Apfelinsel

Apple => Thema gestartet von: FOX am Februar 10, 2011, 17:07:13

Titel: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am Februar 10, 2011, 17:07:13
Ein recht gutes Dokument über die neuen Streit, den die Verlage nun gegen Apple vom Zaun brechen gibt es hier zu lesen:

http://wirres.net/article/articleview/5718/1/6/

Im Moment wehren sie  (die Verlage) sich ja gegen das Modell der Inn-App-Käufe. Sie würden ja gerne ihre wöchentlichen/monatlichen Ausgaben an "Apple vorbei verkaufen" und die 30% Marsche, die Apple einstreicht, einsparen.

Hier ein kleiner Auszug des Artikels:
ist das denn so schwer zu begreifen? wer sich in ein geschlossenes, kontrolliertes system, wie ein flugzeug, einen zug oder den apple-app-store begibt (was ja durchaus vorteile haben kann, man kommt zuverlässig von a nach b, man kann für sachen geld verlangen, die sonst kein arsch bezahlen würde), ist man dazu verdammt nach den regeln dieses systems zu agieren — oder das system zu verlassen.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 10, 2011, 17:10:16
Es gibt noch eine Möglichkeit: Das System ändern (lassen).
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am Februar 10, 2011, 17:12:27
Du meinst, durch den Druck der Verlage sollte Apple seine Bedingungen zugunsten der Verlage ändern?
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 10, 2011, 17:40:41
Zunächst wollte ich darauf hinweisen, daß es noch weitere als die in dem Artikel genannten Möglichkeiten gibt.

Darüber hinaus bin ich tatsächlich der Meinung, daß es sowohl mir dem Konsumenten, wie auch langfristig Apple schadet, wenn Inhalte und Vertrieb zu sehr monopolisiert und gegängelt werden. 30 % Provision (außerhalb der USA sogar deutlich über 30 %) sind außerdem ein starkes Wort.

Eine weltweit zuständige Zentrale, die in Inhalte eingreifen kann und das ja auch bereits tut, geht in meinen Augen gar nicht.

Die Unternehmungen die Internetinhalten einen "walled garden" vorgeschaltet hatten, wie damals AOL, T-Online, etc. sind ja glücklicherweise vom flexibeleren, freierem Web verdrängt worden. Ich meine, falls Apple zu stur bleibt wird das auch hier passieren und ich werde meine eBooks, eMagazine in einem der zahlreichen oder dem großem offenen Android Store kaufen. Und die Musik mobil bei Amazon. Was ja zur Zeit auf dem iPhone tatsächlich nicht geht.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 10, 2011, 17:50:21
Was ich ja nicht nur in diesem Zusammenhang immer lustig finde, ist, dass sich alle über die 30% aufregen, die Apple von Verkäufen (App, In-App etc.) bekommt. Üblicherweise kommt dieser Aufschrei von Leuten, die (wie auch ich) keinen Erfahrungen in die Kosten bei weltweitem Vertrieb einer Sache haben. Für solche Leute scheint das immer ein hoher Betrag zu sein und "Apple ist ein Abzocker".
Aber bei Licht betrachtet scheint das doch überhaupt nicht zu stimmen. Zum einen weist Apple ja in den berichten aus, dass mit dem AppStore praktisch null Gewinn gemacht wird und zum anderen bestätigen andere, dass derartige Kosten für Verrtrieb und Inkasso völlig normal und sogar eher niedrig sind. Apple übernimmt ja nicht nur Hosting, sondern auch Inkasso (gerade bei Kreditkarte ist das weltweit gesehen schon nicht unerheblich zu bezahlen) und Kunden-Support bei Problemen mit Download, Abrechnung etc.

Die Verlage tun immer so, als ob ihre Produkte gut 30% billiger sein könnten, wenn sie an Apple vorbei Sachen direkt verkaufen. Dass da dann auch wieder Kosten auftreten, die evtl. im gleichen Rahmen liegen, wenn es gut gemacht ist, lassen sie völlig weg. Im physischen Vertrieb (gedruckte Zeitschriften) sind die Kosten sogar noch größer als diese 30%.

Irgendwie finde ich diese "Aufregung" der Verlage sehr heuchlerisch. Sie können doch nebenher In-App-Verkäufe machen. Nur ist das über Apple halt für den Anwender sehr praktisch. Nur einer hat dann die Daten und ich vermute mal, dass die davor die größte Angst haben.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 10, 2011, 18:23:09
dass derartige Kosten für Verrtrieb und Inkasso völlig normal und sogar eher niedrig sind. Apple übernimmt ja nicht nur Hosting, sondern auch Inkasso (gerade bei Kreditkarte ist das weltweit gesehen schon nicht unerheblich zu bezahlen) und Kunden-Support bei Problemen mit Download, Abrechnung etc.

Na ja, das kann man so sicher nicht sagen. Das hängt stark vom Preis des Produktes ab. Eine eigene Web Site kann der Store ja wohl in den wenigsten Fällen ersetzen. Die Hostingkosten fallen durch den Store meistens also schonmal nicht weg. Etwas Supportaufwand bezüglich der Lizenzierung dürfte einem Entwickler abgenommen werden. (Was zwar recht häufige, aber meistens einfach zu lösende Probleme sind. Also auch hier IMO kein Riesengewinn.) Bleiben noch die Kosten für die Bezahlung. Da gebe ich Dir Recht, dass Apple mit ihrem Modell für eine $4.99 App sogar ziemlich konkurrenzfähig sein dürfte. Bei 30% von z.B. $250.-- schaut es dann doch etwas anders aus.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 10, 2011, 19:19:28
Ich habe keine Ahnung von dem Bereich. Aber für schaut es zumindest irgendwie unflexible aus. Zum Vergleich: für die Abwicklung des Bezahlvorgangs per Kreditkarte nimmt share-it

   ShareIt-VALUE: 4,9 % + 1 USD / EUR
   ShareIt-FLEX: 8,9 % - mindestens 1 USD / EUR

Oder Paypal:
https://www.paypal-deutschland.de/haendler/paypal-fuer-haendler/vorteile/kosteneffizienz.html
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am Februar 10, 2011, 21:49:33
Zwei Dinge:

1. Apple fordert ja nur (per Geschäftsbedingung, die alle akzeptierten, als sie ihre Haupt-Apps einstellten), dass Abos AUCH im App.-Store verkauft werden müssen, wenn sie die Verlage auch per Web verkaufen. Es ist also auch der Verkauf über verlagsinterne Vertriebskanäle zulässig.

2. Beim Verkauf am Kiosk waren früher 50% Abgabe  des Verkauspreises an den Vertrieb üblich.
Beim Playboy wanderten von 9 Mark also 4,50 an Spedition, Kiosk etc., bei 20-Pfennig-Yellow-Press-Erzeugnissen dann halt nur 10 Pfennige. Mittlerweile sind diese Margen etwas reduziert worden, liegen aber immer noch über, oder sind max. gleich zu den 30 % des App.-Stores.
Da gibt es also überhaupt keinen Grund sich zu beschweren. Vor allem sparen die Konzerne sogar noch Personalkosten, die den Vertrieb intern abwickelten.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 11, 2011, 08:33:28
Das hängt stark vom Preis des Produktes ab. Eine eigene Web Site kann der Store ja wohl in den wenigsten Fällen ersetzen. Die Hostingkosten fallen durch den Store meistens also schonmal nicht weg. Etwas Supportaufwand bezüglich der Lizenzierung dürfte einem Entwickler abgenommen werden. (Was zwar recht häufige, aber meistens einfach zu lösende Probleme sind. Also auch hier IMO kein Riesengewinn.) Bleiben noch die Kosten für die Bezahlung. Da gebe ich Dir Recht, dass Apple mit ihrem Modell für eine $4.99 App sogar ziemlich konkurrenzfähig sein dürfte. Bei 30% von z.B. $250.-- schaut es dann doch etwas anders aus.

Klar, Hosting und Support sind die geringsten Kosten. Der Hauptanteil liegt bei der Kreditkartenabrechnung. Sieht man ja auch schön bei den Beispielen von radneuerfinder, dass besonders bei kleinen Beträgen eine Abrechnung über Kreditkarte für den Verkäufer extrem ungünstig ist. Bei 0,79€-Beträgen wurde man da schon Verlust machen, weil die Transaktion mehr kostet.
Du und radneurfinder haben dann natürlich Recht, dass ein fixer Wert wie 30% unflexibel ist. Bei kleinen Beträgen ist das sehr wenig oder sogar Gewinn statt Verlust; bei großen Beträgen wäre es anders etwas günstiger. Apple hätte dabei dann auch ein gestaffeltes System einführen können mit Staffelungen nach Preis, Anzahl der Länder, in denen es auftaucht etc.
Sie haben aber im Gegenteil eine einfach zu verstehende und zu durchschauende Variante gewählt, bei der sich anscheinend eine Quersubventionierung ergibt (auch zu den kostenlosen Apps), die ungefähr die Kosten deckt. Zum einen ist das eine transparente Lösung (schimpfen wir nicht immer über die intransparente Tarife bei Mobilfunkprovidern?) und zum anderen werden dabei dann auch günstigere Apps gefördert. Anders wären Apps unter 3€ überhaupt nicht machbar für den Entwickler.

