Apfelinsel

Apple => Thema gestartet von: fränk am Februar 01, 2013, 08:20:20

Titel: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 01, 2013, 08:20:20
In der ARD-Reihe ist am Montag Apple dran. (http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/markencheck/sendungen/apple-100.html)

Ich bin gespannt, ob da mehr als Plattheiten bei heraus kommen.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: MacFlieger am Februar 01, 2013, 09:23:57
Ich denke, da wird das übliche kommen.

Anhand von einigen Typen, die Apple wegen der Marke kaufen oder alles von Apple bejubeln oder vor Geschäften campieren, wird gezeigt, dass alle Apple-User einfach nur verblendete Markenfetischisten mit zu viel Geld sind, die eine Ersatzreligion suchen.

Dass es bei jeder Marke so Bekloppte gibt, fällt dabei unter den Tisch. Auch bei Windows-Neueinführungen oder Mediamarkt-Eröffnungen stehen die Leute schon lange vor Eröffnung Schlange, um als erster drin zu sein. Ich kann mich auch gut an die Schlangen und Prügeleien vor Aldi-Filialen erinnern, als die erstmals Computer im Angebot haben. Da ist es mittlerweile ruhiger geworden und nur noch so schlimm, wenn es Kinderklamotten gibt.

Naja, aber bei Apple weiß man ja, dass das eben alle(!) verblendete Fans sind, die nur wegen des Marketings das Dreifache des normalen Preises zahlen.

Normalen Argumenten sind solche Meinungen und Berichte nicht zugänglich.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 01, 2013, 09:27:24
Ich vermute eher, es wird beinahe ausschliesslich um iOS-Geräte gehen.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: MacFlieger am Februar 01, 2013, 10:36:38
Wieso eher?
Meine Vermutung hatte doch gar keine Trennung iOS/OS X, oder?

Außerdem kann man eine Meinung zu iOS-Usern "selbstverständlich" 1:1 auch auf alle OS X-Nutzer übertragen. Wer OS X nutzt, ist einfach zu dumm, um zu vergleichen und viel Geld zu sparen.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 01, 2013, 10:50:13
Wieso eher?
Meine Vermutung hatte doch gar keine Trennung iOS/OS X, oder?

Du schrubest „Ich denke, da wird das übliche kommen.“ und das waren für mich Plattgheiten sowohl zu OSX, als auch zu iOS.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Florian am Februar 01, 2013, 11:41:35
Ob es wohl auch einen Markencheck Samsung oder Google geben wird?

Wenn ich schon wieder lese, „was geht im Gehirn der Fans vor“, ist ja wohl klar in welche Richtung das wieder geht.

Ich schaue mir so Zeug generell nicht an.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 01, 2013, 12:05:28
Wenn ich schon wieder lese, „was geht im Gehirn der Fans vor“, ist ja wohl klar in welche Richtung das wieder geht.

In den Gehirnen der Fans geht's aber nun mal albern zu.

Und Apple hat Fans und es fällt leicht die vorzuführen. Die werden sich, ohne größeres Zutun der Redaktion, ganz freiwillig, vor laufender Kamera zum Narren machen.

Die Reihe bemüht sich eigentlich etwas mehr, als die üblichen Plattheiten zu bringen.
Vielleicht werden die Preise eines Macs ja diesmal objektiv denen eines Discounter-Angebots-Rechners gegenüber gestellt. Aber selbst dann wird am Ende hängen bleiben, dass der Kunde das Doppelte zahlen muss.
 
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: MacFlieger am Februar 01, 2013, 12:41:55
In den Gehirnen der Fans geht's aber nun mal albern zu.

Ja, wie bei den Fans aller anderen Marken auch.

Zitat
Und Apple hat Fans und es fällt leicht die vorzuführen. Die werden sich, ohne größeres Zutun der Redaktion, ganz freiwillig, vor laufender Kamera zum Narren machen.

Genau das wird passieren, ja.
Könnte man auch problemlos mit allen anderen Marken machen, auch völlig unabhängig von IT.

Das es bekloppte Fans und Markenfetischisten gibt, stelle ich auch nicht in Abrede.
Nur die automatische Verallgemeinerung "Alle sind so", die geht mir auf die Nerven.

