Apfelinsel
Talk => Thema gestartet von: warlord am Dezember 01, 2007, 19:39:57
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Es ist selten genug, dass ich nach dem Gucken eines Hollywood-Streifens denselbigen weiter empfehle. Nun ists aber mal wieder soweit: Gone baby gone (http://www.gonebabygone-themovie.com/). Absolut empfehlenswert. (Auch wenn keine Macs drin vorkommen.)
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Kann ich bestätigen. Wollte ihn zunächst gar nicht anschauen, eben weil er in den Medien so gelobt wird (meistens ein Zeichen für gezielten Hype eines mittelmäßigen Films, fand ich im Laufe der Zeit heraus).
Der Film ist spannend, emotionsgeladen, zum Nachdenken. Top!
Ist übrigens Ben Afflecks Regiedebüt. Die Hauptrolle spielt sein Bruder Casey.
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Was ankam und was nicht, Dollar-gemessen natürlich, kann man an diesem schönem Diagramm (http://www.nytimes.com/interactive/2008/02/23/movies/20080223_REVENUE_GRAPHIC.html) der NY Times erkennen.
Gone Baby Gone muss man natürlich suchen, denn die Welle ist recht klein. Drei links von „Bee Movie“, unten, oberhalb als Erkennungsgipfel „American Gangster“.
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Tja, es ist halt wie mit fast allem. Erfolg und Qualität haben keinen direkten Bezug.
Apropos Kino: Jemand Cloverfield gesehen?
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„American Gangster“.
Hat den Film schon jemand gesehen? Würde mich interessieren, ob da ein Kinobesuch lohnenswert ist.
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Ist zwar nicht direkt Kino, aber um FOX zu antworten:
Mittlerweile ja, auf DVD.
Bin da etwas enttäuscht, v.a. wohl wegen diverser Lobeshymnen. Irgendwie kommt mir der Film etwas vor, als hätte man verschiedene andere Gangsterfilme gekreuzt. Das eine oder andere erinnert mich an Lord of War, den ich im direkten Vergleich deutlich eindrucksvoller empfinde.
Das ist wohl auch das Hauptproblem: Die Schauspieler sind gut, die Bilder schön, aber es fehlen die großen filmischen Momente.
Der Film ist ja in großen Teilen Biographie eines echten Gangsters, und so fühlt er sich dann auch an. Man wusste wohl das dies nicht den ganzen Film trägt, darum hat man wohl den Gegenspieler, einen unbestechlichen Polizist, intensiv ausgeleuchtet, inklusive Sorgerechtstreit.
Nun, es bleibt ein guter Film, aber da oft mit dem Paten verglichen: Nein, so gut ist er nicht.
Alles natürlich nur meine Meinung.
Noch ein Tip: Auf der DVD ist auch die „unzensierte“ Fassung. Dabei geht es nicht um Blut, sondern um die für die Kinoversion noch rausgeschnittenen Szenen (kennt man ja, sonst meistens einzeln in den Extras). Sind natürlich nicht synchronisiert (falls Ihr die deutsche Sprachspur bevorzugt).
Mindestens die drei Extraminuten am Ende sollte man vermeiden…
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Mindestens die drei Extraminuten am Ende sollte man vermeiden…
Das macht jetzt natürlich erst recht neugierig ;D
Danke für die kurze Zusammenfassung.
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Wenn Ihr die Gelegenheit habt, geht hin: Tausend Ozeane. (http://www.tausend-ozeane.com/trailer_neu.html) Stark.
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Kommst Du gerade von der Premiere?
Geht das mehr Richtung Selbsterfahrungstrip/coming of age oder Familiendrama?
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Kommst Du gerade von der Premiere?
Genau.
Geht das mehr Richtung Selbsterfahrungstrip/coming of age oder Familiendrama?
Zuviel verraten möchte ich nicht. Das zentrale Geheimnis sollte man als Zuschauer erst zusammen mit dem Hauptdarsteller ergründen. Und es ist leider gar nicht so leicht, so über den Film zu sprechen.
Es hat von beidem ein bisschen etwas. Irgendwie. Und doch erwartet wohl man etwas falsches, wenn man beides bejaht. Aber es ist schon ein Drama. Man verlässt das Kino nicht wirklich lächelnd.
