Apfelinsel

Netzwerk, Internet, Provider => Thema gestartet von: FOX am Juni 29, 2011, 12:04:34

Titel: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: FOX am Juni 29, 2011, 12:04:34
Google versucht sich an einem Facebook-Konkurrenten namens Google+ (http://gplusproject.appspot.com/static/de.html)

Entwickelt wurde die Seite unter anderem von Andy Hertzfeld, der schon Mitglied im Mac-Team von 1984 war. Das Sozial-Media-Portal soll sich von der Benutzerführung stark von Facebook unterscheiden. So werden Gruppen in "Circles" eingeteilt und "Sparks" liefert Inhalte aus dem (Google-)Web-Universum zu jedem beliebigen Thema, analog den "gefällt mir-Seiten" von FB.

Eine genaue Erläuterung zu diesem Dienst und einige Videos dazu findet ihr im obigen Link.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: elafonisi am Juni 29, 2011, 21:38:05
Kommt ein bisschen spät - oder? Vielleicht zu spät.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: DBe001 am Juni 29, 2011, 22:08:14
Bekommt aber überall gute Kritiken!
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am Juni 29, 2011, 22:47:28
Ich würde ja sagen: Wer will Google noch mehr Daten geben?
Aber wer sie Facebook gibt/geben würde, dem ist's wohl eh egal, schlimmer kann es ja nicht sein.

Ach ja, was macht eigentlich Diaspora? Deren Blog-Einträge verströmen den Eindruck: Glaubt an uns, wir sind nah dran…
Genau wie damals, als sie das viele Geld einsammelten. Jetzt muss echt mal was kommen!
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Terrania am Juni 30, 2011, 11:04:05
One Google to rule them all.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Bonobo am Juli 10, 2011, 15:37:48
Wenn Du eine Einladung zu Google+ willst, lass mich die E-Mail-Adresse wissen, welche Du hierfür verwenden willst.

LG Tom
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Thyrfing am Juli 10, 2011, 21:00:58
Ich finde diese "ich gebe keine Daten von mir raus" Argumente langsam echt lächerlich. Aber ich möchte mich auf diese Diskussion gar nicht einlassen, sie wird zu keinem Ende führen, da ich immer mehr das Gefühl habe, einige Menschen stecken noch mit dem Modem im Netz und sind bei Compuserve angemeldet. Die natürlich keine Daten über die Nutzer sammelten.

Zu Google Plus: Meiner Meinung nach der bisher beste Ansatz von allen existierenden Netzwerken. Google betrachtet das gesamte Internet als ein Social Media, und das ist korrekt so. Mit Google Plus wird es nun rund. Es ist mit dem Desktop schon sehr gut zu bedienen, aber hin und wieder wird offensichtlich, dass es noch in der Entwicklung steckt.

Alles in allem ist die Datenschutzerklärung annehmbar und die Einstellungen vor Ort sehr gut. Auch die Wahl, an wen ich welche Daten geben möchte, ist mit den Kreisen ein sehr gut zu benutzender Ansatz. So sollte Web 2.0 sein. Wenn es denn so bleibt.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Bonobo am Juli 10, 2011, 21:32:55
»Der Schockwellenreiter« von John Brunner lesen — sich im Netz »profil«ieren — dann, bei Bedarf »outdroppen«. So stelle ich mir das vor. Falls dies ein Polizeistaat o.ä. wird, muss ich eh alle Profile verlassen und neue anlegen ;D
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: elafonisi am Juli 10, 2011, 21:48:06

Zu Google Plus: Meiner Meinung nach der bisher beste Ansatz von allen existierenden Netzwerken. Google betrachtet das gesamte Internet als ein Social Media, und das ist korrekt so. Mit Google Plus wird es nun rund. Es ist mit dem Desktop schon sehr gut zu bedienen, aber hin und wieder wird offensichtlich, dass es noch in der Entwicklung steckt.

Alles in allem ist die Datenschutzerklärung annehmbar und die Einstellungen vor Ort sehr gut. Auch die Wahl, an wen ich welche Daten geben möchte, ist mit den Kreisen ein sehr gut zu benutzender Ansatz. So sollte Web 2.0 sein. Wenn es denn so bleibt.

Sehe ich ähnlich, leider finde ich kaum Leute bei Google (hat in Deutschland halt den "Pfui-Status)
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am Juli 11, 2011, 00:11:08
Ich finde diese "ich gebe keine Daten von mir raus" Argumente langsam echt lächerlich. Aber ich möchte mich auf diese Diskussion gar nicht einlassen, sie wird zu keinem Ende führen, da ich immer mehr das Gefühl habe, einige Menschen stecken noch mit dem Modem im Netz und sind bei Compuserve angemeldet. Die natürlich keine Daten über die Nutzer sammelten.

Google und co. geben alles kostenlos her, schön, aber sie handeln mit unseren Daten. Ich will das nicht. Ich finde das ein sehr viel moderneren und intelligenteren Ansatz als sich bei allen möglichen Netzwerken über - und das ist zu 98% der Fall - Nichtigkeiten zu unterhalten und nebenbei seine Konsumgewohnheiten kundzugeben, und oft auch seine politischen Überzeugungen und viele private Dinge.
Außerdem haben alle diese „Du magst X, also könntest Du auch Y mögen“-Systeme einen gravierenden Nachteil, der vielleicht die Demokratie gefährdet, ganz sicher aber das Ideal des aufgeklärten Bürgers. Denn immer mehr ähnliche Bretter vernageln neue Horizonte.

Natürlich bin ich auch auf Twitter und gebe mehr von mir preis als vorher, aber man sollte halt schon eine Balance suchen, bei der man sich selbst noch wohl fühlt.

Ja, diese sozialen Netze haben auch Vorteile. Wer sie nutzen will: Bitte. Wäre nur froh, ich würde dann nicht jeden Tag zig Facebook-Einladungen und anderen Krams von Leuten bekommen, die genau wissen, dass ich ihn nicht haben will!  :-*

Und den Anderen dann zu unterstellen, sie seien eben stehen geblieben und sowieso bisschen langsam finde ich schon ein dickes Ding. Glaubst Du ernsthaft, damit würde die von Dir ja nicht gewünschte Diskussion verhindert? Da kennst Du mich doch besser.  ;D
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am Juli 11, 2011, 07:25:27
Außerdem haben alle diese „Du magst X, also könntest Du auch Y mögen“-Systeme einen gravierenden Nachteil, der vielleicht die Demokratie gefährdet, ganz sicher aber das Ideal des aufgeklärten Bürgers. Denn immer mehr ähnliche Bretter vernageln neue Horizonte.

War das vor dem Internet und ist das im realen Leben nicht zwangsläufig viel ausgeprägter der Fall? Horizonterweiterung braucht und brauchte doch überall und immer schon sowohl Bereitschaft dazu wie auch gewisses aktives Tun. Und die erwähnten Systeme können IMO durchaus als nützliche Navigationshilfen im endlosen Datenmeer genutzt werden. Auch um Neuland zu entdecken, ohne sich dabei völlig zu verlieren. Per se einschränkend empfinde ich die nicht. Kommt halt, wie bei fast allem, immer darauf an, wie man sie nutzt.   

Zitat
Und den Anderen dann zu unterstellen, sie seien eben stehen geblieben und sowieso bisschen langsam finde ich schon ein dickes Ding.

Ja, da gehe ich einig.