Zitat
Vielleicht werden die Preise eines Macs ja diesmal objektiv denen eines Discounter-Angebots-Rechners gegenüber gestellt.

Das glaubst Du doch nicht wirklich, oder?
Mal abgesehen, dass so etwas immer sehr schwierig ist.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 01, 2013, 12:53:06
Zitat
Und Apple hat Fans und es fällt leicht die vorzuführen. Die werden sich, ohne größeres Zutun der Redaktion, ganz freiwillig, vor laufender Kamera zum Narren machen.

Genau das wird passieren, ja.
Könnte man auch problemlos mit allen anderen Marken machen, auch völlig unabhängig von IT.

Das ist auch gemacht worden.

Es kamen in der ARD-Reihe schon Leute zu Wort, die fanden den Reisveranstalter TUI besser, weil es in deren Hotel keine Kakerlaken gab und es kamen auch Aldi-Kunden zu Wort, die beim Hackfleischkauf im Discounter gefilmt wurden.

Aber es ist auch einfach Fakt, dass es schwer fällt, zu anderen wichtigen Marken Menschen zu finden, die sich dermassen gerne lächerlich machen, wie Applekunden, vier Tage vorm neuen iPhone, am Ende der Schlange.
Ein Audi- oder WIN- oder Nutella-Fan verhält sich anders.
Und der Werker im VW-Werk wird ebenfalls nicht von seiner Geschäftsleitung dazu gezwungen, sich beim Ringelreigen im Glaskasten zum Depp zu machen.

Das alles ist Apple und dann ist's auch OK, es so zu senden.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 01, 2013, 13:10:27
Ganz vergessen:

Sprich die Fans auf Steve Jobs an.
Ich möchte nicht wissen, wie viel Cracks immer noch daran glauben, er sei eine gottartige Lichtgestalt gewesen, zudem ein besonders guter Mensch und das sie die Seele vom ihm noch heute in jedem iPhone spüren.

Und da das Image von Apple ein wichtiges Verkaufsargument ist und Apple sein Image auch pflegt, gehören diese Fans eben auch zu einem Firmenportrait.
Auch wenn dadurch vielleicht Fremschämen angesagt ist. ;D
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: MacFlieger am Februar 01, 2013, 13:12:21
Ein Audi- oder WIN- oder Nutella-Fan verhält sich anders.

Auch bei der Neuerscheinung einer Windowsversion campen die vor den Geschäften. das gab es auch schon. Hier in der Nähe vor kurzem bei der Eröffnung eines Mediamarktes genauso. Bei (ich glaube) Windows 7 konnten Leute private Launchparties geben und dazu von MS Material bekommen. So sollten sie ihren dazu eingeladenen Gästen die Vorzüge zeigen.
Ja, diese Fans habe einen Lattenschuss. Egal ob Apple, Windows, Audi oder sonst welche. Und die verhalten sich ähnlich.

Es stört mich auch nicht, dass man diese Nasen zeigt und sich über die lustig macht. Ist ja deren Sache.

Sprich die Fans auf Steve Jobs an.
Ich möchte nicht wissen, wie viel Cracks immer noch daran glauben, er sei eine gottartige Lichtgestalt gewesen, zudem ein besonders guter Mensch und das sie die Seele vom ihm noch heute in jedem iPhone spüren.

Und da das Image von Apple ein wichtiges Verkaufsargument ist und Apple sein Image auch pflegt, gehören diese Fans eben auch zu einem Firmenportrait.
Auch wenn dadurch vielleicht Fremschämen angesagt ist. ;D

Stimmt, kann man auch ruhig zeigen, solche Leute. Ist auch nicht schlimmer als Dschungelcamp. :)

Mich stört dann nur diese automatisch Verallgemeinerung. Und die wird bei anderen Marken meist nicht in der Form durchgeführt.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Florian am Februar 01, 2013, 13:21:28
Ich habe es ja schon mal geschrieben: Dieses Campieren ist heute auch eine Art Freizeitgestaltung.

