Der Unterschied zu vielen anderen Vereinbarung, sind bei TTIP wohl die Schlagworte.
Sicher, und v.a. ist es diesmal so, dass die EU eben nicht alles dem Verhandlungspartner diktieren kann, weil er auf Augenhöhe verhandeln kann. Will man TTIP, muss man das auch dazu sagen: Ohne schmerzhafte Kompromisse geht das so nicht.
Allerdings könnte man natürlich eine Menge Handlungshemmnisse und Bürokratie abbauen, ohne irgendwelche Standards abzusenken. Aber man wollte ja das ganz große Ding.
Und was die bundesdeutsche Stimmung angeht: Die ist ja sowieso paradox. Den Amis traut man grundsätzlich alles Schlechte zu. Andererseits verlassen wir uns was z.B. unsere Verteidigung angeht voll auf sie. Das man das in Washington allmählich satt hat, ist seit längerem ersichtlich und nachvollziehbar.
Zu TTIP selber: Wie alle anderen dieser großen Globalisierungsprojekte nützt es natürlich zunächst v.a. immer denen, die halt auch am Weltmarkt teilnehmen. Ob und wie das dann nach unten durchsickert, ist v.a. Frage der jew. nationalen Politik.
Was ich mir halt zu denken gibt ist immer mehr Macht für die multinationalen Konzerne. Die auch immer mehr automatisieren und daher glaube ich nicht recht an allzu positive Arbeitsmarktentwicklungen. Zudem haben wir in Deutschland ja eh kaum Facharbeiter oder IT-Experten mehr übrig, wie uns ständig eingetrichtert wird.
Ich finde es wird selten so deutlich, welche Probleme die Politik mit ihren Wählern hat. Hier müsste Demokratie erklärt werden, aber dazu sind die handelnden Politiker nicht in der Lage und sie ducken sich ab.
Es geht nicht nur ums Erklären. Vielmehr müsste man den Leuten Dinge verkaufen,
die sie nicht wollen.
Das ist doch alles schon eingeübt. Hartz IV, Euro, Bankenrettung, Griechenland-Rettung, Welthandelsabkommen an sich, Auslandseinsätze, zuletzt die Flüchtlingspolitik… was davon hätte in einer Volksabstimmung eine Mehrheit bekommen? Ich behaupte kein einziger Punkt. Zumindest hätte sich gezeigt, wie groß die Vorbehalte doch sind.
Nein, lieber verzichten man auf direkte Demokratie und regiert in seiner Blase und guckt Phoenix.
Und generell ändert ja sowieso kaum noch jemand seine Meinung, da kannst Du selbst mit den besten Argumenten kommen. Es ist für die Politiker schwieriger geworden. Jeder hat eben seine eigene Blase, auch dank Internet.
Ich bin keineswegs für die groben Vereinfacher und Hass-Säher, im Gegenteil! Weg mit ihnen! Aber die sog. etablierten Parteien haben ja alles unternommen, um sie zu stärken.
Natürlich begünstigen Große Koalitionen immer die kleinen Parteien, auch an den Rändern. In diesem Zusammenhang möchte ich einmal daran erinnern, dass eine andere Mehrheit im Bundestag möglich war (und noch wäre), aber nicht erwägt wurde. Hinterher ist man immer klüger? Heute scheint die Linke jedenfalls nicht mehr der größte Beelzebub zu sein…
Viele von denen, die sich jetzt aufregen, kaufen am Ende doch das billigste Fleisch und bekommen vielleicht sogar einen Billig-Job um für die USA produzieren zu dürfen.
Die Greenpeace-Leute wohl eher nicht, aber generell gebe ich Dir recht. Der Konsument als Macht wird immer beschworen, aber er, der Konsument ist sehr viel träger als sich die großen Denker immer vorstellen. Die Industrie weiß das genau und schert sich daher wenig. Es gibt auch hoffnungsspendende Gegenbeispiele… aber jeder weiß, dass das ganze derzeitige Wirtschaften auf Ausbeutung von Mensch und Natur basiert. Da kann alles nur ein Anfang sein.