Edit: Typo
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Bonobo am Juli 11, 2011, 11:55:57
[..] leider finde ich kaum Leute bei Google [..]
Um diesem Problem abzuhelfen und somit G+ bissl gründlicher testen zu können, habe ich halt in diversen Foren und Mailinglisten gestreut, dass ich Einladungen zu vergeben habe :-D hat bisher recht gut geklappt.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am Juli 11, 2011, 13:18:35
Also ist auch das wieder so ein seltsamer Google-Dienst, bei dem nur Eingeladene reingelassen werden?
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Bonobo am Juli 11, 2011, 15:14:57
Noch ist Testphase. Ab dem 31.07 soll’s für alle offen sein.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Bonobo am Juli 11, 2011, 15:21:27
http://t3n.de/news/10-grunde-google-gegen-facebook-gewinnt-317984/
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Thyrfing am Juli 11, 2011, 17:40:40
Ich finde diese "ich gebe keine Daten von mir raus" Argumente langsam echt lächerlich. Aber ich möchte mich auf diese Diskussion gar nicht einlassen, sie wird zu keinem Ende führen, da ich immer mehr das Gefühl habe, einige Menschen stecken noch mit dem Modem im Netz und sind bei Compuserve angemeldet. Die natürlich keine Daten über die Nutzer sammelten.

Google und co. geben alles kostenlos her, schön, aber sie handeln mit unseren Daten. Ich will das nicht. Ich finde das ein sehr viel moderneren und intelligenteren Ansatz als sich bei allen möglichen Netzwerken über - und das ist zu 98% der Fall - Nichtigkeiten zu unterhalten und nebenbei seine Konsumgewohnheiten kundzugeben, und oft auch seine politischen Überzeugungen und viele private Dinge.
Außerdem haben alle diese „Du magst X, also könntest Du auch Y mögen“-Systeme einen gravierenden Nachteil, der vielleicht die Demokratie gefährdet, ganz sicher aber das Ideal des aufgeklärten Bürgers. Denn immer mehr ähnliche Bretter vernageln neue Horizonte.

Natürlich bin ich auch auf Twitter und gebe mehr von mir preis als vorher, aber man sollte halt schon eine Balance suchen, bei der man sich selbst noch wohl fühlt.

Ja, diese sozialen Netze haben auch Vorteile. Wer sie nutzen will: Bitte. Wäre nur froh, ich würde dann nicht jeden Tag zig Facebook-Einladungen und anderen Krams von Leuten bekommen, die genau wissen, dass ich ihn nicht haben will!  :-*

Und den Anderen dann zu unterstellen, sie seien eben stehen geblieben und sowieso bisschen langsam finde ich schon ein dickes Ding. Glaubst Du ernsthaft, damit würde die von Dir ja nicht gewünschte Diskussion verhindert? Da kennst Du mich doch besser.  ;D

Hast du mal gelesen, was du den Menschen unterstellst? Du entsagst ihnen praktisch die Intelligenz, zu erkennen und selber zu bestimmen. Und dann das Argument mit der Demokratie. DAS ist ein starkes Stück. Wer sagt denn, dass die Demokratie auf immer währt? Wenn du "langsam" in meine Aussage interpretierst, meine ich aber damit, dass man sich ruhig mal auf neue Dinge einlassen kann und somit seinen eigenen Horizont erweitert. Es wird dann ansonsten über Dinge geschrieben, die man nur vom Hörensagen kennt. Eine eigene fundierte Meinung ist somit unmöglich. Eben genau das, was du anderen Menschen auch in Abrede stellst, die Objektivität, ist dann für dich verloren.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am Juli 11, 2011, 18:51:56
War das vor dem Internet und ist das im realen Leben nicht zwangsläufig viel ausgeprägter der Fall? Horizonterweiterung braucht und brauchte doch überall und immer schon sowohl Bereitschaft dazu wie auch gewisses aktives Tun. Und die erwähnten Systeme können IMO durchaus als nützliche Navigationshilfen im endlosen Datenmeer genutzt werden. Auch um Neuland zu entdecken, ohne sich dabei völlig zu verlieren. Per se einschränkend empfinde ich die nicht. Kommt halt, wie bei fast allem, immer darauf an, wie man sie nutzt.   

Ich gebe Dir recht, natürlich tendieren viele, wenn nicht alle, Menschen auf das Vertraute zurückzugreifen.
Neu sind aber zwei Aspekte, die ich besorgniserregend finde:
Die Interessen hinter den Vorschlägen sind monetärer Natur. Und das Internet ist für immer mehr Menschen Informationsquelle Nr.1. Diese Dienste stehen aber diametral zum offenen Netz. Sie erziehen einen regelrecht dazu, immer mehr vom Ähnliche zu nehmen, setzen also noch eins drauf.


Thyrfing:

Also zum einen hast Du die Verweigerer in die Defensive gedrängt. Ich kann nur für mich sprechen, aber glaubst Du ich bekomme nicht genug Druck, bei Facebook mitzumachen? Kannst Du Dir nicht vorstellen, wie sehr das mit der Zeit nervt? Wenn man dann noch als genereller Neuheiten-Verweigerer hingestellt wird, werde ich sauer. Auch im 21. Jahrhundert will ich bitte noch wählen dürfen.

Und Facebook und übrigens auch Google + kenne ich wirklich nicht nur vom Hörensagen, beruflich muss ich mich damit mittlerweile befassen. Der Lärm- und Blabla-Faktor ist einfach sehr hoch. Klar, ein Live-Feed der Heise-Kommentare wäre auch kein Sinnbild für gute Information, es ist also nicht das „soziale Netzwerk“ an sich, aber es verführt dazu.

Das der Mensch an sich gerne den bequemen Weg geht ist keine Unterstellung sondern Biologie. Das es an der Medienkompetenz arg mangelt, ist auch keine neue Feststellung von mir, ich denke auch darauf könnten wir uns einigen.
Genau was Du forderst, neue Horizonte, wird mit diesen Netzen m.E. nicht einfacher.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Thyrfing am Juli 11, 2011, 20:35:50
War das vor dem Internet und ist das im realen Leben nicht zwangsläufig viel ausgeprägter der Fall? Horizonterweiterung braucht und brauchte doch überall und immer schon sowohl Bereitschaft dazu wie auch gewisses aktives Tun. Und die erwähnten Systeme können IMO durchaus als nützliche Navigationshilfen im endlosen Datenmeer genutzt werden. Auch um Neuland zu entdecken, ohne sich dabei völlig zu verlieren. Per se einschränkend empfinde ich die nicht. Kommt halt, wie bei fast allem, immer darauf an, wie man sie nutzt.   

Ich gebe Dir recht, natürlich tendieren viele, wenn nicht alle, Menschen auf das Vertraute zurückzugreifen.
Neu sind aber zwei Aspekte, die ich besorgniserregend finde:
Die Interessen hinter den Vorschlägen sind monetärer Natur. Und das Internet ist für immer mehr Menschen Informationsquelle Nr.1. Diese Dienste stehen aber diametral zum offenen Netz. Sie erziehen einen regelrecht dazu, immer mehr vom Ähnliche zu nehmen, setzen also noch eins drauf.


Thyrfing:

Also zum einen hast Du die Verweigerer in die Defensive gedrängt. Ich kann nur für mich sprechen, aber glaubst Du ich bekomme nicht genug Druck, bei Facebook mitzumachen? Kannst Du Dir nicht vorstellen, wie sehr das mit der Zeit nervt? Wenn man dann noch als genereller Neuheiten-Verweigerer hingestellt wird, werde ich sauer. Auch im 21. Jahrhundert will ich bitte noch wählen dürfen.

Und Facebook und übrigens auch Google + kenne ich wirklich nicht nur vom Hörensagen, beruflich muss ich mich damit mittlerweile befassen. Der Lärm- und Blabla-Faktor ist einfach sehr hoch. Klar, ein Live-Feed der Heise-Kommentare wäre auch kein Sinnbild für gute Information, es ist also nicht das „soziale Netzwerk“ an sich, aber es verführt dazu.

Das der Mensch an sich gerne den bequemen Weg geht ist keine Unterstellung sondern Biologie. Das es an der Medienkompetenz arg mangelt, ist auch keine neue Feststellung von mir, ich denke auch darauf könnten wir uns einigen.
Genau was Du forderst, neue Horizonte, wird mit diesen Netzen m.E. nicht einfacher.