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Danke für den Tip auf alle Fälle.
Ich meinte nicht den Ausgang oder so, sondern das Gros der Handlung. Manche der Sätze im Teaser erinnerten mich schwer an „Into the Wild“, zu den Bildern passte es dagegen weniger. Aber „Einfach abhauen“ ist den Filmen wohl gemein. Und ja anscheinend allgemein großes Thema.
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Das Problem, das sie ganz offensichtlich auch beim Trailer hatten, ist eben, dass das Gros der Handlung quasi das zentrale Geheimnis des Films ist. Man kann eigentlich gar nicht gross erzählen, worum es geht, ohne dass es zum Spoiler wird. Man erfährt erst etwa in der Mitte des Films, worum es eigentlich geht. Und der Film erfährt da einen markanten Wandel. Und es ist die zweite Hälfte, die wirklich unter die Haut geht.
Der Trailer und auch das Making of sind so zwangsläufig etwas irreführend. Er kann eigentlich nur aus der ersten Hälfte offen Dinge zeigen. Das "einfach abhauen" ist zwar ein Element, aber nicht wirklich zentral. Hmm, doch, schon irgendwie zentral, aber nicht so, wie man erwarten würde. Ach, einfach selbst anschauen gehen... ;)
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Okay, mache ich vielleicht. :)
Hat eigentlich schon Jemand Wall-E gesehen? Ist der so gut, wie alle schreiben?
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Alle? Findest Du? Habe bis jetzt nicht nur Positives gelesen.
Nö, hab ihn noch nicht gesehen. Bin mir auch immer weniger sicher, ob ich ihn schauen gehe. Meine Abneigung gegenüber zu Zeitgeistigem spräche eher dagegen. Der allerdings doch irgendwie witzige Teaser spricht dafür. Mal sehen... :)
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Hat eigentlich schon Jemand Wall-E gesehen? Ist der so gut, wie alle schreiben?
Ich habe ihn mir gestern angesehen. Und ja die Lorbeeren sind berechtigt, meiner Meinung nach der beste Pixar Streifen überhaupt. Alleine der Mut die Hauptdarsteller fast sprachlos agieren zu lassen, hat sich bezahlt gemacht. Dadurch ist das ganze "schauspielerische" sehr körperbetont. Manche Slapstick Einlagen erinnern an gute Charlie Chaplin Filme wie "Der Vagabund und das Kind" und "Der Abenteurer". Das Wall-e wie eine verniedlichte Version von NR. 5 (http://de.wikipedia.org/wiki/Nummer_5_lebt!) aussieht kann man nicht wirklich bestreiten, macht aber dennoch nichts. Vor allem weil der Film trotz offensichtlicher Niedlichkeit nicht ins zu Kitschige abdriftet.
Das die Moral nicht mit einem Wink mit dem Lattenzaun sondern eher mit einer Hieb mit dem Lattenzaun rüberkommt, ist dann wohl vor allem dem jüngeren Zuschauern geschuldet. Trotzdem kann ich den Film für alle Altersklassen empfehlen.
Die weiblichen Zuschauer konnten sich das ein oder andere Tränchen nicht verdrücken, worüber ich mich natürlich gleich lustig machte und einen spielerischen Boxschlag auf die Schulter einstecken musste. ;)
Auf die Frage ob man ihn sich anschauen sollte, ein klares unumstößliches: JA!
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Hab ihn mir heute Nachmittag nun auch angesehen. Hmm, also der Vorfilm war lustig. Jedenfalls hatte er im Kino wesentlich mehr Lacher zu verbuchen, als Wall-E danach. Mehr als zu ein paar müden Mundwinkelverzerrungen zu einem schwachen Schmunzeln hat er (anscheinend nicht nur mir) nicht entlocken können. Laaaaaangweilig.
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Stimmt schon, irgendwie erwartet man ein paar Lacher von einem Pixar-Film. Ich habe aber keine Komödie erwartet. Werde reingehen.
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Dann gleich nochmal ne Frage: Hat jemand den Baader-Meinhof Komplex gesehen? Lohnt sich der?