Und was Autos angeht - da gibt es sogar Leute, die warten jahrelang auf die Lieferung ihres Traumautos und nehmen es dann auf eigene Kosten in einer Kathedralen-ähnlichen Verkaufsstätte zu ätherischen Klängen entgegen. In Singapur zahlen die Leute für eine Betriebslizenz für ein Auto sogar mehr als für das Auto selbst. Es soll ja sogar große Treffen gewisser Markenanhänger geben…
Und wer braucht schon wirklich einen, weil genannt, Audi?

Also ein Beispiel für aufgeklärtes und nutzwertorientiertes Konsumverhalten ist der Autokäufer oft eher nicht. :)
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Jochen am Februar 01, 2013, 13:24:39
Und was Autos angeht - da gibt es sogar Leute, die warten jahrelang auf die Lieferung ihres Traumautos

Kenne ich auch aus unserem Lande  ;D

Jochen
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 01, 2013, 13:42:12
Ich habe es ja schon mal geschrieben: Dieses Campieren ist heute auch eine Art Freizeitgestaltung.

Trotzdem treiben es die Apple-Anhänger bunter, als andere Fans.
Und ich befürchte, es wird bei jeder Neuvorstellung schlimmer werden.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 01, 2013, 13:42:55
Und was Autos angeht - da gibt es sogar Leute, die warten jahrelang auf die Lieferung ihres Traumautos

Kenne ich auch aus unserem Lande  ;D

 ;D ;D

Und das waren keine Fans der Marke.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Terrania am Februar 04, 2013, 07:56:55
Grad ein Kurzinterview mit der Macherin im Bayern 3 gehört. Ich werd mir den "Markencheck" sparen. Es SIND die üblichen Plattitüden ("!Jünger statt Fans!). Unter anderem haben sie Apple und Samesung-User in denen CT gesteckt um die Gehirnaktivität zu vergleichen, wenn die ihre Smartphones benutzen. Bei Apple wird das Smartphone wie ein "Gesicht" emotional wahrgenommen, während ein Samesung-User nur die "technisch-rationalen" Hirnwindungen aktiviert bekommt. Logisch. Schätze, das wird wieder ein "haben wir ja immer schon gewusst" werden …
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 05, 2013, 14:31:42
Es war wie befürchtet.

Aus dem Apple-Check wurde mehr ein iPhone- und iPad-Check.
Wir haben gelernt, dass ein Samsung-Handy die bessere Verarbeitung hat, weil es nach einem Tauchbad in einem Bier (kein Scherz!) noch funktionierte, während das iPhone den Dienst quittierte. Ursächlich dafür war (nach Meinung eines freien „Handy-Doktors“), der verklebte und nicht wechselbare iPhone-Akku.
Diese nicht wechselbaren Akkus wurden auch bei den MacBooks bemängelt.
Der „Handy-Doktor“ hat auch gleich klargestellt, dass ein Mac zu teuer sei, für das was er bietet (Software blieb wie erwartet außen vor).

Das iPad ist besser zu bedienen, als ein WIN- und Samsung-Tablet und es wäre perfekt zu bedienen gewesen, wenn man aus dem Wort „Safari“ auf den Internetzugang hätte schließen können.

Die Chinesen, die das Apple-Zeugs zusammen hämmern, sind geschundene Menschen.

Den Knaller aber lieferte eine Design-Studentin aus Köln.
Das Huhn wurde beim Gedanken an Apple ganz feucht im Höschen, bekam ein Strahlen in die Augen, juchzte zufrieden als sie ein iPhone-Verpackung öffnete („wie ein Altar“) und bestätigte, dass sie am Abend sicher mit ihrem iPhone ins Bett gehen wollte.
Das Mädel hätte auch eine bestellte Schauspielerin sein können (glaube ich aber nicht).


Insgesamt hat die Redaktion die nötigen Deppen gefunden, um Apple als „Sekte“ dastehen zu lassen. Das liegt meiner Meinung aber auch daran, dass der Laden tatsächlich deutlich mehr Sekte ist, als die Konkurrenz. Kann man so machen. Wollte man wohl auch so machen.