Ok, ich habe mich ungeschickt ausgedrückt. Ich wollte niemanden in die Defensive drängen. Nicht absichtlich. Wieso Druck um bei Facebook mitzumachen? Mir ist es vollkommen egal, ob du bei Facebook, Twitter oder sonst angemeldet bist. Aber hier gilt gleiches Recht für alle. Während du kritisierst, werden Benutzer der Netzwerke auch in eine Ecke gedrängt. Und die ist, so wie du es nun darstellst, wesentlich unschöner als meine, die halt einfach nur provokativ war.
Ich kann deine Erfahrungen mit sozialen Netzwerken nicht beurteilen, habe aber den Verdacht, dass ein Anwenderfehler vorliegt, wenn du zu viele ungewollte Dinge lesen musst. Ist ja anpassbar und Google+ macht es einfach besser als alle anderen.

Ach ja, auch ich will im 21. Jahrhundert wählen können. Ohne als medieninkompetenter Glasbürger hingestellt zu werden, der dümmlich auf den Bildschirm glotzt und nichts mehr hinterfragt. So in etwa sieht doch das Bild bei einigen aus.
Und sobald du das ganze Datennetz ungefiltert durchblicken kannst, nenne mir bitte den Trick. Derweil genieße ich ein wenig die Informationen, die ich haben möchte, lese die Geschichten, die mir gefallen und vertreibe mir die Zeit mit Menschen, die auch Spaß daran haben wie ich.
Neue Horizonte im übrigen, erreiche ich unter anderem, in dem ich mich mit Menschen unterschiedlichster Ausprägung unterhalte, ihre Wissensgebiete kennenlerne und mich für ihre Tätigkeiten interessiere. Das mache ich z.B. in der Teeküche in der Firma und genauso im Internet. So lerne ich immer neue Dinge dazu. Ständig und mit Unterstützung des Internets sogar auf recht einfache Weise, ohne dicke Bücher wälzen zu müssen, wie es früher der Fall war. Und wenn ich etwas nicht verstehe, habe ich jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner zur Seite. In einem der sozialen Netzwerke.
Live oder digital.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am Juli 12, 2011, 19:14:32
Mir ist es vollkommen egal, ob du bei Facebook, Twitter oder sonst angemeldet bist.

Das ist natürlich ein allgemeines Statement gewesen. Der soziale Druck mitzumachen ist vorhanden.

Zitat
Aber hier gilt gleiches Recht für alle. Während du kritisierst, werden Benutzer der Netzwerke auch in eine Ecke gedrängt. Und die ist, so wie du es nun darstellst, wesentlich unschöner als meine, die halt einfach nur provokativ war.

Einfach nur provokativ? Interessant, dass Du Dich so legitimieren willst, mir das aber nicht zugestehst.
Natürlich war die Kritik überzogen, dass ist doch klar ersichtlich. Ich habe eben den Gegenentwurf zu Deinem Bild der Verweigerer benutzt. Und das ich es für intelligenter und moderner halte mit Daten sorgsamer umzugehen als die Mehrheit ist mein gutes Recht.

Ich möchte auch mal auf die Themahistorie eingehen: Ich habe hier kurz was zu der Thematik geschrieben, nach einiger Zeit dann Dein Beitrag. Den bezog ich natürlich schon sehr auf mich, verständlicherweise. Meine Antworten sind, hoffe ich doch, allgemein genug gehalten. Wollte Dich nicht beleidigen.

Zitat
Ich kann deine Erfahrungen mit sozialen Netzwerken nicht beurteilen, habe aber den Verdacht, dass ein Anwenderfehler vorliegt, wenn du zu viele ungewollte Dinge lesen musst. Ist ja anpassbar und Google+ macht es einfach besser als alle anderen.

Meine Erfahrung: Sich vor Infomüll (okay, dass ist für mich sehr viel, ich gebe es zu) zu schützen ist mit jeder Stufe der Entwicklung schwieriger geworden.
Und schaue Dir doch mal ein paar zufällige Accounts an. Nach sorgsamer Pflege sehen die meisten nicht aus. Das es besser geht, ist klar. Und natürlich, habe ich auch schon geschrieben, kann man alle (!) Dienste sinnvoll nutzen. 


Zitat
Und sobald du das ganze Datennetz ungefiltert durchblicken kannst, nenne mir bitte den Trick.

???

Ansonsten: Dann machst Du ja alles richtig, freut mich. Ich behaupte nur, dass dies die Ausnahme ist und  das diese ganze Maschinerie es uns immer schwerer macht, anstatt einfacher.


Zum Thema Google +:
Ja, ich finde es auch besser umgesetzt als Facebook, ohne jetzt der Poweruser zu sein. :)
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: fränk am Juli 12, 2011, 19:49:51
Sehe interessante Debatte.

Ich lehne dieses Facebook-Gedöns komplett ab.
Das geht so weit, dass ich Bekannte, die ich nur auf solchen Plattformen treffen könnte, nicht als Bekannte haben will.
Ich will dort nix nutzen, will nix von mir preisgeben, will keine Mails von oder über diese Plattformen erhalten.... kurzum, ich will mit diesem Zeug nicht belästigt werden.


Auf der anderen Seite frage ich mich immer öfter, ob ich vielleicht nur Flöhe husten höre?
Freunde und Bekannte von mir, die ich durchaus als intelligent bezeichnen würde, die die Sache sehr wohl durchschauen und die nicht mit dem Klammerbeutel gepudert sind, nutzen diese Angebote völlig enthemmt.
Die Folgen sind stets hunderte von Mails im Postfach, zusätzlich Werbung von Jedermann und sehr wenig wirklich gewollte Informationen. Aber es macht ihnen nichts aus!
Die Leute haben sich mit der Situation arrangiert und scheinbar ist es für sie akzeptabel. Sie haben ihre Filter und kommen damit zurecht.


Für mich bleibt es weiterhin inakzeptabel.
Wie lange das so bleibt und ob ich eines Tages weich werde(n muss) kann ich nicht sagen. Im Moment bleiben diese Dienste für mich eine Belästigung die ich mir bestimmt nicht auf den Rechner holen werde.

Ich habe den Eindruck, vor 25 Jahren hat das Privatfernsehen begonnen die Menschen flächendeckend zu verblöden und Facebook und Co. setzen das nun fort.

Die Ausnahmen gibt es sicherlich, sie sind mir aber zu selten.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am Juli 16, 2011, 08:36:01
Pseudonyme sind bei Google+ nicht gestattet. Bemerkt Google einen falschen Namen, so wird der Zugang zum Account, sowie zu anderen Google Diensten, blockiert  Mehrmals im Jahr verifiziert Google eine zugehörige Handynummer:
http://winfuture.mobi/news/64366
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am Juli 16, 2011, 19:45:30
Von mir auch mal was zum Thema:
Hier (http://www.ctrl-verlust.net/channels-statt-circles-google-reparieren/) macht sich Michael Seemann Gedanken, wie man Google+ besser machen könnte.
Radikal zu Ende gedacht.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am Juli 17, 2011, 18:12:47
Dass das radikal zu Ende gedacht ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Dass z.B. das "Gewähren von Privacy" im Netz genau so funktionieren soll, wie im Fahrstuhl, halte ich für Wunschdenken. Bzw. entlarven IMO solche Erwartungen mangelnde Kenntnis der menschlichen Psyche. Im Gegensatz zum realen Leben erfolgt das "Konsumieren" fremder Privacy bzw. das "Eindringen" in fremde Privacy im Netz ja ohne dass dies der "Eigentümer" der betreffenden Privatsphäre unmittelbar mitkriegt. Folglich entfällt auch jene soziale Kontrolle, die uns zur Höflichkeit und Einhaltung eines gewissen Privacy-Abstandes veranlasst.

Weil im Netz diese soziale Kontrolle fehlt, führt IMO eben gerade nichts daran vorbei, dass der "Eigentümer" und nur der Eigentümer von Daten bestimmen kann und soll, in welche Kreise seine Daten gelangen dürfen. Ja, sich diese Gedanken zu machen, sich diese Gedanken machen zu müssen ist mühsam. Wenn man sie aber nicht macht, wird es irgendwann noch mühsamer.

