Apfelinsel

Talk => Thema gestartet von: MacFlieger am Dezember 09, 2022, 11:01:27

Titel: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 09, 2022, 11:01:27
Als Antwort auf
 re:iCar (https://www.apfelinsel.de/forum/index.php/topic,1203.msg117842.html#msg117842)
wegen OT abgetrennt.

Naja, bezgl. Computer tun sich neue Autos unabhängig von der Antriebsart nichts.
Wir haben einen 2 Jahre alten Skoda Octavia Diesel und der bimmelt bei jeder fahrt mit Warnungen rum. Alle möglichen Sensoren fallen ständig aus und entsprechend funktionieren bestimmte Funktionen nicht mehr. Am häufigsten fehlt das SOS aus, dann Parksensoren vorne (nicht verdreckt oder vereist), dann Abstandsensor und Fahrbahnerkennung... Öfters geht mal die Sitzheizung nicht an oder schlimmer nicht aus. Da hilft nur, das Auto mindestens 5 Minuten auszuschalten. Öfters mal hängt sich das Bordsystem auf und man muss das neu booten. Werkstand kennt die Probleme auch von VWs, die auf der gleichen Basis laufen.
Dagegen mein 1,5 Jahre alter Hyundai Kona electric. Funktioniert die ganze Zeit ohne Probleme. Das erste mal, dass ein Sensor nicht funktionierte und eine Warnung kam, war letzten Montag. Wir hatten Schneefall, die ganze Front war mit Schnee bedeckt und daher ging der Kollisionswarner vorne nicht mehr, was völlig klar ist.

Nachdem ich jetzt 1,5 Jahr dieses Elektroauto fahre, Erfahrungen gesammelt habe und völlig zufrieden bin, hat sich meine Erwartung, was wichtig bei einem Elektroauto ist, schon verändert.
Die Reichweite/Akkugröße, die auch stark den Preis beeinflußt, finde ich nicht mehr so wichtig und entscheidend. Die Akkugröße sollte so sein, dass man seine normalen Fahrten ohne Nachladen erledigen kann. Dazu reicht ein 40-60kWh-Akku mit Reichweite um die 300km völlig aus. Wesentlich wichtiger ist für die dann seltenen Fahrten, bei denen man nachladen muss: Schnelles Laden. Es gibt mittlerweile Wagen, die in 20 Minuten auf 80% aufladen, die Chinesen haben für nächstes Jahr 15 Minuten angekündigt. Das würde völlig ausreichen. Wenn ich ein paar mal im Jahr bei einer langen Tour 2-3 Pausen mit 20 Minuten machen müsste, wäre das überhaupt kein Problem. Dafür fahre ich nicht den Rest des Jahres viel zu viel Akku unnütz durch die Gegend, den ich auch vorher teuer bezahlen musste. Und ich spare mir die Zeit, zur Tankstelle zu fahren etc.
Ja, es ist eine Umstellung der Gewohnheiten, aber wenn man das mal wirklich probiert, merkt man, dass die Bedenken doch überflüssig waren. Und man merkt erst dann, auf welche Kenndaten man wirklich Wert legen sollte. Ich habe für den Nachfolger jetzt schon einen Kriterienkatalog, der mir wichtig ist, der mir vorher gar nicht bewusst war.

Leider gehen die auf dem Markt vorgestellten Modelle immer noch in die meiner Meinung nach falsche Richtung. Immer nur möglichst viel Reichweite, und möglichst großer Akku, einhergehend mit einem hohen Preis. Erinnert mich an den Pixelwahn bei Digitalkameras vor längerer Zeit.
Zumindestens einen elektrischen Kombi gibt es jetzt, ansonsten sieht es mau aus.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: mathias am Dezember 09, 2022, 12:45:05
Zitat
Wenn ich ein paar mal im Jahr bei einer langen Tour 2-3 Pausen mit 20 Minuten machen müsste, wäre das überhaupt kein Problem. Dafür fahre ich nicht den Rest des Jahres viel zu viel Akku unnütz durch die Gegend, den ich auch vorher teuer bezahlen musste. Und ich spare mir die Zeit, zur Tankstelle zu fahren etc.
Das ist grundsätzlich richtig. Eine Pause auf der Autobahn dauert meiner Erfahrung nach sowieso immer ca. 20 Minuten - in der man nachladen könnte. Vorausgesetzt die Ladeinfrastruktur ist in ausreichendem Maße verfügbar. Das ist vielleicht momentan nicht kritisch, weil es zu wenige E-Autos gibt.
Grundsätzlich sollte man beim Autokauf vielleicht auch die berühmte 80/20 Regel beachten. KO Kriterium bei E-Autos ist für mich aktuell ganz klar der Preis. Das ist einfach nicht wirtschaftlich.
Mich nervt ganz ehrlich dieser Bevormundungswahn im Auto wie unten beschrieben. Schönes Beispiel, der Alarm für's nicht angeschnallt sein. FCK YOU - liebes Auto, ich entscheide, ob ich mich anschnallen möchte oder nicht. Und es gibt genug Situationen, da will ich einfach nicht. Bei meinem alten Auto konnte ich das abstellen, für andere Autos gibt's den AlarmStopper (https://www.lightinthebox.com/de/p/auto-sicherheitsgurt-clip-alarmstopper-fuer-autositze-gurtschnallen-universell-einstellbare-sicherheitsgurt-verlaengerungsabdeckung-auto_p7677551.html?currency=EUR&litb_from=paid_adwords_shopping&sku=1_45%7C282_5565&country_code=de&utm_source=google_shopping&utm_medium=cpc&utm_campaign=17821122461&adword_mt=&adword_ct=&adword_kw=&adword_pos=&adword_pl=&adword_net=x&adword_tar=&adw_src_id=6198892327_17821122461__&gclid=EAIaIQobChMIxIu22bns-wIVDvl3Ch0XjwXiEAkYAiABEgKp4vD_BwE) wenn man eine schwere Tasche auf dem Beifahrersitz liegen hat.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 09, 2022, 12:48:30
Fliegers Eindrücke vom fahren Mit Elektroautos kann ich nur zustimmen.
Nach einem Jahr mit einem Škoda Citigo-E und jetzt ¹⁄₂ Jahr mit einem Citroën E-Berlingo, bin ich nur zufrieden mit den Dingern. Der Berlingo ist dazu noch ein Transportfahrzeug mit nur wenig störanfälligem Schnickschnack.
Eine Sache nervt allerdings. Weil die Dinger keine Abwärme produzieren, sind die Wischerblätter gerne vereist und der weg gewischte Schnee sammelt sich unter der Motorhaube, auf den Lüftungsgittern darunter und wird nicht weniger.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 09, 2022, 14:56:55
Vorausgesetzt die Ladeinfrastruktur ist in ausreichendem Maße verfügbar. Das ist vielleicht momentan nicht kritisch, weil es zu wenige E-Autos gibt.

Klar, aber es wird natürlich nicht jetzt eine Ladeinfrastruktur aufgebaut, die wir erst in vielen Jahren brauchen. Ich denke, dass wird parallel mit der Zunahme an E-Autos ausgebaut werden. Manchmal sicherlich auch mit Engpässen an der ein oder anderen Stelle. Aber was ich halt wichtig finde: Es gibt da kein prinzipielles technisches/wissenschaftliches Problem. Die Lösungen existieren alle, sie müssen nur umgesetzt und gebaut werden. Der bremsende Faktor ist die Politik oder Industrie, die keine Lust auf Veränderung haben.

Zitat
Grundsätzlich sollte man beim Autokauf vielleicht auch die berühmte 80/20 Regel beachten.

Hin mir mal auf die Sprünge. Was ist das für eine Regel?

Zitat
KO Kriterium bei E-Autos ist für mich aktuell ganz klar der Preis. Das ist einfach nicht wirtschaftlich.

Ja, leider. Die sind aktuell viel zu teuer. Vor allem auch, weil sie eigentlich viel billiger als Verbrenner sein könnten. Aber die Automobil-Industrie hält die Preise hoch, denn die Autos werden auch so gekauft und es werden hauptsächlich nur große teure Modelle produziert, bei denen die Marge höher ist.
Wobei neue Verbrenner auch mittlerweile vergleichbar teuer geworden sind. Nur gibt es bei denen einen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt. E-Autos gibt es kaum als Gebrauchten und wenn, dann nur sehr alte, technisch weit abgehängte Modelle.

Zitat
Mich nervt ganz ehrlich dieser Bevormundungswahn im Auto wie unten beschrieben.

Ja, das wird immer schlimmer. Ist aber unabhängig von der Antriebsart. Am schlimmsten ist aktuell der Trend zu Touch-Bedienung. Für unwichtige Funktionen: OK. Aber ich möchte das nicht für wichtige, häufig gebrauchte Funktionen (Blinker, Licht, Scheibenwischer etc.). Aber ich denke, der Trend wird auch davon wieder wegkommen, sobald die bemerken, wie unpraktisch das ist.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Dezember 10, 2022, 10:49:43
Größtes Ärgernis bei den Ladestationen ist, dass sie unterschiedliche Bezahlsysteme haben. Betrifft mich zwar fast nicht, aber das dies immer noch nicht gesetzlich geregelt ist, finde ich absurd.
Zudem dürfte der Preis fürs schnellere Laden - eh schon hoch - bald in die Höhe schießen.

Ein Punkt bei der Batterie sind die Werte im Winter und bei hohem Autobahn-Anteil. Das hat dann oft nichts mehr mit den offiziellen Daten zu tun. Darum habe ich mir z.B. keinen Mini SE gekauft, als er noch verfügbar war, obwohl ich ihn gern gehabt hätte. Kleiner Akku - an sich fand ich das sinnvoll, aber wenn ich dann auf 250 km(hin und zurück) zweimal unterwegs nachladen muss, nicht mehr so. Und auch ziemlich teuer, wenn man nicht übernachtet und so eben schnellladen muss.

Gibt natürlich auch E-Autos, wo die Reichweite nicht ganz so extrem zusammen schnurrt. Wahrscheinlich ist es eh klüger, Strecken über 100 km nicht mit dem Auto zu fahren.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 10, 2022, 11:02:35
Ein Punkt bei der Batterie sind die Werte im Winter und bei hohem Autobahn-Anteil. Das hat dann oft nichts mehr mit den offiziellen Daten zu tun.
Nicht nur im Winter und auf Autobahnen.
Der Automobilindustrie bleibt es weiterhin erlaubt, für die Reichweiten der E-Autos genauso Fantasiewerte anzugeben, wie sie es auch bei den Verbrauchswerten der Verbrenner seit Jahrzehnten macht.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 10, 2022, 12:08:03
Größtes Ärgernis bei den Ladestationen ist, dass sie unterschiedliche Bezahlsysteme haben.

Auch das ist in der Realität viel harmloser als überall erzählt wird. In der Praxis reicht deutschlandweit eine einzige Karte aus, um praktisch überall laden zu können. Und im Gegensatz zu Tankstellen liegt der Preis dann auch vorher schon fest und ändert sich nicht mehrfach am Tag und je nach Tankstelle.
Klar hat man mit einer Karte nicht überall den absolut geringsten Preis. Wenn man immer überall den geringsten Preis will, braucht man mehrere Karten. Ist aber an Tankstellen auch nicht anders. Da brauche ich dann auch jeweils mehrere Kundenkarten. Und je nach Kundenkarte zahlt man auch unterschiedlich viel an Tankstellen, nur wechselt da der Preis noch wilder und unübersichtlicher.
Für meine Nutzung reicht tatsächlich eine einzige Karte aus. Einzige Sache, die ich im Hinterkopf habe: Bei Ionity lade ich nur im Notfall, weil deutlich teurer.

