Apfelinsel

Mac-Software => Thema gestartet von: Jochen am Mai 02, 2006, 20:34:02

Titel: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Jochen am Mai 02, 2006, 20:34:02
Ist doch wohl möglich, dass dies unter Intel Mac's funktioniert.
Dann läuft es doch auch auf NichtApplePC's, oder ?

Jochen
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: VollPfosten am Mai 02, 2006, 21:01:20
Teile von ZFS sind quelloffen. Momentan gibt es eine Implementierung für Solaris (auch) auf x86-Architektur. Das ist bisher eher nicht der typische "PC"-Markt.

Beim Dateisystem muss auch immer das Betriebssystem "mitspielen". Du kannst z. B. auch nicht schreibend von OS X auf eine NTFS-Partition (Windows-Dateisystem) zugreifen (zumindest nicht sinnvoll).
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Jochen am Mai 02, 2006, 21:09:28
Beim Dateisystem muss auch immer das Betriebssystem "mitspielen".

Hätten WIR Vorteile davon, wenn es unter X läuft
Hätten WIR Vorteile davon, wenn es unter XP oder Vista nicht läuft.
Hätten WIR Nachteile davon, wenn es unter X läuft
Hätten WIR Nachteile davon, wenn es unter XP oder Vista nicht läuft.

Ich weiss, dumme Fragen, aber trotzdem ?

Jochen
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Mai 02, 2006, 21:40:19
Das ist wieder mal so ein Fall, bei dem man über die medialen Verbreitungswege der Meldung wunderbar Buch führen konnte, aber ist ja ein anderes Thema.

Ist doch wohl möglich, dass dies unter Intel Mac's funktioniert.
Dann läuft es doch auch auf NichtApplePC's, oder ?

Verstehe nicht so recht, sorry.
Angeblich ist ja Apple daran interessiert, daß ist doch erstmal interessant und ja, man könnte auch selber portieren. Aber Apple kann das wohl besser. :)

Zitat von: Jochen link=topic=1152.msg14049#msg14049
Hätten WIR Vorteile davon, wenn es unter X läuft

Also, wer ist "WIR"?
ZFS hat schon ein paar Vorteile und ist zukunftsfest, soweit man das heute beurteilen kann.
Ganz kurz die wichtigsten:
Aus heutiger Sicht ist die maximale Datenmenge, die es verwalten kann, schier uferlos.
Es ist "selbstheilend" (ganz grob vereinfacht), d.h. die Dateistruktur zu überprüfen und zu reparieren würde entfallen.
Es kann quasi im Flug komprimieren und dekomprimieren und damit Platz sparen und schneller sein, weil weniger übertragen wird.
Clones kann man quasi sofort ziehen, kein Warten.
Und der Admin hat enorme Freiheiten, das Filesystem zu verändern, auch auf Benutzerbasis.
Und vieles mehr.
Also, die Geeks freuen sich. Für Server-Admins ist das sicher ein massiver Schritt vorwärts, solange es 100% funktioniert (was ich nicht beurteilen kann).
Aber auch für den gemeinen Benutzer ist so einiges dabei.

Zitat
Hätten WIR Vorteile davon, wenn es unter XP oder Vista nicht läuft.

Wenn WIR Windows nutzen: Ja. Wenn nicht: Auch, denn wenn beide Systeme dasselbe moderne Filesystem nutzen, wäre der Datenaustausch einfacher - allerdings, man denke an Boot Camp, auch für Viren usw.

Zitat
Hätten WIR Nachteile davon, wenn es unter X läuft

Ne, wieso?

Zitat
Hätten WIR Nachteile davon, wenn es unter XP oder Vista nicht läuft.

Siehe oben. Unter Umständen schon (Datenaustausch)

Zitat
Ich weiss, dumme Fragen, aber trotzdem ?