Nachtrag: Was er möchte, wäre ja im Prinzip einfach ein "Twitter unlimitted". Und auch wenn es andersrum Mode ist, ich auch hier ziemlich einsam sein dürfte und das Vögelchen als "gut" gilt und Facebook als "böse", ist Twitter in meinen Augen gerade wegen diesen Aspekten durchaus der fragwürdigere der beiden Dienste.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am Juli 17, 2011, 21:54:52
Dass das radikal zu Ende gedacht ist, wage ich allerdings zu bezweifeln. Dass z.B. das "Gewähren von Privacy" im Netz genau so funktionieren soll, wie im Fahrstuhl, halte ich für Wunschdenken.

Äh, klar. Ich meinte das natürlich anders. Aus seiner Sichtweise, mit der Aufgabe der Privatheit als nicht nur unvermeidlich sondern unproblematisch.
Natürlich glaube *ich* auch nicht an solcherart gute Menschen (leider) und ich denke mein Chef hätte sehr wohl Interesse an bestimmten Aspekten meines  Privatlebens - wie alle (Personal)Chefs. Natürlich weniger an dem täglichen Gedanken zu Spaghettisaucen, aber doch sehr z.B. am Risikoverhalten bei Sport und Party oder Stabilität der Beziehung(en). Das sind schließlich Indikatoren für die Produktivität.
Von den Kollegen will ich gar nicht reden. Einige wenige sammeln doch alles, was sie irgendwann mal gegen Einen verwenden können. Das ist zumindest meine Erfahrung.

Ich wollte aber eben mal die Sicht eines Powerusers dieser Dienste verlinken, der schon jenseits unserer Diskussion hier ist.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am Juli 17, 2011, 22:22:06
Ich wollte aber eben mal die Sicht eines Powerusers dieser Dienste verlinken, der schon jenseits unserer Diskussion hier ist.

Alles klar. Interessant sind seine Gedankengänge allemal. (Auch wenn man sie für bescheuert hält.  ;D)
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am Juli 24, 2011, 16:33:07
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-schaltet-zahlreiche-Google-Accounts-ab-1284534.html
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Bonobo am Juli 27, 2011, 01:40:30
Moin,

wer bissl Starthilfe bei G+ sucht, findet eine Menge. Hier ist ein netter Leitfaden (https://plus.google.com/photos/100633468850404556785/albums/5633719498562352257?hl=de) fuer Anfaenger.

LG Tom
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am Juli 28, 2011, 23:15:07
In der Diskussion um Identität im Netz tauchen Pseudonyme mehr und mehr in einem negativen Kontext auf:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,776897,00.html
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am Juli 28, 2011, 23:58:16
Im größten Teil des Usenets waren Pseudonyme schon immer verpönt. Also digitale Äonen vor WWW, Web 2.0 und Google+. Hat sich zwar entkrampft, aber ist schon noch die Regel. Das mal am Rande.

Ist doch ganz klar: Stehe ich mit volle Realnamen da, werde ich nicht nur anders posten, sondern eben auch manche Themen ganz aussen vorlassen (müssen). Die Wahlfreiheit ist also wichtig. Denn das Internet und vermehrt auch die jeweils gewählten Online-Netzwerke sind ja heutzutage Begleiter und Spiegel aller Lebensbereiche.

Der Artikel trifft das Problem und wer meint, dass sei alles kein Problem, man habe ja nichts zu verbergen soll ihn lesen. Und v.a. auch die verlinkte Liste (http://geekfeminism.wikia.com/wiki/Who_is_harmed_by_a_%22Real_Names%22_policy%3F) anschauen, die zeigt, dass nicht nur Perverse und Betrüger negativ betroffen wären, sondern die Mehrheit der Bevölkerung.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am Juli 29, 2011, 08:19:57
Voll und ganz einverstanden.

Ich wundere mich aber häufig, dass viele Leute, die Anonymität propagieren, dies nur so lange tun, als es um (Schutz von) Meinungen und Wesenszügen geht. Und sobald es um Besitz geht, eine um 180 Grad entgegengesetzte Haltung einnehmen. Was in meinen Augen viele dieser "Aktivisten" unglaubwürdig macht, weil sie nicht wirklich von liberalen Übezeugungen, sondern primär von Eigeninteresse getrieben scheinen.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am Juli 29, 2011, 12:23:16
Das eigene Interesse, oder das der Peer Group, zu vertreten ist ja nicht unglaubwürdig, im Gegenteil. Nur wenn man es verneint oder versteckt, wird's Heuchlerei.

Zu Besitz: Bei Geld hört die Freundschaft eben auf, heißt's im Sprichwort.
Ja, auch in dieser Frage gibt es massive antiliberale Bestrebungen und wird die Bevölkerung unter Generalverdacht gestellt. Die schlimmsten Auswüchse sehe ich bei den Eher-nicht-Besitzenden. Hier in Deutschland gibt es ein wie ich finde hochproblematisches Kontrollsystem gegen ALG-II-Empfänger (Hartz IV).

Bestimmte Vermögensformen kann man (noch) anonym bilden - oder zumindest ohne Namen und Summen den Behörden zu melden. Händler/Bank weiß immer Bescheid. 
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am Juli 29, 2011, 13:14:03
Das eigene Interesse, oder das der Peer Group, zu vertreten ist ja nicht unglaubwürdig, im Gegenteil. Nur wenn man es verneint oder versteckt, wird's Heuchlerei.

Nein, eigene Interessen zu vertreten ist nicht grundsätzlich unglaubwürdig oder Heuchelei. Aber Argumente nur dann gelten zu lassen bzw. sie selbst zu verwenden, solange sie auf die eigene Mühle laufen, und die selben Argumente nicht gelten zu lassen bzw. ihnen zu widersprechen, wenn es um die Interessen anderer geht, das ist unglaubwürdig und Heuchelei.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am Juli 29, 2011, 17:03:46
Dem stimme ich zu.

Je nachdem darf man aber durchaus unterschiedlicher Meinung sein, ob die Argumente übertragbar sind und zur neuen Fragestellung passen.

Ich wollte das nur anschneiden, weil es so oft zum Vorwurf gemacht wird, dabei ist Niemand frei davon, wir alle haben unsere Interessen und Prägungen, es ist eine Illusion das irgendwer neutral ist.
Auch ist ein Argument nicht automatisch weniger wert, weil es aus Eigeninteresse formuliert wird, nicht weniger als eines das aus der Geisteshaltung - man könnte auch Ideologie sagen - gespeist wird. Solange es logisch ist, muss man es in Betracht ziehen.

Nach diesem kleinen, ich hoffe erfrischenden, Diskussionsleitfaden kann ich auch noch einen Link beisteuern. Erfahrungen eines wie mir scheint wenig versierten Anwenderin mit Google (+), auch aus dem MS-Netz. Offensichtlich wird da eine Kampagne gefahren. Interessant dennoch, nachdem ich ja die andere Seite auch verlinkt habe. :)
http://www.networkworld.com/community/blog/why-i-was-banned-google-and-how-i-redeemed-my?t51hb

 
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Bonobo am Juli 29, 2011, 17:33:56
Überleben und Unversehrtheit sind meines Erachtens sehr legitime Eigeninteressen, ebenso wie der Wunsch, den Job nicht zu verlieren oder im eigenen Lebensbereich nicht angegriffen zu werden.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am August 01, 2011, 23:36:41
Facebook macht kindisch, so die Schlagzeile.
Gemeint ist die moderne Onlinewelt insgesamt. Der Artikel macht schon etwas nachdenklich:
http://www.pressetext.com/news/20110801023
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am August 19, 2011, 16:42:13
Facebook - Datenschützer dont like it. Deutschen Schleswig-holsteinischen Webseitenbetreiber kann die Installation des “Gefällt mir”-Knopfs 50000 € kosten:
http://www.golem.de/1108/85857.html
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am August 19, 2011, 18:20:08
Endlich tut sich mal was!
Jetzt können sich Seitenbetreiber nicht mehr rausreden von wegen nix gewusst und „machen alle so“.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am September 02, 2011, 13:39:01
Facebook kämpft um unsere Daten:
http://heise-online.mobi/newsticker/meldung/Facebook-beschwert-sich-ueber-datenschutzfreundlichen-2-Klick-Button-1335658.html
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am September 02, 2011, 14:39:56
Ich verstehe nicht ganz die Notwendigkeit einer zweiten Stufe etc. Einfach ein paar eigene Buttons mit der richtigen Link-URL lokal auf den eigenen Server legen… Das ist ja wie „Wollen sie getrackt werden?“. Will ich einen Heise-Artikel bequem tweeten/liken/wasauchimmer, muss ich einwilligen. Dabei ist das generell nicht nötig.

