Apfelinsel

Mac-Software => Thema gestartet von: Thyrfing am Januar 26, 2007, 23:06:10

Titel: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: Thyrfing am Januar 26, 2007, 23:06:10
Hm, manchmal frage ich mich, was Apple mit dem Finder vorhat. Es gibt einiges was mich an ihm stört.
Am schlimmsten finde ich sein Verhalten beim Verändern der Größe mit den "Ampel-Knöpfen". Oder wenn das Fenster über die rechte untere Ecke in der Größe verändert wird. Es gibt Programme, die rasten am Dock ein. Der Finder tut es nicht.

Die Aktualisierungsprobleme hatten wir bereits besprochen.

Warum macht Apple es nicht besser?

Und ja, Path Finder kenne ich. Will ich aber nicht ;-)
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: radneuerfinder am Januar 26, 2007, 23:36:31
1. Das mit den Ampelknöpfchen nehme ich als OS X weites Problem war. Wobei ich hauptsächlich mit dem grünen "+" ein Hühnchen zu rupfen habe. Erstens halte ich ein + für das Verkleinern eines Fensters kein so gelungenes Symbol. Zweitens, und viel nerviger, in 97,345 % der Fälle tut er nicht das was ich will. (Und das ist: ein Fenster auf eine Größe bringen in der ich mindestens die näxten 10 Minuten arbeiten kann ohne daß Scrollbalken erscheinen.)


2. Wenn ich mir Screenshots (http://www.apfelinsel.de/forum/index.php?topic=1370.msg23784#msg23784) von 10.5 anschaue, dann vermute ich, daß der Finder nur "behutsam weiterentwickelt" wird. Dort ein bißchen Abstände der Icons einstellbar, hie mehr Vorschau im Speichern Dialog. Ein erwachseneres Spotlight wirds hoffentlich werden.

Einige AppleEigene DatenbankprogrammInhalte a la iPhoto werden anscheinend in den Finder integriert. Was genau in die falsche Richtung geht, wie ich finde. Ich möchte nur ein Ordnungssystem und nicht zwei konkurrierende. Ich finde das gäbe eine sicherere Orientierung. Und die brauche ich! Wo finde ich ... ist, nach meiner Beobachtung, eine der häufigeren Fragen in MacForen.  ;D

Ja, von der großen Aussöhnnung zwichen DateiHierarchie und Datenbankprogrammen und einem daraus entstehendem benutzerorientierten Inhaltsverzeichnis träume ich ja schon lange.
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: Chucky am Januar 27, 2007, 07:45:16
An der optischen Erscheinung des Finders habe ich eigentlich nichts einzuwenden. Was mich (auch generell an OS X) stört, ist das von radneuerfinder beschriebene Problem mit dem grünen +. Hier denke ich mir oft, dass dieser Knopf nur der Optik wegen integriert wurde und nicht weil der die Arbeit erleichtern sollte. Die Fenster muss man definitiv immer manuell an die passende Größe ziehen. Mit dem "grünen+" wird das nichts.

Was mich aber noch zusätzlich am Finder stört, ist die Tatsache, das er relativ unstabil ist. Wenn ich beispielsweise auf meine iDisk zugreifen möchte, dauert es mir viel zu lange (gut, das Problem kann man hier durchaus .mac zuschieben). Was aber nervend daran wird, dass der Finder häufig nicht reagiert. Warum kann ich nicht sagen - bin dafür "computergeistig" wohl etwas zu schwach auf der Brust.

Die Weiterentwicklung geht ausserdem viel zu schleppend voran. Spotlight wird entwickelt. Toll. Hat absolut seine Berechtigung. Aber was ist mit der Entwicklung des Finders. Ich nutze OS X nun schon seit knapp 5 Jahren und kann keine wirklich Verbesserung und Weiterentwicklung vorhandener "Potentiale" oder besser Schachstellen bemerken. Wobei wir eigentlich wieder beim Thema wären: Warum kommen mit jedem OS X mehr "amazing new features" dazu, aber keine Bereinigung alter Schwachstellen und Fehler? Marketinggründe? Preispolitik? Mitbewerber? Fordert dies gar der Markt, also wir?