Lass sie nur alle raus. :)
Vielleicht will ja auch einer unserer Experten was über ZFS schreiben und all die Fehler, die ich reinbrachte, berichtigen... :)
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: VollPfosten am Mai 02, 2006, 21:41:50
Hätten WIR Vorteile davon, wenn es unter X läuft
Ja.
Zitat
Hätten WIR Vorteile davon, wenn es unter XP oder Vista nicht läuft.
Ja, wenn es unter X läuft.
Zitat
Hätten WIR Nachteile davon, wenn es unter X läuft
Wenn WIR es nutzen: Einige Features brauchen mehr Rechenzeit (z. B. Prüfsummen). Jeder zusätzliche Treiber ist eine zusätzliche Fehlerquelle.
Zitat
Hätten WIR Nachteile davon, wenn es unter XP oder Vista nicht läuft.
s. 3.

Viele gute Features in ZFS beziehen sich auf die einfache Verwaltung von "Volumes", in denen mehrere Festplatten zusammengefasst werden. Für den Privatanwender, der 1 Platte mit 1Volume betreibt, sind diese zunächst  witzlos. Es gibt jedoch auch einige Funktionen, die auch mit 1 Platte Sinn machen: z. B. Prüfsummen für Dateiblöcke oder "Snapshots". Darüber, ob ZFS künftig die Grundlage  für Datenaustausch zwischen Windows und OS X  ohne Netzwerk sein wird, möchte ich nicht spekulieren. Mein Verdacht: MS ist zunächst darauf fixiert, das lang erwartete WinFS fertigzustellen und hat an ZFS erst einmal kein Interesse.
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Mai 02, 2006, 21:45:15
Wenn WIR es nutzen: Einige Features brauchen mehr Rechenzeit (z. B. Prüfsummen). Jeder zusätzliche Treiber ist eine zusätzliche Fehlerquelle.

Schon, aber ich denke nicht, daß Apple es für die älteren Macs ausliefern wird...


Zitat
Mein Verdacht: MS ist zunächst darauf fixiert, das lang erwartete WinFS fertigzustellen und hat an ZFS erst einmal kein Interesse.

Denke ich auch. Vielleicht machen es unabhängige Entwickler möglich. In jedem Fall bliebe Linux "als Austauschpartner".
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Jochen am Mai 02, 2006, 22:02:00
Das ist wieder mal so ein Fall, bei dem man über die medialen Verbreitungswege der Meldung wunderbar Buch führen konnte.
@Florian

Da hast Du absolut recht. Ich weiss, meine Fragen haben sehr oft Bildzeitungsniveau.
Wobei ich die aber gar nicht lese.

 ;D ;D ;D

Jochen
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Mai 02, 2006, 22:24:08
So habe ich das nicht gemeint!

Sondern:
Erst tauchte die Meldung, daß sich Chris Emura, anscheinend Apples Filesystem-Chefentwickler, für eine Portierung von ZFS interessiert, am 27.4. auf einer ZFS-Mailingliste auf.
Von dort ging die Meldung dann über Ars Technica und andere zu Macrumors, dann zu allen anderen US-Macseiten, ein paar Tage später dann schwappte sie über den Teich. Heute melden sich auch die letzte Nachzügler, und damit meine ich nicht Dich!
Klar, in Deutschland werden halt Wochenende und Feiertag noch ernst genommen und v.a. muss man mal in Google eingeben, was denn ZFS eigentlich ist, denn wer weiß schon so exotische Sachen - schließlich muss man gerade für den ultimativen Killertip für iWeb recherchieren, da hat man für so was keine Zeit. ;D

Okay, okay, bin wieder böse. Weiß ja selber nicht viel. Nur ich verdiene ja auch nicht mein Geld damit. :)
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Thyrfing am Mai 02, 2006, 22:25:01
Nein, ich glaube, diesmal bist du unschuldig. Flo meinte bestimmt den Weg, den diese News-Meldung in den Weiten des Internets genommen hat. Hüpf, hüpf, von einer Seite auf die nächste.
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Jochen am Mai 02, 2006, 22:31:59
So habe ich das nicht gemeint!