Es geht nur um diesen Zähler, oder irre ich mich? Dann ist die Welt wohl allmählich wirklich irre.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am September 02, 2011, 14:44:44
Das scheint mir im Bereich Datenschutz schon länger der Fall. Die grosse Aufregung gibt es immer um völlig Unproblematisches. Und an wirklich Problematischem scheint sich jeweils kaum jemand zu stören. Wirklich zu peilen, wo Gefahren liegen und wo nicht, scheinen die Wenigsten.  :-\
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: mbs am September 02, 2011, 15:48:01
Es geht nur um diesen Zähler, oder irre ich mich? Dann ist die Welt wohl allmählich wirklich irre.

Was für ein Zähler? Es geht doch um den "Gefällt mir"-Knopf, den Du oben selbst erwähnt hast.  ???
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am September 02, 2011, 18:05:57
Na, man sieht doch einen Zähler, 163 people liked this.
(So kenne ich es, filtere aber mittlerweile alles weg)
Nun vermutete ich, es ging da um Daten von Facebook, sprich, dass sie dort die Zahl übertragen, auch Leute mitzählen, die anderswo/wie auf Facebook die URL gepostet haben.

War halt eine Annahme, weil ich mir das Getöse nicht erklären konnte. Jetzt hat Heise ja nachgeschoben und es ist klar: Es geht nur um die Benutzung des (ausgegrauten) Originalbuttons. Den haben sie jetzt geändert.

Warum also setzt das Heise nicht, wie z.B. wir hier, auf seinem Server um, ohne Tracking? Sprich selbstgehostete Grafik mit URL. Ein reiner Klickzähler ist auch kein Problem.

Für mich ist dieser Lösungsvorschlag Augenwischerei und nur ein Mäntelchen für das hierzulande eigentlich nicht erlaubte Tracking. Ich hoffe das setzt sich nicht durch und die Seitenbetreiber hören endlich komplett auf damit, Daten an Google, Facebook, Werbedienste, Twitter, etc.pp. zu funken.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: MacFlieger am September 02, 2011, 18:41:26
Warum also setzt das Heise nicht, wie z.B. wir hier, auf seinem Server um, ohne Tracking? Sprich selbstgehostete Grafik mit URL. Ein reiner Klickzähler ist auch kein Problem.

Weil das mit Facebook nicht geht. Facebook besteht auf der Einbindung eines IFRAME, in dem dann Inhalte und Skripte von Facebook geladen werden. Auf diese Inhalte und Skripte hat man als Betreiber keinen(!) Einfluss.
So bedeutet es, das jeder Aufruf einer Webseite mit Facebook-Like-Button oder ähnlichem immer autmatisch auch einen Aufruf von Inhalten und Skripten von Facebook bedeutet. Das ist aktuell nicht anders machbar.
Und Facebook trackt jede Person. Ist man noch bei Facebook eingeloggt, dann können die alle besuchten Seiten mit Facebook-Like-Button direkt einem Account zuordnen. Ist man nicht eingeloggt, bekommt man einen Cookie von Facebook untergeschoben (der aktuell 2 Jahre hält). So können dann auch Profile gesammelt werden, die zunächst noch keiner echten Person zugeordnet werden können. War man aber vorher oder später mal eingeloggt und hat zwischenzeitlich nicht manuell die Cookies gelöscht, können die Daten dann nachträglich dem jeweiligen Account zugeordnet werden.

Diese Facebook-Like-Buttons finde ich extrem eklig. Für den Nutzer, weil man auf jeden Fall getrackt wird und das Surfen dadurch langsamer wird und mehr Datenvolumen verbraucht. Für den Betreiber einer Site, weil man gezwungen ist, seine Site den Möglichkeiten des von Facebook vorgegebenen Inhaltes in wenig anpassbaren Grenzen anzupassen.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am September 02, 2011, 19:19:57
Aha. Jetzt habe ich es, glaube ich, begriffen. Danke!

„Sharen“ geht also auch so, aber das „Liken“ nicht. Das wäre natürlich schon ein schlimmer Verlust für Heise.  :-X
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: mbs am September 02, 2011, 20:45:25
Auch nicht ganz. Den Unterschied zwischen "sharen" und "liken" gab es früher mal bei Facebook.

Seit Februar 2011 ist die Share-Funktion in die Like-Funktion integriert. Die Möglichkeit "nur zu sharen" ist kurze Zeit später von Facebook gesperrt worden, wird also nicht mehr getrennt angeboten.

Der Like-Button ist kein einfacher Knopf mit Link, sondern ein komplettes "Social Plugin", das ein Seitenbetreiber einbauen kann, auf das er aber keinerlei Einfluss hat.

Die Heise-Lösung, nur einen "Vorab-Button" anzubieten, der kein Plug-In enthält, sondern nur nach Genehmigung durch den Nutzer den echten Button nachlädt, ist eine sehr pfiffige Idee, mit der man wohl auch Facebook etwas provozieren wollte.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am September 03, 2011, 17:53:48
Also, ich bin mir nicht sicher, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe.

Facebook bietet keinen reinen Share-Button an, stimmt das? Aber ein eigener Button mit Link http://www.facebook.com/share.php?u={Ziel-URL} geht doch noch.
Und falls nicht (kann das jetzt nicht verifizieren weil kein FB-Konto), könnte man immer noch einen Copy-Link anbieten, der die URL in die Zwischenablage legt und erläutert. Für Leute, die copy/paste noch nicht kennen.

Ich will's verstehen, aber es klappt nicht recht.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Thyrfing am September 03, 2011, 22:31:15
Wegen dieser Sachverhalte ist mein eigener Weblog befreit von Facebook und Google+ Einzig Twitter habe ich beibehalten. Der Datenhunger ist zu groß geworden, die Mittel immer perfider. Ich habe das mal anders gesehen, aber für mich ist nun das Ende der Gemütlichkeit erreicht.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: mbs am September 04, 2011, 10:08:54
Zitat
Aber ein eigener Button mit Link geht doch noch.

Geht das wirklich? (Könnte durchaus sein, habe ich nicht ausprobiert.) Ich hatte gehört, dass Facebook diese Funktion inzwischen gesperrt hätte. Jedenfalls wird sie nicht mehr beworben oder dokumentiert.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am September 04, 2011, 15:14:40
Im Blog haben wir (momentan noch, kommt wohl weg) einen. Der funktioniert jedenfalls.

Nach Bestätigung von warlord habe jetzt auch den laboreigenen Versuchshasen angesetzt. Man/Hase kommt nach Klick (auch wenn Anmeldung erforderlich) gleich zur Vorschau des Link-Teilens, mit Textanriss und URL, wie es wohl sein soll.