Ich hatte trotzdem den Eindruck, dass alle „Tester“, Redakteure und „Fachleute“ in dem Beitrag, ein iPhone in der Hose hatten, als sie ihre Statements abgaben.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Florian am Februar 05, 2013, 14:44:50
Danke für die Zusammenfassung. Reicht mir vollkommen aus.  :-X

Ja, dass ist die Erfüllung des Bildungsauftrags im Jahr 2013. Da zahlt man die Zwangsgebühren doch gerne.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: warlord am Februar 05, 2013, 14:57:05
Ist aber bei jedem Thema so. Das Fernsehen informiert schon lange nicht mehr. Da gibts nun wirklich nichts als "produzierte Wahrheit", die mit den Tatsachen deutlich weniger kongruent ist, als sich der durchschnittliche Zuschauer bewusst ist.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 05, 2013, 15:58:53
Da gibts nun wirklich nichts als "produzierte Wahrheit", die mit den Tatsachen deutlich weniger kongruent ist, als sich der durchschnittliche Zuschauer bewusst ist.

Das stimmt natürlich.

Aber Nummern, wie die versenkten Handys von Samsung und Apple in einem Glas Bier, um dann auf die Qualität des Gerätes zu schließen, sind schon eine sehr heftig.
Mit so etwas werden dann die besonders bekloppten Apple-Gegner bedient.

Eine Arbeiterin von Foxconn hat noch (selbstverständlich mit einer geschmuggelten Kamera, weil Filmen verboten) Bilder aus dem inneren des Firmen-Wohnheims geliefert.
Die Verbesserungen der Arbeitsbedingungen seitens Apple, wurde als Fake entlarvt, die den Arbeitern noch mehr Schaden zufügen. Klang durchaus glaubhaft, macht auch Sinn, weil weder Apple, noch Foxconn Interesse am besseren Arbeitsbedingungen/Lohn haben dürften.


So fehlerhaft und schlampig die Reportage auch war, gefallen hat sie mir irgendwie trotzdem.
Apple verkauft sein Image genau so unredlich, wie die Reportage war, deswegen hat Apple den Beitrag verdient.
Es ist ein rücksichtsloser Laden und das sollte deutlich werden.

Wenn Dell oder Sony eines Tages groß und wichtig genug sind, bekommen sie vielleicht auch eine solche Reportage und dann geht es in eine andere Abteilung bei Foxconn.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Florian am Februar 05, 2013, 18:03:35
Dell und Sony waren mal groß und wichtig.

Natürlich ist es so, dass TV vereinfacht - vereinfachen muss. Dabei sollte aber schon die Richtung stimmen.
Gut, ich rege mich natürlich schon auch generell über diese Häppchen-Sätze auf, die ja immer Wesentliches unter den Tisch fallen lassen müssen. Und was anderes wird kaum mehr geboten.

Andererseits bin ich mir ziemlich sicher, dass es eh schon egal ist. Man braucht sich ja nur mal die Kommentare unter Tagesschau-Artikeln ansehen. Der Deutsche weiß genau, was Sache ist und ist an weitergehenden oder gar widersprüchlichen Informationen nicht interessiert. In den USA ist es ja noch krasser, wo man noch mehr strikt nach Weltanschauung umschaltet und surft.

Seriöse Informationen sind einfach anstrengend für Macher (feige) und Zuschauer (träge).

Dies gesagt gibt es auch noch wesentliche bessere Sachen als das sog. Erste. Lustigerweise meist von denselben Rundfunkanstalten produziert und in Spartenkanäle abgeschoben. Aber die Offenbarung ist auch das nicht.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 05, 2013, 18:10:51
Ich bekomme immer einen Schrecken, wenn ich Beiträge von Journalisten lese oder sehe, die sich mit (auch nur entfernt) meinem Beruf befassen.
Ich finde es dann oft unglaublich wie wenig sich die Cracks mit dem Thema befasst haben, wie viel einfach falsch ist.

Das trifft in aller Regel sogar auf Dinge zu, mit denen ich mich nur in der Freizeit beschäftige.

Die Beiträge wollen gar nicht in eine bestimmte Richtung, sie sind einfach nur fachlich weit daneben.


Und da ich bei den allermeisten Dingen kein Fachmann bin, gehe ich davon aus, dass die Fehlerquote bei journalistischen Beiträgen zu diesen Themen ähnlich hoch ist und ich wirklich nur das glauben sollte, was ich selber überprüft habe. Das geht aber leider nicht.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Florian am Februar 05, 2013, 18:36:08
In der Tat, man ist auf Qualitätsjournalismus angewiesen. Dafür zahle ich auch gerne.
Leider gibt es den immer weniger. Wobei es früher auch schon schlimm war und v.a. gerne parteiisch gefärbt.