Um die Preise der verschiedenen Karten vergleichen zu können, gibt es die App "Ladefuchs". Einfach auswählen, vor welcher Säule man steht und man kann sehen, was man für Preise haben könnte. Man sieht aber auch, dass die meisten Karten bei allen Säulen das gleiche kosten. Wie gesagt: Bei meiner Karte ist der Preis überall gleich, nur Ionity ist etwas teurer. Aber eben überall in Deutschland zu jeder Tageszeit der gleiche Preis. Nicht besonders kompliziert...

Zitat
Zudem dürfte der Preis fürs schnellere Laden - eh schon hoch - bald in die Höhe schießen.

Ja, die Strompreise werden steigen. Genauso wie die Spritpreise eigentlich deutlich teurer sein müssten.

Zitat
Ein Punkt bei der Batterie sind die Werte im Winter und bei hohem Autobahn-Anteil. Das hat dann oft nichts mehr mit den offiziellen Daten zu tun.

Auch das unterscheidet sich nicht vom Verbrenner. Es ist einfach nicht möglich, einen generellen Wert für alle Bedingungen anzugeben. Da der E-Antrieb so effizient ist, merkt man den Unterschied bei verschiedenen Geschwindigkeiten und Temperaturen enorm.
Meine Werte:
Stadtverkehr/Landstraße im Frühjahr/Sommer/Herbst: ca. 10 kWh/100km.
Stadtverkehr/Landstraße im Winter: ca. 12 kWh/100km.
Autobahn 120km/h im Frühjahr/Sommer/Herbst: ca. 16 kWh/100km.
Autobahn 120km/h im Winter: ca. 17 kWh/100km.
Der Unterschied zwischen Sommer und Winter ist im wesentlichen die Heizung für den Innenraum.
Die obigen Werte bekommt man im Winter natürlich nur dann, wenn man auch ein längeres Stück gefahren ist. Auf den ersten paar km wird natürlich ein erheblich höherer Wert angezeigt, weil erst einmal alle aufgeheizt werden muss. Oder wenn man das Auto automatisch abtauen und vorwärmen lässt.
Aber auch das ist beim Verbrenner ähnlich oder sogar noch schlimmer: Fährt man nur Kurzstrecken (wenige km) verbucht ein Verbrenner im Sommer wie Winter erheblich mehr als normal.

Also am Ende des Tages ist meine Erfahrung, dass der Unterschied Sommer/Winter gar nicht so riesig ist, wie immer behauptet wird (halbe oder weniger Reichweite). Klar, wenn ich immer nur 3-4km fahre, dann werde ich tatsächlich doppelt so viel verbrauchen, aber dann ist die Reichweite auch egal. Und wie gesagt, beim Verbrenner identisch. Und zusätzlich: Kurzstrecken schaden einem Verbrennermotor, weil alles noch kalt ist. Einem E-Auto sind Kurzstrecken völlig egal.

Zitat
aber wenn ich dann auf 250 km(hin und zurück) zweimal unterwegs nachladen muss, nicht mehr so.

Also wenn Du oft diese Strecke fahren musst, dann ist tatsächlich ein Auto mit weniger als 300km Reichweite nicht gut. Wenn es nur 2-3mal im Jahr ist, ist das kein Problem.
Der Mini SE scheint da für Dich tatsächlich unterdimensioniert.

Man muss eben vorher schauen, welches Nutzungsprofil man hat. Mit meinem ersten Verbrennerwagen wärst Du dann auch nicht glücklich geworden. Der hatte eine Reichweite von knapp unter 200km.

Wir sind halt gerade im Umbruch. Es gibt noch nicht so viel verschiedene Angebote wie beim Verbrenner (siehe Kombi, siehe Anhängelast, siehe Kleinwagen), es ist jedes Jahr noch erheblich Entwicklung und Veränderung, es gibt hauptsächlich nur die großen teuren Wagen und es gibt noch wenig Gebrauchte. Das wird sich aber alles ändern, da ist nirgendwo ein technisches Hindernis.
Ich behaupte für viele gibt es abgesehen vom Preis bereits genügend gute Modelle, für einige Anwendungsfälle halt noch nicht.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Dezember 11, 2022, 12:51:28
Also ich habe schon ein bisschen Erfahrung und die sind doch ein bisschen anders. Manchen Ladesäulen sind schon mal exklusiv für Kunden, oder veraltet (Schuko), andere bieten zwar alle Möglichkeiten der Zahlung, aber nur mit einer Karte ist es am günstigsten. Der Marktführer ist auch nicht überall.
Andere Säulen bzw. ihre Bezahlung funktionieren überhaupt nicht. Schon ein paar mal passiert in zwei Jahren.

Sicher war es schon schlimmer, aber wenn man viel durch die Pampa kurvt, muss man vorher abklären, wo man aufladen kann und hoffen, dass die Infos stimmen und aktuell sind, und keiner den Platz blockiert.

Es ist regional sehr unterschiedlich. Sicher kann man die allermeisten Probleme umgehen, wenn man eben frühzeitig auflädt. Aber ein drastischer Nachteil zum Tanken ist m.E. nach wie vor real.

Zur Reichweite: Es ist ja meist nicht so, dass man jeden Tag so weit fährt. Aber wenn man zweimal im Monat für 200 km doppelt so lange braucht, naja, dann ist der jew. Akku eben doch zu klein. Das eben der Knackpunkt. E-Autos wären ideal für Kurzstrecke, gerade in der Stadt. Aber da rentieren sie sich leider nicht, denn man muss die höheren Anschaffungskosten ja wieder reinfahren. Die Prämien haben das etwas geändert, darum wird sie jetzt auch kleiner, weil v.a. ausländische Hersteller davon profitierten.
Einen Riesenakku 98% der Zeit durch die Gegend fahren ist aber eigentlich genauso unsinnig wie mit einem 2-Tonnen-Zivilpanzer zum Einkaufen zu fahren.





Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 11, 2022, 18:47:04
Zu der Vielfalt an Zahlungsmitteln an Karten und Apps.

"Zu den dringendsten Aufgaben des Deutschen Reichs nach der Neugründung gehörte die Ordnung und Vereinheitlichung des Geldwesens." ... "Mit Wirkung vom 1. Januar 1876 galt im gesamten Reichsgebiet nur noch die neue Währung."
(aus: https://www.bundesbank.de/resource/blob/607868/195d1b540a2053d42fe9f2b735835115/mL/das-papiergeld-im-deutschen-reich-data.pdf )

Warum dreht man diese Reform gerade wieder zurück?
 
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 12, 2022, 15:27:23
Also ich habe schon ein bisschen Erfahrung und die sind doch ein bisschen anders. Manchen Ladesäulen sind schon mal exklusiv für Kunden, oder veraltet (Schuko), andere bieten zwar alle Möglichkeiten der Zahlung, aber nur mit einer Karte ist es am günstigsten. Der Marktführer ist auch nicht überall.
Andere Säulen bzw. ihre Bezahlung funktionieren überhaupt nicht. Schon ein paar mal passiert in zwei Jahren.

Komisch. Evtl reden wir über unterschiedliche Dinge. Mir geht es nur um Schnelllader (DC). Wenn man aufgrund einer längeren Tour zwischenladen muss ist AC keine Option. AC lade ich grundsätzlich nur zu Hause, weil dann die Zeit dafür da ist. Da mein Auto nur einen einphasigen AC-Lader hat, ist das AC-Laden noch unattraktiver. Ich habe nur mal bei Edeka einen Gratislader ausprobiert, um zu testen, ob es funktioniert. Aber da es überhaupt nicht nötig ist und es nur wenige Cent einbringt, habe ich das nie wieder gemacht. Anders herum war ich mal an einem Gratis-DC-Lader bei Aldi-Süd. Ebenfalls nur, um das mal zu testen. Wenn es einen solchen Lader bei meinem Aldi gegeben hätte, hätte ich den da immer angesteckt, wenn frei gewesen wäre. Aber Aldi stellt die Gratis-Lader jetzt ab und bietet dafür sehr günstige Preise, wenn man mit Kreditkarte oder Bankkarte zahlt.

Ich habe eine Karte von EnBW (ADAC-Tarif). Mir ist jetzt kein DC-Lader bekannt, bei dem die nicht funktionieren würde, da AFAIK alle Anbieter über Roaming zusammenarbeiten.
Ja, es gibt keine Karte, die grundsätzlich an allen Säulen die günstigste Variante ist. Dafür ist aber der Preis direkt vorhersehbar und bekannt, nicht wie bei Tankstellen, bei denen der Preis für das gleiche Produkt je nach Marke, nach Lage der Tankstelle und nach Uhrzeit erheblich schwankt.
Wer immer den günstigsten Tarif will, muss beim Strom eben verschiedene Anbieter vergleichen und beim Benzin die Tageszeit optimieren. das ist bei Benzin erheblich unübersichtlicher und erfordert von mir mehr Einarbeitungszeit. Und Rabatte bei bestimmten Karten gibt es bei Benzin auch. Wenn ich da immer das billigste haben möchte, muss ich auch verschiedene Karten balancieren.

Zitat
Sicher war es schon schlimmer, aber wenn man viel durch die Pampa kurvt, muss man vorher abklären, wo man aufladen kann und hoffen, dass die Infos stimmen und aktuell sind, und keiner den Platz blockiert.

Jein. Prinzipiell hast Du Recht. Aber man kann sich da helfen lassen. Für die paar male, wo ich größere Strecken gefahren bin und daher Zwischenladen musste, habe ich ABRP eingesetzt. Der weiß wo Ladesäulen sind, ob die belegt sind, wie die Ladeleistung und vor allem -verlauf beim jeweiligen Auto sind und führt einen so, dass man möglichst schnell am Ziel ist oder möglichst wenig Pausen oder oder oder...
Beim ersten mal hatte ich noch angegeben, dass ich mit minimal 20% an einer Säule ankommen will. Die Vorausberechnung hat aber so gut funktioniert, dass ich mittlerweile 10% angebe. Es gibt sogar Leute, die nur 5% haben wollen. Dafür müsste ich aber erst noch mehr Erfahrungen sammeln.

Zitat
Aber ein drastischer Nachteil zum Tanken ist m.E. nach wie vor real.

Ja, keine Frage. Tankstellen sind noch viel verbreiteter und der Tankvorgang ist bei den meisten Autos auch noch deutlich schneller. Bei den neueren Modellen ist der Unterschied aber schon erheblich geschrumpft.

Zitat
Zur Reichweite: Es ist ja meist nicht so, dass man jeden Tag so weit fährt. Aber wenn man zweimal im Monat für 200 km doppelt so lange braucht, naja, dann ist der jew. Akku eben doch zu klein.

Ja, keine Frage. Da hast Du völlig Recht. Dann ist das Modell für Deinen Einsatzzweck nicht geeignet und Du müsstest ein anderes Modell wählen.
Wobei wie gesagt, dass für neuere (und leider noch viel zu teure) Autos nicht mehr so gilt. Das ist erheblich schneller als doppelt so lange.
Aber Du hast Recht, da ist überall noch viel Entwicklungspotential nach oben und im Gegensatz zum Verbrenner gibt es für diese Verbesserungen aktuell keine technische Hürde. Es ist nur eine Frage der Umsetzung und des Wollens.

Zu der Vielfalt an Zahlungsmitteln an Karten und Apps.
[...]
Warum dreht man diese Reform gerade wieder zurück?

Tut man das?
AFAIK ist mittlerweile beschlossen worden, dass ab einem gewissen Zeitpunkt für neue Säulen die Bezahlung immer auch mit Kreditkarte und Bankkarte möglich sein muss. Es gibt nur keinen Zwang zu Bargeld.
Es gibt auch die Möglichkeit gar keine Karte zu verwenden. Einfach das Auto anstöpseln, es lädt und die Rechnung kommt von meinem Anbieter. Einfacher geht es wirklich nicht mehr. Funktioniert aber wohl nicht bei allen Säulen und deshalb muss man eine Karte immer haben.
Im Prinzip ist das doch auch nichts anderes als die verschiedenen Tarife für Mobilfunk. Je nach Anbieter zahle ich völlig unterschiedliche Preise für das gleiche Produkt, je nachdem welche SIM-Karte ich verwende. Siehe Telekom<->Congster<->Ja-mobile (Edeka).
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 12, 2022, 15:52:56

Der Unterschied zwischen Sommer und Winter ist im wesentlichen die Heizung für den Innenraum.
Die obigen Werte bekommt man im Winter natürlich nur dann, wenn man auch ein längeres Stück gefahren ist. Auf den ersten paar km wird natürlich ein erheblich höherer Wert angezeigt, weil erst einmal alle aufgeheizt werden muss. Oder wenn man das Auto automatisch abtauen und vorwärmen lässt.
Aber auch das ist beim Verbrenner ähnlich oder sogar noch schlimmer: Fährt man nur Kurzstrecken (wenige km) verbucht ein Verbrenner im Sommer wie Winter erheblich mehr als normal.

Also am Ende des Tages ist meine Erfahrung, dass der Unterschied Sommer/Winter gar nicht so riesig ist, wie immer behauptet wird (halbe oder weniger Reichweite). Klar, wenn ich immer nur 3-4km fahre, dann werde ich tatsächlich doppelt so viel verbrauchen, aber dann ist die Reichweite auch egal. Und wie gesagt, beim Verbrenner identisch. Und zusätzlich: Kurzstrecken schaden einem Verbrennermotor, weil alles noch kalt ist. Einem E-Auto sind Kurzstrecken völlig egal.

Ich fahre tatsächlich sehr oft nur 2km (Wohnung --> Arbeit).
Mein Verbrauch mit dem E-Auto ist dabei im Winter sehr hoch, geschätzt fast doppelt so hoch.
Wenn ich längere Strecken fahre, ändert sich das aber kaum. Auch wenn ich in den Eco-Modus wechsele und die Verbrauchsanzeige für Lüftung und Heizung auf Null sinkt, bleibt es dabei, dass die Reichweite deutlich unter der liegt, die ich im Sommer angezeigt bekomme.
Irgendwie bin ich bei diesem Punkt so gar nicht bei dir.
Es sei denn, die Reichweitenanzeige ist völlig daneben und ich komme mit der Restanzeige von 2km noch ca. 100 km weit... das möchte ich aber nicht probieren.
Für eine Fahrt von 32km bei ca. 0°C (¹⁄₂ innerorts, ¹⁄₂ Landstraße), sinkt meine Restreichweite um ca. 60km. Dabei fahre ich „normal“, angezeigter Verbrauch ca. 18-22kW/100km.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 12, 2022, 16:21:49
Das Thema ist natürlich auch stark von dem jeweiligen Auto abhängig.
Bei so extrem kurzen Strecken ist es klar, dass der Verbrauch exorbitant hoch ist, wenn man den hoch rechnet. Ist beim Verbrenner ähnlich, der verbraucht kalt auch erheblich mehr. Beim E-Auto läuft halt eine Strom verbrauchende Heizung von Anfang an und verbraucht entsprechend mehr. Mit einem Verbrenner käme man kalt an, weil der Motor noch gar keine Abwärme produziert.

Auf die Reichweitenanzeige habe ich noch nie geschaut und daher kann ich Dir nicht sagen, ob die sich im Sommer/Winter unterschiedlich verhält. Keine Ahnung, wie die bei Deinem Auto berechnet wird und welche Daten da alle einfliessen.
Interessant finde ich nur die Anzeige des Verbrauchs auf 100km. Und da sehe ich bei meinem Hyundai eben die erwähnten Werte.
Es gibt auch andere Autos (VW AFAIR), die heizen grundsätzlich den Akku auf Betriebstemperatur auf. Das ist natürlich noch viel schlimmer für den Verbrauch auf Kurzstrecke und absolut unnötig. Aufheizen ist nur dann notwendig, wenn man schnell laden will oder leitungsmäßig im Grenzbereich ist, was ich üblicherweise bei E-Autos in der Realität nicht nutzen kann.

Zu Eco-Sport etc.: Auch das ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Bei Hyundai ist es effektiv so, dass nur die Kennlinie des Gaspedals verändert wird, d.h. bei Sport reagiert das Auto auf das Gaspedal viel empfindlicher, ich muss weniger treten. Bei Vollstrom kommt aber in beiden Fällen die gleiche Leistung. D.h. effektiv für mich: In Sport ist die Geschwindigkeit schwieriger feinfühlig zu regeln und mehr Leistung kommt auch nicht. Nur die Standardeinstellung der Klimaanlage ist deutlich unterschiedlich. Im Eco-Modus heizt/kühlt das System deutlich weniger und verbraucht daher weniger Strom. Dafür schwitzt oder friert man. Ich habe auch für Eco die Standardeinstellung der Klimaanlage und gut ist.

Man sieht aber an diesen Detailpunkten, dass es vieles gibt, was man einfach erst nach Benutzung bemerkt und berücksichtigt. siehe auch Akkuheizung. Mir wäre es lieber, man könnte die manuell zuschalten, denn ich weiß, wann ich schnelladen will und eine Akkuheizung sinnvoll ist. Bei Hyundai haben sie versucht, das "intelligent" zu automatisieren. Die genauen Regeln kriege ich nicht zusammen, weil zu kompliziert. Es war irgendwie so: Wenn man mit der Hyundai-Navigation einen Schnellader als Zwischenziel hat, der Akku noch mindestens x% hat, die Entfernung max. y km hat (das Sternbild im Zeichen z steht)..., dann geht die Akkuheizung an. Finde ich völlig unpraktisch. Geht schon damit los, dass ich nicht mit der Hyundai-Navigation fahre, sondern mit ABRP. Wie gesagt, einfacher und effektiver wäre eine Einstellung "Akkuheizung ein" und fertig.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Dezember 13, 2022, 00:45:56
Ich stehe kurz vorm Kauf, und leider bekommt man solche Infos für die jew. Modelle praktisch nicht bzw. nur in Foren etc., also nicht zu überprüfen.
Auch die professionellen (?) Autotests lassen immer viele Dinge aus. Bei Verbrennern natürlich auch. Aber beim E-Auto ist halt noch mehr neu.

Da eine Rückgabe bei Autos nicht möglich ist (normalerweise) und die Anschaffung für die meisten Leute aber doch eine ganz schöne Bedeutung hat - meist auf Kredit - habe ich noch nie verstanden, dass es für wirklich ausführliche Tests nicht reichen soll. Das Interesse müsste doch da sein. Gut, es sind zu viele Modelle, aber bei Golf und co. ist es ja genauso.

Eigentlich müsste man Autos einen Monat Probefahren dürfen. Am besten ist es noch, man kennt einen Fahrer persönlich, der nichts am Verkauf verdient. So war es beim Mini, da habe ich mir viel Geld gespart.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 13, 2022, 06:54:21
Autokauf ist nervend.
Die Bestellung muss genau kontrolliert werden.
Für meine Frau haben wir einen Seat Ateca bestellt und weil sie schon so einen zuvor gefahren hatte, haben wir das gleiche Auto wieder bestellt. Das ging dann leider in die Hose, weil unser Ausstattung nun in anderen Ausstattungspaketen auftauchte und der Verkäufer sich nicht die Mühe gemacht hat, alles neu zusammen zu stellen. So fehlten dann einige Dinge und andere waren anders als beim Vorgänger. Die Rückfahrkamera fehlte, dafür ist nun das Lenkrad beheizbar.
Ich bestelle gerne Ganzjahresreifen für meinen Firmenlieferwagen, manchmal können die schon beim Neuwagen konfiguriert werden, oft nicht.
Bei meinem Citroën E-Berlingo wurde vergessen das Fahrzeug „einzuschalten“. Das Ding lief in einem Überführungsmodus. Zu Hause angekommen, ging's dann gleich wieder zurück in die Werkstatt...
Ich habe keinen Spaß am Autokauf.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 13, 2022, 09:32:35
Ja, Autokauf ist echt anstrengend.
Von den Verkäufern bekommt man selten eine vernünftige Auskunft abseits der Standardfragen. Und bei vielen Fragen habe ich immer das Gefühl, dass sie mir einfach nur sagen, was ich hören will, bzw. was sie glauben, was ich hören will. Natürlich bekommt man diese Zusicherungen nicht schriftlich unverbindlich sind die auch nicht. Ich habe jedesmal das Gefühl, dass ich über den Tisch gezogen werde und dass ich irgendwas wichtiges übersehen habe.
Ich will nicht sagen, dass es jeweils böser Wille ist. Oft scheint es mir Unkenntnis in Kombination mit der Unfähigkeit, Unwissen zuzugeben, zu sein. Bei meinem Hyundai hat der Verkäufer erzählt, dass CarPlay ohne Kabel funktionieren würde. Zum Glück wußte ich, dass dann bei dem Modell und dieser Ausstattung nicht stimmte und dass ich das auch nicht haben wollte. Ansonsten hätte ich mich schon geärgert.

Ich weiß noch, als ich vor vielen Jahren beim Kleinwagenkauf fragte, ob die Karosserie vollverzinkt sei. Als Antwort dann "Ja, müsste eigentlich."

Ich lese in einem E-Autoforum mit. Dabei lese ich vor allem die Beiträge für Modelle, die mich evtl. in Zukunft interessieren.
Ist leider anstrengend und zeitraubend, aber auf eine ehrliche Beratung beim Fachhändler vertraue ich nicht.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: mathias am Dezember 13, 2022, 12:01:56

Zitat
Grundsätzlich sollte man beim Autokauf vielleicht auch die berühmte 80/20 Regel beachten.
Hin mir mal auf die Sprünge. Was ist das für eine Regel?
Ist eigentlich das "Pareto Prinzip" (https://de.wikipedia.org/wiki/Paretoprinzip), ich kenne es im Projektmanagement, wonach für die letzten 20% zur Erfüllung der Aufgaben 80% des Aufwandes notwendig ist. Die 80/20 Regel läßt sich für vieles verbiegen. Konkret beim Auto höre ich oft das Argument , "ich brauche ein großes Auto, falls ich mal was Transportieren muss" oder "ein E-Auto kommt nicht in Frage, weil ich damit nicht in Urlaub fahren kann, wegen der geringen Reichweite..." "... weil ich eine Pferdeanhänger ziehen muss..."  8) usw. Die Frage ist, ob man ein Auto kauft, um auch diese wenigen Fälle mit abzudecken, oder ob es dafür andere, günstigere Lösungen gibt (Mietwagen, StattAuto usw.). Beispielsweise einen Kleinwagen kaufen, mit dem ich 80% aller Fahrten abdecken kann. Mit dem gesparten Geld kann ich dann bei Bedarf ein größeres mieten. Da muss im Kopf umgeparkt werden.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: mathias am Dezember 13, 2022, 12:16:59
Einen Riesenakku 98% der Zeit durch die Gegend fahren ist aber eigentlich genauso unsinnig wie mit einem 2-Tonnen-Zivilpanzer zum Einkaufen zu fahren.
Das ist tatsächlich ein Problem. 80/20 Regel eben.. 8)
Außerdem ist der Wiederverkaufswert nach 7 Jahren bzw. nach Ende der Akkulebensdauer sowie das Recycling/Entsorgung der E-Autos mMn völlig ungeklärt. (Aber da bin ich vielleicht nicht up-to-date). Anders als beim Verbrenner, ist die Lebensdauer des Akkus mit 7-8 Jahren vorhersehbar begrenzt. Ein AkkuTausch wäre in den meisten Fällen ein wirtschaftlicher Totalschaden. Ein 15 Jahre altes E-Auto wird keiner mehr haben wollen (in Afrika oder in Russland, wohin die alten gebrauchten bisher "exportiert" werden.) Was passiert mit den Dingern? Aber wie gesagt, da bin ich ggf. nicht uptodate, welche Lösungen es gibt. (davon abgesehen, dass der Export nach Afrika eigentlich auch keine wirklich gute Lösung ist, sondern mehr so "aus dem Auge, aus dem Sinn".)
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Dezember 13, 2022, 14:11:26
Urlaub kann man lange vorher planen, mit dem Zug ist es eh viel schöner, finde ich.

