Autor: fränk
März 10, 2021, 06:50:19
Ich habe nur ein kleines Stück gesehen, es scheint aber sehr interessant zu sein:
https://www.bpb.de/mediathek/225092/master-of-the-universe
https://www.bpb.de/mediathek/225092/master-of-the-universe
Aus Zahlen und Glaube entsteht dann der Wunsch nach Kauf oder Verkauf.
Das ist ja unbestritten.
Mein Punkt ist halt, dass sich nur so ein realistischer Kurs ergibt.
Der eigentliche Knackpunkt, bei dem wir aneinander vorbei schreiben ist meiner These:
- Nach Ausgabe der Aktie (Geld fließt gegen Firmenbeteiligung von Anleger zu Firma) lebt eine Aktie mit ihrem Kurs eigentlich(!) völlig losgelöst von der Firma.
- Wie viel Kapital die Firma hat, wie viel Erfolg sie hat, hat direkt(!) erst einmal keine Auswirkung auf den Aktienkurs.
- Selbst wenn es die Firma gar nicht mehr geben würde, hätte das eigentlich keine Auswirkung auf den Aktienhandel. Man stelle sich nur vor, allen Meldungen über die Firma wären Erfindungen. Klar, illegal, weil nicht gewollt, aber das Prinzip des Aktienhandels würde trotzdem funktionieren.
- Ob eine Aktie viel oder wenig gehandelt wird, hat direkt(!) keine Auswirkung auf die Firma.
- Es gibt eine kleine Wirkung vom Erfolg einer Firma in Richtung Aktienhandel, dass ist die Dividende.
- Die eigentliche Verknüpfung zwischen der realen Firma und dem Aktienhandel geschieht über die Psychologie und die gemeinsam festgelegten "Verhaltensregeln" der Händler. Hier ist die Definition "Erfolg der Firma=hoher Aktienwert" die Grundannahme, auf deren Basis Entscheidung beim Aktienhandel und außerhalb getroffen werden und darüber gibt es Rückkopplungen vom Erfolg der Firma in den Aktienkurs bzw. vom Aktienkurs in die Firma.

Im Idealfall entwickelt sich so ein realistischer Kurs...
Aber die nächste Seuche kommt bestimmt, insofern…Aber nur deshalb, weil sich deren Kurs aufgrund der "normalen" Aktionäre sowieso schon nach unten bewegt und somit ein Gewinn durch Leerverkauf einfacher und profitabler ist.
Effektiv ist für diese Leerverkäufe aber überhaupt nicht wichtig, warum sich ein Kurs nach unten bewegt. D.h. die suchen nicht nach kriselnden Firmen, weil das Kriseln wichtig für die Aktion ist.
ZitatTrivial ist das nicht und auch nicht per se unanständig.
Das sehe ich anders. Ich halte nur die Aktionäre der ersten Gruppe für sinnvoll an. Die Aktionäre der zweiten Gruppe sind null an der Firma interessiert und dieses Handeln bringt der Firma gar nichts (außer indirekten negativen Effekten). Sie benutzen die Informationen zur Firma ausschließlich dazu, das Handeln der Aktionäre der ersten Gruppe vorherzusagen und damit Gewinn zu machen.
Das komplette Handeln der Aktionäre der zweiten Gruppe hat meiner Meinung überhaupt nichts mit dem Sinn einer Aktie zu tun und schädigt praktisch eine Firma nur.
Den Hedgefonds, und das sind die wesentlich Leerverkäufer, ist zwar egal, ob die Firma Nudeln verkauft oder Videospiele.
Aber selbstverständlich halte sie Ausschau nach kriselnden Firmen.
Trivial ist das nicht und auch nicht per se unanständig.
Wird nun mit Hebeln, also Verschuldung, der Kurs massiv beschädigt, ist das für eine Firma aus mehreren Gründen unangenehm.
Erstens wissen jetzt alle, dass Profis der Firma keine Zukunft geben.
Zweitens halten die meisten Unternehmen ja noch eigene Aktien. (Siehe die Kinokette AMC, die sich so entschulden konnte.)Das gilt auch für die viele Manager, sie werden oft auch mit Aktienoptionen bezahlt.
Nun leidet nicht nur das Image - sondern auch die Kreditwürdigkeit. Und das, wo man eh schon schlecht dasteht.
Den Handel zeitweise ausgesetzt (und damit den Kleinanlegern Knüppel zwischen die Beine geworfen) haben nicht diejenigen, die Verluste eingefahren haben (die Gross-Händler), sondern diejenigen, die wohl als einzige an der ganzen Sache massiv verdienen werden (die Handelsplattformen).
Ich habe es grob so verstanden (kann auch teilweise oder ganz falsch sein, daher meine Frage):
- Ein paar Leute haben sich übers Internet abgesprochen, koordiniert irgendwas zu kaufen/zu verkaufen, um damit eine Kursänderung zu verursachen. Was die da gekauft/verkauft haben, weiß ich nicht, sollte aber auch egal sein solange es legal war.
- Durch diese Kursänderungen haben ein paar etablierte Aktienhändler Verluste gemacht.
- Genau diese Aktienhändler beschweren sich darüber, dass sie die Verluste durch private Kleinanleger haben. Im Prinzip beschweren sie sich darüber, dass jemand anders das gleiche wie sie selber macht, aber sie diesmal verloren haben.
- Diese Aktienhändler sorgen dafür, dass die Kleinanleger nicht mehr die betroffenen Fälle handeln können, also nicht mehr mitspielen dürfen.
- Der in den Medien berichtete "Skandal" ist dabei, dass private Kleinanleger das gleiche wie etablierte Aktienhändler machen und diese dadurch Verluste haben.
Soweit richtig oder doch falsch verstanden?
Wobei Du wohl etwas die Handelsplattformen und die Gross-Händler vermischst bzw. in einen Topf wirfst. Den Handel zeitweise ausgesetzt (und damit den Kleinanlegern Knüppel zwischen die Beine geworfen) haben nicht diejenigen, die Verluste eingefahren haben (die Gross-Händler), sondern diejenigen, die wohl als einzige an der ganzen Sache massiv verdienen werden (die Handelsplattformen). Und meines Wissens haben sie dies nicht getan, um den Kleinanlegern zu schaden, sondern: