Die dazugehörenden Apps funktionieren bei keinem Fahrzeug, das ist schade und vermiest manchmal die Vorteile bei den Standheizungen, die einfach sehr oft nicht zu starten sind.
OK, ich habe nur App Erfahrung mit Hyundai und MG. Die haben bisher immer funktioniert, außer nach einem Infotainment-Update des Autos, bei dem ich einmalig das Gerät resetten musste.
Mein Berlingo hatte eine max. angezeigte Reichweite von 278km, nach drei Wintern sind`s noch 238km, was aber im Alltag keine Rolle spielt.
Vor allem sind die angezeigten Reichweiten oft Mumpitz. Die Reichweite ist ja reziprok zum Verbrauch und der ist eben von vielen Faktoren abhängig (Verkehrslage, Geschwindigkeit, Fahrtroute, Wetter...). Die angezeigte Reichweite wird dann immer nur aus einem geschätzten Verbrauch berechnet, der sich im besten Fall aus den letzten Fahrten errechnet. Das ist aber beim Verbrenner exakt das gleiche, nur da schaut praktisch niemand auf die Reichweite und wundert sich über plötzlich zu schnell sinkende oder gar steigende Reichweite während der Fahrt. Es fällt nur beim E-Auto stärker auf, weil der "Tank" deutlich kleiner ist (umgerechnet war der bei meinen E-Autos 4-8 Liter Diesel) und die Heizung sich bei Kurzstrecken stark auswirkt. Die Heizleistung ist bei Kurzstrecken im Stadtverkehr deutlich höher als die Fahrleistung. Beim Verbrenner hingegen fällt die Wärme als Abfallprodukt an (es werden ja sogar zwingend notwendige Wärmeentfernungsgeräte=Kühler verbaut) und der schlechte Wirkungsgrad tut sein übriges.
Meiner Meinung nach sollte man nicht ständig auf dieses Schätzeisen/Reichweite schauen. Viel aussagekräftiger und gegenüber dem Verbrenner genauere ist da die "Tankanzeige"=%-Anzeige des Akkus.
Die Preise für Wartungen sind unverschämt hoch, für das Fetten der Türscharniere werden da schon mal 170,-€ fällig und ein evtl. Update wird gerne extra berechnet.
Wegen der erheblich geringeren Wartungskosten suchen sich die Werkstätten nun neue Einnahmequellen. Was da wieviel kostet ist von Werkstatt zu Werkstatt sehr(!) unterschiedlich. Ist beim Verbrenner aber auch schon immer so gewesen. Bremsbelagwechsel bei unserem Diesel sollte bei der einen 300€, bei der anderen 600€ kosten, beides die gleichen Bosch-Beläge. Ein Ersatzteil, was bei Ford direkt für den Endkunden 110€ kostet, wurde von einer Werkstatt mit 260€ (ohne Einbau) berechnet. Die eine Werkstatt liest den Fehlerspeicher per ODB kostenlos aus, die anderen berechnen dafür was...
Das Ansehen und die vorherrschenden Meinungen zu E-Autos sind in meinem Umfels katastrophal... grün, Habeck, laute Windräder... unfahrbar...
Der Habeck ist eh alles Schuld. Heute nacht war es hier im Dorf wieder dunkel und der Mond war zu sehen. War bestimmt auch wieder der Habeck. Er wird sogar beschuldigt, heimlich die Stromversorgung sicherzustellen, damit man den "Blackout" nicht bemerkt. Den eigentlich haben wir ja Stromausfall...
Bei der CATL-Geschichte stören mich die Abogebühren.
80 € im Monat für den großen Akku - in zehn Jahren sind das auch schon 9600 €. Davon ausgegangen, dass der Preis konstant bleibt.
In zehn Jahren dürfte man aber für ca. 10 000 € auch einen guten, wenn nicht besseren, Ersatzakku bekommen - falls er überhaupt gebraucht werden sollte.
Den Preis für einen Akku halte ich für völlig überzogen. Die Preise für Akkus fallen in den Keller, aktuelle Preise für NMC liegen bei ca. 60€/kWh, für LFP bei 45€/kWh. Und es ist kein Ende des Preisverfalls in Sicht. Das wären schon heute bei meinen Autos 2400-4800€ bzw. 1800-3600€ allerdings ohne Drumherum.