Immer wenn ich mal auf Facebook bin, frage ich mich, was daran so toll ist… hässlicher und unübersichtlicher geht es ja kaum.  :o
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am September 06, 2011, 18:28:03
Mittlerweile äußerte sich erneut Tina Kulow von Facebook Deutschland. In einem Tweet schrieb sie: "Um es klar zu stellen: 2-klick-Button ist nicht ideal - aber kein Problem. Nur ein Like-Button der grafisch so tut als ob er einer ist, ist nicht ok.":
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Code-fuer-2-Klick-Empfehlungsbutton-von-Heise-ist-erhaeltlich-1337833.html

Unterdessen stellt heise.de den Code des datenschutzfreundlicheren 2 Klick Knopfs kostenlos zur Verfügung:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Code-fuer-2-Klick-Empfehlungsbutton-von-Heise-ist-erhaeltlich-1337833.html
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: MacFlieger am September 07, 2011, 07:30:11
Mittlerweile äußerte sich erneut Tina Kulow von Facebook Deutschland. In einem Tweet schrieb sie:

Ich finde es lustig, dass nun wirklich wichtige Firmenverlautbarungen in Tweets stattfinden. Wie sieht das eigentlich rechtlich aus? Könnte man sich in einem evtl. Streitfall mit Facebook auf einen Tweet einer Mitarbeiterin berufen? Vom Gefühl her würde ich sagen, nein.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am November 05, 2011, 14:33:31
Da hat tatsächlich einmal Jemand vom Auskunftsrecht Gebrauch gemacht… und bekam eine CD mit über 1200 PDF-Seiten voller Daten geschickt… sogar brauchbar aufbereitet.
taz-Artikel mit kleinem Video (http://www.taz.de/Social-Networking/!81259/)

Edit: Link klickbar gemacht. Ausrufezeichen sind SMF nicht geheuer. :)
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am November 24, 2011, 12:30:31
Gut 10 % der Menschheit und rund 50 % der US Amis sind bei Facebook:
http://winfuture.de/news,66782.html

Wobei fast 80 % der Nordamerikaner und 30 % aller Menschen weltweit Zugang zum Internet haben:
http://www.internetworldstats.com/stats.htm
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: FOX am November 24, 2011, 14:00:11
Tja, alle bei Facebook. Google+ schafft's irgendwie nicht...
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am November 28, 2011, 11:41:00
IT-Sicherheitsexperten loben Google+:
http://www.heise.de/tr/artikel/Google-unter-der-Lupe-1383458.html
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am Januar 12, 2012, 11:23:42
Olympia 2012 in London: Den 70.000 Helfern wird Social Media (Facebook, Twitter, etc.) aus Sicherheitsgründen verboten:
http://winfuture.de/news,67567.html
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am Januar 24, 2012, 07:19:36
Legt man ein neues Konto bei Google an, so hat man automatisch auch ein Google+ Konto:
http://winfuture.mobi/news/67744
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: MacFlieger am Januar 25, 2012, 08:47:36
Legt man ein neues Konto bei Google an, so hat man automatisch auch ein Google+ Konto:
http://winfuture.mobi/news/67744

AFAIK stimmt das nicht. Man wird (ähnlich wie bei der Installation von OS X) dazu gedrängt, sich auch für ein Google+-Konto zu registrieren, aber das lässt sich auch umgehen. Nur eben nicht offensichtlich.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am März 20, 2012, 00:46:13
Hat nicht direkt mit G+ zu tun, aber wurde hier ziemlich am Anfang diskutiert; ob es einfacher oder schwerer wird, sich neutral zu informieren. Dazu Eli Pariser (moveon.org) im Interview, sein Fazit gleicht dem meinen. Ich will nicht der Software die Wahl überlassen, was mich interessieren könnte, aber dies zu verhindern wird zunehmend verunmöglicht.
Für mich ein Schlüsselthema unserer Tage.
http://www.brandeins.de/magazin/relevanz/leere-kalorien.html
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am März 20, 2012, 11:16:46
Guter Link! Auch wenn man das schon irgendwie alles ahnt und weiss, ist es noch mal ein sehr guter Hinweis auf diese zähflüssige Bequemlichkeit/Bedienbarkeit-gegen-Daten Geschäft, das man täglich betreibt ohne es zu merken.


>>>  Wer hätte Lust ein Betriebshandbuch "Privatsphäre am Mac - ein BrowserKonfigurationsVorschlag" - mit Downloads von .plist, Extensions, etc. zu basteln, das gegen die genannte Manipulation der OnlineRealität angeht, so gut es geht? Eine "maclike" Bedienbarkeit sollte erhalten bleiben. Ich würde mitmachen.  <<<
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: FOX am März 20, 2012, 11:23:51
>>>  Wer hätte Lust ein Betriebshandbuch "Privatsphäre am Mac - ein BrowserKonfigurationsVorschlag" - mit Downloads von .plist, Extensions, etc. zu basteln, das gegen die genannte Manipulation der OnlineRealität angeht, so gut es geht? Eine "maclike" Bedienbarkeit sollte erhalten bleiben. Ich würde mitmachen.  <<<

Super Idee. Davon müsste man aber schon Ahnung haben. Die geht mir bei diesem Thema leider ab...
Vor allem ist das sehr umfassend und man müsste sich schon stark in das Gebiet einarbeiten.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am März 20, 2012, 12:05:58
Ich will nicht der Software die Wahl überlassen, was mich interessieren könnte, aber dies zu verhindern wird zunehmend verunmöglicht.

Wobei mir persönlich für diesen "Job" Algorithmen mittlerweile deutlich lieber sind, als Journalisten. Unmittelbar beim "Konsum" sind für mich als Konsument die Beweggründe, die zu einer Auswahl führen, zwar bei beiden ähnlich undurchschaubar (bzw. häufig nur vermutbar). Stattfindende Manipulationen und unlautere Absichten sind im Algorithmus aber immerhin dokumentiert und lassen sich so grundsätzlich beweisen. Direkt durch Menschen vorgenommene Manipulationen sind viel perfider und kaum beweisbar. Mitunter noch nicht mal bewusst erfolgt.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am März 20, 2012, 12:44:21
Und ich dachte z.B. der Google Algorithmus sei allerstrengstens geheim.


Man könnte ja vorsichtig anfangen und erst mal ein paar Infos sammeln über Tracking, oder über
http://blog.zdf.de/hyperland/2012/03/leben-ohne-google-in-zehn-schritten/
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am März 20, 2012, 13:21:35
Und ich dachte z.B. der Google Algorithmus sei allerstrengstens geheim.

Klar sind diese Algorithmen geheim. Aber angenommen, Goggle würde diese nun so manipulieren, dass z.B. Positives über Omaba unterdrückt und nur Negatives in Suchanfragen auftauchen würde, glaubst Du, diesen Umstand würde Google lange geheim halten können? Und im Gegensatz zu einem Menschen, der einfach konstant tendenziös berichtet, gibt es bei Algorithmen nicht nur Indizien für Manipulation, sondern eben auch Beweise. Dass die nicht jedermann sofort und in jedem Fall zugänglich sind, ist klar. Aber sie existieren.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am März 20, 2012, 14:15:09
glaubst Du, diesen Umstand würde Google lange geheim halten können?

Ja. Wenn es eine langsame - über Jahrzehnte - und weltumspannende Änderung ist. (Und ich fürchte die wird gerade eingeleitet - nicht im Sinne einer Verschwörung, sondern als Service für Nutzer und AnzeigeKunden.)

Vor einiger Zeit war ich unversehens hinter der großen Firewall. Einige Teile des Web sind dort nicht existent. Wenn ich nicht genau gewusst hätte, daß es meine Dropbox gibt, oder daß die Google Bildersuche hervorragend funktioniert, ich hätte gedacht das Web ist eben so. Wie will man von URLs wissen, die der Browser oder die Suchmaschine nicht kennen? Es war eine eindrückliche Erfahrung.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am März 20, 2012, 14:45:33
Ja. Wenn es eine langsame - über Jahrzehnte - und weltumspannende Änderung ist. (Und ich fürchte die wird gerade eingeleitet - nicht im Sinne einer Verschwörung, sondern als Service für Nutzer und AnzeigeKunden.)