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Stefan Aust hat den Film sechs Mal gesehen und findet ihn super ;)
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Dann gleich nochmal ne Frage: Hat jemand den Baader-Meinhof Komplex gesehen? Lohnt sich der?
Ich glaube den schau ich mir dann auf Arte an. ;)
So sehr wie alle Beteiligten ständig und humorlos, mit schwer betroffenen Gesichtern betonen wie ernst das alles ist und wie faszinierend es war in die Abgründe der Charaktere einzutauchen, habe ich Zweifel ob da noch was vernünftiges raus gekommen ist.
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Dann gleich nochmal ne Frage: Hat jemand den Baader-Meinhof Komplex gesehen? Lohnt sich der?
Wegen der Qualität lohnt es sich nicht ihn anzusehen.
Wegen schauspielerischer Leistungen lohnt es sich teilweise ihn anzusehen.
Wegen Geschichte und Diskussion zwischen Altvorderen und Jungspunden lohnt es sich.
Jochen
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OK, danke. Werde ihn mir also dann wohl doch ansehen, auch wenn mir der Umfang des Revivals des Themas RAF, das der Film in den Medien ausgelöst hat, auch etwas zuviel ist. Aber ich habe halt kein Arte, auf dem ich ihn mir dann ansehen könnte. Und eine Investition in die DVD könnte dann wohl doch etwas too much sein. ;)
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Wird garantiert der Hit des Kinoherbsts: Bravefont (http://www.suitcasefusion2.com/preview.html). :D
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Ich glaube den schau ich mir dann auf Arte an. ;)
Gute Idee. Und wenn Du ihn verpasst, ists auch nicht so tragisch. ;)
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Also, Wall-E hat seine Momente, finde ich, aber naja. Es geht besser.
Und kaum ist man mit dem durch, steht schon Teaserseite (http://disney.go.com/disneypictures/up/) für den nächsten Pixar-Film online.
Immerhin nimmt man wirklich immer ein anderes Thema. Ebenso wie bei Wall-E damals kann man sich allerdings noch gar nichts drunter vorstellen. Eben ein Teaser. :)
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Und mal wieder ein Filmtipp für Liebhaber skurriler Filme: O'Horten. (http://ohorten.pandorafilm.de/trailer.php) Ein pensionierter Lokführer schlendert ohne viel eigenes Zutun von einer komischen Situation zur nächsten. Gemächlicher Film mit sehr feiner, leicht melancholischer Komik. Ungewöhnliche und sehr schöne Kameraführung und Bildsprache.
Und auch gleich noch ein kleiner Teaser für nächstes Jahr: auf Tim Burtons nächsten Trickfilm (http://www.teleboy.tv/video/Tim+Burtons+n%E4chster+Trickfilm/tip/1670/) freue ich mich auch schon.
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Und auch gleich noch ein kleiner Teaser für nächstes Jahr: auf Tim Burtons nächsten Trickfilm (http://www.teleboy.tv/video/Tim+Burtons+n%E4chster+Trickfilm/tip/1670/) freue ich mich auch schon.
Auf Burtons Filme freue ich mich auch immer schon lange bevor sie in den Kinos anlaufen. Tim Burton ist hier leider nur der Produzent und Timur Bekmambetov der Regisseur. Letzterer hat sich mit Wanted (http://www.moviemaze.de/filme/2401/wanted.html) ein ziemlich lautes und ärgerliches Denkmal gesetzt, weshalb ich meine Vorfreude etwas runterschraube.
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Und mal wieder eine Empfehlung für eine Hollywood-Produktion (sogar mit, oh Schreck, Oscar-Nominationen): Doubt (http://www.doubt-themovie.com/) (bzw. in Deutschland heisst er offenbar Glaubensfrage (http://www.glaubensfrage-derfilm.de/)). Beeindruckende schauspielerische Leistungen und eine Story mit Tiefe und Ambivalenzen, wie man sie sonst eher vom europäischen Film gewohnt ist.