So habe ich zwar Journalisten auf meiner Liste, denen ich eher vertraue. Aber auch die liegen natürlich im Laufe der Zeit auch mal daneben. Das ist ganz normal und auch nicht so schlimm. Nur, wenn sie borniert darüber hinweg gehen.
Ich finde es auch okay, wenn man auf Dauer die politische Grundeinstellung spüren kann, wie sie ein jeder hat -  solange sie eben nicht überhand nimmt und zur selektiven Wahrnehmung führt.

Standard ist aber der „bunte Bericht“, der alles kurz streift aber dafür umso stärkere Wertungen vornimmt.
 
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 06, 2013, 06:36:01
Hier gibt's einen netten Artikel zum Thema „Die passive Revolution im Journalismus“ (http://www.heise.de/tp/artikel/38/38498/1.html).
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: FOX am Februar 06, 2013, 10:30:53
Auch schön: Ein iPhone kostet in Teilen "150 Euro". Kommentar eines Befragten: "Naja, dann ist ja klar, wo der hohe Aktienkurs herkommt..."
Hier wurde also klargestellt: 150 Euro kostet ein iPhone - verkauft wird es für 650 Euro!

Hat einer der Redakteure zumindest die Grundschule besucht? Aber solche banalen Dinge wie Personalkosten, Entwicklung, Miete, Heizung, Werbung etc. pp sind wohl heutzutage in keinem Produkt mehr enthalten.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Terrania am Februar 06, 2013, 10:51:10
Jetzt komm doch nicht mit Argumenten, Fox. In unserer Gesellschaft ist es doch normal, dass "Umsatz" mit "Gewinn" verwechselt wird. Da darf es nicht wundern, dass der Materialpreis inzwischen die Richtschnur für ein Produkt ist - in gewissen Kreisen.
Im Grunde genommen ist das alles doch nur Brot und Spiele. Die Apple Fanbois wurden als Sektenmitglieder ge-outet. Und dann schreiben auf SPON im Forum folgerichtig auch einige: Apple = Scientology. Was soll man dazu sagen? 90% aller Menschen verhalten sich halt dumm, wenn sie einfache Schlussfolgerungen ziehen. Es spielt dabei auch keine Rolle, dass mir beispielsweise bislang niemand der Android-Fraktion sagen konnte, was für innovative Sachen denn SAMESUNG gebracht hat. Im gleichen Atemzug wird aber negiert, dass Apple jemals was innovatives gebracht hat (das übliche Problem "Innovation" und "Invention" zu verwechseln).
Oder der Selbstläufer: Apple hat doch eh alles von XEROX abgekupfert. Ich habe das zumindest in Teilen bislang auch geglaubt, bis ich einen Filmbericht von dem everything is a remix-typen Kirby Ferguson gesehen habe. (http://www.everythingisaremix.info/watch-the-series/  Teil 3 anklicken und dann ansehen, was im Mac ANDERS, bzw. weiterentwickelt wurde.) Da wird schnell klar, dass bestimmte "Inventionen" komplett nutzlos sind, wenn sie nicht "innovativ" rüberkommen. (Siehe Siemens, die eigentlich (fast) alles vergeigt haben.)
Oder die Mär, dass Microsoft mit den 150 Mio Apple gerettet hat. (Sicher hat es geholfen, aber Apple hatte zu dem Zeitpunkt noch 1,2 Mrd Dollar auf der BANK!)
Mich würde ein Filmbericht zu den "Innovationen" von SAMESUNG interessieren, vor allem auf der Softwareseite (Android!). Oder zu den Hardwareinovationen, oder oder. Selbst die Flat-TVs sind "nur" billig und versagen kläglich bei der Bedienung (wie alle anderen auch ...), dafür heissen sie "SMART-TV", was für ein Hohn.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: MacFlieger am Februar 07, 2013, 09:12:45
Zu dem Vergleich "Materialkosten" zu Verkaufspreis.
Zum einen könnte man die Berechnung der Materialkosten noch weiter auf die Spitze treiben. Benutzt werden da ja die einzelnen Einkaufspreise der einzelnen Chips bzw. Materialien. Warum stoppt man da und schaut sich nicht die Einkaufspreise der einzelnen Rohstoffe auch für die Komponenten an (z.B. Sand für Silizium, Glas etc.), da scheinen ja auch noch riesige "Gewinn"spannen zu lauern.