Aber wegen Besuchen aller Art, ob Verwandte oder Festival… also, ich wohne nicht ganz ländlich, aber alles liegt weit auseinander. Da sind 250 km (hin und zurück) auch im tiefen Winter einfach das Mindeste, eher 350 km. Schnellladen bei Minusgraden macht auch keinen Spaß. Der Winter ist in Süddeutschland und Österreich, wo ich mich meist rumtreibe, natürlich auch schon deutlich kälter als z.B. im Ruhrgebiet oder generell innerstädtisch.

Trotzdem sind wahrscheinlich sogar 95% meiner Fahrten Kurzstrecken. Aber jedes zweite Wochenende Mietauto geht eben auch nicht. Bleibt der Zug plus meistens Taxi, oder Fahrgemeinschaft, womit sich auch viele Leute nicht anfreunden können.

Habe keine „Reichweitenangst“, aber einschränken lassen will ich mich halt auch nicht.


Wiederverkaufswert… die finde ich derzeit grotesk überhöht. Die frühen Modelle wie der BMW i3 zum Beispiel. In den Angeboten steht natürlich auch nie etwas zum Akku-Zustand.  Aber den man sich denken.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 14, 2022, 10:13:03
Ist eigentlich das "Pareto Prinzip" (https://de.wikipedia.org/wiki/Paretoprinzip)

Ah ja, danke. Dass es da einen begriff für gibt, wußte ich nicht.

Außerdem ist der Wiederverkaufswert nach 7 Jahren bzw. nach Ende der Akkulebensdauer sowie das Recycling/Entsorgung der E-Autos mMn völlig ungeklärt. (Aber da bin ich vielleicht nicht up-to-date).

Wieso ist die Akkulebensdauer nach 7-8 Jahren erreicht? Alleine die normale Garantie läuft schon über diesen Zeitraum und ein Akku geht nicht automatisch kaputt, wenn die Garantie abgelaufen ist. Die aktuellen Erfahrungen von älteren Autos zeigen im allgemeinen eher, dass die deutlich haltbarer sind als allgemein kolportiert wird und das der Akku viel mehr Kilometer hält, als üblicherweise der Rest des Autos.
Auch am Recycling wird gearbeitet. Es gibt aktuell wohl eine Firma, die aktuell kommerziell Akkurecycling betreibt. Dass es aktuell nicht weiter verbreitet ist, liegt nicht daran, dass es generell schwierig/unmöglich etc. ist, sondern dass aktuell keine nennenswerten Mengen an zu recycelnden Akkus gibt.
Auch ist ein Akku mit Kapazitätsverlust, den man evtl. im Auto wegen der verlorenen Reichweite tauschen möchte, nicht kaputt, sondern hat nur eine geringere Kapazität. Denn kann man noch gut als stationären Speicher verwenden und genau das passiert aktuell wohl. Es sind aktuell fast keine gebrauchten Akkus verfügbar, die man kommerziell sinnvoll recyceln könnte.

Zitat
Anders als beim Verbrenner, ist die Lebensdauer des Akkus mit 7-8 Jahren vorhersehbar begrenzt.

s.o. Das stimmt wohl eher nicht.
BTW, bei unserem 2 Jahre alten Diesel Octavia musste das DSG-Getriebe getauscht werden. Wenn das nach der Garantie passiert wäre... Ein Verbrenner hat viel mehr Teile, die kaputt gehen können.

Zitat
Ein AkkuTausch wäre in den meisten Fällen ein wirtschaftlicher Totalschaden.

Warum? Nur weil aktuell Mondpreise für den Akkutausch genannt werden? Der Akku wird immer billiger. Es gibt noch keine echten Preise für einen Akkutausch, weil der praktisch in der Realität außerhalb der Garantie nur extrem seltene Einzelfälle sind, für die es noch kein übliches Verfahren/Vorgehen/Preis gibt. Auch hat der alte Akku natürlich noch Restwert, wenn er wieder aufbereitet wird.
Außerdem gibt es aktuell mangels Bedarf auch noch keine Fremdfirmen, die Akkus tauschen oder reparieren. Auch das wird sich entwickeln.
Schau Dir die Akkus von E-Bikes an. Ursprünglich konnte man die auch nur komplett vom Originalhersteller für viel zu viel Geld bekommen. Als die E-Bikes verbreiteter waren kamen Firmen auf den Markt, die Akkus durch Zellentausch reparieren oder neu zusammenstellen.

All das ist alles kein technisches Problem, sondern eher mangels aktuellem Bedarf und darauf aufbauend einer notwendigen Abstimmung zwischen allen Beteiligten noch nicht vollständig implementierter Lösung.
Wenn ein Akku defekt ist oder zu wenig Kapazität hat, sind trotzdem alle Rohstoffe noch konzentriert vorhanden. Die gehen nicht verloren.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 14, 2022, 10:28:57
Trotzdem sind wahrscheinlich sogar 95% meiner Fahrten Kurzstrecken. Aber jedes zweite Wochenende Mietauto geht eben auch nicht.

Da bin ich ganz bei Dir. Wenn das so oft ist, ist das keine Ausnahmefahrt mehr, sondern eine reguläre Anforderung für Deinen Bedarf.

Zitat
Da sind 250 km (hin und zurück) auch im tiefen Winter einfach das Mindeste, eher 350 km.

Ja, das finde ich auch eine völlig vernünftige Akkugröße und die gibt es auch am Markt.

Zitat
Schnellladen bei Minusgraden macht auch keinen Spaß.

Wenn das Auto darauf vorbereitet ist, ist auch das kein Problem (Stichwort Akkuheizung). Das ist ebenfalls technisch gelöst, wird nur leider aktuell von noch nicht vielen Modellen vernünftig umgesetzt.

Zitat
Habe keine „Reichweitenangst“, aber einschränken lassen will ich mich halt auch nicht.

Das ist völlig berechtigt. Für die meisten Anwendungsfälle (nicht alle) ist da mittlerweile keine Einschränkung mehr, eher im Gegenteil. Wenn ich mit dem Octavia fahre geht mir der Verbrenner und sein Automatikgetriebe jedesmal auf die Nerven und schränkt mich ein. Man darf nicht nur die evtl. "Verschlechterungen" sehen, sondern muss auch die "Verbesserungen" sehen.

Aber ja, ideal ist das alles noch nicht, es gibt noch viel Verbesserungspotential und die Entwicklung ist aktuell noch rasant. Was mich positiv stimmt: Es gibt bei den wichtigen Punkten keine prinzipiellen technischen Grenzen, sondern es geht immer nur darum, dass es gemacht wird.

Zitat
Wiederverkaufswert… die finde ich derzeit grotesk überhöht.

Ja, das ist völlig weit weg von Realität. Es gibt effektiv noch keinen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt. Der wird erst in ein paar Jahren entstehen.
Und Akkuzustand kann man bei einem Gebrauchten viel leichter auslesen als Motor-/Getriebezustand bei einem Verbrenner. Bin mal gespannt, wann da auch die ersten Fake auf den Markt drängen.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Dezember 14, 2022, 21:35:41
Was, da gibt es noch keinen Fake? Wundert mich.

Du hast recht, hat man das Auto vor sich, kann man das auslesen. Eine Überblick über das Angebot via Internet ist so aber leider nicht möglich. Darum würde ich fordern, dass die Zustandsanzeige des Akkus in jedem Angebot angezeigt werden müsste.

Wie auch immer, ich kaufe mir bestimmt als nächstes Auto eben ein Elektro. Das Fahren ist einfach spaßiger und es entfällt das Tanken. Trotzdem stinkt mir einfach die Tatsache, dass ich den schweren, teuren Akku fast ständig sinnlos durch die Gegend fahren werde.
Zweitens, anderes Thema, hasse ich, ganz allgemein, die ganzen Gimmicks der neuen Autos inkl. potentiellen Abos, Datenspionage etc. Unabhängig vom Antrieb also immer so einige Ärgernisse beim Neukauf. Vom Preis und fischigen Händlern abgesehen. Wenigsten habe ich da einem, dem ich zu 55% vertraue. :)
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 15, 2022, 07:06:12
Hier nervt gerade mal wieder die App meines Berlingos.
Ich erreiche das Fahrzeug nicht mit der App, weil es in den letzten sieben Tagen nicht für mindestens 15 Minuten am Stück bewegt wurde. Das geschieht zum Schutz der 12V-Batterie.
Jetzt kann ich aber auch nicht die programmierte Standheizung ausschalten. Ich muss nun also entweder 15 Minuten fahren oder die Standheizung morgen früh sinnlos laufen lassen.
Warum dieses „Sicherheitsfeature“ auch greift, wenn das Fahrzeug am Ladestrom hängt verstehe ich nicht... na ja, vielleicht weil die App das nicht wissen kann, weil sie je keinen Kontakt zum Fahrzeug hat...

Nach dem letzten Laden wurde mir ein Reichweite von 240km angezeigt.
Ich bin jetzt 42km gefahren und das Akku hat noch 48% Restkapazität und eine angezeigte Restreichweite von 70km. Die 42km bin ich ausschließlich Kurzstrecken von max. 5km gefahren.

Die Citroën-App reagiert sehr oft nur nach mehreren Versuchen und ist wirklich nicht gut zu bedienen. Dafür nervt sie nach jeder Fahrt mit einer Meldung zum Fahtververhalten. Die App ist dabei mit 4,3 Sternen im AppStore bewertet! Die von Škoda funktionierte übrigens gar nicht, hat dafür aktuell auch nur vier Sterne.

Dann habe ich eben den „Tankdeckel“, unter dem sich die Ladesteckdose befindet nicht aufbekommen. In die sensible Mechanik kann Wasser eindringen und das friert dann halt im Winter. Ich habe den Deckel eben aufhebeln können ohne dabei einen Schaden zu verursachen, mal schauen, ob mir das immer gelingen wird. Das Problem wird ein Verbrenner-Berlingo wohl auch haben, allerdings muss bei dem die Tankklappe nicht so oft geöffnet werden.

Ich glaube diese Macken finden sich bei allen Herstellern. Die Apps werden nicht wirklich gepflegt (außer ab und zu ein neues App-Icon) und fürs nächste Modelljahr ist vermutlich schon ein anderer, ebenfalls unausgegorener Tankdeckel geplant.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 09:52:27
Was, da gibt es noch keinen Fake? Wundert mich.

Kann natürlich auch was geben. Habe ich nur bisher nicht von gehört. Da aktuell noch kein wesentlicher Markt dafür da ist, halte ich es durchaus für möglich, dass es noch nichts gibt.

