Ja, das hatte ich gestern noch vergessen zu posten.

Ich weiß nicht, ob ich mich darüber freuen soll oder nicht. Bin da eben sehr zwiespältig. Auf der einen Seite eine anscheinend gute Idee aus von den Providern aus Machtgründen verhindert. Auf der anderen Seite die Nachteile der Henne-Ei-Problematik verhindert. Tja...

Ich sehe das nicht so negativ.

Klar, das Mini-SIM-Modell ist weltweit verbreitet und bereits der Einsatz der Micro-SIM bei iPhone 4 und iPad stört. Davon abzuweichen bringt zunächst einmal scheinbar (und auch tatsächlich) Nachteile.

Schaut man sich aber mal an, was möglich wäre (aktuelle Situation bitte einmal völlig vernachlässigen):
Im Prinzip könnte man auf die SIM völlig verzichten. Was macht diese denn, was nicht auch in Software problemlos möglich wäre? Eigentlich nichts. Im Prinzip ist die völlig überflüssig wie ja auch schon beim mobilen Dateninternet. Eigentlich könnten die providerspezifischen Einstellungen ja auch direkt im Handy gespeichert sein.
Vorteil dabei wäre, dass man jederzeit und innerhalb von Sekunden zwischen verschiedenen Providern/Verträgen wechseln kann, selbst wenn man mit diesen Providern noch nie Kontakt hatte oder diese überhaupt kannte. Denkbar wäre sogar, dass man wie im AppStore zwischen verschiedenen Providern/Verträgen wechseln kann. Das würde eine völlig neue und freiere Methode der Providerwahl ermöglichen, quasi Call by call. Man muss nicht erst eine SIM erwerben bzw. sogar evtl. zurückgeben.
Nachteile sehe ich bei der eigentlichen Idee keine.

In der Realität sehe ich aber ähnliche Nachteile, wie Du ja auch schon angedeutet hast.
- Da das weltweite System auf Mini-SIMs basiert, ist nicht sicher gestellt, dass man wirklich zwischen allen Tarifen und Providern wechseln kann. Besonders dann wenn man im Ausland ist.
- Und der größte Nachteil ist, dass das iPhone mit dieser Methode zunächst völlig alleine auf weiter Flur wäre. Da man für die anderen Geräte weiterhin eine Mini-SIM braucht, kann man die nicht so eben schnell vom iPhone in das andere Gerät setzen. Ein Henne-Ei-Problem meiner Meinung nach.

Das die eigentliche Idee für den Verbraucher ganz  interessante Möglichkeiten ergeben würde, sieht man auch daran, dass die Provider so vehement dagegen plädieren. Alleine das ist schon verdächtig. Die sind an einer schnellen Wechselmöglichkeit zwischen verschiedensten Providern nicht interessiert. Bei meinem T-Mobile-Vertrag wäre es sogar billiger gewesen, wenn ich SMS innerhalb Deutschlands mit einem ausländischen Provider versendet hätte...

Angeblich plant Apple iPhones und iPads bald eine eigene SIM-Karte einzusetzen, die dann der Kunde an den Provider seiner Wahl anpassen kann, man müsste sie nicht mehr auswechseln, sie wäre wohl dann auch fest verbaut.
Ob Apple dazu technisch in der Lage ist, weiß ich nicht. Die Provider könnten doch wohl irgendwelche Haken einbauen, um solche SIMs rauszuhalten. Warum auch immer, einen Vertrag braucht man ja eh. Jedenfalls scheint manchen Firmen eine solche Freiheit gar nicht zu schmecken.
http://www.macnotes.de/2010/11/19/apple-sim-im-iphone-gsma-erfreut-provider-verargert/