Schönen Sonnabend!
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: MacFlieger am Januar 27, 2007, 10:25:54
Der Kritik an dem grünen Button kann ich mich nur halb anschließen. Er hat nun mal die Aufgabe die Fenstergröße zu "optimieren". Da gibt es zwei Probleme:
- AFAIK entscheidet nicht OS X über die "optimale" Größe, sondern der Programmierer des jeweiligen Programmes.
- Was ist "optimal"?

Das zweite ist der größere Knackpunkt finde ich. Der Finder ändert die Fenstergröße z.B. so, daß das Fenster sich dem Inhalt anpaßt und möglichst wenig Scrollbalken erscheinen. Das ist natürlich nicht immer optimal, denn optimal ist für jeden zu jedem Zeitpunkt etwas anderes.

Im Ernst: Das der grüne Knopf nicht immer oder häufig nicht meinen Wünschen entspricht, trifft auch bei mir zu. Aber ich schaffe es eiegntlich nicht, zu formulieren, was eigentlich passieren sollte. Vielleicht habt ihr da Ideen?
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: Jochen am Januar 27, 2007, 11:28:33
Lustig ist das mit dem grünen Knopf schon. Bei manchen Seiten unter Safari bewirkt er, dass das Fenster vergrössert wird und bündig an der Menüleiste oben einrastet.
Manchmal wird aber nur das Browser Fenster vegrössert oder verkleinert, egal wo es sich auf dem Schreibtisch befindet.

So eine durchgängige Logik kann ich nicht erkennen.

Jochen   
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: warlord am Januar 27, 2007, 11:38:37
Aber ich schaffe es eiegntlich nicht, zu formulieren, was eigentlich passieren sollte. Vielleicht habt ihr da Ideen?

Eine solche Routine ist wohl auch ziemlich komplex und lässt sich vermutlich nicht einfach so in einem Forum "hinstellen".
Aber ich wage einmal mehr die Behauptung, dass das genau der Bereich ist, in dem Apple schon wesentlich besser war, als sie es heute sind. Dieses gewisse etwas, mitunter auch eine Art kontextabhängiges "Mitdenken" des Computers, das hatten sie zu Vor-OS-X-Zeiten einfach besser im Griff, als heute.
Entweder sind die Human Interface Leute einfach nicht mehr so gut, wie sie es noch zu Togs Zeiten waren. Oder sie haben heute bei Entscheidungen nicht mehr das selbe Gewicht wie früher.

Oh, ich weiss wie mühsam die Human Interface Leutchens sein können. Hatte ja selbst das Privileg, mit Tog zusammenarbeiten zu dürfen. Aber das Produkt profitiert letztlich schon, wenn man auf sie hört. Und da wünschte ich mir von Apple schon Verbesserungen in dem Bereich. Nicht nur im Finder. Ich finde die übrige Apple Software noch fast schlimmer.
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: radneuerfinder am Januar 27, 2007, 11:50:35
Ich versuchs mal:
Der grüne Knopf sollte wechseln zwischen klein und groß. Wobei sich der Computer merkt was ich zuletzt in diesem Programm für diese Fensterart als groß und als klein eingestellt habe. Mit Apfel + grünklick erhält man weiterhin optimal, mit Alt + grünklick erhält man Fullscreen. Beim einfachen öffnen erscheinen alle Fenster in Größe und Position wie beim letzten mal. Also so wie jetzt, nur daß es alle Fenster immer machen. ;)
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: mbs am Januar 27, 2007, 12:28:00
Zitat
Hatte ja selbst das Privileg, mit Tog zusammenarbeiten zu dürfen.

Na sowas.  :D *neidisch werd*

Dass der Finder die Position des Docks nicht beachtet, ist schlicht und einfach ein Fehler. Habe ich im August 2002 nach Cupertino gemeldet, worauf dann etwas wie "altbekannter Defekt im Finder" geantwortet wurde...

