Apfelinsel

Mac-Software => Thema gestartet von: radneuerfinder am Januar 23, 2007, 15:36:15

Titel: rückt 'OS X ohne Apple Hardware' näher?
Beitrag von: radneuerfinder am Januar 23, 2007, 15:36:15
Parallels und VM Ware Fusion können angeblich OS X auf jedem neueren Windows PC emulieren:
http://www.macnews.de/tagesthemen/Im_Gespraech/96949.html
Titel: Re: rückt 'OS X ohne Apple Hardware' näher?
Beitrag von: tertinator am Januar 23, 2007, 15:44:29
was wäre eigentlich daran so schlecht für apple?

Kompatibilitätsprobleme und Geschwindigkeitseinbußen könnte Apple auf die Hardware-Hersteller schieben, Apple könnte weiterhin 100% passende Rechner bauen und verkaufen … und es würde einige geben, die sich dann nen Mac käuften.

Ich gebe zu bedenken; Microsoft baut KEINE Rechner …
Titel: Re: rückt 'OS X ohne Apple Hardware' näher?
Beitrag von: MacFlieger am Januar 23, 2007, 16:01:06
was wäre eigentlich daran so schlecht für apple?

Kompatibilitätsprobleme und Geschwindigkeitseinbußen könnte Apple auf die Hardware-Hersteller schieben

Ich erinnere mich nur an die Zeit der Clones (hatte selber einen). Die meisten waren billiger, hatten dafür aber auch diverse Problemchen (z.B. brauchte man einen eigenen CD-ROM-Treiber, sonst war nix mit Booten von der CD).
Klar, auch damals hat Apple das (zu Recht) auf die Hersteller geschoben, aber der Anwender macht das nicht. Vor allem, wenn ein Problem nicht so offensichtlich durch die Hardware ausgelöst wird. Dann ist Apple Schuld. Schau Dir Windows an. Viele Probleme, die die Leute haben, sind auch auf schlechte Hardware zurückzuführen. Und trotzdem schieben gerade diese Leute alles auf Windows.
Da Apple aber hauptsächlich durch Hardwareverkäufe lebt, ist das für die schlecht.

Zitat
Apple könnte weiterhin 100% passende Rechner bauen und verkaufen … und es würde einige geben, die sich dann nen Mac käuften.

Warum sollten sich mehr Leute einen Mac kaufen, wenn OS X auch auf anderen Maschinen läuft? Eher weniger.

Zitat
Ich gebe zu bedenken; Microsoft baut KEINE Rechner …

Ja, aber die sind in einer anderen Position. Das verkauft sich quasi schon alleine. Fast alle Markenrechner sind nur inkl. Windows zu bekommen. Durch die marktbeherrschende Stellung können die viel höhere Preise für Software nehmen. Und durch absichtliche Inkompatibilität (versuch mal ein Windows mobile abzugleichen) erzwingen die automatisch auch Verkäufe in anderen Bereichen.
Ich denke, das ist echt nicht vergleichbar oder die Preise für Apple Software müßten deutlich ansteigen.
Titel: Re: rückt 'OS X ohne Apple Hardware' näher?
Beitrag von: Florian am Januar 23, 2007, 17:14:36
Das es so kommen würde, wussten wir doch alle, seit Jobs den Wechsel auf Intel-Chips verkündet hat.
Technisch ist es jedenfalls kein Problem mehr.
Ob das dann in einer rechtlichen Grauzone (für die Virtualisierungsfirmen) stattfindet, sei mal dahingestellt.

Es ist ja auch klar das Apple das genau wusste. Also gibt es zwei Szenarien:
- Apple ist es egal oder sogar recht so
- Man baut in Zukunft doch auf irgendwelche Dongles oder Zwangsaktivierung

Ich persönlich denke nicht, daß der Mac dadurch untergeht. Macs sind nicht mehr teurer als Dells oder HPs, zumindest nicht viel. Crux-Punkt halt das Fehlen des klassischen Mittelmodells, dem Tower für 800-1000 Euro. Den könnte Apple aber nachschieben, oder man beschränkt sich eben weiterhin auf die Nischen Profi-Tower und All-in-one-Gehäuse.

Nun muss ich aber zugeben, daß ich so einen Tower-Mac auch bevorzugt hätte, auch wenn ich mich mit dem iMac-Konzept mittlerweile halbwegs angefreundet habe. Insofern wäre ich schon potentieller Kunde solch einer Lösung. Und ob dann noch ein Zweit-Rechner in Form eines Macs gebraucht wird?

Man darf sich aber bei den Potentialen nicht vertun. Ich glaube nicht, daß so eine Virtualisierungslösung den Massenmarkt je erreichen wird. Apple müsste wenn dann schon direkt lizenzieren und bei jedem verkauften Dell mitkassieren. Unter den Freaks ist der Anteil der Nichtbezahler wohl deutlich höher.


Da es ja Jobs höchstpersönlich war, der den Clones ein Ende bereitete, tippe ich auf gepflegtes Nichtstun. Man hat schließlich ein Produktportfolio, daß weit über den Mac hinaus weist. Und, wie gesagt, auch dieser dürfte weiterhin seine Abnehmer finden.
Titel: Re: rückt 'OS X ohne Apple Hardware' näher?
Beitrag von: mbs am Januar 23, 2007, 17:27:32
Ja, technisch war das noch nie ein Problem. Mac OS X ist ja vor 8 Jahren von PCs auf den Mac portiert worden, nicht umgekehrt.

Damals hieß es noch "OPENSTEP for Mach", wurde von der "Apple Enterprise Division" (vormals NeXT) vertrieben und es lief auf so gut wie allen höherwertigen PCs, auch wenn die Menge der unterstützten Mainboard-Chipsätze, Grafikkarten, Netzwerkkarten und SCSI-Karten eingeschränkt war.

Aber wie MacFlieger schon sagt, müssen dann auch die Preise entsprechend hoch sein, damit Apple davon leben kann. Die Standardversion von OPENSTEP for Mach kostete damals, soweit ich mich erinnnere, 1.698,- DM, die Entwicklerversion 11.300,- DM und die Entwicklerversion für Studenten 598,- DM.
Titel: Re: rückt 'OS X ohne Apple Hardware' näher?
Beitrag von: Dale am Januar 24, 2007, 19:26:55
Die Sache warum gerade Dell auf einmal von Mac OS verzückt ist, denke ich ist weniger um denn Dell-Kunden eine Zweitlösung anbieten zu können, sonder einfach eine strategische Entscheidung.

Wenn Firmen wie Dell die Zusage von Apple in der Tasche hätten Mac OS X auf ihren Rechnern zu installieren, würde sie bei den OEM-Lizenz-Verhandlungen mit MS eine leicht verbesserte Position einnehmen können. Das sich Micheal Dell über Mac OS  X auf Dell Computern auch nach dem Erscheinen von Vista freuen würde ist klar; immerhin werden diese Verträge nicht nur einmal alle Jubeljahre neu verhandelt, wenn ein neues Betriebssystem auf den Markt kommt  ;)