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GetAbstract für Filme: The 30-Second Bunnies Theatre Library (http://www.angryalien.com/) ;D
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Die ÖkoKitschDoku Home (http://www.amazon.de/product-reviews/B0024NKZEW/ref=dp_top_cm_cr_acr_txt?ie=UTF8&showViewpoints=1) gibts kostenlos als Download (HD, MP4, 1,4 GB, legal):
http://beta.legaltorrents.com/torrents/547-home-2009
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Und mal wieder ein Kino-Tipp: Man mag sich zwar etwas wundern, dass ein 30-Millionen-Dollar-Film heute schon als Low-Budget-Film vermarktet wird. (Gemeint ist damit wohl eher ein ausserordentliches Kosten-Resultat-Verhältnis.) Und ich kann mir vorstellen, dass er nicht jedermanns Geschmack trifft. Für mich aber die Überraschung des Jahres: die südafrikanische Produktion District 9. (http://www.d-9.com/)
Ein fesselnder Plot, der wirklich mal was Neues und nicht die hundertste Abwandlung einer ausgelutschten Geschichte ist. (Na gut, vielleicht gibts von der Grundidee her eine entfernte Verwandtschaft mit ET.) Tricktechnik, für die mir persönlich nun nicht gerade das Prädikat "low budget" als erstes einfällt. Interessanter, streckenweise wie ein Dokumentarfilm angelegter Erzählstil. Gute Unterhaltung gepaart mit gesellschaftskritischen Untertönen. Der wohl realtitätsnahste bzw. glaubwürdigste Sci-Fi-Film, der bis jetzt gedreht wurde.
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Habe den Film noch nicht gesehen (mache ich aber nächste Woche, voraussichtlich), aber ich bin mir fast sicher, einen ähnlichen Plot schon mal gesehen zu haben - wobei ich nur die Situation an sich meine, mehr weiß ich ja noch nicht. Leider fällt mir der Name nicht mehr ein. Vielleicht vermische ich auch zwei verschiedene SF-Filme oder es war nur eine Folge einer Serie. Ist ja auch egal…
Ja, Low Budget finde ich auch weniger treffend, v.a. wenn dann auch noch im Mainstream-TV zur besten Sendezeit viel Werbung geschaltet wird.
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He, Flo: nein, der Plot ist nicht abgekupfert, es gibt aber auf youtube eine Kurzversion des Films vom Regisseur, eingestellt vor mehr als 1 Jahr. Da hat er noch nicht damit gerechnet, das Jackson ihm die Chance gibt, das zu verfilmen.
Natürlich hat das Bild des grossen schwebenden Raumschiffs eine "Ähnlichkeit" mit Independence Day. Aber die Plots sind so verschieden, verschiedener gehts gar nicht.
Was du vielleicht meinen könntest, ist diese Fernsehserie aus Amiland, wo auch Ausserirdische auf die Erde kommen und hier bleiben müssen. Sie sehen aber humanoid aus und der Plot war ein Polizeiteam (im Pilot) zwischen einem Ausserirdischen und James Caan. Der Film hiess "Alien Nation" (die Serie dann auch…)
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Wird's wohl gewesen sein, jedenfalls kann ich mich daran erinnern. Mir spukt da so was im Kopf rum, dass es da arge Spannungen zwischen Menschen und Aliens gab, oft à la Schwarz/Weiss.
Ich meinte aber nicht, dass der Plot abgekupfert ist, nur das es Filme gibt, die schon näher dran sind als ET. :) War nicht wirklich wichtig, aber immerhin weiß ich jetzt wieder, wie die alte Serie hieß. :)
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Gib mal auf Google District9 und Alien Nation ein, die Parallelen werden auf ziemlich vielen Sites besprochen … du warst also gar nicht so weit weg … Kudos.
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Au weia, da scheint es ja doch manche Ähnlichkeit zu geben. Aber was soll's? Irgendwann wurde wahrscheinlich jede Geschichte mal erzählt. Mich wundert nur immer, wenn das keinen Niederschlag in den Medien findet, dabei sind doch angeblich die meisten Medienredakteure 80er-TV-Junkies wie ihre Comedy-Lieblinge Mittermeier und „Bully“ Herbig.
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Kein allzu tolles Kinojahr; der Thread taucht immer wieder recht tief ab. Aber es ist mal wieder Zeit für eine Empfehlung:
In meinen Augen der bis jetzt beste Film des Jahres, der Stopmotion-Trickfilm Mary and Max. (http://www.maryandmax.com/) Lustig, traurig, bewegend - einfach toll!