Also für mich ist das so, dass gerade Angebote mit geringerem Preis von den 30% profitieren, weil es günstiger ist als andere Wege. Und nun schauen wir mal, worum es geht. Richtig, Zeitschriften-Verkäufe. Das sind doch auch eher geringe Beträge und 30% dabei abzugeben, dafür keine Transaktionskosten zu haben und Leute zu beschäftigen, die die Abrechnung machen, ist wohl kaum günstiger hinzukriegen.
Die meckern nur so laut, weil sie gerne den normalen Preis haben wollen, dabei die bisherigen (höheren) Kosten für den Verkauf zusätzlich einstreichen wollen (also eine erhebliche Gewinnsteigerung anstreben) und trotz niedrigeren Kosten im App-Store als vorher (also höherem Gewinn als im realen Leben) mit der Gewinnsteigerung nicht zufrieden sind. Man könnte auch sagen, den Hals nicht voll kriegen. Und sie können nur deshalb so laut schreien, weil sie wissen, dass die meisten in der Öffentlichkeit nicht wissen, ob die 30% viel oder wenig sind. Für die breite Öffentlichkeit sieht es doch so aus, als ob die Verlage von ihren aktuellen Einnahmen, dann 30% an Apple abtreten müssen, als 30% weniger Einnahmen haben, was ja überhaupt nicht stimmt.
Und zweiter Punkt wird sein, dass sie gerne an die Kundendaten kämen. Die kann man so schön weiterverkaufen, äh, verwerten.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 11, 2011, 09:44:04
Ja bezüglich Zeitungen und Zeitschriften hast Du sicher Recht. Da dürften die Kosten für Druck und Distribution sicher über 30% liegen und die 30% so letztlich für die Verlage ein gutes Geschäft sein, wenn sie die selben Preise verlangen können. (Aber ich gehe mal eher davon aus, dass Kunden die elektronische Version günstiger erwarten, als die gedruckte.)

Natürlich ist bei dem Gezeter eine gehörige Portion Eigeninteresse der Verlage dabei. Und natürlich kann man da mit dem Abzocker und "die können den Hals nicht voll genug kriegen" Argument kommen. Und sich so nur als Zuschauer achselzuckend sagen, geht mich ja nichts an. Aber ich denke, da gibt es dann doch auch noch eine volkswirtschaftliche Komponente. Papierherstellung, Druck, Distribution, Verkauf... das war bisher Wertschöpfung, die mehrheitlich im Konsumationsland anfiel und auch dort Arbeitsplätze schuf. Gut, wegfallen tun die beim Umstellen auf elektronische Wege natürlich ohnehin. Aber wenn diese Wertschöpfung nun einfach grossmehrheitlich durch eine überteuerte (so sie das denn ist) elektronische Distribution ersetzt wird, sich so für den Konsumenten kaum etwas verbilligt und einfach nur Wertschöpfung von hier nach Kalifornien abgezogen wird, dann geht es eben doch nicht nur um Eigeninteresse der Verlage. 
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 11, 2011, 10:23:06
Ja bezüglich Zeitungen und Zeitschriften hast Du sicher Recht. Da dürften die Kosten für Druck und Distribution sicher über 30% liegen und die 30% so letztlich für die Verlage ein gutes Geschäft sein, wenn sie die selben Preise verlangen können. (Aber ich gehe mal eher davon aus, dass Kunden die elektronische Version günstiger erwarten, als die gedruckte.)

Zum einen versuchen die Verlage tatsächlich die elektronische Version zum gleichen Preis, also mehr Gewinn für sie, einzuführen.
Und zum anderen erwarten die Kunden tatsächlich niedrigere Preise oder Mehrwert. Aber es ist doch gerade so, dass die 30% gerade auch bei niedrigeren Preisen immer attraktiver werden, denn wie gezeigt, haben die Transaktionskosten ausserhalb des App-Stores einen hohen fixen Anteil.
D.h.:
- bei gleichen Preisen wie reale Zeitschrift sind die 30% geringer oder ähnlich wie die Kosten beim direkten elektronischen Verkauf.
- bei niedrigeren Preisen wie reale Zeitschriften erlauben die 30% von Apple überhaupt eine Einnahme zu machen, da ein direkter elektronischer Verkauf evtl. sogar minus machen würde.

Zitat
Und natürlich kann man da mit dem Abzocker und "die können den Hals nicht voll genug kriegen" Argument kommen.

Finde ich schon gerechtfertigt. Wenn die Verlage mit den 30% höheren Gewinn erzielen als wenn sie es selber machen, und dann noch fordern, das soll gefälligst weniger sein, dann sehe ich das schon als scheinheiliges Gezeter, der mit dem Unwissen der Massen spielt. Warum machen sie es dann nicht selber? Weil sie genau wissen, dass es sie dann mehr als 30% kostet.

Zitat
Aber ich denke, da gibt es dann doch auch noch eine volkswirtschaftliche Komponente. Papierherstellung, Druck, Distribution, Verkauf... das war bisher Wertschöpfung, die mehrheitlich im Konsumationsland anfiel und auch dort Arbeitsplätze schuf. Gut, wegfallen tun die beim Umstellen auf elektronische Wege natürlich ohnehin. Aber wenn diese Wertschöpfung nun einfach grossmehrheitlich durch eine überteuerte (so sie das denn ist) elektronische Distribution ersetzt wird, sich so für den Konsumenten kaum etwas verbilligt und einfach nur Wertschöpfung von hier nach Kalifornien abgezogen wird, dann geht es eben doch nicht nur um Eigeninteresse der Verlage. 

Das ist eine ganz andere Sache. Ich habe eine Zeitschrift aktuell auch lieber auf Papier. Da geht es mit wie mit Büchern. Ich kann das einfach besser und angenehmer lesen. Nicht nur vom Sehen her, auch vom ganzen Handling.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 11, 2011, 10:45:57
Warum machen sie es dann nicht selber?
Der in Rede stehende Hersteller eines der wichtigsten und verbreitetsten Lesegeräte lässt ihnen doch diese Möglichkeit gar nicht, oder?

Zitat
Weil sie genau wissen, dass es sie dann mehr als 30% kostet.
Da bin ich nicht so sicher. Hinsichtlich Verkauf von Einzelnummern mag das stimmen. Aber gerade bei Presseerzeugnissen ist ja der Vertrieb im "Multipack" (Abo) verbreitet, was das Inkasso doch auch effizienter macht. Dass es da die Verlage auch ohne Quersubventionierung nicht hinkriegen würden, eine elektronische Distribution auf die Beine zu stellen, die weniger als 30% des Verkaufspreises kostet, kann ich nicht wirklich glauben.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 11, 2011, 11:06:35
Warum machen sie es dann nicht selber?
Der in Rede stehende Hersteller eines der wichtigsten und verbreitetsten Lesegeräte lässt ihnen doch diese Möglichkeit gar nicht, oder?

Doch.
Bei In-App-Käufen werden sie nur gezwungen, auch zusätzlich über den AppStore zu verkaufen. Sie können aber auch weiterhin an Apple vorbei diese Verkäufe tätigen.
Ausserhalb von Apps können sie machen, was sie wollen. Audible z.B. verkauft völlig an Apple vorbei und klinkt die Hörbücher dann in iTunes ein. Genauso können das auch Verlage machen. In iBooks kannst Du problemlos auch "fremde" Zeitschriften lesen.

Zitat
Dass es da die Verlage auch ohne Quersubventionierung nicht hinkriegen würden, eine elektronische Distribution auf die Beine zu stellen, die weniger als 30% des Verkaufspreises kostet, kann ich nicht wirklich glauben.

Warum machen Sie es dann nicht?
Ich weiß auch nicht, wie die Zahlen bei realen Abos sind. Das ist eben das Problem, dass so etwas natürlich nicht genannt wird.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 11, 2011, 11:32:52
Bei In-App-Käufen werden sie nur gezwungen, auch zusätzlich über den AppStore zu verkaufen. Sie können aber auch weiterhin an Apple vorbei diese Verkäufe tätigen.
Also sie können einen Reader im AppStore anbieten, in dem sie dann Publikationen direkt (an Apple vorbei) verkaufen können? Die Publikation muss einfach zusätzlich auch noch im AppStore angeboten werden? Als was wird Letzteres denn im Store angeboten? Als stand-alone App? Oder als Dokument zu dem Reader? 
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am Februar 11, 2011, 12:36:09
Die Verlage bräuchten doch bloß eine exzellente Webseite mit vernünftigem Bezahlsystem und Mehrwert zur Printausgabe. Das liefe überall und ohne Abgaben an Apple oder sonst wen.
Das haben sie ja auch jahrelang versucht und im Endeffekt nicht hingekriegt.

Darum war ja auch die Begeisterung fürs iPad so riesengroß. Jetzt sind sie aufgewacht und jammern. Aber welche Branche jammert nicht?

