte Sie: "Umsonst ist der Tod" und verschwand.
Ich muss ausgesehen haben wie ein Schuljunge ;D
Den Euro habe ich nun kleingemacht und auf den Gehweg geworfen. Irdendwen werde ich damit glücklich machen.
Nen Schuljungen vielleicht …
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Scharfe Story! ;D
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Ja, kenn' ich!
Zu mir kommen kamen gerne die ortsansässigen Bauern und ein professioneller Rasenmähervermieter und wollten Kleinigkeiten gemacht haben.
Alles nur Kleinigkeiten, die ja nun nicht die Welt kosten durften.
Da war dann zur Erntezeit ein Teil eines Mähdreschers hinüber.... unwichtig.... keine große Sache.... oder der Rasenmäherverleiher brauchte das Teil, was ich machen sollte nicht für einen Rasenmäher, sondern für das Kettcar seiner Enkelin.... alles Peanuts.
Der zeitliche Aufwand lag je nach Teil zwischen ½ und 2 Stunden.
Wenn die Frage nach dem Preis, nach zur Zufriedenheit erledigter Arbeit, gestellt wurde, sagte ich immer: Gib dem Mann 5 Mark. Ich habe also selber nix dafür genommen, sondern die werte Kundschaft nur aufgefordert meinen Leuten wenigstens ein Trinkgeld zu geben.
Und dann kamen die Kunden immer öfter und eines Tages nervte es nur noch.
Als dann einer der Bauern anstelle der "geforderten" 5 DM Trinkgeld nur 4 DM gab, weil er zwar drei 2-DM-Stücke im Portmoinet hatte, ihm aber 6 DM für 40 Minuten Arbeit zu viel erschien, beschloss ich die Arbeit nach Aufwand zu berechnen.
Die Leute kamen jeweils noch einmal und seit dem habe ich Ruhe!
Selten hat mich der Verlust von Kundschaft so weit nach vorne gebracht! ;D
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Also, wenn man einem Bauer einen Gefallen tut, da gab es mal Zeiten, da war es normal das sich das lohnte. Auch nicht mehr, ja was ist da los?
Bei älteren Damen hat man wenigstens das Heldengefühl.
Bei jüngeren Damen lohnt es sich manchmal.
Bei Rasenmäherverleihern weiß ich nicht.
Übrigens schnorrt es sich besser, wenn man ins rechte Ohr spricht. Kein Witz, alles vermessen, liegt an den Hirnhälften etc.pp. Deshalb schlafe ich immer auf der rechten Seite des Bettes.