Apfelinsel

Talk => Thema gestartet von: warlord am April 28, 2009, 17:25:19

Titel: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: warlord am April 28, 2009, 17:25:19
Bizarre Angelegenheit: PearC (http://http:www.perac.de) mahnt Café Digital (http://cafedigital.de/2009/04/28/abgemahnt/) für einen Bericht über PearC ab.
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: Florian am April 28, 2009, 20:53:42
Unglaublich. Was soll hier unterdrückt werden?

Alles Gute für Café Digital!

Ich glaube es fast nicht… PearC schadet sich so doch nur selbst. Wie mache ich mich am schnellsten unbeliebt in der Mac-Szene?
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: warlord am April 28, 2009, 21:25:37
Habe den betreffenden Beitrag zwar damals gelesen. So genau kann ich mich aber nicht mehr erinnern, was da jetzt entfernt wurde. Jedenfalls fiel mir damals nichts auf, was irgendwie ein Stein des Anstosses sein könnte.
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: FOX am April 29, 2009, 11:39:46
Es waren wohl genauere Zahlen über die Firma. Diese Aktion ist wohl reichlich Kontraproduktiv für eine solche Firma.
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: mbs am April 29, 2009, 13:26:20
Es war eine Einschätzung der rechtlichen Situation, sowie der Hinweis, dass die Firma (damals noch) im Zustand "in Gründung" war und nur gegen Vorkasse geliefert hat.

Laut PearC (http://www.bigger.cc/676/hackintoshbauer-pearc-mahnt-blogger-ab/) wurde der Blog-Betreiber vor zwei Monaten darauf hingewiesen, dass diese Dinge nicht (mehr) stimmen, hat aber bis zu einer gesetzten Frist nicht weiter reagiert.

Ich würde sagen: Von beiden Seiten ungeschickt und beide haben jetzt einen wirtschaftlichen Schaden.
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: warlord am April 29, 2009, 14:14:55
Hmm, was dann eine Reihe weiterer Fragen aufwirft:
Muss ein Blogeintrag über den Publikationszeitpunkt hinaus "wahr gehalten werden". Unterscheidet sich hier ein Blog von einem Online-Portal einer Zeitung? Müssen die ihre online gestellten Artikel auch nachträglich ändern, wenn sich Tatsachen seit der Publikation geändert haben? Oder wenn sie schon zum Zeitpunkt der Publikation bestritten werden? Gibt es online also mehr als nur das Recht auf eine Gegendarstellung?
Wie sieht es in Foren aus? Da werden auch eine Reihe alter Beiträge Tatsachen enthalten, die nicht mehr aktuell und wahr sind.
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: Florian am April 29, 2009, 19:56:41
Seht gut erkannt von warlord. Gibt es dazu richterliche Entscheidungen? Ist ja niemandem zuzumuten, stets alle Artikel aktuell zu halten.

Ansonsten frage ich mich dann noch, warum man nicht einfach einen Artikel-Update gemacht hat. Wirklich nicht sehr geschickt. Und generell, warum man sich bei so einer Lappalie nicht ohne Anwalt einigen kann. Jetzt setzt man sich ja doch zusammen und macht ein Interview…
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: warlord am Mai 11, 2009, 20:32:37
Das versprochene Interview ist jetzt online: http://cafedigital.de/2009/05/11/das-pearc-interview/#more-1484

Die Sache scheint damit erledigt zu sein. Gewisse Fragen bleiben offen.
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: Florian am Mai 11, 2009, 20:56:57
Also, anscheinend war der Artikel von vornherein unkorrekt/falsch und daher geht es weniger/nicht um die von uns gestellte Frage des Aktualisierungszwangs.

Naja! Friede, Freude, Eierkuchen. Kaufe deren Zeugs aber trotzdem nicht.
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: warlord am Mai 11, 2009, 21:36:11
Also, anscheinend war der Artikel von vornherein unkorrekt/falsch und daher geht es weniger/nicht um die von uns gestellte Frage des Aktualisierungszwangs.