Die von warlord erwähnte Wertschöpfungskette ist in der Tat ein Problem. Aber das ist nicht Apples Schuld, der Niedergang der Printindustrie setzte schließlich schon mit der Verbreitung des WWW ein. Wenn jetzt endlich brauchbare Reader kommen, ist das nur der vorläufige Schlusspunkt darunter. Die Verlage haben das Internet nicht für voll genommen, jetzt haben sie den Salat.
Surfer wollen nur kurze Texte, kostenlos, Qualität lohnt sich nicht mehr…
Ist es nicht eher so, dass sich die Verlage diese Kundschaft selbst gezüchtet haben? Schauen wir doch mal auf die Portale der deutschen Tageszeitungen. Ganz besondere „Ehre“ muss ich hier SZ Online attestieren.

Wie auch immer: Niemand zwingt die Verlage in den Appstore, und selbst dann nicht dort exklusiv zu verkaufen.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 11, 2011, 13:33:28
Also sie können einen Reader im AppStore anbieten, in dem sie dann Publikationen direkt (an Apple vorbei) verkaufen können?

Ja, so machen es ja schon einige bestehende Apps. Innerhalb des Readers kann man auf Kaufen gehen und der Reader ruft dann einfach nur diese bestehende Website auf, in der man kaufen kann. Völlig an Apple vorbei.

Zitat
Die Publikation muss einfach zusätzlich auch noch im AppStore angeboten werden?

Jein. Neben dem Weg innerhalb der App das über die Website zu kaufen, muss auch noch der normale In-App-Kauf über Apple angeboten werden. siehe dort unter "Update":
http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/App-Store-Apple-lehnt-Sony-Reader-ab-Update-1181290.html
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 11, 2011, 13:45:51
Aha, OK. So restlos klar ist da ja aber anscheinend nicht alles. Und sonderlich vorhersehbar sind die ständigen Windungen und Auslegungsänderungen von Apple ja auch nicht.

Was der Artikel auch offen lässt, muss es via Apple und via eigener Verkaufsschnittstelle zum selben Preis angeboten werden?
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 11, 2011, 13:50:34
Aha, OK. So restlos klar ist da ja aber anscheinend nicht alles. Und sonderlich vorhersehbar sind die ständigen Windungen und Auslegungsänderungen von Apple ja auch nicht.

Da hast Du vollkommen Recht.

Zitat
Was der Artikel auch offen lässt, muss es via Apple und via eigener Verkaufsschnittstelle zum selben Preis angeboten werden?

Da gibt es wohl noch keine Aussage/Regelung zu.

Mir gefällt es auch nicht, dass Apple so sehr seine Hand auf alles hat und vorgibt, was erlaubt ist und was nicht. Keine Frage. Und das vieles in den Vorgängen deutlich verbesserungswürdig ist, kann ich auch voll unterschreiben.
Nur eben das Gejammere wegen den 30% geht mir auf die Nerven, weil es einfach nicht stimmt und einfach nur für Unkundige heissen soll: Apple zockt ab. Was sie in diesem Fall eben nicht tun.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 15, 2011, 11:57:24
Ich hängs mal hier dran. Artikel (http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/medien/noch_ein_gebuehrenmodell_1.9528929.html) (NZZ) über das von deutschen Verlagen geforderte Leistungsschutzrecht.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am Februar 15, 2011, 15:21:32
http://www.apple.com/pr/library/2011/02/15appstore.html

Apple bietet nun das Abo-Modell, analog des Magazins "The Daily", auch für andere Magazine an.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 15, 2011, 15:43:22
Womit also einerseits geklärt wäre, dass dies

Bei In-App-Käufen werden sie nur gezwungen, auch zusätzlich über den AppStore zu verkaufen. Sie können aber auch weiterhin an Apple vorbei diese Verkäufe tätigen.

also eben nicht stimmt. In-app sind nur Verkäufe via Apple erlaubt.

Und auch diese Frage wird beantwortet:

Was der Artikel auch offen lässt, muss es via Apple und via eigener Verkaufsschnittstelle zum selben Preis angeboten werden?

Es muss in-app zum gleichen Preis oder billiger angeboten werden.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am Februar 15, 2011, 15:48:12
Hier auf Deutsch:

http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Apple-nennt-Details-zum-In-App-Abonnement-1190166.html
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am Februar 15, 2011, 17:23:32
Hier ein Kommentar (http://www.heise.de/mac-and-i/news/foren/S-Diese-Regeln-sind-fuer-Apple-notwendig/forum-194323/msg-19838214/read/) aus dem Heise-Forum, der die Sachlage m. E. sehr gut trifft:

Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 15, 2011, 17:31:57
Dem wäre zuzustimmen, wenn Apple die Anbieter von Readern nicht in den eigenen Store zwingen würde. Der Kommentar blendet aber völligst aus, dass es Apple ja gar nicht erlaubt, die angebotene Infrastruktur nicht zu nutzen.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am Februar 15, 2011, 18:00:44
Sicher erlaubt dies Apple. Warum brauche ich für diese Art Inhalte eine App? Über Safari kann man angepasste Webseiten servieren und auch eine Paywall davor ziehen. Auch so kommt man aufs iPhone.
Aber das ist natürlich genau das Verkaufsmodell, das auf großen Bildschirmen nie richtig funktionierte. Das die Verlage also gerne auf den Appstore setzen ist verständlich, nur spielt man dann halt nach Apples Regeln.

Finde das fair. Die besten Verkaufsplätze waren noch nie umsonst.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 15, 2011, 18:54:07
Ja klar kann man argumentieren, dass für eine ganze Reihe von Inhalten eine Lösung via Safari genügt. (Genau wie auch ganz generell eine grosse Anzahl Apps eigentlich überflüssig wäre, weil auch deren Informationsbereitstellung problemlos von Safari übernommen werden könnte.)

Aber damit zielt man doch an der wettbewerbsschädigenden Problematik vorbei. Nämlich dass Apple Anbieter von Apps in die von Apple selbst angebotene Infrastruktur zwingt. Und für allfällig in solchen Apps erfolgende Verkäufe von Inhalten wieder die eigene Infrastruktur aufzwingt und dabei gleichzeitig den Wettbewerb verbietet. (Man kann wohl gespannt sein, ob da noch Aufsichtsbehörden einschreiten werden.) Da steht das Argument, es werde ja niemand gezwungen in den App Store zu gehen, schon etwas seltsam in der Landschaft.  

Es wurde auch niemand gezwungen, die KPDSU zu wählen.  ;)

(Und nein, es geht eben so gesehen nicht um die besten Verkaufsplätze. Es geht um die einzigen Verkaufsplätze.)
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am Februar 15, 2011, 19:18:36
Ja klar kann man argumentieren, dass für eine ganze Reihe von Inhalten eine Lösung via Safari genügt. (Genau wie auch ganz generell eine grosse Anzahl Apps eigentlich überflüssig wäre, weil auch deren Informationsbereitstellung problemlos von Safari übernommen werden könnte.)

Genau. Und Safari hat man eh ständig offen, wozu eine Zeitungsapp? Auch den „Mehrwert“ wie Videos und Animationen kann man heutzutage mit Web-Technologien umsetzen, und auf iOS hat man sogar die Garantie, dass ein aktueller Browser verwendet wird - und wirklich fast immer weiß man sogar welcher.

Zitat
Aber damit zielt man doch an der wettbewerbsschädigenden Problematik vorbei. Nämlich dass Apple Anbieter von Apps in die von Apple selbst angebotene Infrastruktur zwingt. Und für allfällig in solchen Apps erfolgende Verkäufe von Inhalten wieder die eigene Infrastruktur aufzwingt und dabei gleichzeitig den Wettbewerb verbietet. (Man kann wohl gespannt sein, ob da noch Aufsichtsbehörden einschreiten werden.) Da steht das Argument, es werde ja niemand gezwungen in den App Store zu gehen, schon etwas seltsam in der Landschaft.  

Das Grundproblem der Appstore-Exklusivität der iOS-Geräte haben wir schon oft diskutiert. Ich sehe das auch nicht unkritisch, v.a. weil Apple sich vorbehält die Inhalte nach nicht nachvollziehbaren Kriterien zu filtern.

Aber all das wussten die Verlage und die Kunden. Und die Wettbewerbshüter wissen es auch.

Zitat
(Und nein, es geht eben so gesehen nicht um die besten Verkaufsplätze. Es geht um die einzigen Verkaufsplätze.)

Nein. Da das vorinstallierte Safari einen Ausweg bietet. Und ich wette der Durchschnittsuser startet es deutlich öfters als den Appstore.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 15, 2011, 20:02:56
Das Grundproblem der Appstore-Exklusivität der iOS-Geräte haben wir schon oft diskutiert. Ich sehe das auch nicht unkritisch, v.a. weil Apple sich vorbehält die Inhalte nach nicht nachvollziehbaren Kriterien zu filtern.

Natürlich haben wir das Grundproblem schon oft diskutiert. Die nun auf dem Tisch liegenden Bedingungen für In-App-Verkäufe verleihen in meinen Augen dem Grundproblem aber eben durchaus eine neue, noch unschönere Qualität.

Zitat
Aber all das wussten die Verlage und die Kunden. Und die Wettbewerbshüter wissen es auch.