Denke, da reden wir etwas aneinenader vorbei. Ja, sicher gibt es die Entwicklung, dass angezigte Inhalte immer stärker personalisiert werden. Und natürlich birgt das neben Vor- auch Nachteile und Gefahren.

Das ist aber nichts, was ich unter Manipulation verstehe. Es ist da ja primär das eigene Verhalten, das bestimmt, was prioritär angezeigt wird und was weniger gut aufzufinden ist. Und für jeden Benutzer sehen diese Regeln anders aus. Als Manipulation würde ich es dann bezeichnen, wenn Unterdrückungsmechanismen auf sämtliche Benutzer identisch angewendet würden und eine zentrale "Macht" bestimmt, was angezeigt werden darf und was nicht. Nur dann würde das Finden von Dingen unterdrückt, die ich finden will. 
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am März 20, 2012, 16:35:05
Das Problem ist, dass wir den Eindruck haben, neutral informiert zu werden - es aber nicht werden.
Google serviert Dir z.B. sicher etwas andere Suchtreffer zu Obama als mir. Das gilt bei jedem Thema.

Wenn Du hier einen NZZ-Artikel verlinkst, weiß ich schon ungefähr, was mich so erwartet. Klicke trotzdem drauf und lese es meistens, auch wenn ich mich dann nur darüber aufrege. ;)
Nun stelle man sich vor, Algorithmus XY erkennt aber aus meiner Suchhistorie oder Tweets oder allem zusammen, dass ich den Artikel schlecht gefunden habe, und zeigt ihn mir womöglich erst gar nicht mehr an oder erst an Stelle 15.
Mir wird immer mehr vom immer gleichen vorgeschlagen, weil das für Werbekunden und Software einfacher ist. Twitter hat tatsächlich ein „Freunde finden“, „ähneln dir“.

Das ist ein ganz bedeutender Unterschied. Die Entwicklung läuft auch nicht leise und verdeckt ab, sondern so schnell, dass man den Überblick verliert.

Ich kenne viele Leute, die meinen: Was nicht auf Google zu finden ist, ist nicht im Internet.

Wir sind also schon längst dabei, die Entscheidung über unser Wissen an die Software zu delegieren.
Und zwar einer, die geschrieben wird, um an uns zu verdienen.

Wir brauchen enorme Anstrengungen um die Medienkompetenz zu erhöhen. Und es ist auch nicht so, dass die junge Generation das alles automatisch mitkriegt. Man müsste schon alle aktiv mitnehmen.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am März 20, 2012, 18:50:27
Da gehen jetzt irgendwie sehr viele Dinge durcheinander.

Das Problem ist, dass wir den Eindruck haben, neutral informiert zu werden - es aber nicht werden. Google serviert Dir z.B. sicher etwas andere Suchtreffer zu Obama als mir. Das gilt bei jedem Thema.

Ganz generell zum "informiert werden": Ja, wir werden von keiner menschlichen Quelle neutral informiert. Wurden wir noch nie und werden wir nie werden. Das mal ganz grundsätzlich und völlig unabhängig vom Internet und seinen Entwicklungen.

Konkreter zu Suchmaschinen: Wenn Du unter neutral "für alle gleich" verstehst, hast Du sicher recht. Ich verstehe unter neutral aber eher "nicht fremd-beeinflusst". Insofern finde ich eine Gewichtung von Suchresultaten, die meine Vorlieben heranzieht, sogar neutraler, als eine Gewichtung,  welche zentral definierte Kriterien oder den Geschmack der Mehrheit heranzieht.

Liest man Eure Voten, könnte man fast meinen, Ihr würdet erwarten, dass Google Allwissenheit vermitteln könne. Wenn eine Suche Resultate liefert, die sich über 345 Seiten verteilen, dann ist schon klar, dass Resultat XY auf Seite 218 wohl keine Beachtung finden wird. Ergo nicht gefunden wird. Dass die Suche so viele Resultate geliefert hat, dass sie nicht alle beachtet werden (können), ist ja erstmal nicht die Schuld von Google. Und auch nicht von der Art und Weise, wie die Resultate von Google gewichtet werden. Der Umstand, dass nicht alles angeschaut werden kann, was es im Internet gibt, hat mit der Gewichtung von Suchresultaten rein gar nichts zu tun.
Und irgend eine Reihenfolge wird es immer geben müssen. Wenn sich Suchresultate auf 345 Seiten erstrecken, dann wird es immer welche geben müssen, die auf Seite 345 landen. Ist es nun wirklich gefährlich, wenn bei der Gewichtung der Resultate persönliche Parameter mit einfliessen, so dass mit grösserer Wahrscheinlichkeit das auf Seite 1 landet, das der Suchende eben gesucht hat? Und nicht auf Seite 218, weil die Mehrheit der Suchenden eben etwas anderes gesucht hat? Die Aufgabe einer Suchmaschine ist doch das Finden. Und nicht "bring mich irgendwo hin, wo ich noch nie war".

Zitat
Wenn Du hier einen NZZ-Artikel verlinkst, weiß ich schon ungefähr, was mich so erwartet. Klicke trotzdem drauf und lese es meistens, auch wenn ich mich dann nur darüber aufrege. ;)
Nun stelle man sich vor, Algorithmus XY erkennt aber aus meiner Suchhistorie oder Tweets oder allem zusammen, dass ich den Artikel schlecht gefunden habe, und zeigt ihn mir womöglich erst gar nicht mehr an oder erst an Stelle 15.
Mir wird immer mehr vom immer gleichen vorgeschlagen, weil das für Werbekunden und Software einfacher ist. Twitter hat tatsächlich ein „Freunde finden“, „ähneln dir“.

Ein bisschen anders ist es in der Tat, wenn es um redaktionelle Inhalte geht. Eine Auswahl, was geschrieben, was mir vorgesetzt und was letztlich von mir gelesen wird, gab es aber auch da schon seit jeher. Und wie schon erwähnt, halte ich da einen "unbestechlichen" Algorithmus letztlich für neutraler, als die bisherige Selektion durch fremde Menschen, die bestimmen, was geschrieben und veröffentlicht wird. (Ja ist schon klar, die menschliche Selektion besteht weiterhin. Die maschinelle Selektion kommt nur zusätzlich hinzu. Aber ich sehe darin keine grössere Gefahr, als in der schon bestehenden Selektion.)

Zitat
Ich kenne viele Leute, die meinen: Was nicht auf Google zu finden ist, ist nicht im Internet.

Wir sind also schon längst dabei, die Entscheidung über unser Wissen an die Software zu delegieren.
Und zwar einer, die geschrieben wird, um an uns zu verdienen.

Wir brauchen enorme Anstrengungen um die Medienkompetenz zu erhöhen. Und es ist auch nicht so, dass die junge Generation das alles automatisch mitkriegt.

Dass Medienkompetenz wichtig ist, da gehe ich absolut einig. Das war aber auch schon immer so und ist unabhängig vom Internet.

Und auch wenn man sich häufig wünschen würde, dass es um die Medienkompetenz besser stünde, glaube ich, dass es um sie noch nie so gut bestellt war, wie heute. Gerade auch wegen dem Internet. Ja, auch ich würde mir wünschen, sie wäre noch viel viel grösser. Aber ich bin zuversichtlich, dass sie weiter wächst. Gerade auch an Gefahren und Auswüchsen im Internet. Und meinetwegen auch an individualisierter Suchresultate-Gewichtung.  ;)

Zitat
Man müsste schon alle aktiv mitnehmen.

Sie selber gehen lassen, ist IMO förderlicher, als sie mitnehmen zu wollen.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am März 20, 2012, 19:21:47
Das kann ich fast alles unterschreiben Warlord. Dieses Beispiel aus Florians Link illustriert recht schön, was diese Algorithmen aber auch für einen Effekt haben können. Letztlich wird diese maschinelle Auswahl ja auch von Menschen gemacht (programmiert). Wichtiger finde ich die Frage, wie stark wirken die Algorithmen und wie transparent ist das Ganze.

