Apfelinsel
Talk => Thema gestartet von: Chucky am Juli 07, 2008, 08:39:48
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... passiert das nicht bei uns ;D ;D ;D
Porno statt Rugby (http://www.orf.at/ticker/295106.html)
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Das ist einem deutschen Privatsender in der Hochzeit der Softfpornos auch passiert.
Die hatten, angeblich durch einen völlig unbeabsichtigten Fehlgriff, die Hardcore-Variante des Streifens laufen lassen.
Aber nicht nur drei Minuten, der Streifen lief wohl durch.
Leider war ich nicht dabei, weil ich diese hirnlosen Softpornos nicht mochte.
Mir waren die inhaltsschwangeren, anspruchsvollen Hardcore-Streifen schon damals viel lieber.
Ich liebe Dialoge wie:
Aaaaaahhhhh ooooohhhhhh aaaahhhhhhh ja aaaaaa nimm mich uuuuhhhhhh! Mach ich doch Miststüüüüüüüaaaaahahhhhhhh.....
Ich gebe aber zu anschließend ab und zu einen hoffnungsvollen Blick in die Privatkanäle geworfen zu haben. Umsonst. :'(
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Waren da etwa ein österreichische Fernsehzentrum beteiligt? Immerhin besser als ein Bildausfall… ;)
Also, wenn das in den USA passiert wäre, könnte der Sender zumachen.
Aber auch so finde ich das eigentlich nicht witzig. Möchte jedenfalls nicht der Vater sein, der seinem KInd das erklären muss.
Andererseits… wer einen Internet-Anschluss hat, braucht keine Pannen beim TV und ob ein Kind „die Unschuld verliert“ wenn es ein paar Sekunden Porno sieht, ist doch sehr die Frage. Eltern dürften doch eh sehr schnell abschalten, es sei denn die Fernbedienung ist mal wieder unauffindbar.
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Ich möchte auch nicht der Vater des Kindes sein, der dies gesehen hat. Trotzdem finde ich es lustig. Das mit den deutschen Privatsendern habe ich noch gar nicht gewusst - egal. Was mir allerdings neu ist, dass Fernsehsender offensichtlich doch mehrere Hardcorefilme lagernd haben. Klar - nur zu Informationszwecken bei wichtigen Reportagen ;D
Zum Bildausfall: Die Bilder hat bekannterweise die UEFA geliefert, da kann die Schuld höchstens dem Stromlieferanten zugeschoben werden, der bei diesem kleinen Gewitter in die Knie gegangen ist :P
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Andererseits… wer einen Internet-Anschluss hat, braucht keine Pannen beim TV und ob ein Kind „die Unschuld verliert“ wenn es ein paar Sekunden Porno sieht, ist doch sehr die Frage.
Und womöglich sieht das selbe Kind täglich Mord und Totschlag in der Glotze, ohne dabei eine Unschuld zu verlieren. :-\
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Steuernachlässe, die in den USA gerne direkt und "zeitnah" in Form von Schecks gegeben werden, sind ein probates Mittel [zumindest wenn man Anhänger der Konsumfunktion nach Keynes ist (http://de.wikipedia.org/wiki/John_Maynard_Keynes#Konsumfunktion)] um den Konsum zu stimulieren. Nur wird der Konsum in den USA nun scheinbar bei einer ganz besonderen Branche stimuliert (http://www.itnews.com.au/News/79785,us-rebate-cheques-spent-on-porn.aspx). :-*
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Und womöglich sieht das selbe Kind täglich Mord und Totschlag in der Glotze, ohne dabei eine Unschuld zu verlieren. :-\
Wenn "Mord und Totschlag" im Kampf gegen das Böse gezeigt werden, wird das Kind wohl kaum Schaden nehmen. ;)
Das Böse: ein talibanischer Pornodarsteller
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das interessiert mich nun doch:
verliert man seine Unschuld nicht von aktiven sexuellen Handlungen?
OK, einem Sender darf so etwas nicht passieren. Da müsste es einfach so etwas wie einen Not-Aus-Schalter geben.