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Es muss nicht immer Emmerich sein. Die 300-Sekunden-Version von 2012 aus Uruguay: Ataque de Pánico! (http://www.youtube.com/watch?v=-dadPWhEhVk) (Youtube)
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Ich habe mir letztens "Das weiße Band" angesehen.
Das wollt ich eigentlich auch tun. Aber habs noch nicht geschafft. Ist er empfehlenswert?
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Das wollt ich eigentlich auch tun. Aber habs noch nicht geschafft. Ist er empfehlenswert?
Ich hatte Schwierigkeiten das Nichtvorhandensein von Farbe, lange, ungeschnittene Szenen und eine Beleuchtung, die wie keine Beleuchtung wirken sollte, als großes Kino zu erkennen.
Weil das aber beinahe alle Cineasten anders sehen und mich für meine Meinung mit Missachtung strafen, traue ich mich kaum sie zu äußern. ;)
Ich möchte es mal mit den Worten eines Freundes sagen: ;D
Düster, deutsch/öst., leichtgemachte Assoziierung mit Nazi-Themen… karg umgesetzt, von Andeutungen und eiskalten Szenen wabernd, da sind Preise sicher!
Überhaupt ist ja die angeblich so furchtbare Vergangenheit derzeit so dermassen beliebt, man könnte meinen die Leute sehen sich danach. Habe keinen Lust auf diese Depro-Kicks, da reichen mir die Filmkritiken.
Ebenfalls sehr treffend fand ich den Kommentar vom User "looija" bei "imdb" (http://www.imdb.de/title/tt1149362/).
Schau in dir halt an, deine Meinung würde ich auch gerne hören.
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Werd ich wohl tun, ja. Ich mag nämlich Depro-Filme. :)
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Werd ich wohl tun, ja. Ich mag nämlich Depro-Filme. :)
Dann empfehle ich "Funny Games"
Der Film ist zwar gut gemacht, aber nicht anschaubar.
mir war er zu heftig …
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Allerdings, Funny Games… ich hab's durchgehalten, aber wozu frage ich mich dann immer… der ja schon etwas ätere Film jedenfalls machte Karriere und wurde noch mal für die USA gedreht.
Aber wenn die SZ mittlerweile schon Saw 6 einen Artikel widmet, und James Bond die Witze verboten wurden, muss man sich wohl an Schock-, Ekel- und Deprofilme gewöhnen.
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Ich habe mir letztens "Das weiße Band" angesehen.
Das wollt ich eigentlich auch tun. Aber habs noch nicht geschafft. Ist er empfehlenswert?
Was mir an dem Film gefallen hat, er versucht eine Zeitmaschine nach ca. 1912 zu sein. Er bemüht sich neben den Requisiten auch bei Sprache, Haltung, Stimmung um historische Wahrhaftigkeit. Natürlich ist es nur eine Wahrheit, nur eine Sicht - eine pointiert bitterböse. Aber es ist eben nicht wie so oft ein gedankenloser, beliebiger Umgang mit der Historie wo die Requisiten nur Staffage sind und man eine wahre Begebenheit aus "filmischen" Gründen mit einer Liebesgeschichte und/oder Action meint aufpeppen zu müssen. Wenn ich merke, daß ein Film mir genaue Beobachtungen mitteilen möchte und die auch selbstsicher und präzise darbietet, dann werde ich neugierig und schaue genau hin. Das ist im weißen Band sehr gut möglich. Es wird nicht versucht die Spannung durch schnellgeschnittene Großaufnahmen herzustellen, sondern ergibt sich aus dem Inhalt. Der Film vertraut der Kraft seiner Bilder und zeigt sie auch manchmal lange, aber für meinen Geschmack nie zu lange. Manche Bilder des Films entfallten ihre Kraft aber nur auf der großen Leinwand, im Fernsehen würde der Film viel mehr als andere verlieren. Schön, daß noch jemand Kinofilme macht!
Wenn alle Filme diese Gestaltungshöhe hätten, dann könnte man viel öfter über die Filminhalte diskutieren.