Zitat
Zweitens, anderes Thema, hasse ich, ganz allgemein, die ganzen Gimmicks der neuen Autos inkl. potentiellen Abos, Datenspionage etc. Unabhängig vom Antrieb also immer so einige Ärgernisse beim Neukauf.

Richtig. Das ist völlig unabhängig vom Antrieb bei allen neuen Autos so.

Ich erreiche das Fahrzeug nicht mit der App, weil es in den letzten sieben Tagen nicht für mindestens 15 Minuten am Stück bewegt wurde. Das geschieht zum Schutz der 12V-Batterie.

Was ist das denn für ein Unsinn (vom Hersteller).
Bei Hyundai ist das Auto erst dann nicht mehr erreichbar, wenn es mehrere Wochen (2?, 3?) nicht benutzt wurde.
Ja, die Verbindung geschieht unter Nutzung der 12V-Batterie und theoretisch könnte die sich dadurch leeren, aber: Die 12V-Batterie wird automatisch regelmäßig vom Hauptakku nachgeladen, auch wenn das Auto nur rum steht. Eine grüne LED im Logo an der Motorhaube zeigt an, dass der HV-Akku eingeschaltet ist und u.a. den 12V-Akku nachlädt.

Zitat
na ja, vielleicht weil die App das nicht wissen kann, weil sie je keinen Kontakt zum Fahrzeug hat...

Ne, daran kann es nicht liegen. Die App hat nie direkten Kontakt zum Fahrzeug. Es gibt einen zentralen Server beim Hersteller. Diesen kontaktiert das Auto bzw. wird von diesem kontaktiert. Die App wiederum kontaktiert nur den Server.
Falls die Begründung mit der 12V-Batterie nicht nur eine Ausrede ist, kann es sein, dass die das eben nicht eingebaut haben, dass der 12V-Akku automatisch nachgeladen/gepflegt wird.
Die Hersteller hängen oft noch an altem Verbrennerdenken und machen keine Sonderprogrammierung für die E-Autos.
Beim Verbrenner wäre das Verhalten einigermaßen sinnvoll, weil der 12V-Akku nur ab einer bestimmten Strecke nebenbei vom Motor aufgeladen wird.

Zitat
Nach dem letzten Laden wurde mir ein Reichweite von 240km angezeigt.
Ich bin jetzt 42km gefahren und das Akku hat noch 48% Restkapazität und eine angezeigte Restreichweite von 70km. Die 42km bin ich ausschließlich Kurzstrecken von max. 5km gefahren.

240km wird angezeigt, nach 42km mehr als die Hälfte weg? ??? Was ist das denn für ein nicht nutzbares Schätzeisen? Kannst Du die Anzeige der Restreichweite ausblenden oder mit einem schwarzen Tesafilm abdecken? Das ist ja völlig nutzlos.

Zitat
Die Citroën-App reagiert sehr oft nur nach mehreren Versuchen und ist wirklich nicht gut zu bedienen. Dafür nervt sie nach jeder Fahrt mit einer Meldung zum Fahtververhalten. Die App ist dabei mit 4,3 Sternen im AppStore bewertet! Die von Škoda funktionierte übrigens gar nicht, hat dafür aktuell auch nur vier Sterne.

Grauenvoll.
Ich bekomme von der Hyundai-App nur Push-Messages, die ich haben möchte. (Auto ist warm, Akkuladung beendet, Tür nicht abgeschlossen, Softwareupdate beendet...) Wobei ich konfiguriert habe, dass ich die bekommen möchte.
Wenn ein Befehl beim Auto nicht ankommt (10%?), bekomme ich die entsprechende Rückmeldung und wenn ich den noch mal abschicke, klappt es.
Software-Updates des Autos inkl. Kartenupdates kann ich auch mit einem USB-Stick ganz einfach machen.
Ich hätte auch verschiedene Sachen, die ich anders/besser machen würde, aber es sind eher Kleinigkeiten und nicht solche Nervereien, wie Du beschreibst oder ich vom Skoda kenne.

Mir graut es schon vor nächstem Frühjahr, wenn ich wieder ein neues Auto suchen muss. Die Versprechen der Verkäufer und die Hochglanzprospekte lassen solche Nervereien nicht sichtbar werden. Man stelle sich vor, man fragt: "Wie gut ist die Reichweitenanzeige?". Welcher Verkäufer oder Prospekt würde dann ehrlich schreiben: "Ach der Wert wird zufällig ausgewürfelt und dann mit 3 multipliziert, damit es schöner aussieht..."
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 15, 2022, 11:28:03
240km wird angezeigt, nach 42km mehr als die Hälfte weg? ??? Was ist das denn für ein nicht nutzbares Schätzeisen? Kannst Du die Anzeige der Restreichweite ausblenden oder mit einem schwarzen Tesafilm abdecken? Das ist ja völlig nutzlos.

Ich habe das Auto vorhin geladen und zwischendurch vom Strom genommen und bin dann 15 Minuten lang gefahren. In diesen 15 Minuten bin ich 15km weit gefahren.
Die Anzeige der Restreichweite lag zu Beginn bei 158km, nach den 15km bei 118km.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 12:04:19
Unglaublich.
Sicher, dass die Restreichweite in km und nicht französischen kilofuss ist?
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 15, 2022, 12:47:28
Was ich beschreibe, erzählen doch sehr viele Fahrer von E-Autos.
Ein Freund fuhr einen Škoda Enyaq. In der Werbung kam der (ich glaube) 470km weit.
Das Ding wurde an einen Schnelllader gesteckt, der Ladestrom kam nie auf den beworbenen max. Wert und nach weniger als einer ¹⁄₂ Stunde sank er auf unter 25kW.
Fertig geladen zeigt das Ding ca. 450km Restreichweite an, nach gefahrenen 200km, zwischendurch auf Eco und mit 80km/h, kam er mit 0% Restakku zu Hause an.
Er hat das Fahrzeug inzwischen gewandelt, gilt aber beim Händler nun als Idiot und Korinthenkacker.

Ich glaube die Ausnahme ist eher dein E-Auto.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 15, 2022, 13:26:22
Hier gibts immerhin Angaben zur Winterreichweite:
https://ev-database.de
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 15, 2022, 13:40:00
Hier gibts immerhin Angaben zur Winterreichweite:
https://ev-database.de
Die Angabe dort ist für meine Kiste immer noch deutlich zu hoch.
Dort stehen 175km im Winter, ich würde mich, mit vollem Akku, nicht trauen, mehr als 120km weit zu fahren, ohne eine Lademöglichkeit zu haben.

Die Nutzung des Eco-Modus ist im Winter eher keine Alternative. Obwohl mein Auto nur eine abgeschlossene Kabine, ohne Rücksitze hat, ist die Lüftung und Heizung nicht so doll. Ein Abschalten im Eco-Modus hätte zu Folge, dass öfter mal angehalten werden muss, um die Scheiben klar zu bekommen.

Die Konzernchefs sollten mit ihrem E-Auto irgendwo in das unbesiedelte, kalte Nirgendwo fahren müssen, bis die Hälfte der beworbenen Reichweite erreicht ist, dann dürfeten sie umkehren...
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 15, 2022, 13:51:03
https://abetterrouteplanner.com soll ja recht genau sein. Hier lassen sich Fahrten mit verschiedenen Automodellen bei verschiedenem Wetter durchspielen.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 14:14:59
Was ich beschreibe, erzählen doch sehr viele Fahrer von E-Autos.

Ja, ich glaube Dir das doch auch. Wobei auch viele Leute einfach nur Quatsch erzählen, weil Ihnen nicht klar ist, was da angezeigt wird. Ist doch mit der Restlaufzeit beim Handy genauso. Restlaufzeit, wenn nur Mails gelesen werden oder wenn ein 3D-Spiel gezockt wird. "Buh, ich habe nur 5 Minuten gespielt, aber die Restlaufzeit ist um 1h gesunken."

Ich finde es nur unglaublich, wie die Hersteller hier schummeln.
Abweichende Werte im Durchschnittsverbrauch gegenüber dem Prospekt gibt es natürlich bei Verbrenner und Elektro, weil je nach Strecke der Verbrauch nicht zu dem Teststandard passt. Beim Verbrenner ist der reale Verbraucher meist höher, beim Elektro im reinen Stadtbetrieb evtl. niedriger, auf Autobahn natürlich auch höher.
Die Anzeige der Restreichweite ist auch bei unserem Verbrenner nur ein ungenaues Schätzeisen. Wenn die Restreichweite gut berechnet wird, nimmt sie den Durchschnittsverbrauch der letzten zeit und rechnet damit aus dem noch vorhandenen Sprit/Akku eine Reichweite. Fährt man dann mit höherem Verbrauch als üblich, dann sinkt die Reichweite natürlich schneller als man an Kilometern wirklich fährt, fährt man mit niedrigerem Verbrauch, dann kann die Restreichweite sogar ansteigen, obwohl man fährt.
Im Sommer hatten wir bis zum ersten von mir vorher ausgewählten Tankstop ungefähr 700km zu fahren und die Restreichweite zeigte 600km an. Nach 100km gefahren (also noch 600km bis zum Ziel), war die Restreichweite auf 620km angestiegen, haben als nach 100km Fahrt 120km Reichweite gewonnen. War auch ganz logisch. Vorher sind wir viel Stadtverkehr gefahren (hoher Verbrauch), dann auf der Strecke nur 100-120 (also niedriger Verbrauch).
Für mich ist die Restreichweite prinzipbedingt nur ein Schätzeisen. Aber: Solch krasse Abweichungen vor allem, wenn sich an der Fahrweise nichts ändert, lassen sich damit nicht erklären. Das klingt schon fast nach absichtlich falsch angezeigten Daten.

Zitat
Das Ding wurde an einen Schnelllader gesteckt, der Ladestrom kam nie auf den beworbenen max. Wert und nach weniger als einer ¹⁄₂ Stunde sank er auf unter 25kW.

Das ist leider nicht nur bei Skoda so. Beworben wird immer nur ein Maximalwert, der nur unter ganz bestimmten Bedingungen (Temperatur, Akkufüllgrad) erreicht wird. Dass der Strom evtl. schon sehr früh weit untergeregelt wird, steht nicht im Prospekt. Es gab mal bei Fastned für alle Autotypen veröffentlichte Ladekurven. Da konnte man gut sehen, was man wirklich erwarten kann und nicht, was nur als Maximalwert im Prospekt steht. Und dann kommt noch die Temperatur dazu. Wenn der Akku nicht vorher auf eine Mindesttemperatur gebracht wird, ist die Ladeleistung weit weg vom Prospekt.

Zitat
Fertig geladen zeigt das Ding ca. 450km Restreichweite an, nach gefahrenen 200km, zwischendurch auf Eco und mit 80km/h, kam er mit 0% Restakku zu Hause an.

Ist er die ganze Zeit 80 gefahren oder nur die letzten Kilometer? Wie schnell ist er vorher gewesen? Verbrauch ist wie beim Verbrenner von der Geschwindigkeit abhängig und entsprechend ergibt sich eine Reichweite. Logisch. Dass ein Verbrenner bei 200 deutlich mehr verbraucht als bei 100 im Prospekt angegeben und entsprechend die Reichweite auch nicht stimmt

Zitat
Ich glaube die Ausnahme ist eher dein E-Auto.