Live-Übertragungen werden doch eigentlich sowieso zeitversetzt gesendet, meinte ich.
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verliert man seine Unschuld nicht von aktiven sexuellen Handlungen?
Bei einem Jungen kann da wohl schon beim ersten Sehen eines Pornos etwas aktiv werden. ;)
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hätte der Papa dem Kleinen vorher erklärt, dass das blind macht, wäre nichts passiert :D
aber ernst: ärgerlich ist es - aber selbst wenn es erregt hätte; der Ausdruck "Unschuld verloren" spricht nicht gerade für Aufklärung. Wenn schon so was eintritt - was ärgerlich ist - kann man diese Situation auch als Chance nutzen.
Mit 8 kann man langsam aufgeklärt werden, meine ich.
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An den Storch wird er mit 8 kaum mehr geglaubt haben. Selbst wenn Papa nie etwas erklärt hat. ;)
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Ein Stern Artikel (Heft 06/2007) hat sich mit dem Thema frühzeitigen Pornokonsums befasst. Der Artikel ist hier (http://www.stern.de/politik/deutschland/:Sexuelle-Verwahrlosung-Voll-Porno!/581936.html?nv=ct_cb) online zu lesen. Bevor der Einwand kommt: Ja, mir ist auch klar, die aufgelisteten Fälle dort sind natürlich extrem.
Edit: Ups, 'schuldigung. Link wurde korrigiert.
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Der Link geht nicht. ;)
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Naja, ob Hardcore-Porno bei der Aufklärung hilft? Hier wird doch v.a. gezeigt, wie es in Wirklichkeit eben nicht abläuft oder zumindest nicht ablaufen sollte. Aufklärung ist doch wohl mehr als nur der Verweis auf den sexuellen Akt an sich und schon gar nicht in der Form, wie im Hardcore meistens praktiziert (damit meine ich weniger die Techniken als die Art und Weise).
Ich finde sowieso den Gegensatz zwischen Porno und Gewaltfilmen etwas konstruiert. In Pornofilmen wird oft genug Gewalt praktiziert, oder glaubt ihr, vieles was gezeigt wird, tut nicht weh, nur weil dazu gestöhnt wird? Von den potentiellen psychischen Folgen mal abgesehen.
Der Stern-Artikel warf ja große Wellen, aber geändert hat sich natürlich gar nichts.
Überhaupt kann man über das Thema kaum vernünftig reden, entweder man wird zum Pornofreak erklärt, nur weil man weiß, was los ist oder zum Moralapostel.
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Natürlich sollte man den Streifen nicht als Grundlage für die Aufklärung nehmen. Pornos vermitteln in meinen Augen eine verzerrte Sicht von Sexualität. Aber den Anlass (also die Panne) könnte man auch nutzen.
Ein Vergleich; bei diversen Terroranschlägen gab es viele schockierte junge Zuschauer. Die Kinder stellten Fragen, weil sie die gesehenen Bilder bisher nicht kannten und nicht einordnen konnten.
Die falsche Reaktion sind in meinen Augen Sprüche wie "alles Verbrecher", "alles Schweinekram etc.
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Aufklärung ist doch wohl mehr als nur der Verweis auf den sexuellen Akt an sich und schon gar nicht in der Form, wie im Hardcore meistens praktiziert (damit meine ich weniger die Techniken als die Art und Weise).
Schon klar. Ich meine auch nicht, dass Pornos eine Aufklärung ersetzen oder ergänzen. Auch nicht, dass der Konsum durch Kinder wirklich ratsam wäre. Aber ich finde es einfach total lächerlich, dass es jeweils ein Mega-Drama ist, wenn ein Kind doch mal irgendwo nackte Haut oder, oh Schreck, gar einen Sexualakt zu Gesicht gekriegt hat, wohingegen Gewaltdarstellungen überhaupt kein Problem zu sein scheinen, solange sie keine sexuelle Komponente aufweisen.