P.S.
Ich saß im Kino recht weit vorne und musste einen winzigen Hauch "digitale Bildanmutung" feststellen. Ich vermute daher, daß der Film, wie z. Zt. in Deutschland üblich, im Laufe seiner Entstehungsgeschichte mindestens einmal komplett in der Auflösung 2048 x 1107 Pixeln in einem Computer geladen worden ist.
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Ich vermute daher, daß der Film, wie z. Zt. in Deutschland üblich, im Laufe seiner Entstehungsgeschichte mindestens einmal komplett in der Auflösung 2048 x 1107 Pixeln in einem Computer geladen worden ist.
Na, hoffentlich nicht in iMovie ;)
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Was mir an dem Film gefallen hat, er versucht eine Zeitmaschine nach ca. 1912 zu sein. Er bemüht sich neben den Requisiten auch bei Sprache, Haltung, Stimmung um historische Wahrhaftigkeit. Natürlich ist es nur eine Wahrheit, nur eine Sicht - eine pointiert bitterböse. Aber es ist eben nicht wie so oft ein gedankenloser, beliebiger Umgang mit der Historie wo die Requisiten nur Staffage sind und man eine wahre Begebenheit aus "filmischen" Gründen mit einer Liebesgeschichte und/oder Action meint aufpeppen zu müssen.
Aber ist denn die "Liebesgeschichte aus filmischen Gründen" etwas anderes besseres als eine "pointierte bitterböse (erfundene) Wahrheit"?
Wenn ich merke, daß ein Film mir genaue Beobachtungen mitteilen möchte und die auch selbstsicher und präzise darbietet, dann werde ich neugierig und schaue genau hin. Das ist im weißen Band sehr gut möglich.
Ich habe ebenfalls gestaunt, wie schnell die 140 Minuten dann doch vorbei gingen. Schneller als ich befürchtet hatte.
Es wird nicht versucht die Spannung durch schnellgeschnittene Großaufnahmen herzustellen, sondern ergibt sich aus dem Inhalt. Der Film vertraut der Kraft seiner Bilder und zeigt sie auch manchmal lange, aber für meinen Geschmack nie zu lange.
Dann wäre es schön den Inhalt/die Geschichte zu einem Ende zu bringen.
Ich kann nämlich absolut keinen Grund erkennen, warum nix aufgelöst wurde und warum am Ende vieles unlogisch war.
Ich stehe halt auf eine zu Ende erzählte Geschichte und es fällt mir schwer ein offenes und unlogisches Ende als "künstlerisch wertvoll" zu akzeptieren. Es ist für mich eher "handwerklich schlecht".
Manche Bilder des Films entfallten ihre Kraft aber nur auf der großen Leinwand, im Fernsehen würde der Film viel mehr als andere verlieren.
Und nach dem Film war ich mir mit meiner Frau einig: Der Streifen hätte es auch im Fernsehen getan. ;)
Ich glaube aber gerne, dass ich in diesem Leben kein echter Cineast mehr werde.
Ich möchte mich lieber unterhalten lassen, anstatt mich über offene Enden und lange s/w-Szenen aufzuregen.
Liegt wohl an mir.
Ich war im Frühjahr übrigens auf dem verlassenen Gut, in dem die viele Außenaufnahmen gemacht wurden.
Hier die Koordinaten für GoogleEarth: N 53° 55.644 E 010° 56.216
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Ich stehe halt auf eine zu Ende erzählte Geschichte und es fällt mir schwer ein offenes und unlogisches Ende als "künstlerisch wertvoll" zu akzeptieren. Es ist für mich eher "handwerklich schlecht".
Da haben wir anscheinend ziemlich unterschiedliche Ansichten. Ich finde, allzu häufig wird ein eigentlich guter Film am Schluss noch zerstört, nur weil noch ein Happy End, eine Erklärung, eine Auflösung her muss. Natürlich gibt es Fime, die sowas brauchen. Andere zerstört man aber damit.
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wäre es schön den Inhalt/die Geschichte zu einem Ende zu bringen.
Für angeregte Diskussion war bei mir gesorgt nach dem Film. Wer der/die Täter waren wird doch angedeutet. Der Regisseur würde wahrscheinlich behaupten deutlich genug angedeutet. Noch rätselhafter dürfte es für mich aber nicht werden.