Was hat denn das Wissen damit zu tun? Weil man von etwas weiss, sollte man es nicht mehr anprangern oder bekämpfen dürfen?

Zitat
Nein. Da das vorinstallierte Safari einen Ausweg bietet.

Wenn man davon ausgeht, dass sich jeglicher Inhalt, der in-app verkauft werden könnte, mit einer Mobile-Safari Anwendung lösen lässt, ja. Auch wenn dies für einen grossen Teil der Inhalte jener Anbieter, deren Querelen mit Apple diesen Thread ausgelöst haben, möglicherweise zutreffen mag, glaube ich nicht, dass dieser Ausweg für alle Inhalte möglich ist und so vollumfänglich als Entschuldigung dienen kann.

Zitat
Und ich wette der Durchschnittsuser startet es deutlich öfters als den Appstore.

Es geht ja nicht um den App Store. Sondern um Apps, die im App Store bezogen wurden.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am Februar 15, 2011, 21:35:20
Natürlich haben wir das Grundproblem schon oft diskutiert. Die nun auf dem Tisch liegenden Bedingungen für In-App-Verkäufe verleihen in meinen Augen dem Grundproblem aber eben durchaus eine neue, noch unschönere Qualität.

Andere Apps dürfen doch auch nicht ausserhalb des Stores erweitert werden, oder irre ich mich? Das war also zu erwarten.
Du hast natürlich recht, nur weil wir es alle wissen, wird es nicht besser. Aber die Verlage machen sich schon etwas lächerlich, wenn sie jetzt bejammern, was schon lange bekannt war.

Zitat
Was hat denn das Wissen damit zu tun? Weil man von etwas weiss, sollte man es nicht mehr anprangern oder bekämpfen dürfen?

Im Gegenteil. :)
Ich meinte das so: Sollte das den Marktregeln widersprechen, müssen sie halt handeln. Ich habe jetzt ehrlich gesagt keinen Überblick, aber der Appstore als Ganzes scheint ja noch nicht am behördlichen Pranger zu stehen, was eine gewisse Vereinbarkeit mit den Regularien nahelegt.
Das enthebt natürlich nicht die Verlage und die Kunden von einer eigenen Entscheidung.

Zitat
Wenn man davon ausgeht, dass sich jeglicher Inhalt, der in-app verkauft werden könnte, mit einer Mobile-Safari Anwendung lösen lässt, ja. Auch wenn dies für einen grossen Teil der Inhalte jener Anbieter, deren Querelen mit Apple diesen Thread ausgelöst haben, möglicherweise zutreffen mag, glaube ich nicht, dass dieser Ausweg für alle Inhalte möglich ist und so vollumfänglich als Entschuldigung dienen kann.

Ich finde halt die „normalen“ App-Entwickler hätten viel mehr Grund zur Beschwerde - denn sie haben wirklich keine Alternative. Bei Printprodukten geht es aber um Text und Bilder. Die kann man auch anders transportieren.
Aber nein, sie wollen in den App Store… selber schuld. 
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am Februar 15, 2011, 21:43:30
Jedem Verlag steht nach wie vor die Option offen, selbst einen Store zu eröffnen. Wo ist das Problem?
Entweder den Dienst von Apple nutzen, oder selbst etwas Ähnliches bereitstellen.

Und ich hatte es schon erwähnt: das würde höhere Kosten, als die 30% Abgabe, verursachen.
Sie wollen nun einfach Apple im Preis drücken. Das geht in ihren Augen leichter, als selbst Vergleichbares zu entwickeln.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am Februar 16, 2011, 00:44:43
Was ich gut finde: Mit einem Klick kann man ein Abo auch sicher beenden.
Ich denke wir alle haben schon mal erfahren, wie kompliziert und verärgernd solche Kündigungen ablaufen können. Ein klarer Gewinn für den Abonnenten.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 16, 2011, 09:49:05
Womit also einerseits geklärt wäre, dass dies

Bei In-App-Käufen werden sie nur gezwungen, auch zusätzlich über den AppStore zu verkaufen. Sie können aber auch weiterhin an Apple vorbei diese Verkäufe tätigen.

also eben nicht stimmt. In-app sind nur Verkäufe via Apple erlaubt.

Zu meiner Ehrenrettung: Zum Zeitpunkt meines Postings waren die Infos auch noch so. Du schriebst ja auch zur Recht: "sonderlich vorhersehbar sind die ständigen Windungen und Auslegungsänderungen von Apple ja auch nicht."

Bisher war es so, dass es einige Apps gab, die innerhalb der App externe Webseiten aufriefen und man so in der App Inhalte kaufen konnte. Die Sony Reader App wurde dann mit der Begründung abgelehnt, dass ein zusätzlicher Kauf über Apples In-App-Verfahren nicht möglich war.

Mittlerweile ist es ja konkretisiert worden: Innerhalb der App ist ausschließlich und nicht zusätzlich der Verkauf über Apples In-App-Verfahren erlaubt. Sogar Hinweise oder Links auf eine externe Kaufmöglichkeit sind verboten. Das scheint mir doch überzogen. Vor allem, weil es extern ja sowieso nicht billiger sein darf.

Aber auch mal was positives:  :)
Für den Kunden/Nutzer ist das kaufen und verwalten über Apples Verfahren viel einfacher, als alle anderen bisherigen Verfahren. Eine Stelle, bei der man alle seine Abos überblicken und verwalten kann, ein Klick, um ein Abo zu beenden, ohne doofe und nervende Rückfragen, wie sonst üblich. Wer schon einmal jahrelang laufende Abos gekündigt hat, weiß wie man dann erst einmal suchen muss, wie und wo man kündigen muss. Für den Benutzer finde ich das Verfahren sehr angenehm.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 16, 2011, 17:24:09
Zum einen weist Apple ja in den berichten aus, dass mit dem AppStore praktisch null Gewinn gemacht wird

Apple zwingt also Anbieter dazu die kostenlose Konkurrenz zu subventionieren. Wie viel Prozent der Apps werden nochmal kostenlos angeboten?

Nach dem Willen Apples soll ich mein Bahnticket also demnächst inApp kaufen? Und bei jeder über Apple verkauften Fahrkarte entfallen für die Bahn 30 % (oder sinds über 40 % (http://ursbucher.ch/2010/10/01/der-newsroom-muss-in-den-kopfen-der-journalisten-passieren/)) Unkosten? Das glaub ich nie und nimmer. Oder es bleibt aus historischen Gründen der Verkauf über die Webseite. Aber Links auf die Webseite sind inApps nicht mehr erlaubt.  :o ???


Lieber als als Ladenbesitzer würde ich Apple gerne als Markthallenbesitzer ansehen, der verschiedene Läden vereint. Und gewisse Mindeststandards durchsetzt. Einheitliches Bezahlsystem, MarkthallenAufsicht prüft auf Spyware, etc.
Im Amazon MP3 Store einkaufen geht auf dem iPhone nicht. Finde ich blöd!
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 16, 2011, 17:48:07
Nach dem Willen Apples soll ich mein Bahnticket also demnächst inApp kaufen? Und bei jeder über Apple verkauften Fahrkarte entfallen für die Bahn gut 40 % (http://ursbucher.ch/2010/10/01/der-newsroom-muss-in-den-kopfen-der-journalisten-passieren/) Unkosten? Das glaub ich nie und nimmer.

Nur noch etwas Geduld. Gleich wird hier jemand aufkreuzen und Dir erklären, dass auch 42% wirklich billig sind. Der Verkauf über Ticket-Automaten und eigenes Personal ist nie und nimmer so billig hinzukriegen...    Bzw. die Bahn das halt gefälligst in Safari basteln soll... 8) ;)
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 16, 2011, 18:13:04
Apple zwingt also Anbieter dazu die kostenlose Konkurrenz zu subventionieren. Wie viel Prozent der Apps werden nochmal kostenlos angeboten?

Weniger die kostenlose, als mehr die niedrigpreisige Konkurrenz.
Bei kostenlosen Apps fallen für Apple nur Hosting-Kosten und Support an, dass ist beides ein nicht so hoher Anteil, hatten wir ja schon.
Bei niedrigpreisigen Apps fallen die Kreditkartenkosten recht hoch, evtl. sogar höher als die Preise selber aus.
Effektiv subventionieren die hochpreisigen Apps die niedrigpreisigen. Die kostenlosen sind mehr oder weniger aussen vor.

Zitat
Nach dem Willen Apples soll ich mein Bahnticket also demnächst inApp kaufen?

Gilt das auch für so etwas? Wenn sich in Zukunft immer mehr so hochpreisige Sachen über den Store verkaufen müssen, dann wird evtl. in Zukunft der Gewinn im Store doch höher als null ausfallen. Dann wäre es sicherlich sinnvoll auch gestaffelte Preise einzuführen.

Zitat
( oder sinds über 40 % (http://ursbucher.ch/2010/10/01/der-newsroom-muss-in-den-kopfen-der-journalisten-passieren/) Unkosten?