Ich weiss zwar nicht, was für ein Porno da genau gezeigt wurde. Aber ich bin mir ziemlich sicher, hätte man irrtümlich z.B. The Texas Chainsaw Massacre laufen lassen, es hätte vielleicht im Maximum ein paar erboste Anrufe beim Sender gegeben. Jetzt wars dummerweise ein Porno. Und es wird zur Schlagzeile in jedem hinterletzten Käseblatt des Erdballs. Hallo? Sind das wirklich die richtigen Relationen? Hat der arme 8-jährige nun wirklich ein schlimmeres Trauma , als er es von einem Metzgerfilm gehabt hätte?
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"Nackt + Porno + Kinder" lässt halt jeden Ehrenmann sofort aufschreien!
Gewalt hingegen nicht, weil das ja das einzige wirksame Mittel gegen die ist, die auf "Nackt + Porno + Kinder" stehen.
Und was die Kinder sich dann immer so vom Papa anhören müssen, was der alles tun würde, bekäme er einen von diesen Schweinen in die Hände....
Da ist das "Texas Chainsaw Massacre" gar nix dagegen!
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Ich weiss zwar nicht, was für ein Porno da genau gezeigt wurde. Aber ich bin mir ziemlich sicher, hätte man irrtümlich z.B. The Texas Chainsaw Massacre laufen lassen, es hätte vielleicht im Maximum ein paar erboste Anrufe beim Sender gegeben. Jetzt wars dummerweise ein Porno. Und es wird zur Schlagzeile in jedem hinterletzten Käseblatt des Erdballs. Hallo? Sind das wirklich die richtigen Relationen? Hat der arme 8-jährige nun wirklich ein schlimmeres Trauma , als er es von einem Metzgerfilm gehabt hätte?
Tja - vielleicht will der Herr Papa von seiner eigenen Pornosammlung im Keller ablenken ;D
Nein, im Ernst. Ich glaube, dass Europa doch prüder wird, als es sich vielleicht selbst eingestehen würde. Gewalt ist scheinbar "normal" geworden. Erst kürzlich habe ich einen Artikel eines "Experten" (vermutlich selbsternannt) gelesen, der der Gewalt in Videospielen positives abgewinnen konnte. Ich habe mich eigentlich nur gewundert, was an Gewalt positiv sein soll? Die Prävention? Jugendliche, die Gewaltspiele spielen werden nie gewalttätig?
Aber egal - wir waren ja schließlich bei einem anderen Thema ;)
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Schon klar. Ich meine auch nicht, dass Pornos eine Aufklärung ersetzen oder ergänzen. Auch nicht, dass der Konsum durch Kinder wirklich ratsam wäre. Aber ich finde es einfach total lächerlich, dass es jeweils ein Mega-Drama ist, wenn ein Kind doch mal irgendwo nackte Haut oder, oh Schreck, gar einen Sexualakt zu Gesicht gekriegt hat, wohingegen Gewaltdarstellungen überhaupt kein Problem zu sein scheinen, solange sie keine sexuelle Komponente aufweisen.
Meine Wahrnehmung ist eine andere.
Ja, Gewaltdarstellungen sind allgegenwärtig, aber Porno auch. Und Nacktheit oder klar angedeuteter Sex? Kannst Du noch einen Kanaldurchlauf machen, ohne eine weibliche Brust zu sehen?
Wörter aus dem Porno-, oder sagen wir mal Bordellmileu, sind heute allgegenwärtiger Bestandteil vieler Filme. Das ist nicht immer nur der „Synchronisierung“ zuzuschreiben, sondern auch in original deutschsprachigen Filmen und Serien so. Rapper leiern die ganze Litanei der Sauereien runter.
Eine Hysterie kann ich da wirklich nicht erkennen, eher ziemliche Gleichgültigkeit. Und das diese Nachricht nun so hohe Wellen schlägt, erklärt sich doch zu großem Teil dadurch, daß die Leute es eben auch witzig finden und halt eben total ungewöhnlich.
Zudem ist es eine unbewiesene Behauptung, bei drastischen Gewaltdarstellungen wäre der Aufschrei geringer gewesen. Kommt doch immer drauf an. Eine Saloon-Rauferei oder das Zerbersten eines Schädels in Zeitlupe?