Die Rolle des grünen Fenster-Knopfes (offizielle Bezeichnung: "Zoom-Knopf") lasse ich selbst mal unkommentiert. Stattdessen hier die übersetzten Vorgaben aus den Apple Human Interface Guidelines, die beschreiben, was der Knopf zu tun hat:

Zitat
Größenänderung und Zoomen von Fenstern

Ihr Programm bestimmt die minimale und maximale Fenstergröße. Legen Sie diese Größen auf Basis der Anzeigeauflösung und den Einschränkungen Ihrer Benutzerschnittstelle fest. Handelt es sich um Dokumentenfenster, versuchen Sie, so viel Inhalt wie möglich in einer vernünftigen Einheit, z.B. einer Seite, darzustellen.

Ihr Programm bestimmt auch die Werte für die ursprüngliche Größe und Position eines Fensters, die Standardstatus genannt werden. Setzen Sie nicht voraus, dass der Standardstatus so groß wie möglich sein sollte; einige Monitore sind wesentlich größer als die nutzbare Fläche eines Fensters. Wählen Sie einen Standardstatus, der für die Dokumente, die Ihr Programm erzeugt, am besten geeignet ist und so viel Inhalt des Dokuments wie möglich anzeigt.

Der Benutzer kann die Standardgröße und Position eines Fensters nicht verändern, aber Ihr Programm kann dies wenn nötig tun. Beispielsweise kann ein Textverarbeitungsprogramm Standardgröße und -position in einer Breite definieren, die derjenigen Breite des Dokuments entspricht, die im Papierformatdialog eingestellt wurde.

Der Benutzer kann die Größe eines Fensters durch Ziehen der Größensteuerung (in der rechten unteren Ecke) verändern. Während der Benutzer zieht, ändert sich der sichtbare Inhalt des Fensters. Die obere linke Ecke des Fensters bleibt an ihrem Platz. Währenddessen wird der tatsächliche Fensterinhalt ständig angezeigt.

Falls der Benutzer die Fenstergröße oder -position um mindestens 7 Pixel verändert, wird die neue Größe und Lage zum Benutzerstatus. Der Benutzer kann zwischen Standardstatus und Benutzerstatus durch Druck auf den Zoom-Knopf hin- und herschalten. Sobald der Benutzer den Zoom-Knopf eines Fensters im Benutzerstatus drückt, sollte Ihr Programm zunächst die geeignete Größe des Standardstatus bestimmen. Bewegen Sie das Fenster so wenig wie möglich, um es in den Standardstatus zu bringen und behalten Sie dabei das Fenster vollständig auf dem Schirm. Der Zoom-Knopf sollte das Fenster nicht dazu bringen, den gesamten Schirm auszufüllen, es sei denn, dies entspricht dem letzten Benutzerstatus.

Wenn ein Benutzer mit mehr als einem Bildschirm die Zoom-Funktion für ein Fenster ausführt, sollte der Standardstatus auf dem Monitor sein, der den größeren Anteil des Fensters enthält, nicht notwendigerweise auf dem Monitor, der die Menüleiste enthält. Das heißt die Fensterposition im Standardstatus kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten auf unterschiedlichen Monitoren liegen, falls der Benutzer das Fenster zwischen den Monitoren verschiebt. Das Fenster muss im Standardstatus jedoch immer vollständig auf einem einzelnen Monitor liegen.

Wird ein Fenster gezoomt, stellen Sie sicher, dass es sich hierbei nicht mit dem Dock überlappt. (Hervorhebungen durch Apple)

Dass der grüne Knopf (so wie der entsprechende Knopf bei Windows) eine "Fullscreen"-Funktion hat, wird von Apple also explizit verboten.
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: radneuerfinder am Januar 27, 2007, 13:10:41
Dass der grüne Knopf (so wie der entsprechende Knopf bei Windows) eine "Fullscreen"-Funktion hat, wird von Apple also explizit verboten.

... was ja in vor-Expose-Zeiten auch sinnvoll war, aber das Rad hat sich weitergedreht und beispielsweise auf dem iPhone gibt es nur noch Fullscreen.
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: MacFlieger am Januar 27, 2007, 13:19:58
Auf dem iPhone ok, das hat ja auch einen recht kleinen Bildschirm. Aber ab 1024x768 habe ich nie Vollbildschirm gebraucht und selbst bei 832x624 damals nicht oft. Und bei den heutzutage noch größeren Bildschirmen würde mich Vollbildschirm nur stören.