Teils, teils.
Zum einen ist es tatsächlich so, dass der Verbrauch im Prospekt und in der Realität bei dem Kona tatsächlich ziemlich gut übereinstimmen (gab da mal ein test im australischen Outback mit verschiedenen Autotypen) und einige Modelle selbst unter den Idealbedingungen deutlich unter dem Prospekt blieben.
Zum anderen aber auch, dass ich praktisch nie auf diese Anzeige gucke, weil mir bewußt ist, dass die nur eine Schätzung auf Basis von stark variablen Vergangenheitsdaten ist, und somit in alle Richtungen abweichen kann und mir das null hilft. Es gab auch schon Tage, da stieg die Restreichweite beim Fahren an (genau wie beim Skoda oben).
Ich gucke praktisch nur auf den Durchschnittsverbrauch (kWh/100km).

Aber, und da gebe ich Dir Recht, wenn ich nur meine üblichen Wege fahre und somit die vergangenen Verbräuche mit den aktuellen übereinstimmen, dann stimmt die Anzeige der Restreichweite im Vergleich zu Deiner sehr gut.

Ich habe mit dem 39kWh-Akku eine echte Reichweite in der Stadt (Sommer) von um die 350-360km. Das ist weit über der Prospektangabe. Auf der Autobahn hat der gleiche Akku eine Reichweite von vielleicht 230-250km. Bei Stau habe ich natürlich eine höhere Reichweite. Die Leute versteifen sich immer darauf, dass sie x km Reichweite gekauft haben. Nein, sie haben y kWh Energiespeicher gekauft. Und je nach Energieeinsatz ist die daraus generierbare Reichweite halt extrem unterschiedlich.
Noch ein Beispiel:
Vor 2 Wochen bin ich nach Oerlinghausen gefahren und habe die Vorausberechnung mal an mehreren Tagen machen lassen. Mo-Mi hätte ich die Strecke ohne Nachladen nicht geschafft. Do-Sa wäre ich mit über 30% Restakku angekommen. D.h. einmal wäre die Restreichweite unter 0km gewesen und einmal fast 100km. Und warum? Mo-Mi war starker Ostwind, Do-Sa war schwacher Westwind...
Das E-Auto hat im Vergleich zum Verbrenner einen echt kleinen Tank dabei (mein Kona quasi einen 4l Dieseltank) und der Antrieb hat einen vergleichsweise hohen Wirkungsgrad. Daher schlagen andere Faktoren (Heizung, Gegenwind, Regen, Steigung etc.) im Vergleich zum Verbrenner prozentual stärker zu Buche.

Aber das klingt alles so kompliziert und schwierig. Effektiv braucht man das nur Bedenken und Planen (genau wie beim Verbrenner), wenn man auf Langstrecke geht, für die eine Akkuladung nicht reicht. Dann setzt man eh aber ein Navi ein, was solche Sachen dann von alleine berücksichtigen kann.

Wobei ich Dir 100%ig Recht gebe: Das Verhalten der Restreichweite sollte aber "logisch" sein. So wie ich es beschrieben habe und auch vom Verbrenner her kenne.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 14:19:20
https://abetterrouteplanner.com soll ja recht genau sein. Hier lassen sich Fahrten mit verschiedenen Automodellen bei verschiedenem Wetter durchspielen.

Ja, wobei die hinterlegten Werte für Automodelle eher zu pessimistisch sind, d.h. es wird ein zu hoher Verbrauch berechnet, womit man auf der sicheren Seite ist und eher zu früh lädt.
Mit einem ODB-Dongle lernt ABRP dann den Verbrauch des konkreten Autos (evtl. auch in Abhängigkeit einer Dachbox etc.) und Fahrers bei verschiedensten Geschwindigkeiten und benutzt dann die genaueren durch Erfahrung gewonnenen Verbräuche.
Da ABRP auch die Ladekurven der Autos kennt, lädt man evtl. auch 2 mal jeweils nur 30% auf statt einmal 60%, weil das schneller sein kann.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 14:29:40
Hier gibts immerhin Angaben zur Winterreichweite:
https://ev-database.de

Auch nur Schätzwerte unter bestimmten Annahmen.
Für meinen stehen da 250km. Ich habe in der Stadt aber eher 280km und auf der Autobahn eher 220km.

Dieses Konzept der Denkweise in "Reichweite" funktioniert bei so effizienten Antrieben wie einem E-Motor nicht gut, weil alle möglichen anderen Faktoren mit reinspielen und erhebliche Abweichungen bringen. Im Auto ist keine ominöse "Reichweite" gespeichert, sondern nur Energie, auch wenn das Display einem was anders vorgaukelt. Beim Verbrenner doch genauso nur mit anderer Gewichtung.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 14:36:34
BTW, wiel ich gerade mal nach den technischen Daten des Berlingo schauen wollte, habe ich einen Reichweitennsimulator in der Vorstellung des Berlingo gefunden (mal runtersollen):
https://www.citroen.de/modelle/berlingo/e-berlingo-electric.html

Mal abgesehen davon, ob die Werte stimmen oder nicht.
Man kann da die Geschwindigkeit und Außentemperatur verstellen, Fahrweise und Klimaanlage angeben.
Man kann da mal ein Gefühl für bekommen, wie extrem abhängig die Reichweite von allen möglichen Faktoren ist.
Also diesen Simulator finde ich gut, unabhängig davon, ob die Werte jetzt stimmen oder nicht.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 14:47:29
Die Angabe dort ist für meine Kiste immer noch deutlich zu hoch.
Dort stehen 175km im Winter, ich würde mich, mit vollem Akku, nicht trauen, mehr als 120km weit zu fahren, ohne eine Lademöglichkeit zu haben.

Aber irgendwie stimmt da doch auch was nicht. 120km mit 50kWh-Akku wären ein Verbrauch von über 40kWh/100km. Das ist gigantisch hoch.
Irgendwas ist da doch im Argen. Entweder stimmt was mit dem Auto nicht oder mit der Anzeige oder mit der Kalibrierung oder....
Das Auto zeigt doch bestimmt auch Ladezustand in % und Durchschnittsverbrauch an, oder?
Schreib Dir das doch mal auf und gucke, ob der angezeigte Durchschnittsverbrauch zur Abnahme des Ladezustandes in % passt.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 15, 2022, 14:53:07
https://www.golem.de/news/elektroauto-us-studie-untersucht-winterliche-reichweitenverluste-2212-170529.html
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 15:20:21
Die Werte im Artikel passen bei mir ganz gut 19% weniger Reichweite = 23% mehr Verbrauch.
Und je nach Heizung und Heizunsgtyp ist der Mehrverbrauch/Reichweitenverlust mehr oder weniger groß.

Aber alle dort genannten Werte sind doch noch deutlich von den kolportierten 50% Reichweitenverlust = 100% mehr Verbrauch entfernt. Soviel kann die Heizung gar nicht heizen. Es gab (gibt?) bei einigen Autos allerdings den Fehler, dass dort bei kalten Temperaturen der Akku immer mit einigen kW geheizt wird, obwohl das nicht notwendig wäre. Das führt dann natürlich zu einem riesigen Mehrverbrauch und einer sehr starken Reichweitenabnahme.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 15, 2022, 16:46:01
Zum anderen aber auch, dass ich praktisch nie auf diese Anzeige gucke, weil mir bewußt ist, dass die nur eine Schätzung auf Basis von stark variablen Vergangenheitsdaten ist, und somit in alle Richtungen abweichen kann und mir das null hilft.
Ich fahre ein E-Auto, bei dem ich davon ausgehe, dass ich bei den aktuellen Temperaturen (Tag und Nacht <0°C) kaum weiter als 100km komme.
Ein Fahrt zum Kunden schlägt mit ca. 32km für Hin- und Rückfahrt zu buche. In der Praxis und weil ich vielleicht auch zwischendurch mal in den Nachbarort zum Bäcker fahre, bedeutet das für mich, dass der Berlingo nicht unter 50% Akkukapazität fallen darf. Hinzu kommt noch, dass ich das Auto nicht am Wohnort, sondern nur an der Arbeit laden kann und dort bin ich nicht so oft wie zu Hause und Nachts schon gar nicht.
Nicht auf die Restreichweite schauen ist für mich also keine Option, weil ich nicht immer Zeit habe, dass Auto mal schnell in die Firma zu bringen, um es da ein oder zwei Stunden an die Wallbox zu hängen.
Ich bin nicht wirklich in Not, was die Restreichweite angeht, das ist aber nur so, weil mich ich praktische täglich mit dem Laden beschäftige.
Ich bin aber nicht überrascht worden, was die Reichweite angeht, ich habe beim Kauf bereits gewusst, dass es so kommt, wie es sich jetzt darstellt.
Was nervt und was ich beim Kauf nicht auf dem Schirn hatte, ist der Fakt, dass das häufige Vollladen dem Akku schadet. Bei meinem Leasingvertrag mit 10.000km/Jahr/3 Jahre wird das nicht weiter ins Gewicht fallen, für Menschen, die so ein Fahrzeug länger/weiter fahren wollen aber schon.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 15, 2022, 17:29:44
Ach so... selbstverständlich habe ich schon vor dem Abschluss gewusst, dass mein Vertragspartner höchstwahrscheinlich nicht jeden Vertragsbestandteil erfüllen wird.
Da das aber auch für jeden anderen möglichen Vertragspartner aus dieser Branche gilt, habe ich mir nix vorzuwerfen.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 18:28:54
Ne, sorry, irgendwas passt da nicht.
Wenn der Wagen nur knapp über 100km kommt, würde das einen Verbrauch von 40-50kWh/100km bedeuten. Das ist/wäre doch nicht normal. Das ist so, als wenn Du beim Verbrenner 20-30l Diesel/100km verbrauchen würde.

Klar muss man irgendwie im Auge behalten, ob man noch genug Strom im Auto hat. Der Ladezustand in % entspricht beim Verbrenner der Tankanzeige, ist nur deutlich genauer und zeigt immer den wahren Ladezustand an.
Restreichweite wird aus diesem Ladezustand und eben anderen nicht genau bekannten Werten berechnet. Ist somit nur evtl. ein einigermaßen zuverlässiger Wert. Nach Deiner Beschreibung ist der Wert beim Berlingo ja völlig abstrus und unzuverlässig. Deshalb meinte ich, es lohnt sich nicht drauf zu gucken. Wenn da eh nur ein völlig falscher Wert steht, habe ich ja nichts davon.

Mal als einfacherer Wert:
Wenn Du wirklich nur 100km mit vollem Akku kommst, dann bedeutet das ja 1%=1km. Dann wäre es viel einfacher und genauer, nur auf die Prozentanzeige zu schauen und die als km zu lesen.

Aber würde mich mal wirklich interessieren, was da bei Dir läuft. Bei so einem hohen Verbrauch müsstest Du quasi durchgehend beschleunigen oder irgendwo glühende Teile haben oder mit durchgängig angezogener Handbremse fahren. Die Energie muss doch irgendwo hin.
Wenn Du mal eine längere Strecke (>20km) fährst: Guck doch mal auf % am Anfang und Ende und was der an durchschnittlichem Verbrauch anzeigt.