Zum anderen (ernsthafter), schockt einen Menschen schon der Unterschied zwischen "Einkaufspreis" für Apple und Verkaufspreis, weil der Unterschied so hoch ist. Das ist ein psychologischer Effekt. Diese weiteren Faktoren wie Entwicklung, Vertrieb, Service etc. kann man selber überhaupt nicht einschätzen und lässt ihn daher unter den Tisch fallen. So kommt für einen Normalkäufer eben automatisch der Eindruck auf, dass Apple hier abzockt. Der zweite Grund, warum man das so hoch findet ist, dass man meist nicht den Überblick hat, wie groß solche Spannen auch bei anderen Produkten sind oder sein müssen. Bei nahezu allen technischen Produkten ist das ähnlich.
Nur mal ein Beispiel aus dem Modellbaubereich: In den letzten Jahren ist es üblich geworden, Artikel für den Modellbau (Elektronik, Modelle, Motoren etc.) direkt in Hongkong zu kaufen. Die deutschen Hersteller stellen bis auf ganz wenige Ausnahmen für Nischenprodukte nichts mehr selber her, sondern lassen auch nur noch in China produzieren und labeln. Es gibt natürlich auch viel Schrott dort, aber eben auch sehr gute Sachen. Früher war es so, dass man beim Kauf eines "deutschen Produktes" tatsächlich einen Mehrwert bekam, heute ist das fast nie der Fall. So kann man gut die Preise zwischen dem Hongkong-Händler (inkl. Versand aus China, Einfuhrumsatzsteuer, evtl. Zoll) gut vergleichen mit den Preisen bei deutschen Händlern. Und die Spanne ist enorm. Je nach Artikel zwischen 2fach und 10fach. Und der Hongkong-Händler hat dabei auch seinen Gewinn gemacht. Das Problem dabei ist eben, dass bei einem deutschen Händler nicht nur dieser Händler zusätzlich verdienen will/muss, sondern dass große deutsche "Hersteller" erzwingen, dass zwischen dem chinesischen Hersteller und dem deutschen Händler mind. noch 2 Zwischenhändler liegen.
Diese Globalisierung bekommen die deutschen "Hersteller" nun sehr stark zu spüren und sie kämpfen da mit harten teilweise unfairen Bandagen.
Worauf ich eigentlich hinaus wollte: Auch bei diesen Artikeln liegen zwischen Einkaufspreis in China und Verkaufspreis in D riesige Spannen.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 07, 2013, 09:22:39
Sicherlich alles richtig.

Aber der Apple-Fan rechnete sich den Herstellungspreis eines iPhones auch gerne schön.
Ich weiß nicht, ob es auch bei uns hier vorgerechet wurde, aber die Summe der Einzelpreise (also das, was die ARD am Montag auch gemacht hat) kam da schon einmal auf ca. 70% des Verkaufspreises.
Das habe ich vor Jahren schon als albern abgetan, aber ohne „Beweise“ wird so was gerne abgestritten.

Außerdem spielt das alles keine Rolle.
Es gibt auf dem Markt keinen Mobilrechner, der sich so gut anfühlt wie ein MacBokk Pro/Air.
Dieses Gefühl ist mir haargenau den Preis wert, den Apple dafür aufruft und damit ist's gut.

Mit dieser seltsamen Vorrechnerei wird niemand einen anderen vom kauf eines Apple-Produkts abhalten können und wer sich deswegen bei Samsung wohler fühlt soll halt darauf achten, dass er den Samsung-Markencheck versäumt.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Jochen am Februar 07, 2013, 17:12:32
Ein Diamant hat gewiss auch einen sehr niedrigen "Materialpreis".
Da bisschen Kohlenstoff ?  ;D

Jochen
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Florian am Februar 07, 2013, 21:27:50
Aber der Apple-Fan rechnete sich den Herstellungspreis eines iPhones auch gerne schön.