Aber wenn man die Beschreibung liest, die mbs gepostet hat, dann ist es ja klar jeweils die Aufgabe des Programmierers die Größe des "Standardstatus" für die jeweilige Applikation festzulegen. Das kann ja bei jedem Programm völlig unterschiedlich sein. Wenn ich mich recht erinnere konnte man mit Alt-Klick auf den (damals nicht grünen) Button unter OS X auch Vollbild erzielen, zumindestens in einigen Programmen.

Mir scheint es so, als wenn die Funktion des grünen Buttons schon sinnvoll von Apple vorgegeben ist, jedoch die aktuelle Umsetzung in den einzelnen Programmen durch den jeweiligen Programmierer oft nicht gut ist.
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: Florian am Januar 27, 2007, 13:30:07
Also, am Finder stört mich so einiges.

Vor allem kann man ihn für sämtliche Netzwerk-Aktionen vergessen, und das betrifft eben nicht nur .mac. So ist die WebDAV-Implementierung allgemein grottenlahm. FTP geht nur lesend, warum auch immer. Das sind doch wirklich die elementarsten Protokolle, könnte man meinen. Generell wird er im Netzwerkbetrieb instabil und anstatt mir sinnvollerweise einen Fortschrittsbalken zu zeigen, kommt er mit dem Beachball bis man schreien möchte.

Es gibt auch keine zufriedenstellende Ansicht. In der Spaltenansicht hat man keine Sortierungsmöglichkeit, in der Listenansicht keine Vorschau. Nicht nur das; schaltet man die richtig sortierte Liste wieder in die Spaltenansicht, wird wieder alles alphabetisch dargestellt.

Warum kann man für die schnelle Aktion nicht eine Kommandozeile ausklappen anstatt ins Terminal wechseln zu müssen?

Warum verschwinden die Icons aus der Seitenleiste mit einer schönen Wolke, wenn man sie herauszieht, können aber per Undo nicht wieder eingesetzt werden? Wie schnell hat man versehentlich was rausgezogen, nur was war es noch genau? Die Wolke sagt mir das nicht... (Genau wie im Dock übrigens, auch so ein Programm, daß nicht ganz zu Ende gedacht wurde.)

Naja, daß sind wohl die elementarsten Kritikpunkte.

Das Apple da nicht schon lange massiv nachbessern musste liegt meines Erachtens an den genügsamen Kunden. Vielleicht erwartet man einfach nicht so viel von einem Dateibrowser und nutzt leiber Spezialprogramme wie einen FTP-Client.

Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: mbs am Januar 27, 2007, 14:14:08
Ja, wieder zurück zum Thema. Was mich am meisten am Finder ärgert, sind neben den Dutzenden von Bugs, die seit Jahren nicht behoben werden, die mangelnde Anpassung an den Kenntnisstand des Benutzers. Nur im Terminal kann ich sehen, was wirklich auf der Platte ist. Der Finder zeigt mir nur einen stark gefilterten, übersetzten Blick auf das System und legt zusätzliche Hindernisse (wie "Öffnen von Paketen", Mahnungen beim Umbenennen von Suffixen, Zensur des /dev-Ordners, etc.) in den Weg. Für Computer-Anfänger sehr gut, aber für Entwickler eine Katastrophe.

Ich habe übrigens schon seit Jahren die Idee, einen neuen Finder selbst zu schreiben (und zwar nicht so überladen wie PathFinder), aber das Gerücht, Apple entwickelt da was eigenes, hat mich immer zurückgehalten.

Zitat
So ist die WebDAV-Implementierung allgemein grottenlahm.

Da muss ich den Finder etwas in Schutz nehmen. Das liegt an der Natur von WebDAV. Im Prinzip wird ja hier das HTTP-Protokoll als File-Server "missbraucht". Dass es dafür nicht gedacht ist, spürt man. Bei einer Web-Seite ist man es gewohnt, dass mal ein Bild fehlt oder 15 Sekunden zu spät kommt. Die Server sind nun mal meistens überlastet. Genauso darf man bei einem WebDAV-Zugriff auf den gleichen Server nicht erwarten, dass das schneller ginge. Und der Finder muss warten, bis alle Daten geliefert wurden, ansonsten könnte der Benutzer bereits sehr gefährliche Operationen auf nur halb dargestellten Ordnern durchführen (z.B. die Vergabe eines neuen Dateinamens, obwohl ein Objekt mit diesem Namen schon existiert).