Ich glaube nicht, daß durch so etwas bleibende Schäden zurückbleiben (obwohl, da könnte man eine CSI-Folge draus machen: Serienmörder an Sportstars wegen Kindheitstrauma ;)), und ja, es gibt viel zu viel Gewaltdarstellungen, aber:
Das man Porno und Gewalt nicht so trennen kann, wie Ihr das tut, leuchtet hier wohl niemandem ein?
Wie gesagt gibt es auch hier viele Schattierungen, aber Hardcore 08/15 ist schon lange nicht mehr gewaltfrei und setzt in sehr vielen Fällen ganz gezielt auf totale Demütigung der Frauen. Was daran irgendwie harmloser sein soll als ein Metzelfilm (den ich nicht verteidigen will) würde ich gerne mal wissen. Es ist doch viel mehr so, daß alle Welt Porno konsumiert, und zwar immer härteren, weil man ja schon alles satt hat, und die Schattenseiten nicht sehen will.
Anders als im Horrorfilm geschehen diese Dinge auch tatsächlich. Das Argument „die tun es freiwillig“ ist keines (brauchen wir hoffentlich nicht zu diskutieren!), zudem wird das oft auch gar nicht stimmen.
Ich schätze, damit ist eigentlich alles gesagt, ist nicht mein Lieblingsthema. Einwände grundsätzlicher Natur werde ich aber natürlich weiterhin in gewohnter Weise beantworten. :)
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Ja, Gewaltdarstellungen sind allgegenwärtig, aber Porno auch. Und Nacktheit oder klar angedeuteter Sex? Kannst Du noch einen Kanaldurchlauf machen, ohne eine weibliche Brust zu sehen?
Wörter aus dem Porno-, oder sagen wir mal Bordellmileu, sind heute allgegenwärtiger Bestandteil vieler Filme. Das ist nicht immer nur der „Synchronisierung“ zuzuschreiben, sondern auch in original deutschsprachigen Filmen und Serien so. Rapper leiern die ganze Litanei der Sauereien runter.
Eine Hysterie kann ich da wirklich nicht erkennen, eher ziemliche Gleichgültigkeit.
Ich gehe einig, dass Erotik und auch Sexismus allgegenwärtig sind. Die Ansicht oder den daraus abgeleiteten Schluss, eine sich darin manifestierende Gleichgültigkeit oder Lockerheit erstrecke sich über die gesamte Bandbreite sexueller Themen, teile ich nicht. Ich stelle da durchaus das Paradox einer zunehmenden Lockerheit in gewissen Fragen bei gleichzeitiger verstärkter Verbissenheit in anderen Bereichen fest.
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Eine ähnliche Ansicht scheint auch Charlotte Roche zu haben. Bin noch etwas unsicher, ob das jetzt gut oder schlecht ist. ( :)) Drittletzte Frage in diesem Interview: (http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=21019&CategoryID=91)
Es wird doch so viel über Sex geredet.
Aber eben nie richtig. Nie die peinlichen Dinge, immer nur so angeberisch.
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Ja, ob das gut oder schlecht ist… ich weiß es auch nicht. Ich weiß auch nicht, wie dieser Hype um sie und ihr Buch entstehen konnte, vielleicht sind das alles Sektenangehörige. ;D
Aber genug gelästert. Ist doch klar, daß man über peinliche Dinge ungern redet. Das ist so, als würde man sagen: Leute schauen schöne Dinge lieber an als häßliche.
Es liegt nun mal in der Natur der Sache, sonst wäre das Peinliche ja nicht peinlich. Sehr tiefschürfend finde ich das also nicht gerade.
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Sehr tiefschürfend finde ich das also nicht gerade.
Natürlich nicht. Das ganze Interview nicht. Das sollte man von einer Bestseller-Autorin wohl auch eher nicht erwarten. :) Ich finde einfach ihre Unfassbarkeit irgendwie faszinierend. Darin ist sie Meisterin. Madame Teflon. :)