Weiß ja nicht, was für Seiten Du so liest. :)

Ich denke mal, die aufgeklärten Apple-Nutzer können das schon einschätzen und wissen, dass die Marge nicht von ungefähr kommt.


Außerdem spielt das alles keine Rolle.
Es gibt auf dem Markt keinen Mobilrechner, der sich so gut anfühlt wie ein MacBokk Pro/Air.
Dieses Gefühl ist mir haargenau den Preis wert, den Apple dafür aufruft und damit ist's gut.

Habe zwar nicht den totalen Marktüberblick, aber wenn ich in die Läden schaue, ist es wirklich so. Ich finde auch die meisten anderen Handys, die als „gleichwertig“ bezeichnet werden, im Vergleich zum iPhone nicht so toll in der Anmutung.
Umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die meisten Firmen mit 10% Marge doch zufrieden wären. Bauen sie aber mal etwas, dass anstinken könnte, kostet es mindestens so viel wie das Apple-Dings.

Finde das ga nicht so gut. Was ist eigentlich aus der Konkurrenz wie Sony geworden? Sind teilweise gute Sachen, aber ohne Wow-Effekt. So muss man ja wohl fast hoffen, dass Samsung Apple Beine macht.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 08, 2013, 06:43:21
Weiß ja nicht, was für Seiten Du so liest. :)
Ich könnte jetzt bei uns eine Suche anleiern, ich würde was finden.

Es läuft doch immer gleich ab. Der geneigte Apple-Versteher besteht darauf, dass die einzelnen Komponenten für ein z.B. iPhone hochpreisig sind, weil sie ja von hoher Qualität sind. Dann blogt jemand, allein das Touchscreen ist nicht unter 140,-$ zu bekommen und so geht es weiter, bis das Netz beschließt, was denn nun ein iPhone so an Materialkosten verschlingt.

Monate später tauchen dann die ersten verlässlichen Zahlen für die Preise der Bauteile auf, das wird eine Weile abgestritten und wenn es dann im ARD-Fernsehen zur Sprache kommt, greift das letzte Killerargument: Die Entwicklungskosten.
Ein wunderbares Argument, wenn der hohe Preis eines Produktes gerechtfertigt werden soll, weil es die einzigen Kosten sind, die am Markt nicht zu überprüfen sind. Es müssen dann die Gagen der Top-Designer, -Entwickler, -Techniker sein, die gar keinen anderen Verkaufspreis rechtfertigen. Ach 'was... eigentlich wird ein iPhone schon ruinös günstig vertickt. ;)


Ich denke mal, die aufgeklärten Apple-Nutzer können das schon einschätzen und wissen, dass die Marge nicht von ungefähr kommt.
Ich glaube den aufgeklärte Apple-Nutzer gibt es nicht häufiger, als den aufgeklärten „such dir was aus-Nutzer“. Er muss sich immerhin eine noch höhere Marge, als die der Konkurrenz weg argumentieren. ;)


Habe zwar nicht den totalen Marktüberblick, aber wenn ich in die Läden schaue, ist es wirklich so. Ich finde auch die meisten anderen Handys, die als „gleichwertig“ bezeichnet werden, im Vergleich zum iPhone nicht so toll in der Anmutung.
Umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die meisten Firmen mit 10% Marge doch zufrieden wären. Bauen sie aber mal etwas, dass anstinken könnte, kostet es mindestens so viel wie das Apple-Dings.
Einen kompletten Marktüberblick habe ich auch nicht, aber was ich so an Samsungs sehe, da ist das iPhone klar besser verarbeitet.
Für Klapprechner gilt das noch viel deutlicher.
Aber gerade bei den Telefonen, gehe ich davon aus, dass es nur sehr wenig mehr kosten würde, die Dinger auf ähnlichem Niveau zu verarbeiten, wie Apple es machen lässt.

Die Entwicklung eines klapprigen Klapprechners, mit knarzenden Scharnieren, dürfte ebenfalls kaum mehr Kosten, als die des MBPs.
Ich glaube in der Branche tümmeln sich einfach unglaublich viele Stümper.
Und genau da scheint Apple zu punkten. Die sind einfach in der Lage mehr aus ihren Leuten rauszuholen. Aber auch das verursacht nicht mehr Kosten, als sie Blödsinn entwickeln zu lassen.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Florian am Februar 08, 2013, 13:55:47
Deine Aufstellung, wie die Materialkosten geschätzt werden, kann ich nicht so recht nachvollziehen.