... Facebook. Aber ich merkte, dass alle Leute, die nicht dieselbe politische Meinung haben wie ich, systematisch aus meinem Newsfeed entfernt wurden. Warum? Weil die Software ständig beobachtet, mit wem ich mich am meisten austausche - und das sind in der Regel meine Freunde, die meine Ansichten teilen. Während ich mich also bemühte, meinen Horizont zu erweitern und ein möglichst breites Spektrum an Meinungen abzudecken, setzte mir die Software nur die Gleichgesinnten vor.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: warlord am März 20, 2012, 19:47:55
Ja, Facebook ist wohl nochmal ein Fall für sich...

Aber selbst da scheint mir Parisers Kritik etwas scheinheilig. Wie er selbst berichtet, bildet Facebook in dem ihm vorgesetzten Newsfeed ja nur sein eigenes Verhalten ab. Er bemüht sich ja zwar, sich auch mal mit anders Denkenden auszutauschen, tut es tatsächlich aber halt doch vorwiegend mit Gleichdenkenden. (Was irgendwie normal ist und ausserhalb von Facebook und Internet ja nicht anders läuft.) Facebook  bildet das ab und kriegt das dann vorgeworfen. Ist doch so ein bisschen wie "ich bemühe mich ja, nicht zuviel zu essen, und doch zeigt die dämliche Waage ständig höhere Gewichte."

Ja sicher, die Auswahl im Facebook Newsfeed ist obskur. Die möchte ich nun nicht unbedingt verteidigen. Ich werde auch nicht schlau, was da reinkommt und was nicht. Bei mir scheint das jedenfalls nicht wie bei Pariser davon abzuhängen, wie oft ich mich mit jemandem austausche. Aber wovon es abhängt, ist mir auch nicht klar. Mehr Transparenz und Selbstbestimmung wäre toll, da gehe ich einig.
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: Florian am März 21, 2012, 16:57:33
Konkreter zu Suchmaschinen: Wenn Du unter neutral "für alle gleich" verstehst, hast Du sicher recht. Ich verstehe unter neutral aber eher "nicht fremd-beeinflusst". Insofern finde ich eine Gewichtung von Suchresultaten, die meine Vorlieben heranzieht, sogar neutraler, als eine Gewichtung,  welche zentral definierte Kriterien oder den Geschmack der Mehrheit heranzieht.

Neutral ist der vermittelte Anschein. Zumindest ist nicht transparent, wie sich das alles zusammensetzt.

Und genau diese Eigenbeeinflussung ist das Problem - kein Fortschritt, sondern ein riesiger Rückschritt für unsere Gesellschaft. Es ist ja nun nicht so, dass das menschliche Gehirn nicht sowieso schon fremde Einflüsse und andere Meinungen erstmal geringschätzt und abwehrt/ignoriert/umbiegt. Und jetzt macht einem die Technik das nicht nur noch viel einfacher, sie zwingt dem Benutzer regelrecht das eigene Gedankenkorsett als einzig richtig auf. Das Hirn wird nicht mal mehr herausgefordert, die Informationen erreichen einen gar nicht mehr, am Ende der Entwicklung selbst wenn man sie wissen wollte!

Das ist, für mich, ein Weg in die Finsternis.


Zitat
Liest man Eure Voten, könnte man fast meinen, Ihr würdet erwarten, dass Google Allwissenheit vermitteln könne.

Aber nein. Ich wüsste nur gerne, warum/ob mir gewisse Suchergebnisse vorenthalten werden und wie sich die Reihung ergibt.

Wenn Wissen einmal nur noch über Suchmaschinen verbreitet wird, ist die Suchmaschine de facto allwissend, insofern sie der exklusive Verbreiter ist. Und völlig unkontrolliert, was sie mit wem warum teilt.
Das ist auch ein Riesenproblem, das nun endlich mal angepackt werden müsste.


Zitat
Ist es nun wirklich gefährlich, wenn bei der Gewichtung der Resultate persönliche Parameter mit einfliessen, so dass mit grösserer Wahrscheinlichkeit das auf Seite 1 landet, das der Suchende eben gesucht hat? Und nicht auf Seite 218, weil die Mehrheit der Suchenden eben etwas anderes gesucht hat? Die Aufgabe einer Suchmaschine ist doch das Finden. Und nicht "bring mich irgendwo hin, wo ich noch nie war".

Es kommt halt immer auf das Wie an. Wenn es transparent und nachvollziehbar geschähe, wenn ich die persönliche Parameter weglassen oder etwa gegen den Durchschnitt der Suchenden austauschen könnte, wäre das schon mal ein Fortschritt.

Zitat
Ein bisschen anders ist es in der Tat, wenn es um redaktionelle Inhalte geht. Eine Auswahl, was geschrieben, was mir vorgesetzt und was letztlich von mir gelesen wird, gab es aber auch da schon seit jeher.


Natürlich. Doch ich kann den Auswähler mehr oder minder selbst auswählen.
Die taz ist z.B. ein anderes Blatt als die FAZ. Und v.a. delegiere ich hier an ausgebildete Fachleute und nicht an einen intransparenten Algorithmus, der zudem auch noch in unbekanntem Ausmass auf mich selbst zugeschnitten wird.

Zitat
Dass Medienkompetenz wichtig ist, da gehe ich absolut einig. Das war aber auch schon immer so und ist unabhängig vom Internet.

Ja, und doch ist sie im Internet jetzt noch viel wichtiger geworden. V.a. die unmerkliche Selektion der Information kann man auf analogem Wege in einer halbwegs freien Gesellschaft nie so total durchführen.

Ja, Facebook ist wohl nochmal ein Fall für sich...

Aber selbst da scheint mir Parisers Kritik etwas scheinheilig. Wie er selbst berichtet, bildet Facebook in dem ihm vorgesetzten Newsfeed ja nur sein eigenes Verhalten ab. Er bemüht sich ja zwar, sich auch mal mit anders Denkenden auszutauschen, tut es tatsächlich aber halt doch vorwiegend mit Gleichdenkenden. (Was irgendwie normal ist und ausserhalb von Facebook und Internet ja nicht anders läuft.) Facebook  bildet das ab und kriegt das dann vorgeworfen. Ist doch so ein bisschen wie "ich bemühe mich ja, nicht zuviel zu essen, und doch zeigt die dämliche Waage ständig höhere Gewichte."

Nein, es ist wie wenn ich sage: „Ich will abnehmen!“
Aber der Facebook-Vorratsschrank weiß, dass ich das schon oft gesagt habe, aber doch lieber Kartoffelchips esse und bestellt eine Palette davon.

Oder anders gesagt: Sollte der technische Fortschritt nicht auch gesellschaftlichen Fortschritt ermöglichen anstatt uns in unserem eigenen Gedankengebäude zunehmend einzusperren?


Leicht gefordert, schwer umgesetzt. Das ist klar. Aber es wird ja nicht mal versucht, nein, der perfekt ausrechenbare Konsument soll geschaffen werden. Je weniger komplex, desto besser. 
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: FOX am März 29, 2012, 14:15:32
Google+ läuft wohl nicht so rund:

TV-Werbung als Akt der Verzweiflung? (http://off-the-record.de/2012/03/29/google-tv-werbung-als-akt-der-verzweiflung/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+off-the-record%2FVPpB+%28off+the+record+-+Blog+für+Marketing%2C+Werbung+und+Medien%29)
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am März 30, 2012, 09:25:18
verschoben zum Thema "facebook":
http://www.apfelinsel.de/forum/index.php/topic,5552.msg79250.html#msg79250
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: radneuerfinder am Juli 17, 2014, 10:04:34
http://www.iphone-ticker.de/rueckzieher-google-erlaubt-fortan-die-freie-namenswahl-68533/
Titel: Re: Facebook-Konkurrent "Google+"
Beitrag von: jupin am November 12, 2014, 17:19:16
Mir persönlich wird Facebook immer lieber sein alo Google+. Ich denke Google+ war und wird nie Konkurrent Facebook sein.