Zitat
FTP geht nur lesend, warum auch immer.

Diese Funktion liegt völlig außerhalb des Finders. Dieser Mangel besteht bereits in Darwin, also auf der alleruntersten Schicht. Apple hat bisher keinen OSX-Dateisystemtreiber für FTP entwickelt, der auch schreiben kann.

Als Grund nehme ich an, dass es zu viele technische Probleme gibt, die Mac OS-Metadaten auf allen FTP-Servern zu realisieren. Die üblichen Tricks, die OSX sonst verwendet, um Resource-Forks, Type/Creator-Codes, erweiterte Finder-Attribute, etc. auf Nicht-HFS-Systemen zu emulieren, funktionieren mit FTP oft nicht. (Mac OS X macht das über versteckte Dateien, und einige FTP-Server sind mit einer Sicherheitsfunktion versehen, versteckte Dateien grundsätzlich nicht per FTP aufzulisten).

Zitat
anstatt mir sinnvollerweise einen Fortschrittsbalken zu zeigen, kommt er mit dem Beachball

Das geht leider nicht anders. Eine Fortschrittsanzeige wäre ja nur möglich, wenn der Finder im Voraus wüsste, was der Server ihm noch liefert. Aber wenn er das schön wüsste, könnte er ja schon alles anzeigen, bräuchte also keine Warteanzeige mehr.

Du hast natürlich aus Benutzersicht mit allen Kritikpunkten Recht, aber an dieser Stelle tritt ein Konflikt zwischen den hohen Ansprüchen, die klassische Mac OS-User an den Finder stellen und den technischen Realitäten der Praxis auf.

Zitat
Warum verschwinden die Icons aus der Seitenleiste mit einer schönen Wolke

Ja, das ist wirklich ein übler Verstoß gegen elementare Gestaltungsrichtlinien. Die Seitenleiste sieht so aus, wie die Spaltenansicht, verhält sich aber ganz anders. Sie hätte in dieser Gestaltung nie eingeführt werden dürfen. Früher lagen diese Inhalte ja in der Symbolleiste und da war das Verhalten viel logischer.
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: Jochen am Januar 27, 2007, 14:46:59
...Ich habe übrigens schon seit Jahren die Idee, einen neuen Finder selbst zu schreiben (und zwar nicht so überladen wie PathFinder), aber das Gerücht, Apple entwickelt da was eigenes, hat mich immer zurückgehalten...

Lass mal  ;D
Dann machst Du was Gutes und am Ende wirst Du von Apple aufgekauft und und wir sehen Dich dann hier nicht mehr  ;)

Jochen
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: Florian am Januar 27, 2007, 14:53:32
Danke für die Erläuterungen, wirklich interessant.

Bin allerdings der Meinung:
Wenn WebDAV diese Einschränkungen hat, sollte es Apple nicht auch noch pushen und für .mac nutzen und bewerben. Und wenn FTP und die Metadaten nicht harmonieren, muss man eben eines der beiden beerdigen beziehungsweise weglassen. Es ist doch wirklich blöde, wenn man mit einem Server verbunden ist und will dann was ändern/hochladen, geht aber nicht. Der Nutzer soll das dann verstehen.  

Klar, daß ist eine vereinfachte Sicht der Dinge, aber entweder ganz oder gar nicht. Alles andere ist verwirrend und frustrierend.

Zitat
Eine Fortschrittsanzeige wäre ja nur möglich, wenn der Finder im Voraus wüsste, was der Server ihm noch liefert. Aber wenn er das schön wüsste, könnte er ja schon alles anzeigen, bräuchte also keine Warteanzeige mehr.

Okay, verstehe ich schon. Aber dann muss der Beachball durch etwas anderes ersetzt werden, daß mich informiert, was da passiert. Zumal der Finder ja wirklich währenddessen oft genug total blockiert. Es müsste schon irgendetwas eine Unterscheidung ermöglichen, ob da was abgestürzt ist oder das Programm nur auf Daten wartet. Gut, daß ist ein OS-X-weites Problem, aber im Finder halt besonders auffällig. Ohne es jetzt nachgemessen zu haben, scheint mir auch noch jeder FTP-Client zigfach schneller als der Finder zu sein.