Natürlich gibt es auch Apple-Fans, welche die Wahrheit nicht so gerne sehen. Aber im anderen Thema sehen wir ja schon, dass es sich auch die ARD viel zu einfach machte.

Generell ist es ja wohl so, dass man nur Zahlen von Apple selbst ernst nehmen kann, wenn überhaupt. Gerne werden aber irgendwelche Analysten zitiert… und dann kommen eben solche „ein iPhone kostet nur 150 $ in der Herstellung“-Verkürzungen heraus. Das man das dann richtig stellt, ist doch korrekt.

Die Marge von Apple ist auch ohne solche Falschinformationen diskussionswürdig genug!
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Florian am Februar 08, 2013, 17:00:31
Hier gibt's einen netten Artikel zum Thema „Die passive Revolution im Journalismus“ (http://www.heise.de/tp/artikel/38/38498/1.html).

Ob man freilich wirklich gleich zu Kracauer greifen muss, um die mindere Qualität heutzutage zu verdeutlichen?
Gegen ihn sind auch viele gute Journalisten kleinere Lichter.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Terrania am Februar 09, 2013, 15:50:27
Ja, schon, aber auf der anderen Seiten ist die Praktikantin ein tolles Beispiel dafür, wie hohl diese "irgendwas mit Medien"-Generation ist. Kleine (und jetzt werde ich tatsächlich politisch inkorrekt) blonde Häschen aus gutem Hause, die leider stockhohl sind. Ich habe genug davon als Praktikanten gehabt. Da wo ich komplett austicke inzwischen ist, wenn ich was erkläre und hinter mir vernehmlich gegähnt wird (ja, natürlich Vormittags). Inzwischen schmeiß ich die Herrschaften raus.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Florian am Februar 17, 2013, 19:42:36
Off topic.

Der Print-SZ entnehme ich, dass sich tausende Leute nicht nur für iPhones, sondern auch für Billigklamotten aus Bangladesh stundenlang anstellen, bei -4°!
Nicht etwa beim Sonderschlussverkauf, den es ja nicht mehr gibt. Nein, Primark hat eine neue Filiale eröffnet.

Laut SZ bekommen die Verkäufer(innen) dort 9,50 € - brutto.
Auf dem Klamotten steht „made in Ireland“. „Wieso sollen wir 'Made in Bangladesh' draufschreiben, wenn wir es gesetzlich nicht müssen?“ fragt die Chefin.
An den Arbeitsbedingungen in der Produktion lässt der Artikel keine Zweifel, sie seien ganz schlimm.

Zitiert wird dann u.a. auch eine Studentin, die sagt, sie wisse dass der Pulli nach zweimal Waschen die Form verliert (wird dann auch bestätigt), aber es sei halt alles so schön billig.

Ich habe mehr und mehr den Eindruck es gibt bald nur noch überteuerte Sachen und totalen Billig-Rammsch.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: MacFlieger am Februar 18, 2013, 07:23:54
Sach ich doch.
Bekloppte, die sich bei irgendwelchen Aktionen wie doof anstellen, gibt es überall.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: fränk am Februar 18, 2013, 07:30:31
Dann ist Apple also in der Kategorie „Billigklamotten-aus-Bangladesh“ angekommen.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: Florian am Februar 19, 2013, 01:29:55
Dann ist Apple also in der Kategorie „Billigklamotten-aus-Bangladesh“ angekommen.

Ja, könnte sein dass das iPhone nach zweimal Waschen auch nicht mehr so tadellos ist.
Titel: Re: Markencheck Apple
Beitrag von: radneuerfinder am November 02, 2014, 22:38:37
Wie Apple Journalisten betreut:
https://krautreporter.de/85--der-apfel-fallt-nicht-weit-vom-bann
http://www.nzz.ch/mehr/digital/richard-gutjahr-apple-krautreporter-pr-werbung-marketing-journalisten-rolle-1.18415633