Nun ja, der Unterschied zwischen den 30% und den errechneten 42% (wie errechnet der das eigentlich genau?) scheint ja hauptsächlich an der Mehrwertsteuer zu liegen. Die Mehrwertsteuer muss man ja eh abführen und ist bei "normalen" Verkäufen auch weg. Also kein Unterschied. Nur eben der Nachteil, dass man immer zu Luxemburger Konditionen verkauft. Für die einen (D) ist das gut, für die anderen (CH) schlecht.

Zitat
Lieber als als Ladenbesitzer würde ich Apple gerne als Markthallenbesitzer ansehen, der verschiedene Läden vereint. Und gewisse Mindeststandards durchsetzt. Einheitliches Bezahlsystem, MarkthallenAufsicht prüft auf Spyware, etc.

Bis auf die wirklich doofen Beschränkungen (man muss InApp anbieten, auf keinen Fall Links zu Angeboten ausserhalb etc.), die meiner Meinung nach weg gehören, wo ist denn der Unterschied? Der Markthallenbesitzer bekommt Geld für Nutzung des einheitlichen Bezahlsystems (naja, eigentlich kriegen das die Kreditkartenfirmen), für die Kontrolle und den Standplatz (Strom/Heizung).

Nur noch etwas Geduld. Gleich wird hier jemand aufkreuzen und Dir erklären, dass auch 42% wirklich billig sind.

s.o. Wo ist denn der Unterschied, ob in- oder extern? MWSt muss ich immer zahlen.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 16, 2011, 18:21:31
s.o. Wo ist denn der Unterschied, ob in- oder extern? MWSt muss ich immer zahlen.

Ja, aber nur in einem Land.  :)

Ne, das mit den 42% würde ich jetzt auch nicht als gesichert und endgültig annehmen. Dass da irgendwie noch ein Irrtum oder eine Missinterpretation drin sein dürfte, nehme ich auch an...

Aber dass Anbieter wie die Bahn auch auf das 30% Angebot einsteigen werden, kann ich mir auch nicht vorstellen.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 16, 2011, 18:48:20
Verstehe ich nicht. Über den AppStore fällt das in Luxemburg an. Wenn ich in D an Deutsche verkaufe, dann in D.
Es fällt immer nur in einem Land an, oder?
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 16, 2011, 19:02:55
Ja, ne, vergiss es. Vermutlich hast Du Recht. Wie da die Rechtsgeschäfte genau ablaufen und wie sie steuerrechtlich einzuschätzen sind, wer da gegenüber wem als Lieferer und/oder Dienstleister auftritt und worüber bei welcher Steuerbehörde abzurechnen hat, ist mir auch nicht so klar.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 16, 2011, 19:06:20
Ich vermute(!), die 42% setzen sich zusammen aus:
- Von 1€ Verkaufspreis landen 0,15€ beim Luxemburger Finanzamt (MWSt)
- Von den übrigen 0,85€ bekommt Apple 30%=0,255€
- Bleiben 0,595€ für den Verkäufer (=40,5% Unkosten)
Der Rest zu den 42% vermute ich bei Währungsumrechung in SFr. Je verglichenemTageskurs kann man ja plus oder minus machen.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 16, 2011, 19:30:03
Ja, das könnte so sein. Und beim Nachdenken über das Thema fällt mir erst auf, dass der App Store wohl eben auch bezüglich der darüber abgewickelten Rechtsgeschäfte ein Ding darstellt, das es sonst kaum gibt: ein Zwischenhändler für Dienstleistungen. Die Dienstleistung des elektronischen Zeitungsabos erbringt mir als Kunde gegenüber ja dann wohl Apple und nicht der Verlag. (Nachtrag: was wohl auch das ist, was radneuerfinder schon gemeint hat.)

Aber wie dem auch immer ist. Fakt bliebe ja dann, dass der Schweizer Verlag an Apple nur zu 58% seines normalen Endverkaufspreises verkaufen könnte. Auch wenn es sich durch den luxemburgischen Steuersatz erklären lässt, ändert es nichts daran, dass der App Store für den Schweizer Verlag mit seinen Preisen dadurch eben noch unattraktiver ist.

Edit 2: scheint nicht mein Tag - mathematischen Lapsus korrigiert
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 16, 2011, 21:37:58
Nach dem Willen Apples soll ich mein Bahnticket also demnächst inApp kaufen?

Nein. Das gilt alles nur für InhalteAnbieter.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 17, 2011, 08:47:49
Aber wie dem auch immer ist. Fakt bliebe ja dann, dass der Schweizer Verlag an Apple nur zu 58% seines normalen Endverkaufspreises verkaufen könnte.

Ja. Der Verlag bekommt nur 59,5% des Endverkaufspreises. Klingt so einzeln betrachtet reisserisch und skandalös und deshalb wird das von den Verlagen auch immer nur genauso genannt.
Im normalen Verkauf bekommt der Verlag aber auch nicht 100%, sondern nach Zahlen von Branchenkennern noch weniger als diese 59,5%. Wird nur nicht erwähnt, weil das diese skandalöse Zahl etwas relativieren würde.

Aber der Vergleich mit dem Verkauf des Printproduktes sollte nicht der Maßstab sein, sondern eben ein Vergleich zu einem Verkauf eines elektronischen Produktes. Auch da bekommen die Verlage nicht 100%. Ab gehen auf jeden Fall die MWSt. (je nach Land mehr oder weniger als im AppStore). Dann gehen die Transaktionskosten für Kreditkarte ab. Das ist im niedrigpreisigen Bereich erheblich teurer als die 30% bis zu Verlusten. Und im hochpreisigen Bereich ist es weniger als die 30%. Zusätzlich noch die Kosten für Verwaltung, Hosting und Support.

Eigentlich sind wir uns doch schon einig, oder?
Die durchgängig 30%-Quote erzeugt eine "Ungerechtigkeit":
Bei Produkten mit niedrigem Preis ist das extrem wenig und ermöglicht überhaupt erst bei diesen kleinen Preisen überhaupt was rauszubekommen.
Bei Produkten mit hohen Preisen ist das hoch und über andere Wege würde man weniger Kosten haben.

Es bleiben doch vier Möglichkeiten meiner Meinung nach:
- Die 30% bleiben so und Produkte mit hohem Preis subventionieren dadurch Produkte mit niedrigem Preis.
- Apple führt leicht gestaffelte oder variable Kosten ein (wie bei Kreditkartentransaktionen üblich). Dann ist die Quersubventionierung geringer und die Erträge bei niedrigpreisigen Produkten werden erheblich schlechter, dafür werden die hochpreisigen Produkte attraktiver.
- Apple führt gestaffelte oder variable Kosten ohne Quersubventionierung ein (wie bei Kreditkartentransaktionen üblich). Dann wird es keine niedrigpreisigen Produkten mehr geben, da dort die Kosten höher als der Verkaufspreis sind.
- Die Quote bleibt fix und wird nach unten abgesenkt. Die aktuellen Zahlen im AppStore beinhalten ja nur die Apps und da sind eine Menge niedrigpreisiger Apps und kaum hochpreisige, was aktuell praktisch zu einer kostendeckenden Quote mit den 30% führt. Sollten in Zukunft mehr hochpreisige Apps, Abos oder Ähnliches verkauft werden, würde Gewinn erwirtschaftet werden oder dies Raum bieten, die Quote zu senken. Eigentlich ist das mein Favorit.

BTW, Google führt jetzt ein Konkurrenz-Produkt ein und nimmt fix 10% Kosten. Wenn das mal nicht irgendwo anders querfinanziert wird (über PayPal).

Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 17, 2011, 09:38:24
Eigentlich sind wir uns doch schon einig, oder?

Wir sind uns bezüglich Preisgestaltung einig, dass schon die rein preislichen Konditionen des App Store für höherpreisige Angebote eher nicht konkurrenzfähig sein dürften. (Ja, die Gründe dafür haben wir erläutert. Darüber brauchen wir nicht mehr zu diskutieren.)

Alleine schon deshalb ist es doch mehr als verständlich, dass Anbieter solcher höherpreisigen Angebote mit Apple darüber diskutieren wollen und das "friss oder stirb" von Apple nicht einfach schlucken wollen. Wieso hier dann anscheinend immer noch fast alle der Ansicht sind, die Verlage sollen einfach die Schnauze halten und das Angebot von Apple entweder annehmen oder es halt bleiben lassen, bleibt mir irgendwie schleierhaft.

Was aber in all Euren Argumentationen fast vollständig ignoriert wird, ist doch die (eigentlich ungeheuerliche) Anmassung eines Zwischenhändlers, darüber zu bestimmen, zu welchen Preisen das Produkt seines Lieferant in anderen Kanälen verkauft werden darf. Üblicherweise kann ein Zwischenhändler mit seinem Lieferanten darüber feilschen, zu welchem Preis er kaufen kann. Auch kann er den Preis festlegen, zu dem er wiederverkauft.  Aber ein Zwischenhändler, der seinem Lieferanten die Bedingung aufzwingen will, den Endpreis in allen übrigen Kanälen zu kontrollieren und Wettbewerb auszuschalten? Kann auf solche Konditionen irgend ein Lieferant, der sich etwas mehr Gedanken macht, als der Teenie-Entwickler einer 2.99 App, ernsthaft einsteigen? Kann man sich ernsthaft darüber wundern, dass professionelle Anbieter da nicht einfach unterschreiben?
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am Februar 17, 2011, 09:48:24
Zitat
Wieso hier dann anscheinend immer noch fast alle der Ansicht sind, die Verlage sollen einfach die Schnauze halten und das Angebot von Apple entweder annehmen oder es halt bleiben lassen, bleibt mir irgendwie schleierhaft.