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Für angeregte Diskussion war bei mir gesorgt nach dem Film. Wer der/die Täter waren wird doch angedeutet.
Und wo ist das behinderte Kind?
Und wo fährt seine Mutter hin?
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Und wo ist das behinderte Kind?
Das wird nicht gezeigt und lässt (deutlich ; ) Raum für Spekulation
Und wo fährt seine Mutter hin?
Das sagt doch sie selbst, oder war es die Erzählstimme?
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Und wo fährt seine Mutter hin?
Das sagt doch sie selbst, oder war es die Erzählstimme?
Sorry, stimmt.
Warum fährt sie dorthin?
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Dann wäre es schön den Inhalt/die Geschichte zu einem Ende zu bringen.
Ich kann nämlich absolut keinen Grund erkennen, warum nix aufgelöst wurde und warum am Ende vieles unlogisch war.
Kann ich jetzt nachvollziehen, nachdem ich ihn jetzt auch gesehen habe.
Teilweise gehört es sicher zur Story, dass nicht aufgelöst wird. Einerseits weil eben der bzw. die Täter nicht eruiert und zur Rechenschaft gezogen werden. Andererseits lässt sich aber wohl die Täterschaft eben auch gar nicht auf eine einzelne Person reduzieren. (Es ist nicht nur derjenige, der es letztlich tut.) Aber ich teile Deine Meinung, dass dieses Rätsel, das offen bleiben muss, mit dem Verschweigen des Schicksals der Hebamme und ihres behinderten Kindes dann doch mit dem übertrieben grobschlächtigen Holzhammer gezimmert wird und die Geschichte damit in meinen Augen nicht wirklich diese Finesse aufweist, die ich aufgrund der sich überschlagenden Kritiken erwartet hätte. Die Story überzeugt mich damit auch nicht wirklich.
(Kommt hinzu, dass heute, wo die Gesellschaft eher mit den Folgen übertrieben anti-autoritärer Erziehung zu kämpfen hat, das Thema übertrieben autoritäre Erziehung etwas anachronistisch in der Landschaft steht.)
Sehenswert finde ich den Film aber trotzdem. Die schauspielerischen Leistungen finde ich sogar ziemlich eindrücklich. Besonders auch jene der Kinder.
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Kein allzu tolles Kinojahr; der Thread taucht immer wieder recht tief ab. Aber es ist mal wieder Zeit für eine Empfehlung:
In meinen Augen der bis jetzt beste Film des Jahres, der Stopmotion-Trickfilm Mary and Max. (http://www.maryandmax.com/) Lustig, traurig, bewegend - einfach toll!
Ab August übrigens auch in den Kinos in Deutschland.
(Woher kommt eigentlich das Gerücht, wir Schweizer seien langsam? :P ;D)
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Für einen Kino-Tipp zwar zu spät. Hab ich im Kino irgendwie verpasst, oder er lief hier gar nie. Aber auf DVD (oder Blue Ray) out now: Tenderness (http://www.amazon.de/Tenderness-Spur-Killers-Russell-Crowe/dp/B002X5SA0M/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=dvd&qid=1268675764&sr=8-1). Interessanter Plot (lebensmüdes Mädchen wirft sich frisch aus der Jugendanstalt entlassenem Mörder an den Hals, in der Hoffnung, sein nächstes Opfer zu werden - im Schlepptau des bizarren Duos ein alternder Detective, der besessen davon ist, den Mörder wieder hinter Gitter zu bringen) und ausgezeichnete Schauspielleistung (Jon Foster, Sophie Traub, Russel Crowe).
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Und dann holen wir auch diesen Thread mal wieder auf die erste Seite...und empfehlen erneut etwas Einheimisches. Im Kino lief er in Deutschland zwar nicht, aber er ist jetzt auf DVD (z.B bei Amazon (http://www.amazon.de/gp/product/B00392SUBC/ref=s9_simh_gw_p74_i1?pf_rd_m=A1PA6795UKMFR9&pf_rd_s=center-2&pf_rd_r=14V39V6PSQ8HBXVF2085&pf_rd_t=101&pf_rd_p=463375173&pf_rd_i=301128)) erhältlich: Cargo (http://www.cargoderfilm.ch/), ein Sci-Fi Streifen, den ich in dieser Qualität vom einheimischen Filmschaffen nie erwartet hätte.
