Seit 2011 schon tobt der Syrische Bürgerkrieg.
In den letzten Jahren ist nicht viel passiert. Die Überreste der arabischen Rebellen hatten sich in die ländliche Idlb-Provinz zurückgezogen, sowie in einige von der Türkei den Kurden entrissene Gebiete. Die Kurden und das Regime tolerierten sich einigermassen friedlich.

Nun, fast schon plötzlich, fielen Aleppo und Hama, die dortige syrische Armee lief einfach davon. Die Rebellen werden dominiert von der HJT, die früher mal Al-Nusra-Front hieß, sunnistisch-radikal, Al-Quaida-treu und daher auf den einschlägen Terrorlisten. Mitmachen tun auch die ebenfalls radikalen Milizen, die von der Türkei gepäppelt wurden. Diese kämpfen auch gegen die kurdische SDF, recht erfolgreich bisher.

Diese Truppen marschieren nun auf Homs, sollte dieses fallen, wäre das Regime wohl am Ende. Kein Zugang zum Mittelmeer mehr und wichtige Verbindungen zum Libanon und den dortigen Hisbollah-Freunden wären unterbrochen.
Auch an anderen Fronten nutzen Rebellen von ISIS bis US-unterstützten Milizen die Gunst der Stunde. Im Süden steht die FSA, gemäßigter, fast schon vor Damaskus. Palmyra ist auch schon wieder weg, der IS macht die Wüste unsicher.
Die Fronten kollabieren fast schon wie in Afghanistan. Doch das Regime beteuert immerhin, der Verteidigungsring um Damaskus sei „undurchdringbar". 

Teile des Assad-Clans sollen schon in Moskau sein, wo Putin sich empört zeigt von der Nicht-Leistung der syrischen Armee. Die hatte er in der Ukraine erwartet, ebenso irrig.

Auf jeden Fall führt die ganze Chose wieder zu Leid und Elend und jede Menge Flüchtlinge.

Wie konnte es soweit kommen? Russland hatte seine Unterstützung heruntergefahren. Hisbollah durch Israel dezimiert. Iran hat nach all den Jahren auch irgendwo das Vertrauen verloren. Warum hatte sich Assad schön eingerichtet in einem geteilten Land und sich von Russland durchfüttern lassen? Der Sieg war zum Greifen nahe, aber er arrangierte sich mit dem Status Quo. Noch hat er nicht verloren, hängt aber alles ab von seinen Verbündeten.

"Leider sei er nicht „Alice im Wunderland“, könne sich keine neue Realität erschaffen. Das Problem müsse die nächste Bundesregierung lösen."

Immer eine gute Haltung in der Politik, diesmal vom Bundesverteidigungsminister:
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundeswehr-nato-pistorius-verteidigung-haushalt-russland-lux.6YnVGKo8ton6wLhYqfPA4R

Weil ich (siehe Fußball) gerade bei verlogenen Debatten bin;
Wie bitte soll die Ukraine diesen Krieg gewinnen? Ohne viel größere Hilfe wird das nichts. Das der Krieg immer länger wird, hilft nur Putin.
800 000 Wehrpflichtige sollen sich abgesetzt haben, die Politik verweigert nach wie vor, Männer unter 25 (!) überhaupt einzuziehen. Korruption ist sogar noch gestiegen, gewählt werden darf im Krieg nach Gesetz sowieso nicht, da mag der eine oder andere durchaus profitieren wollen.
Rußland schickt einfach die nächsten Knastbrüder oder Söldnerwürtschen in den Abnutzungskampf.

Deutschland will nicht recht aufrüsten. Die Merz-CDU fordert das zwar und will sogar die Wehrpflicht wieder aktivieren. Nur wie sie das Geld zusammenbringen wollen, wird wieder nicht erwähnt.
Persönlich glaube ich auch nicht, selbst wenn Russland seine Ziele erreichen,sollte, dass dann bald Nato-Gebiet angegriffen würde. Da müssen sich andere Länder mehr fürchten.
Putin ist übrigens auch schon 72 Jahre alt. Nur mal am Rande.

Wie auch immer, will man die Ukraine dazu befähigen, die Russen zurück zu drängen, dann bräuchte es ein Zigfaches an Unterstützung. es fehlt hinten und vorne, selbst bei Munition (immer noch!) und Soldaten. Da kann man noch so viele Drohnen basteln - was die Russen übrigens auch machen.
Und wenn man dies nicht macht, sollen sie endlich ehrlich sein und sagen, was Sache ist. Dann müsste man sich auch mal mit dem Danach beschäftigen. Was soll aus der Restukraine werden? Das Land, vorher schon verarmt, ist kaputt, die Eliten erzkorrupt, die Bevölkerung desillusioniert und traumatisiert.
Her damit in NATO und EU.   

Da ist sie - danke! 

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Via Kottke.org

Hoppala, Florian, "Seite nicht gefunden" 

Effektiv zahlt eine Person der Mittelschicht mehr Steuern als Milliardäre. Nicht nur in den USA.
https://www.nytimes.com/interactive/2024/05/03/opinion/global-billionaires-tax.html

Via Kottke.org