Eigentlich nur deshalb, weil doch jeder selbst mehrere Möglichkeiten hat, seine Dienste/Abos selbst zu vertreiben.
Warum machen sie es nicht?

Wenn ich für meine Kunden einen Preis anbiete, muss er den, wenn ich in der glücklichen Lage bin fast ein Monopol zu haben, annehmen. Beschwert sich der Kunde bei mir, könnte ich den Preis senken - oder eben nicht. Meine Sache.
Bekomme ich Konkurrenz die den Dienst billiger anbietet, kann der Kunde wechseln oder ich muss meine Preise senken.
Andere Möglichkeit wäre auch, eine eigene Abteilung aufzubauen die meine Arbeit erledigt. Dann wäre ich obsolet.

Angebot und Nachfrage. Freie Marktwirtschaft. Kapitalismus eben.

Ich vergleiche es mal mit MobileMe. Jedes Feature gibt es irgendwo umsonst, trotzdem nutzen viele Leute das kostenpflichtige Angebot. Warum? Weil es (meistens) funktioniert und einfach zu handhaben ist.
Das wäre mit den Abos der Verlage ähnlich. Bekäme ich es günstiger über einen Shop des Anbieters, würde ich vielleicht wechseln, wenn es denn ähnlich einfach zu handhaben wäre wie im AppStore.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 17, 2011, 10:15:00
Wieso hier dann anscheinend immer noch fast alle der Ansicht sind, die Verlage sollen einfach die Schnauze halten und das Angebot von Apple entweder annehmen oder es halt bleiben lassen, bleibt mir irgendwie schleierhaft.

Ganz so ist es nicht, finde ich.
Zum einen, ja, sie könnten es bleiben lassen und komplett auf andere Wege gehen. Das ist aber nicht der Punkt, meiner Meinung nach.
Wichtiger finde ich die Art und Weise. Öffentlich treten sie auf und schimpfen über 30% und erwecken absichtlich den Eindruck, dass Apple hier irgendwo mitverdienen will. Besonders die Unkenntnis von Laien (wie auch mich) von "normalen" Anteilen bei der Kostenstruktur ist eben eine andere und jedes Mal, wenn ich von realen Anteilen lese und höre, bin ich überrascht, wie sich das aufteilt.

Wenn es rein so wäre, wie Du sagst, dann fordern die Verlage ein Ende oder Abschwächung der Quersubventionierung und somit bei hochpreisigen Produkten ein Absenkung der 30% und bei niedrigpreisigen eine starke Erhöhung bis zu Kosten über Verkaufspreis? Oder fordern sie ein Ende der Quersubventionierung und somit bei hochpreisigen Produkten ein Absenkung der 30% und bei niedrigpreisigen Produkten soll Apple drauf zahlen?

Ich würde es mal von einer anderen Seite aus sehen. Die Verlage behaupten ja (nicht nur unterschwellig), dass Apple mitverdienen will, d.h. der AppStore für Apple direkt Gewinn abwerfen soll. Dagegen kann man sein und das finde ich auch. Man kann aber von Apple auch nicht verlangen, dass der Store Miese machen soll. Idealerweise sollte der Store für Apple ein Nullsummenspiel sein. Bei der aktuellen Preisverteilung der Produkte und den konstanten 30% ist das anscheinend auch ein Nullsummenspiel, vorausgesetzt Du unterstellst Apple keine Bilanzfälschung. Daher gibt es eigentlich nur die vier oben genannten Möglichkeiten bei der Preisgestaltung.

Das es neben den 30% noch einige andere, wichtigere Punkte gibt, finde ich auch. Gerade im untern Preisbereich gibt es nur stark abgestufte Preise (vielfaches von 0,79€ in D). Das ist dort recht unflexibel.

Und ein wesentlicher Punkt ist, das ausschließlich Erlauben von Apple-In-Apps. Das finde ich ungeheuerlich und schwierig. Wesentlich besser wäre es, wenn es frei wäre, den Apple-In-App-Store oder einen anderen Weg zu verwenden. Es sind ja sogar Links verboten. Das finde ich völlig übertrieben. Gut wäre doch, wenn beides in einer App erlaubt wäre und der Kunde kann dann wählen, was ihm lieber ist.

Zitat
Was aber in all Euren Argumentationen fast vollständig ignoriert wird, ist doch die (eigentlich ungeheuerliche) Anmassung eines Zwischenhändlers, darüber zu bestimmen, zu welchen Preisen das Produkt seines Lieferant in anderen Kanälen verkauft werden darf.

Äh, nein. Der Zwischenhändler masst sich an zu sagen, dass der Hersteller über den Kanal des Händlers nicht teurer verkaufen darf, er also auf anderen Kanälen nicht billiger sein darf. Den Preis legt der Hersteller immer noch alleine fest.
Hat Ähnlichkeit zur Buchpreisbindung...
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 17, 2011, 10:54:37
Idealerweise sollte der Store für Apple ein Nullsummenspiel sein. Bei der aktuellen Preisverteilung der Produkte und den konstanten 30% ist das anscheinend auch ein Nullsummenspiel, vorausgesetzt Du unterstellst Apple keine Bilanzfälschung. Daher gibt es eigentlich nur die vier oben genannten Möglichkeiten bei der Preisgestaltung.

Der Store braucht kein Nullszummenspiel zu sein. Ich bin ja nicht Kommunist. Apple darf und soll an seinem Angebot durchaus etwas verdienen. Und von mir aus dürfen sie auch ruhig ihr Ding der Quersubventionierung durchziehen können. Dann sollen sie aber auch dazu stehen, dass in ihrem Store aus diesem Grund halt höherpreisige Produkte teurer sind als anderswo. Wenn das Einkaufserlebnis bei Apple ja besser ist als anderswo, wird man trotzdem seine Kunden finden.
Die Quersubventionieren durchzuziehen und gleichzeitig die dadurch anfallenden Nachteile auch parallelen  Verkaufskanälen aufzuzwingen ist in meinen Augen aber ein Drecksgeschäft.  

Zitat
Äh, nein. Der Zwischenhändler masst sich an zu sagen, dass der Hersteller über den Kanal des Händlers nicht teurer verkaufen darf, er also auf anderen Kanälen nicht billiger sein darf.

Wo liegt denn der Unterschied zu meiner Aussage? Der Zwischenhändler tut damit so, als sei er nicht Zwischenhändler, sondern eine Art Exklusiv-Agent, der zwar andere Vertriebskanäle zulässt aber diesen identische Preise vorschreibt. Er schwingt sich zu mehr auf, als zu einem Zwischenhändler, wenn er Bedingungen für andere Verkaufskanäle aufzwingt.

Zitat
Den Preis legt der Hersteller immer noch alleine fest.

Ja klar, aber genau das ist doch eben nicht normal. Den Verkaufspreis eines Zwischenhändlers legt der Zwischenhändler fest. Gerne darf er dabei teurer sein, als andere Kanäle, wenn er damit eine Quersubventionierung für andere Angebote betreiben will. Aber seinem Lieferanten die Gestaltung des Widerkaufspreises zu überlassen und ihm dabei aufzuzwingen dafür zu sorgen, dass das Angebot in anderen Kanälen nicht billiger an den Endkunden gelangen kann, ist nicht übliches Verhalten und Vermögen eines Zwischenhändlers.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 17, 2011, 11:09:15
Bei niedrigpreisigen Apps fallen die Kreditkartenkosten recht hoch, evtl. sogar höher als die Preise selber aus.

Und noch eine Bemerkung zu den hohen Transaktionskosten: Dass Apple da mit den Kreditkartenfirmen nicht Bedingungen hat aushandeln können, die bei Mikrotransaktionen deutlich besser sind, als für kleinere Händler, kann ich nicht wirklich glauben. Wären die Kosten für Mikrotransaktionen für Apple wirklich so hoch, dann wären sie bei der Ausgestaltung ihres Stores ohne Warenkorb und mit Direktkauf der einzelnen Angebote reichlich dämlich gewesen und an den hohen Transaktionskosten massgeblich selber schuld.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 17, 2011, 11:17:40
Die Quersubventionieren durchzuziehen und gleichzeitig die dadurch anfallenden Nachteile auch parallelen  Verkaufskanälen aufzuzwingen ist in meinen Augen aber ein Drecksgeschäft.

Ah, jetzt habe ich es. ;)
Dir geht es nicht um die 30% und ob die viel oder wenig sind, sondern nur um den Passus, dass In-App nicht teurer als wo anders sein darf.
Das ist aber schon etwas völlig anderes als von den Verlagen (absichtlich tendenziös) publiziert wird. Die unterstellen ganz klar: "Apple sahnt unser Geld ab. Frechheit."