Zudem muss in den meisten Fällen gar nicht der komplette Akku getauscht werden (auch heute werden schon einzelne Module/Zellen gewechselt), der alte Akku kann noch verkauft werden (aktuell werden einem solche Akkus aus den Händen gerissen) und man muss auch nicht unbedingt komplett neue Zellen/Module einbauen. Da fast alle Akkus noch in der Garantie sind, gibt es auch noch keinen echten Marktpreis und Werkstätten, die Akkus reparieren/refurbishen/austauschen/recyclen sind mangels Kunden sehr sehr selten. Das wird sich dann in den nächsten Jahren erst entwickeln. Ähnlich wie bei Akkus für E-Bikes. Man kann den teuren Original-Bosch-Akku zum Listenpreis kaufen, man kann aber auch seinen Akku günstig überholen lassen oder vom Drittanbieter oder refurbished kaufen.
Tankstellen waren da kein unbekanntes Gelände und da mein Vater ein Autofreak war und ist (leider hält er auch gar nichts von Elektro), habe ich als Kind schon die Zapfsäulen bedienen können. So ändern sich die Zeiten.
Eben. Was man schon ewig kennt, dass ist leicht. Ich kann auch problemlos einen Schaltwagen fahren und denke beim Fahren gar nicht über Drehzahl, Kupplung, Gang etc. nach. Das macht man alles automatisch so nebenbei. Jetzt kommen junge Erwachsene (nicht meine), die haben fast nur auf Elektro/Automatik gelernt. Die tun sich mit Schaltung dann schwer.
Sicher, wer 80 km in die Arbeit fährt und kaum die Möglichkeit zum Laden hat etc.pp. Es gibt noch keine Lösung für alle, aber für 90-95% der Leute sind E-Autos die bessere Wahl.
Genau das ist der Punkt. Es ist ganz sicher noch keine praktikable Lösung für 100% der Leute, aber bei dem Großteil ist es nur die Angst vor der Umgewöhnung und dem Unbekannten.
Dazu dann Sendungen, bei denen Leute, die noch nie Elektro gefahren sind und denen man auch vorher nichts erklärt und keine Tipps gibt, auf eine Fernreise schickt. Die machen aus Unwissenheit praktisch alles falsch und scheitern dann extrem.
Das gleiche könnte man auch mit einem Verbrenner machen und dann mit Motorschaden liegen bleiben (Benzin in Dieselauto, gab es im entfernteren Umkreis mehrmals) oder an der Bezahlmethode scheitern.
Auch das Streckenverhalten auf Langstrecke ist bei E-Auto-Fahrern extrem unterschiedlich.
Ich benutze ABRP, welches den Verbrauch sehr genau vorherberechnet (eigenes Fahrprofil, eigenes Fahrzeugprofil, Wetter-/Strassenverhältnisse, Topologie, Verlauf der Ladegeschwindigkeit, Belegung von Ladesäulen, gewünschter Akkustände am Ziel und Ladesäule) und welches auch eine genaue Filterung der Ladestopps (Anzahl an Säulen, Infrastruktur im Umkreis wie Toiletten, Restaurants, Spielplatz, Hängertauglichkeit etc.) erlaubt. Das Programm berechnet dann z.B. eine optimale Strecke mit kürzester Fahrzeit. Dann sind durchaus mal Ladestopps dabei, bei denen man nur 4-5 Minuten lädt und dann weiterfährt, weil es insgesamt zeitlich günstiger ist. Natürlich wird die geplante Route während der Fahrt ständig aktualisiert und bei Bedarf umgeplant.
Andere fahren nach dem eingebauten Navi, welches einem (bei Hyundai) im Vergleich zu ABRP viel zu früh an eine Ladesäule führt.
Noch andere fahren einfach völlig ohne Ladeplanung und bei 10% Akku lassen sie sich zur nächsten Ladesäule entlang der Route führen.
Insgesamt viel entspannter als man denken würde. Die ersten male wäre ich auch noch "aufgeregt" und habe viel probiert/kontrolliert und 20% Akku als gewünschte Ladegrenze eingegeben. Mittlerweile fahre ich bis auf 5-10% runter ohne Angst zu haben.
Edit:
Bei mir ist die Planung der Urlaubsreise dieses Jahr sogar viel entspannter gewesen. Einfach Ziel und gewünschte Parameter in ABRP eingegeben und dann gefahren. Am Hotel dann kostenlos geladen. In den Jahren davor mit dem Diesel habe ich vorher immer nachgeschaut, wo es Tankstellen gibt, die ich nutzen kann (Flottenkarte), und das ganze für je nach Verkehrslage unterschiedliche Routen und Entfernungen. Manchmal war es gar nicht so einfach herauszufinden, ob eine Tankstelle in Ort X jetzt zum Verbund Y gehört, denn in Bayern gibt es ganz andere Marken als hier und die Informationen stimmten auch nicht unbedingt immer. Dazu musste alles so geplant werden, dass nur in Deutschland getankt wird und man in Österreich mit dem mitgenommenen Diesel auskommt.