Bzgl. Deines angedachten Projekts kann ich Dich nur ermuntern. Pathfinder ist zwar viel besser als der Finder, aber in der Tat etwas überladen. Mit Apple und dem Finder wird das, glaube ich, nichts mehr.

Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: radneuerfinder am November 04, 2007, 23:15:52
"the OS X 10.5 Finder has been rewritten, and improvements can be found throughout"
http://www.macworld.com/weblogs/editors/2007/10/leopardreasons/index.php?lsrc=editorsblog
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 08, 2007, 23:01:19
Daniel Aeschlimann bei www.macprime.ch zum Finder:

"Dass Apple in der Entwicklung des Finders anschliessend jahrelang keinen Fuss vor den andern brachte, lässt sich nur mit purer Ratlosigkeit erklären. Es gab keinen Weg nach vorne, doch zurück wollte man auch nicht - Apple steckte in der Sackgasse. Im überarbeiteten Finder von Leopard sehe ich einen verzweifelten Versuch, dem Finder-Konzept von OS X doch noch zum Durchbruch zu verhelfen."
http://www.macprime.ch/magazin/kommentar/quo-vadis-mac-finder/


Edit:
Link aktualisiert
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: warlord am Dezember 09, 2007, 00:07:25
Ein weiteres total unspezifisches Finder-Bashing. Ist ja seit Jahren very trendy auf den Finder einzudreschen. Aber irgendwie les ich nie konkrete Kritik. Was ist denn eigentlich so mies am Finder?
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: Florian am Dezember 09, 2007, 12:21:18
Unspezifisch finde ich den Artikel nicht, vielmehr geht es wohl ausschließlich um die Frage der Darstellung von Ordnern die für alles andere Üble verantwortlich gemacht wird...

Da scheint mir vieles nicht zu stimmen. V.a., wenn ich mich jetzt nicht total falsch erinnere, konnte man doch im klassischen Mac OS sehr wohl mehrere Ordner in einem Fenster öffnen.
Ich würde sogar sagen das ab einer gewissen Datenmenge das fast alle so gemacht haben. Wobei ich nicht viele Mac-Anwender kannte damals.

(Mir persönlich waren die vielen offenen Fenster ja immer schon ein Graus, bin aber natürlich nicht damit groß geworden.)

Zum anderen könnte man doch so ein traditionelles Verhalten auch in OS X rech gut nachbilden, oder?
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: warlord am Dezember 09, 2007, 12:24:18
mehrere Ordner in einem Fenster öffnen.

Das versteh ich jetzt nicht. Meinst Du gleichzeitig, oder wie?
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: Florian am Dezember 09, 2007, 12:54:33
Es geht ihm doch darum, dass früher jeder Ordner sein eigenes Fenster hatte. Soweit ich mich entsinne konnte man das aber auch im alten Finder verhindern über Apfel-Klick oder so.
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 09, 2007, 12:59:47
Ja.
Einfacher Doppelklick öffnet Ordner im neuen Fenster.
Apfel-Doppelklick öffnet Ordner im gleichen Fenster.
Ein-einhalb Klick =aufspringende Ordner.
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: warlord am Dezember 09, 2007, 13:04:28
Ach so. Na ja, es ging vorher beides und es geht jetzt beides. Nur das Standardverhalten hat sich mit OS X geändert.

Musste ich mich damals ja auch umgewöhnen. Aber meine Güte. Wieviele Jahre ist das jetzt her? Und deswegen ist der Finder schlecht?

(Nebenbei: den zitierten Artikel kriege ich mit keinem Browser zu Gesicht. Meine Fragezeichen bezogen sich auf das hier Zitierte.)
Titel: Re: Finder - Das ungeliebte Kind?
Beitrag von: Florian am Dezember 09, 2007, 13:06:41
Ich habe den Text auch nicht gesehen, bis ich manuell durchgeklickt habe. Danach ging's...