Der Passus ist sicher diskussionwürdig, ja.

Zitat
Wo liegt denn der Unterschied zu meiner Aussage? Der Zwischenhändler tut damit so, als sei er nicht Zwischenhändler, sondern eine Art Exklusiv-Agent, der zwar andere Vertriebskanäle zulässt aber diesen identische Preise vorschreibt. Er schwingt sich zu mehr auf, als zu einem Zwischenhändler, wenn er Bedingungen für andere Verkaufskanäle aufzwingt.

Die praktischen Auswirkungen sind identisch, ja. Aber der Mechanismus ist anders herum. Nicht Apple erzwingt Preise auf anderen Kanälen, sondern Apple erzwingt sich eine Minimalgarantie für den eigenen Kanal, die der Hersteller annehmen kann oder nicht.

Zitat
Aber seinem Lieferanten die Gestaltung des Widerkaufspreises zu überlassen und ihm dabei aufzuzwingen dafür zu sorgen, dass das Angebot in anderen Kanälen nicht billiger an den Endkunden gelangen kann, ist nicht übliches Verhalten und Vermögen eines Zwischenhändlers.

Das ist richtig und durchaus diskussionswürdig. Die Kritik der Verlage liegt aber eben ganz woanders.

Dass Apple da mit den Kreditkartenfirmen nicht Bedingungen hat aushandeln können, die bei Mikrotransaktionen deutlich besser sind, als für kleinere Händler, kann ich nicht wirklich glauben.

Hat das einer behauptet? Wäre auch wirklich schwer zu glauben und unwahrscheinlich. Wie die genauen Konditionen aussehen, weiß niemand, tendenziell werden die Kosten bei niedrigen Beträgen trotzdem relativ höher sein. Und solange Apple mit dem Store keinen Gewinn macht, nehmen sie auch nicht zu viel. Das ist eigentlich der am einfachsten einzusehende Punkt. Die 30% decken die Kosten, jede Absenkung würde bei der aktuellen Preisstruktur Miese machen, bei einer Änderung der 30%-Struktur müssen sich mehr oder weniger Auswirkungen ergeben.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am Februar 17, 2011, 11:41:26
Dann einigen wir uns darauf, dass die öffentliche Kommunikation der Verlage nicht sonderlich geschickt ist/war.  Und die Bedingungen von Apple nicht besonders fein sind. :)
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 17, 2011, 11:50:58
Dann einigen wir uns darauf, dass die öffentliche Kommunikation der Verlage nicht sonderlich geschickt ist/war.

Nö, ich bezweifele nämlich stark, dass die das so wie Du meinen. Im Gegenteil behaupte ich sogar, dass sie es absichtlich so publizieren und es erreicht ja genau deren Ziel.

Zitat
Und die Bedingungen von Apple nicht besonders fein sind. :)

Das auf jeden Fall. Und viele Sachen im AppStore/MacStore sind deutlich verbesserungswürdig oder schlecht.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am Februar 17, 2011, 12:43:12
Da haben wir doch schon die neue Konkurrenz: Google!



Google One Pass als webweites Bezahlsystem für Medien

Hinter Google One Pass steckt kein eigenes Medienangebot, sondern ein Authentifizierungs- und Abrechnungssystem, das auch zur Nutzerverwaltung dient. Google möchte Publishern damit wichtige Aufgaben stark erleichtern, damit sie sich wieder voll auf die „Erstellung qualitativ hochwertiger Inhalte für ihre Leser konzentrieren können“. Um sich als Nutzer für das Bezahlsystem anzumelden, sind ein Google-Konto und eine Kreditkarte vonnöten.


Via t3n.de (http://t3n.de/news/google-pass-apples-in-app-abo-system-bekommt-konkurrenz-297117/) oder auch bei Heise (http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Google-startet-Bezahldienst-One-Pass-1191208.html)
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am Februar 17, 2011, 13:19:33
Google auch noch meine Einkaufsliste zu überlassen, fiele mir nicht im Traum ein.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 17, 2011, 13:39:32
Hatte ich schon weiter oben erwähnt. Google nimmt übrigens pauschal 10%. Vermutlich quersubventioniert über Paypal, wo hauptsächlich höhere Beträge laufen.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am Februar 17, 2011, 13:55:28
Vermutlich quersubventioniert über Paypal, wo hauptsächlich höhere Beträge laufen.

Wohl kaum… ;) Paypal gehört zu Ebay.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 17, 2011, 14:02:54
Wohl kaum… ;) Paypal gehört zu Ebay.

Ebend. ;)
Ich meinte das so:
Wenn man unabhängig vom Preis immer einen festen Anteil nimmt, dann ergeben sich je nach Preisstruktur unterschiedliche Mittelwerte. Im AppStore ist es so, dass die niedrigpreisigen und transaktionstechnisch teureren Angebote bei weitem überwiegen und so wenige hochpreisige viele niedrigpreisige produkte subventionieren.
Bei Google wird wohl die Technik von Paypal mit integriert/mitbenutzt oder was auch immer. Wären ja dumm, das nicht zu machen. Über Paypal sind aber aktuell die höherpreisigen und transaktionstechnisch günstigeren Angebote in der Mehrzahl und so müssen viele hochpreisige nur wenige niederpreisigen subventionieren, was zu einem niedrigeren Prozentanteil führt.
Daher schrieb ich ja auch, dass Apple bei einem Ansteigen von hochpreisigen Produkten im AppStore in Zukunft die 30% auch evtl. mal senken können wird.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 19, 2011, 08:53:39
Aber seinem Lieferanten die Gestaltung des Widerkaufspreises zu überlassen und ihm dabei aufzuzwingen dafür zu sorgen, dass das Angebot in anderen Kanälen nicht billiger an den Endkunden gelangen kann, ist nicht übliches Verhalten und Vermögen eines Zwischenhändlers.

Ob es stimmt, weiß ich nicht genau, aber: Ich habe gehört, dass Amazon über lange Zeit (oder immer noch?) bei Büchern 70% des Preises kassiert hat, wenn jemand über deren Plattform verkaufte. Ausserdem soll es so sein, dass Amazon eine Klausel drin hat, dass ein Händler, der über Amazon verkauft, die Produkte in einem anderen Webshop nicht günstiger anbieten darf. Also praktisch das gleiche, was Apple jetzt auch macht.
Macht die Sache nicht besser, klar.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 22, 2011, 07:17:25
Nach dem Willen Apples soll ich mein Bahnticket also demnächst inApp kaufen?

Nein. Das gilt alles nur für InhalteAnbieter.

Und für Dienste:
http://www.maclife.de/iphone-ipod/iphone/auch-dienste-muessen-zahlen-apple-lehnt-readability-app-ab


Also Gebühr doch für alle mit einer App zusammenhängenden Angebote, denn was ist nicht Dienst oder Inhalt?


Ergänzung:
Oder doch nicht?
http://www.macrumors.com/2011/02/21/steve-jobs-email-suggests-in-app-subscriptions-dont-apply-to-software-as-a-service/


Ihr seht mich verwirrt.

Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 22, 2011, 08:44:37
So, nach etwas gurgeln scheint das die entscheidende Formulierung zu sein:

11.2 Apps utilizing a system other than the In App Purchase API (IAP) to purchase content, functionality, or services in an app will be rejected

Also, nach meinem Verständnis von Englisch sind alle Dienstangebote ohne Einschränkung gemeint und es ist keine Kann-Bestimmung. Damit verstößt Apple vielfach gegen diese Passage des Vertrags, da viele Apps wie Skype, DB Railnavigator, etc. Dienstleistungen zum Kauf anbieten.
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Februar 22, 2011, 09:10:00
Ihr seht mich verwirrt.

Da bist Du sicher nicht der einzige. :)
Die Bedingungen im AppStore waren ja schon öfters ein hin und her (z.B. auch mit XCode-Zwang für kurze Zeit).
Apple führt plötzlich nachträglich eine Bedingung ein, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Diese Bedingungen haben aber plötzlich auch Auswirkungen auf völlig andere Bereiche, die nicht gemeint waren, oder hat extreme Auswirkungen auf bestehende Apps.
Bedingungen werden nachträglich gelockert, umformuliert oder entfernt.

Der Sinn der genannten Bedingung ist durchaus zunächst einmal im Sinne des Kunden. Denn er dient dazu, eine für den Kunden einfache, simple und datensparende Methode durchzusetzen. Kündigung von Abos ist sonst immer ein tolles Thema. Die Bedingung soll sicher stellen, dass diese für den Kunden positive, von den Verkäufern aber ungeliebte Variante, auch genutzt wird und nicht einfach durch Nichtbenutzung verschwindet.
Die negativen Nebenwirkungen habe wir ja schon ausführlich diskutiert und schiessen deutlich übers Ziel hinaus. Ich denke, hier wird eine Anpassung nötig sein und auch gemacht werden (hoffentlich).
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am März 02, 2011, 09:55:56
Ein neuer Player auf dem großen Spielfeld: Die Telekom

https://www.pageplace.de/tep/

Der Dienst bietet Zeitungen, Magazine und Bücher an, die auf verschiedenen Plattform lesbar sein sollen. Auch das iPad ist mit einbezogen.