BTW zum Vollladen:
Ja, natürlich ist das 100% Laden schädlicher für den Akku als z.B. 80% Laden.
Aber: Wie groß dieser Effekt genau ist, ist doch gar nicht bekannt und auch noch bei jedem Akku und Auto leicht anders. Aktuell zeigen die Erfahrungen, dass der Effekt nicht wirklich so drastisch ist, wie er sich anhört. Ob man nach 8 Jahren noch 95% oder 92% Kapazität hat, ist natürlich ein Unterschied. Aber da sind andere Faktoren und auch die Serienstreuung in mind. der gleichen Größenordnung. Ich würde mir da keine Sorgen machen.
Und vermutlich schlechter als auf 100% aufladen, ist wohl mit 100% ungenutzt rumstehen.
Aber auch da würde ich mir keine Sorgen machen.
Die wenigen Erfahrungswerte, die es bis jetzt gibt, zeigen eigentlich eine sehr gute Haltbarkeit, auch wenn die meisten Leute überhaupt nicht pfleglich mit dem Akku umgehen.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 18:51:44
Ich hab mal ein paar Beispiele praktisch komplett nur Autobahn für den Berlingo durchgerechnet:
Gesamtstrecke: 196km

Maximalgeschwindigkeit 110km/h:
Fahrtzeit: 2:04 h
Ladezeit: 6 min
Reichweite bei 100% Akku: 185km
Verbrauch: 27,0kWh/100km

Maximalgeschwindigkeit 120km/h:
Fahrtzeit: 1:55 h
Ladezeit: 10 min
Reichweite bei 100% Akku: 168km
Verbrauch: 29,8kWh/100km

Der Berlingo ist wahrlich kein Effizienzwunder, aber die Werte klingen realistisch. Und nach meinen Erfahrungen schätzt ABRP ohne das konkrete Auto und den Fahrer zu kennen da eher zu schlechte Verbräuche und Reichweiten, damit nichts passiert. Also in der Realität eher noch besser.

Ach so, natürlich aktuelle Temperatur und Wetter berücksichtigt. Im Sommer sieht es besser aus.

Edit: Ich hab es noch mal ohne Verkehrsdaten gerechnet, weil das reproduzierbarer ist. Mit Verkehrsdaten sind Fahrtzeiten immer länger, Verbrauch niedriger und Reichweite größer, je nachdem wieviele langsame Strecken gerade aktuell sind.

Edit2: So ganz grob passt das auch zu dem Reichweitenkonfigurator von Citroën.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 15, 2022, 19:43:19
Vielleicht sollte ich am Wochenende einfach mal 50 oder 100km am Stück fahren.
Ich fahre übrigens „wie ein alter Mann“ (sagt meine Frau), also Tempo 90 auf 4-spurigen Landstraßen, ich beschleunige nicht heftig, rekuperiere immer, habe aber auch die Sitzheizung an, Temperatur ist auf 20°C eingestellt und die Lüftung auf die kleinste Stufe.
Oder ich muss die Kiste wirklich mal komplett leer fahren, einfach um zu sehen, ob die letzen angezeigten 20km vielleicht 70km weit gehen.
Auf der anderen Seite stört mich das alles nicht sonderlich, weil ich es erwartet habe.
Wir können die Autos ja mal für 'ne Woche tauschen.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 15, 2022, 20:09:56
Ne, mach mal wirklich wie ich geschrieben habe:
Wenn Du mal eine längere Strecke (>20km) fährst: Guck doch mal auf % am Anfang und Ende und was der an durchschnittlichem Verbrauch anzeigt.
Erstmal schauen, wie die Reichweite real ist
Was da warum als Reichweite ausgerechnet und angezeigt wird, ist erstmal egal.

Oder ich muss die Kiste wirklich mal komplett leer fahren, einfach um zu sehen, ob die letzen angezeigten 20km vielleicht 70km weit gehen.

Guck mal lieber auf die %. Nach Deinen Angaben ist 1%=1km deutlich besser als die ausgerechnete Reichweite.

Edit:
Ich habe mir noch mal diese Zahlen angeschaut und vermute, dass anfangs Akku nicht ganz 100% hatte und evtl. auch das Auto vorgeheizt wurde.
Zitat
Nach dem letzten Laden wurde mir ein Reichweite von 240km angezeigt.
Ich bin jetzt 42km gefahren und das Akku hat noch 48% Restkapazität und eine angezeigte Restreichweite von 70km. Die 42km bin ich ausschließlich Kurzstrecken von max. 5km gefahren.

Weißt Du noch wie voll der Akuu nach dem Laden war?
Die Zahlen (bis auf die angezeigte Reichweite) sehen plausibel aus.
Die daraus berechneten Reichweiten sind völlig unplausibel. Wer weiß, was Citroën da rechnet. Alleine schon 240km Reichweite unter den aktuellen Bedingungen und Deiner Fahrweise völlig unplausibel. Da braucht man sich auch nicht wundern, dass gefahrene zu berechnete Strecke um den Faktor 4 (!) nicht stimmt.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 16, 2022, 08:31:35
Guck mal lieber auf die %. Nach Deinen Angaben ist 1%=1km deutlich besser als die ausgerechnete Reichweite.
Das Fahrzeug liefert keine %-Angabe. Es gibt nur ein animierte 10-Balken-Anzeige des Akkustandes.
Die App liefert aber eine %-Angabe unter „Aufladen“.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 16, 2022, 08:54:44
Das Fahrzeug liefert keine %-Angabe. Es gibt nur ein animierte 10-Balken-Anzeige des Akkustandes.

Was ist das denn für ein Mist?
Der einzige Wert, der wirklich realen Bezug hat, wird nicht angezeigt? Dafür dann irgendwelche zusammengesponnene völlig unrealistische Daten?
Was für ein Murks.

Aber danke. Das ist dann ein weiterer Punkt auf der Liste, die ich bei der Suche nach einem neuen Auto abarbeiten muss.

Edit:
Tatsächlich, eine vernünftige SOC-Anzeige ist wohl nur bei dem neueren digitalen Kombidisplay dabei.
Den aktuellen Verbrauch kann man sich zumindestens auf dem Mitteldisplay unter Statistik/Energie oder Energie/Statistik oder so ähnlich anzeigen lassen.
So langsam wundere ich mich nicht mehr, warum man oft solche Geschichten wie "halbe Reichweite" etc. liest. Zeige dem Kunden irgendwelchen Unsinn an - korrigiere diesen Unsinn wiederum unsinnig während er das Auto benutzt - verwirre den Kunden so stark wie möglich - wundere Dich, warum der Kunde unzufrieden ist oder Unsinn vermutet...
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 16, 2022, 09:36:46
Ich habe mal bei ABRP einen Citroen e-Berlingo 2015-19 eingegeben und auf Landstraßen durchs deutsche Mittelgebirge fahren lassen. Mit folgenden Parametern:
- Batteriealterung: -5 %
- Akkustand bei Start: 95 %
- heutiges Wetter
- Temperatur des Wagens bei Start: -5°  (Ein Umparken des Wagens in eine relativ warme Garage - 15° - bringt in meinem Beispiel 2 % mehr Akku.)
- zusätzliche Zuladung 100 kg

Ergebnis: Akkustand nach 94 km: 8 %.

Theorie und Praxis scheinen demnach nicht so weit auseinander zu liegen.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 16, 2022, 10:26:49
Du hast den falschen Wagen benutzt.
Ein Citroen e-Berlingo 2015-19 hat nur einen 22,5kWh Akku.
Der aktuelle Akku hat mehr als doppelt so viel Kapazität (50kWh).
Nehme ich für meine Beispielrechnungen den alten Berlingo komme ich natürlich auch auf wesentlich weniger Reichweite.

Ich hatte für die Berechnungen auch ABRP benutzt. Allerdings eben Autobahn konstant, weil das die schlechteste Reichweite gibt. Sobald Staus dazu kommen oder Landstraße/Stadt, dann steigt die Reichweite deutlich an. Logisch.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 16, 2022, 10:33:48
Gestern habe ich das Auto geladen, ob es 100% waren kann ich nicht sagen, die Restreichweite wurde mit 224km angegeben.
Seit dem sind 11km gefahren worden und die Restreichweite wurde mit 186km angegeben.
Lt. App war das Akku nach diesen 11km noch zu 86% geladen.
Diese 11km wurden mit einer Ø-Geschwindigkeit von 19km/h gefahren und der Ø-Verbrauch lag bei 42,1 KWh/100km.

Eben bin ich 39km gefahren.
Über Land, Temperatur -12°C - -9°C, kein Wind, Normal-Modus, Lüftung auf Stufe 1 von 4, wann immer es ging mit Tempomat 77km/h schnell, keine heftigen Beschleunigungen, passive Fahrweise, Sitzheizung und Radio an.
Die Ø-Geschwindigkeit für diese 39km betrug 37 km/h, der Ø-Verbrauch für die 50km seit dem letzten Laden liegt nun bei 29,1 KWh/100km und die Restreichweite wird nun mit 104km angegeben.

Der Akku hat nun noch eine Ladung von... ich warte, die App zeigt nur einen Wert von 70% und einer Restreichweite von 126km an, das war irgendwann unterwegs und nicht am Ende der Runde.
... nach 90 Minuten warten immer noch keine aktualisierte Anzeige.
Ich bleibe dran...
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 16, 2022, 11:46:18
Du hast den falschen Wagen benutzt.

Ok. Dann ziehe ich meine Schlussfolgerung zurück.

Auswählen kann ich noch den Citroen e-Berlingo 2022+. Damit sollen, bei gleichen Parametern, am Ende der Fahrt noch 51 % im Akku sein.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Dezember 16, 2022, 11:58:02
Also, habe auch mit dem Simulator gespielt und wenn ich 350 km im Winter will, wird es schon echt hochpreisig. Da v.a. auch Autobahn angesagt ist.

Gut, für die Rückfahrt 20-30 Minuten schnellladen. Das muss ich wohl hinnehmen. Oder halt doch Hybrid.  :-\

Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 16, 2022, 12:34:32
Nun habe ich das Fahrzeug erreicht.
Der Akku hat nun noch 61%.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 16, 2022, 14:33:48
Die Messergebnisse zeigen doch, dass es eben nicht so schlimm wie gefühlt ist.
Im Winter hat man den Mehrverbrauch primär durch das anfängliche starke Aufheizen für den Fahrer und sekundär deutlich weniger für das Halten der Temperatur. Ähnlich hat man das beim Verbrenner, solange der Motor kalt ist, wird viel mehr verbraucht.
Hat man also eine extreme Kurzstrecke, wie sie fränk hauptsächlich fährt (3-4km), hat man einen riesigen Verbrauch auf 100km und entsprechend wenig Gesamtkilometer für eine Akkuladung.
Sobald man dann ein paar Kilometer fährt hat man nur noch den Mehrverbrauch, um die Temperatur zu halten.

Zu den Beispielzahlen:
Bei dem Durchschnittsverbrauch wird nicht der Wert seit dem letzten Laden angezeigt. Sondern es wird immer eine Berechnung neu gestartet, wenn der Wagen längere Zeit stand (>2 Stunden?).

Schaun wir mal, ob die Zahlen sinnvoll sind.

1. Fahrt.
11km mit 42,1kWh/100km (hoher Anteil des Aufheizen in den ersten Minuten).
Verbrauch: 4,6kWh oder 9,2%
Akkustand müsste ca. 90% haben, zeigte 86%.

2. Fahrt.
39km mit 29kWh/100km.
Verbrauch: 11,3kWh oder 22,6%.
Start mit den 86% müssten der Akku dann 63% haben, zeigt 61%.

D.h. der Verbrauch ist entweder leicht höher als angezeigt oder, was ich eher glaube, die nutzbare Kapazität ist nicht die kompletten 50kWh. Oft machen die Hersteller es so, dass bei 0% noch etwas im Akku ist und das Auto noch ein paar km kriechen kann. Aber prinzipiell passt es grob, wenn man den Durchschnittsverbrauch, die gefahrenen Kilometer und den Akkufüllgrad in Zusammenhang bringt.

