Dann das Geplörre, dass regenerative Energien bereits jetzt 100% des deutschen Energieverbrauchs decken können. Sowas können nicht mal die Grünen behaupten ohne rot zu werden, weil es nicht stimmt. Grundlast müsste dann aus dem Ausland eingekauft werden. Das ist zwar politisch schön korrekt, schadet aber unserer Wirtschaft enorm (Abhängigkeit/Erpressbarkeit) und ändert trotzdem nix am Abfallproblem. Der kommt dann halt aus Frankreich.
Bundesländer wie Baden Württemberg sind zum Beispiel sehr vom Atomstrom abhängig. Klar, Kohlenpott nicht, der bläst dafür mit Kohlekraftwerken CO2 ohne Ende in die Atmosphäre.
Kurz: wer mir weismacht, dass das Abschalten der derzeitigen Kraftwerkskapazität BILLIGER ist bzw. zu einer Verbilligung der Stromkosten führt, als das weiterlaufen von abgeschriebenen AKWs, die auch noch mit 500 Mio Euro pro Kraftwerk in Stand gehalten werden (= Arbeitsplätze etc.), der sollte vielleicht mal Nachhilfe in Wirtschaft nehmen.
Nur zur Info: Ich finde das Abfallproblem auch nicht wirklich prickelnd, deshalb werden keine neuen mehr gebaut (bei uns - Geisterfahrer anyone?). Aber FUNKTIONSFÄHIGE Kraftwerke, die pro Block um die 1200 MW rausblasen (ohne CO2, auch wenn Sigi Popp mal das Gegenteil behauptet hat) (zum Vergleich: Das Solarkraftwerk Leipziger Land bläst unter optimalen Bedingungen 15.000 KW raus, ist gleich 15 MW(!)) abzuschalten, ist für mich noch größerer Irrsinn und hat schon mit Enteignung zu tun (auch vom Bürger, denn der hats aus Steuergeldern mitfinanziert).
Und Last but not least: der Energieverbrauch wird (entgegen anderslautender Schönfärber) bis zum Jahr 2050 ziemlich heftig ansteigen (Elektroautos anyone?). Wie decken wir das? Steinkohle, Öl, Gas? Ach ja, Wind, Solar, Wasser (ausgeschöpft, allenfalls durch Erhöhung des Wirkungsgrads von Turbinen noch möglich, das liegt allerdings im 1stelligen Prozentbereich), Geothermie etc?
Ähm, da ist mitnichten alles ausgeschöpft. Wenn man die Beträge zur Forschung gesteckt hätte, die man der Forschung und Entwicklung von Kernkraft zur Verfügung stellt, sähe die Welt hier anders aus. Dein Argument wird gerne an anderer Stelle als billiger Trick missbraucht. Ich möchte damit keinesfalls nun behaupten, du würdest dies auch tun, aber insgesamt betrugen die Werte zur Erforschung der regenerativen Energien seinerzeit ungefähr 0,3% (!!!) von dem Budget der Kernkraft. Und die ist, nach meinem Verständnis, genauso eine Einbahnstraße wie ineffiziente Bio-Energie. Nur mit der Bio-Energie hinterlasse ich meinen Kindern keinen Saustall.
Leider habe ich zur Zeit keine aktuellen Zahlen.
Noch was: Gerade bei der Windkraft geht noch viel mehr. (Und was denkst du, bekommen Unternehmen die aktiv an Turbinen entwickeln, an Förderungen?)
Ach ja, du redest immer von "sofort abschalten", aber ich habe das in noch keiner Debatte gehört. Die Laufzeiten waren ja noch ein paar Jahre. Die hätte man erstmal nutzen können.
Und noch was: Ob Kernkraft auch CO2 produziert oder nicht, soweit ich das beurteilen kann tut sie, bleiben Sicherheits- und Abfallprobleme. Ganz simpel und einfach.
Ich jedenfalls möchte mich auch in Zukunft auf meine Steckdose verlassen können, und das zu bezahlbaren Preisen. Genau aus diesem Grund finde ich die Energiepolitik ok - wenngleich es nicht heißt, dass man es besser machen könnte. Verglichen mit dem Ausland (Frankreich etc.) ist diese Politik geradezu fantastisch - werden immerhin die regenerativen Energien zukünftig besser gefördert).
Ich wäre zu Einschnitten bereit, wenn dafür die Umwelt erhalten bleibt, die Monopole gesprengt sind und die Zukunft meiner Kinder zumindest einigermaßen überschaubar gesichert ist. Sich auf die Insel "Hey, ich will aber immer aus der Dose diesen verdammten Strom", ist genau die Art von Ignoranz, die sich heute selber überlebt hat. Das ist Energiedenken von Gestern. Warum Kernkraft? Bei mir kommt der Strom aus der Steckdose...
Natürlich ist der Energiehunger der kommenden Jahre kaum zu stillen, aber ohne einen Plan wird es nicht gehen. Und einen wirklichen Plan habe ich noch nicht gesehen.
So lange die Energieversorgung zentral durch wenige große Konzerne besorgt wird, mache ich mir keine Gedanken, dass auch nur ein Mensch in der Lage sein wird eine kreative Idee nach vorne zu bringen.