Nein, das ist fast völlig gleich.

Es gibt aber prinzipiell zwei verschiedene Arten von Fragmentierung:
1. Die Fragmentierung einer Datei. D.h. die Daten einer Datei liegen nicht schön hintereinander auf der Platte und können in einem Rutsch gelesen werden, sondern sind eben aus den von Dir beschriebenen Gründen in mehreren Stücken auf der Platte verteilt. Wenn die Datei gelesen werden muss, muss also dder Lesekopf hin- und her springen.
2. Die Fragmentierung des freien Platzes. Aufgrund der von Dir beschriebenen Gründe liegen die freien Plätze verstreut auf der Platte und beim Laden von daten muss der Lesekopf weitere Wege zurück legen, als wenn die Daten näher beieinander liegen würden.
Soweit die Theorie, die immer wieder gerne beschrieben wird und eben auch sehr einleuchtend und gerade durch das Bild sehr einprägend ist.
Aber:
1. Die Fragmentierung von Dateien (1) kann tatsächlich zu einer Verlangsamung führen. OS X defragmentiert allerdings solche Dateien automatisch, wenn diese Dateien eine bestimmte Größe nicht überschreiten und diese zu stark fragmentiert sind. Die genauen Grenzen habe ich aktuelle nicht im Kopf (wofür auch?), sie wurden durch Versuche ermittelt, ab wann eine Defragmentierung dieser Datei, die ja auch Zeit kostet, lohnenswert ist.
2. Das schöne Bild gerade zur Fragmentierung des leeren Platzes hat heutzutage einige erhebliche Schönheitsfehler:
- OS X kopiert eigenständig häufig benutzte Dateien in den Bereich der Platte, die am schnellsten ist. Werden diese Dateien dann bei der Defragmentierung an eine andere Stelle kopiert, führt das dann zu einer Verlangsamung, bis OS X die wieder zurückkopiert.
- Heutige Systeme laden hunderte von Dateien parallel und eben in nicht vorhersehbarer Reihenfolge. D.h. auch wenn die Daten ohne Leerplatz dazwischen beieinander liegen, muss der Kopf ständig springen und ob dann Daten oder leerer Platz dazwischen ist, ist egal.
- Heutige Systeme speichern sehr viel in Caches, um eben die vielen Sprünge zu minimieren (sowohl in der Platte selber, als auch im RAM). Auch da ist dann der Effekt einer Defragmentierung des freien Platzes sehr gering.
- Und als Krönung: Die Reihenfolge der Sektoren, die man sich so vorstellt (1-2-3-4-5-6 etc.), muss nicht wirklich physikalisch so auf der Platte sein. Für die physikalische Verteilung ist die Festplatte selber zuständig und da bekommt der Rechner gar nichts von mit. Ist z.B. Sektor 3 kaputt gegangen, wird automatisch ein Ersatzsektor vom Ende der Platte genommen, ohne dass der Rechner etwas davon mitbekommt. D.h. wird nun Sektor 1-4 gelesen, dann muss die Platte zweimal hin- und herspringen.
Und noch:
Es gibt Messungen in der c't, die zeigen, dass eine Defragmentierung im Normalfall keinen merkbaren Geschwindigkeitsvorteil bietet.
Defragmentierung ist im Normalfall ein ähnliches Placebo wie das "Rechte reparieren".