Anscheinend zumindest unpräzise oder irreführend, ja. Aber das dürfte auch auf 50% - 100% (je nach Titel) des Inhalts von Tageszeitungen zutreffen. Die Fragen bleiben, finde ich.
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: Florian am Mai 11, 2009, 22:52:01
Gut, so kann man es auch sehen, mir ging es aber v.a. um diese eine Frage, also ob man etwa verpflichtet sein soll, seine Artikel stets aktuell zu halten, insofern Interessen Anderer betroffen sind oder sin könnten.

Aber um doch noch nachzuhaken: Würde eine Tageszeitung fälschlich schreiben, Firma XY sei nicht geschäftsfähig, wären neben einer Gegendarstellung wohl auch andere Rechtsmittel möglich. Das wären ja schon potentiell ruinierende Äußerungen.
Leider habe ich den Originaltext nicht lesen können und natürlich bin ich mir auch nicht vollends klar über die Thematik an sich.

Meine Tageszeitung ist höchstens 48% irreführend. ;)
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: Bob am Mai 11, 2009, 23:29:42
Aber um doch noch nachzuhaken: Würde eine Tageszeitung fälschlich schreiben, Firma XY sei nicht geschäftsfähig, wären neben einer Gegendarstellung wohl auch andere Rechtsmittel möglich. Das wären ja schon potentiell ruinierende Äußerungen.

Spiegel -- Borgward  -- irgendjemand?
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: warlord am Mai 12, 2009, 08:39:36
Würde eine Tageszeitung fälschlich schreiben, Firma XY sei nicht geschäftsfähig, wären neben einer Gegendarstellung wohl auch andere Rechtsmittel möglich.

Ich weiss es eben nicht. Meine Fragen waren nicht etwa rethorisch oder im Sinne einer vorauseilenden Parteinahme für Café Digital gemeint. Es wären halt wirklich interessante Fragen, deren Antworten mir nicht klar sind. Und es wohl weiterhin bleiben.

Es dürfte jedenfalls so sein, dass die Risiken, die Tageszeitungen mit unwahren Behauptungen eingehen, weit geringer sind, als der Schaden, den sie damit anrichten können. Im Internet (egal ob nun Blog oder Online-Artikel einer Zeitung) kommt wohl noch verschärfend hinzu, dass Artikel immer und immer wieder Leser finden, während die (gedruckte) Tageszeitung von vorgestern kaum mehr Leser findet. Insofern wollte ich der Presse oder auch Bloggern nicht etwa einen Freipass für Verleumdungen ausstellen. Sorgfalt muss sein. Und man müsste weit herum mehr davon erwarten können, als wirklich geboten wird. In dem Sinne hatte die Angelegenheit vielleicht durchaus etwas Gutes, wenn sie die Blogger-Szene vielleicht wieder ein bisschen daran erinnert hat, dass wer publiziert auch eine gewisse Verantwortung hat. (Auch wenn mir immer noch scheint, dass PearC im vorliegenden Fall etwas überreagiert hat.)
Titel: Re: PearC vs. Café Digital
Beitrag von: Florian am Mai 12, 2009, 13:35:43
Ist schon klar! Ich kenne mich im Presserecht leider auch nicht aus.
Aber eine Abmahnung (in Deutschland) ist ja eigentlich nur ein Schuss vor den Bug, leider mit teilweise mit mehreren hundert Euro Anwaltsgebühren verbunden. Eigentlich ist sie ja mal gedacht gewesen, allen Beteiligten ein Gerichtsverfahren zu ersparen.
Der nächste Schritt, und mit der Abmahnung ja wahrscheinlich auch angedroht, dann die Klage auf Unterlassung. Das kostet dann schon viel mehr.
Das Pressrecht schützt davor nicht, immerhin da bin ich mir sicher.