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also ich war am samstag mit meinem lebenspartner im kino. wir haben shutter island geguckt. echt weiter zu empfehlen!!! unerwartetes ende :o
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Den habe ich auch schon länger auf meiner "To-watch-list". Und bis heute hab ichs doch nie geschafft. Werd ich also wohl doch noch tun müssen...
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dann geh mal auf kino- partnersuche in berlin oder wo auch immer du her kommst? und gucke dir den an. ist echt zu empfehlen.
Edit von MacFlieger: Werbelink entfernt.
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dann geh mal auf kino - partnersuche in berlin oder wo auch immer du her kommst? und gucke dir den an. ist echt zu empfehlen.
Ich fand das Buch schon klasse. Finde die Darsteller hätte man nicht besser wählen können.
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Für alle Perry Rhodan Fans: Ein Film der seit 40 Jahren gedreht wird: Atlan - der Einsame der Zeit (http://www.youtube.com/watch?v=A42RF0q1bB4&feature=player_embedded)
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Und auch gleich noch ein kleiner Teaser für nächstes Jahr: auf Tim Burtons nächsten Trickfilm (http://www.imdb.com/video/imdb/vi2476081689/) freue ich mich auch schon.
Auf Burtons Filme freue ich mich auch immer schon lange bevor sie in den Kinos anlaufen. Tim Burton ist hier leider nur der Produzent und Timur Bekmambetov der Regisseur. Letzterer hat sich mit Wanted (http://www.moviemaze.de/filme/2401/wanted.html) ein ziemlich lautes und ärgerliches Denkmal gesetzt, weshalb ich meine Vorfreude etwas runterschraube.
Ich mag ihn. Schade lief er hier nicht in den Kinos. (Und nein, Timur Bekmambetov ist auch "nur" Co-Produzent. Regisseur ist Shane Acker. (http://de.wikipedia.org/wiki/Shane_Acker))
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Und mal wieder ein Filmtipp: Armadillo (http://www.youtube.com/watch?v=0DDuRraJbOg), eine Dokumentation über dänische Soldaten in Afghanistan. So nah an den Soldaten dran habe ich mich noch bei keiner anderen Kriegsdoku gefühlt. Eindrücklich.
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Kein allzu tolles Kinojahr; der Thread taucht immer wieder recht tief ab. Aber es ist mal wieder Zeit für eine Empfehlung:
In meinen Augen der bis jetzt beste Film des Jahres, der Stopmotion-Trickfilm Mary and Max. (http://www.maryandmax.com/) Lustig, traurig, bewegend - einfach toll!
Ab August übrigens auch in den Kinos in Deutschland.
Auch wenn ich in dem Thread mehrheitlich Selbstgespräche führe, mal wieder ein Beitrag. Schliesslich soll es in dem Forum hier ja TV-Junkies geben. Die können jetzt auch: http://programm.ard.de/?sendung=281116744619558&sendungsinfos=Mary+und+Max+%28Donnerstag%2C+08.09.11%2C+23%3A15%2C+WDR+Fernsehen%29
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Danke umso mehr.
Mary & Max habe ich mittlerweile auf DVD gesehen. Sehr empfehlenswert!
Und natürlich kommt er wieder mal erst spätabends, selbst auf einem Dritten, die Primetime ist dem Schrott vorbehalten. >:(
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Und mal wieder ein Kino-Tipp: The Guard (Ein Ire sieht schwarz). So verschroben und politisch unkorrekt, wie es Hollywood nie sein kann.
http://www.zeit.de/kultur/film/2011-02/film-the-guard
http://www.youtube.com/watch?v=nRsMLuCP8a0
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Und Vorfreude herrscht: Tim Burtons Frankenweenie (http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=ELWjLMe-OSk) (Youtube)
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Blutiges Kurzfilmchen mit Gastauftritt von Tim Burton: http://www.openfilm.com/videos/vampires-kiss-blood-inside