Jetzt mal die real erreichbare Reichweite anschauen.
Niemand interessiert die Gesamtreichweite einer Akkuladung, wenn man täglich 3km fährt.
Interessanter ist eben, wie weit ich in einem Stück mit einer Akkuladung komme. Bei Deiner zweiten Fahrt waren es 29kWh/100km. Wenn Du weitergefahren wärst, wäre der Verbrauch evtl. noch minimal gesunken. Aber auch so ergibt das eine Reichweite von ca. 172km. Das passt perfekt zu dem Reichweite-Simulator von Citroën bei 80km/h und -10°C: 173km.

Für mich also:
Auch bei diesen Temperaturen ist die Reichweite deutlich über den gefühlten 100km, wenn man mal weiter fahren muss, weil man eine weite Strecke in einem Stück und nicht in 3km Häppchen mit Auskühlen dazwischen fährt.

Jetzt mal zu den angezeigten Restreichweiten:
Ich kenne es von allen Autos (Elektro und Verbrenner) so, dass eine Restreichweite immer auf Basis des Verbrauches der letzten Fahrten berechnet und angezeigt wird. Das hat zwar wie angesprochen auch seine Probleme, ist aber die einig sinnvolle Vorgehensweise.
Beim Berlingo scheint hier immer nur die Reichweite unter optimalen Bedingungen angezeigt zu werden, die natürlich weit ab der Realität ist und somit eine krass falsche Vorhersage liefert. Mal mit den Beispieldaten:
100%: 224km (ca. 100km/h als Geschwindigkeit und 25°C als Temperatur)
1. Fahrt
86%: 186km (ca. 83% von 224km)
2. Fahrt
61%: 104 (ca 46% von 224km)
Der Anfangswert ist krass unrealistisch, vor allem bei den vorher stattgefunden Fahrten. Mit dem Fahren nimmt dann die zu hohe Restreichweite entsprechend der Prozente ab (also schneller als man erwarten würde), gegen Ende hin dann sogar noch stärker, weil wohl langsam die Zahlen realistischer werden.

Wie auch immer:
Der Wagen scheint sich laut Prospekt bezgl. Verbrauch und Reichweite innerhalb der Messungenauigkeiten zu verhalten und die Reichweite ist auch wie angegeben und deutlich höher als gefühlt.
Die Anzeige der Restreichweite ist ein Witz und noch nicht mal als Schätzwert geeignet.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 16, 2022, 14:43:58
Auswählen kann ich noch den Citroen e-Berlingo 2022+. Damit sollen, bei gleichen Parametern, am Ende der Fahrt noch 51 % im Akku sein.

Ja, passt. Ich habe mit dem gleichen Programm gerechnet, nur eben konstant Autobahn.

BTW, der höhere Verbrauch und damit geringere Reichweite im Winter liegt hauptsächlich an der Heizung für den Fahrer.
Wie stark das das jeweilige Modell betrifft, hängt davon ab, wie gut isoliert der Wagen ist, wieviel Material aufgeheizt werden muss und ob evtl. eine Wärmepumpe verbaut ist. Übrigens ist der Stromverbrauch bei gleichem Komfortgefühl merkbar geringer, wenn man die Heizung niedriger einstellt und dafür Sitz- und Lenkradheizung anmacht.

Also, habe auch mit dem Simulator gespielt und wenn ich 350 km im Winter will, wird es schon echt hochpreisig. Da v.a. auch Autobahn angesagt ist.

Mit welchem Simulator?

350km Autobahn im Winter ist (je nach Geschwindigkeit) schon viel bis sehr viel. Das können meist nur die großen und damit teuren Modelle.
Da bleibt eben die Frage, ob 5-10 Minuten Zwischenpause nicht evtl. doch akzeptabel wäre. Muss man selber entscheiden.

Zitat
Oder halt doch Hybrid.

Nur, wenn Du unbedingt eine schlechten E-Motor/-Akku mit einem schlechten Verbrenner (Verbrauch/Leistung) kombinieren möchtest, damit die Chance, dass etwas kaputt geht, noch höher wird...
Dann doch lieber einen sparsamen Verbrenner.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 16, 2022, 14:53:57
Die Messergebnisse zeigen doch, dass es eben nicht so schlimm wie gefühlt ist.
Im Winter hat man den Mehrverbrauch primär durch das anfängliche starke Aufheizen für den Fahrer und sekundär deutlich weniger für das Halten der Temperatur. Ähnlich hat man das beim Verbrenner, solange der Motor kalt ist, wird viel mehr verbraucht.

Ja, ich hätte nie damit gerechnet, dass mein Gefühl + die angezeigte Restreichweite sich so weit von der Wirklichkeit entfernen.

Deine Objektive Betrachtungsweise kann schon nerven. Jetzt fühle ich immer noch, dass mein Auto viel weniger Reichweite hat, als beworben, weiß aber, dass das nicht stimmt.  ;)
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 16, 2022, 15:11:55
Deine Objektive Betrachtungsweise kann schon nerven.

Ich weiß. Liegt daran, dass mir dieses "im Winter komme ich kaum bis zum Bäcker mit einem E-Auto" so oft auch von E-Auto-Fahrern entgegen geworfen wird. :)

BTW, bei einer Vollsperrung der Autobahn im Winter (worst case) hast Du auch mit einem E-Auto gute Karten. Ich habe mal den Verbrauch Heizung/Radio etc. überschlagen, selbst wenn man den Verbrauch nicht reduziert. Sind bei mir ca. 2-3% Akku pro Stunde. Da ist der Verbrennertank schneller leer.

Ach ja, wenn Du in Zukunft mal bei längeren Strecken auf die Verbrauchsanzeige schaust. Fahr doch mal interessehalber auf verschiedenen Modi (Eco, Sport, ...) bei gleichem Fahrstil und Geschwindigkeit. Beim Hyundai ergibt sich das praktisch kein Unterschied, weil anscheinend nur die Kennlinie des Strompedals angepasst wird, was aber bei gegebener Geschwindigkeit nix am Verbrauch ändert. Wäre mal interessant zu wissen, wie es beim Berlingo ist.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Dezember 16, 2022, 18:46:21
Simuliert war natürlich übertrieben, ich habe halt die hier erwähnten Dienste und Datenbanken benutzt und ein paar Strecken im Winter durchgespielt.
Schnellladen macht halt recht schnell den Kostenvorteil beim „Treibstoff“ zunichte. Zum anderen nerven mich Wartezeiten einfach kolossal. Sicher, heutzutage hat man das Internet immer dabei etc. ja, zum Tanken braucht man oft auch ewig. Trotzdem.
Eigentlich würde ich gar kein Auto mehr wollen. Aber es geht nicht anders.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 17, 2022, 08:58:26
Also hast Du mit ABRP probiert? Andere Dienste und DB, die man dafür benutzen könnte, habe ich nicht gesehen.
Das ist tatsächlich zum Simulieren recht gut. Hat aber auch viele Konfigurationsmöglichkeiten, an denen man drehen kann.
Für Deine 350km Autobahn sieht man, dass man völlig ohne Pause ganz selten auskommt. Aber man sieht auch, dass sich die Pause bei modernen Wagen im Rahmen hält (z.B. 5-6 Minuten). Man muss da halt abwägen, was einem wirklich wichtig ist.

Über die aktuellen Preise für die Autos braucht man da gar nicht sprechen. Die sind eh überteuert. Aus finanziellen Gründen lohnt sich das nicht.
Und auch die Strompreise unterwegs (Anfang 2023 wird nochmal kräftig angehoben) sind wenig konkurrenzfähig. Sprit ist noch immer viel zu billig.
Wenn der Preis von Strom bei 50ct/kWh liegt (das ist aktuell eher wenig), dann entspricht das 5€/l Diesel. Wenn der Preis an der Tankstelle auf über 2€/l steigt, machen Politiker Videos vor den Zapfsäulen, jammern und fordern Hilfen für die Bevölkerung. Bei vergleichbaren 5€/l bei Ladesäulen gibt es so etwas nicht. Da stellen sie sich eher noch hin und lassen sich feiern, dass eine Säule aufgestellt wurde...
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 17, 2022, 15:11:00
Wenn der Preis von Strom bei 50ct/kWh liegt (das ist aktuell eher wenig), dann entspricht das 5€/l Diesel.

Wie hast Du das gerechnet?
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 17, 2022, 15:23:04
Der Energiegehalt von 1l Diesel sind über den Daumen 10kWh.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 17, 2022, 15:38:19
Der Energiegehalt von 1l Diesel sind über den Daumen 10kWh.
OK.
Ich hatte die Kosten für die Energie/km im Sinn.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 17, 2022, 15:47:28
Da ist der Unterschied zwischen Elektro (extern getankt) und Diesel nicht allzu groß.
Eben weil Diesel im Vergleich zu Strom eigentlich viel zu billig ist. Wenn man sich nur den Energiegehalt anschaut, hätte mein Auto einen 4 Liter-Tank. Und mit der Energie aus 4l Diesel fahre ich im Stadtverkehr rund 300km. Daran sieht man schon, wie ineffizient ein Verbrenner eigentlich ist. Und wenn nicht der Diesel so billig und der Strom so teuer wäre, wäre der Unterschied in den Betriebskosten erheblich größer und es würde sich auch finanziell lohnen.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Dezember 17, 2022, 17:52:07
Tja, würde.
Ich hoffe die Strompreise sinken auf lange Sicht.

Habe halt wieder mal zu lange gewartet. Kaufpreise stark gestiegen, ebenso die Zinsen. Strompreise bald verdoppelt.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: MacFlieger am Dezember 18, 2022, 09:20:08
Ja, ich hoffe auch, dass die Strompreise wieder sinken und eher den Erzeugungskosten entsprechen.

Aber genauso hoffe ich, dass die Spritpreise deutlich steigen. Der CO2-Zuschlag muss viel stärker zu einer Verteuerung führen (bzw. eigentlich zu einer Anpassung des Preises auf die echten Kosten), damit der Druck, etwas zu tun einfach höher wird. So wird immer nur nach Hilfen gerufen, die dann auch noch kommen und den eigentlichen Steuerungseffekt konterkarrieren.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: fränk am Dezember 18, 2022, 09:40:44
Tja, so ist es leider.
Ohne Druck rühren wir uns kein Stück. Wir sind noch nicht einmal in der Lage so eine einfache Sache, wie ein Tempolimit zu akzeptieren.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 19, 2022, 20:59:57
https://e-engine.de/montag-magazin-das-los-der-e-mobilen-laternenparker-im-winter/
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Januar 19, 2023, 11:39:02
Wo die Politik träumt und fördert, sind Glücksritter und Scharlatane nicht weit.
So auch bei Britishvolt, die in England eine Gigafabrik für Batteriezellen bauen wollten. Konkret passiert ist wenig, aber Hauptsache das Investorengeld wurde für sinnlose Dinge verprasst, vom Leasing einer Milliarden teuren Immobilie bis zum Privatjet kommt uns das alles etwas bekannt vor.
https://www.wired.co.uk/article/the-collapse-of-britishvolt

Besonders prickelnd: Herr Carlstrom will jetzt eine Gigafabrik in Italien bauen. Schnell investieren!
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Januar 26, 2023, 12:32:10
Wyoming verbietet den Verkauf von E-Autos ab 2035:
https://wyoleg.gov/Legislation/2023/SJ0004

Die Argumente sind bekannt: Arbeitsplätze, Abhängigkeit von China, Strom- und Ladesäulenbedarf überfordert.
Titel: Re: Elektroautos
Beitrag von: Florian am Februar 22, 2023, 11:27:47
Anders als geplant, wegen mehr Staatsknete/weniger Steuern in den USA.
https://www.heise.de/news/Tesla-Batterieproduktion-in-den-USA-nicht-in-Gruenheide-7523341.html