Mehr bei Heise (http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Deutsche-Telekom-startet-Online-Kiosk-1200182.html) und der TAZ (http://www.taz.de/1/netz/netzoekonomie/artikel/1/telekom-wird-zum-zeitungsverkaeufer/)

Hier die iPad-App - mit reichlich schlechten Bewertungen.
http://itunes.apple.com/de/app/pageplace/id415877578?mt=8
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am März 02, 2011, 11:20:05
???

Die App verstösst ja aber wohl ohnehin gegen Apples Bedingungen und dürfte gar nicht erhältlich sein, oder?
Titel: Re:Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am März 02, 2011, 12:55:05
Wenn ich den Heise-Bericht lese, sollen wohl auch InApp-Käufe folgen, die Preislich gleich dem Webshop sind. Dann wäre es wieder in Ordnung.
Allerdings waren doch (Bezahl-)Links, die nach außen führen verboten, oder?
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am April 12, 2011, 14:50:25
Ringier lanciert ein monatliches E-Magazin fürs iPad: the Collection. Erhältlich in Englisch, Deutsch oder Chinesisch im App Store für CHF 5.50 bzw. USD 4.99 pro Ausgabe.

http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/medien/ipad_magazin_ringier_1.10218450.html
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Mai 12, 2011, 22:07:37
http://www.macnews.de/iphone/aus-fur-iflow-reader-apples-provision-ruiniert-e-book-anbieter-173333
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am Mai 12, 2011, 23:07:40
Was ich interessant finde: Der Aufschrei der Verlage hat nachgelassen. Vielleicht weil ca. 50% der Leser tatsächlich zustimmen, die Daten an die Verlage zu senden?
http://www.macrumors.com/2011/05/11/50-of-ipad-magazine-subscribers-allow-apple-to-pass-info-to-publishers/
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Juni 08, 2011, 17:23:50
Änderung der Richtlinien:
Apps, die außerhalb der Anwendung erworbene Inhalte, genauer gesagt Magazine, Zeitungen, Bücher, Audio- oder Videomaterial, darstellen oder abspielen, müssen diese Inhalte nicht mehr parallel als In-App-Kauf "zum gleichen oder niedrigeren Preis" anbieten
http://www.heise.de/mac-and-i/meldung/Apple-streicht-umstrittene-In-App-Kaufvorgabe-1257422.html
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am Juni 08, 2011, 17:33:35
Na also. Geht doch.
Komisch, das Amazon das weiterhin darf....
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: FOX am Juni 09, 2011, 14:50:04
Komisch. Das man davon jetzt kaum was liest. Erst war der Aufschrei ja groß, nun wurde die Richtlinie entschärft und allen scheint das egal zu sein...

Hier noch ein Bericht von iPhone-Ticker (http://www.iphone-ticker.de/2011/06/09/in-app-abos-apples-entschliest-sich-zur-kehrtwende/#more-21892) dazu
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am Juni 09, 2011, 19:18:49
Komisch. Das man davon jetzt kaum was liest. Erst war der Aufschrei ja groß, nun wurde die Richtlinie entschärft und allen scheint das egal zu sein...

Auch bei der Überraschung, dass sehr viele Kunden der Datenweitergabe zustimmen, war man ganz ruhig. Dabei hätten die deutschen Journalisten doch damit ein gutes Argument in den derzeitigen, sehr schwierigen Tarifverhandlungen. Es ist ja scheinbar wirklich nicht so, dass Apple den Verlagen schadet.
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 06, 2012, 19:59:52
http://www.macnotes.de/2012/02/06/anderung-am-ibooks-eula-autoren-durfen-veroffentlichen-wo-sie-wollen/
http://www.golem.de/news/apple-lizenzbedingungen-von-ibooks-author-nun-urheberfreundlicher-1202-89565.html
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am Februar 07, 2012, 01:13:40
Womit bestätigt ist, dass Apples Anwälte hier nur verwirrend, super-absichernd, formuliert hatten und Apple sich nicht bei den Inhalten bedienen wollte.
Wie alle halbwegs informierten Beobachter das auch verstanden hatten. Aber Panik schüren macht scheinbar mehr Spaß.
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am April 04, 2012, 12:45:31
Ich packe es mal hier rein, auch wenn es noch keine iPad-Version gibt, sondern momentan nur eine für Android. Soll aber bald kommen.

Einige US-Verlage haben sich jetzt zusammen getan und bieten „all you can read“-Pakete ab 10$ im Monat.
Da sind v.a. werbeüberladene Mode- und Lifestyle-Magazine.
Für 15$ aber bekommt man dann schon zusätzlich u.a. den New Yorker und Time, also tatsächlich Journalismus.
http://www.nextissue.com/storefront/

Im Endeffekt werden teilweise sogar gute Inhalte also fast verschenkt. Klar, man kann die Hefte nicht weiterreichen, aber fürs Familien-Tablet ist da schon für alle was dabei. Gut für die Kunden? Auf Dauer kann so Qualitätsjournalismus nach meiner Rechnung nicht mehr finanziert werden.
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am November 24, 2012, 17:54:12
Alberne Posse um ein paar Nacktphotos in uralten Hippie-Büchern:
http://www.sueddeutsche.de/digital/apple-sperrt-hippie-buecher-think-pruede-1.1531720
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 12, 2012, 13:53:35
Apple möchte 30 % von Microsofts Umsatz (wie von allen anderen auch):
http://www.giga.de/unternehmen/microsoft/news/microsoft-und-apple-streiten-sich-um-30-prozent-app-store-regel/
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am März 05, 2013, 12:12:16
Bezüglich der viel diskutierten 30%-Marge, welche Apple angeblich gerade mal so erlaubt, die Stores ohne rote Zahlen zu betreiben, bin ich in der NZZ eben auf eine interessante Vergleichszahl gestossen: der "virtuelle Dorfladen" Vrenelis Gärtli (http://www.vrenelis-gaertli.ch), der Schweizer Kleinproduzenten und Bauernbetrieben ermöglicht, ihre Produkte direkt an den Konsumenten zu bringen, behält gemäss dem Bericht eine Marge von 20% ein. Und das scheint zu rentieren. (Und wohlgemerkt, dieser Store muss zwingend für sich selbst rentieren und kann nicht noch teilweise als Antriebsmotor für ein eigentlich in einem anderen Bereich liegendes Kerngeschäft betrachtet werden, der global betrachtet selbst dann noch rentieren würde, wenn er für sich allein betrachtet rote Zahlen generieren würde.)

Da bleiben mir dann eigentlich nur zwei mögliche Schlüsse: entweder schafft die wertvollste und hoch profitable Firma Apple nicht, was ein kleines Schweizer Hinterzimmer-Unternehmen schafft. Oder Apple lügt bezüglich der Store-Gewinnzahlen schamlos. Beide Varianten werfen kein besonders gutes Licht auf die Firma.
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am März 05, 2013, 12:39:40
Tendenziell bin ich auch ungläubig. Zu Bedenken ist noch, dass nur ca. 30 % der Apps Umsatz generieren. Der Rest ist Freeware, trägt aber auch zu den AppStore Unkosten für Apple bei.
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: warlord am März 05, 2013, 12:55:50
OK, stimmt. Das hatte ich nicht bedacht.
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am März 25, 2013, 12:53:09
http://www.iphone-ticker.de/der-itunes-store-fur-apple-inzwischen-profitabel-45276/
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: MacFlieger am März 26, 2013, 07:00:35
Die Quelle für diese "Behauptung" finde ich mal wieder sehr unseriös. "Ein Marktbeobachter schätzt..." Danach brauche ich gar nicht mehr weiter lesen.

Aber dass Apple sich dumm und dusselig mit dem Store verdient und viel zu teuer ist, haben wir vor einiger Zeit auch schon festgestellt.
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: Florian am März 27, 2013, 00:29:33
Für Apple ist das doch nicht mal Portogeld.
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am April 01, 2013, 13:24:57
In-app purchases (IAP) now generate the majority of the revenue in the app stores:
http://www.distimo.com/blog/2013_03_publication-how-the-most-successful-apps-monetize-their-user-base/
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am August 07, 2013, 13:21:16
http://www.macprime.ch/news/article/ebook-preiskartell-schuldspruch-fuer-apple
http://www.macprime.ch/news/article/apples-reaktion-auf-verurteilung-im-ebook-fall
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am September 06, 2013, 22:41:51
http://www.mactechnews.de/news/article/US-Gericht-verbietet-Apple-iBook-Preisbindung-fuer-5-Jahre-156606.html
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am Juli 01, 2015, 15:57:17
Apple scheitert mit der Berufung:
http://winfuture.de/news,87806.html
Titel: Re: Der AppStore und die Verlage
Beitrag von: radneuerfinder am April 02, 2020, 11:44:02
https://www.giga.de/news/apple-einsichtig-beliebte-iphone-app-erhaelt-sonderrechte-nutzer-freuen-sich/
https://www.mactechnews.de/news/article/Das-schleichende-Ende-der-Apple-Tax-Amazon-ueberrascht-mit-der-Prime-App-174733.html