Ich weiss, Ihr seid ja alles ganz liebe und hilfreiche Buben  ;D

Ich lese halt was, kenne die Hintergründe nicht, da die lieben Buben, oft wei beim Hasen und Igel rufen können:

Bin schon da.

http://www.zwerg-bunnys.de/seiten/hasengeschichten.htm

Da frag ich halt  ;D

Jochen

Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Dezember 17, 2006, 15:18:00
Falls es kein Fake ist, wird Leopard zumindest ZFS-Volumes erstellen können.
http://mac4ever.com/news/27485/zettabyte_sur_leopard/

Nehme zwar an, daß es schon andere entdeckt haben, ich halte mich aber mal (oh Schande! ;)) an den Link von MTN.
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Jochen am Dezember 17, 2006, 16:49:01
Fand dazu das hier

Demos (http://opensolaris.org/os/community/zfs/demos/)

Jochen
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 18, 2006, 13:47:24
"Ein 128-bit Dateisystem zu füllen würde alle Grenzen irdischer Datenspeicherung übersteigen. Man könnte einen 128-bit Speicher-Pool nicht füllen ohne die Ozeane zu verdampfen."
"Laut Sun ist seit der Entwicklung des Systems in über fünf Jahren noch nie ein Datenkonsistenzfehler aufgetreten."
http://www.macnews.de/tagesthemen/Chips_und_Chancen/96104.html

"Die Code-Qualität soll ausgesprochen gut sein und einer meiner Bekannten (Administrator, der’s mit Solaris einsetzt) ist hellauf begeistert. Sie machen FTP-Server und Storage damit und das sei ein echter Gewinn."
http://www.mac-essentials.de/index.php/mac/comments/18_dez_schlagzeilen_vom_tage/

Na dann her damit :D


Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Juni 07, 2007, 00:29:02
Nun scheint es sicher: ZFS wird nicht nur unterstützt, es wird der voreingestellte Standard.
Das haben Sun-Verantwortliche gleich mehrfach voller Überzeugung geäußert, z.B. hier:
http://blogs.sun.com/marchamilton/entry/sun_s_new_modular_blade
Und hier das Beweisvideo (http://news.com.com/Suns+CEO+says+Mac+OS+X+adopting+Sun+tech/1606-2_3-6189050.html).

ZFS wurde, offensichltich für Mac OS X, auch case-insensitive gemacht (http://www.opensolaris.org/os/community/arc/caselog/2007/244/;jsessionid=4DEEAE13A4489C28E3C4644C98986C1F).
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: daveinitiv am Juni 07, 2007, 05:16:21
Wenn es wirklich so kommen sollte, dann ist es für mich auf jeden Fall eines der Hauptgründe für 10.5. Und wohl eines der geheimen Features. ;)
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Jochen am Juni 13, 2007, 17:20:47
Von oder mit ZFS kann man nicht booten ?

http://www.informationweek.com/news/showArticle.jhtml?articleID=199903525

Stimmt das ?

Weiss jemand was näheres ?

Jochen
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: mbs am Juni 13, 2007, 17:45:51
Zitat
Stimmt das ?

Nein. Das ist eine Frage der Computer-Firmware und der Startumgebung.

Es ist richtig, dass im Betriebssystem SUN Solaris 10, das ja sozusagen die "Standardheimat" von ZFS ist, das Booten von ZFS nicht offiziell vom Installer unterstützt wird. Ab Release 12/07 von Solaris 10 soll das aber offiziell gehen und im Moment kann man es auch schon manuell einrichten (http://www.opensolaris.org/os/community/zfs/boot/zfsboot-manual/).

Wie gesagt liegen mögliche Bootprobleme aber weder am ZFS an sich, noch am Betriebssystem, das während des Bootens ja noch gar nicht läuft. Die Frage ist, ob die Firmware des jeweiligen Computermodells ZFS als gültiges Startdateisystem anerkennt. Apple könnte das z.B. problemlos durch ein Firmware-Update realisieren, falls man das wollte...
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Jochen am Juni 13, 2007, 18:06:33
Zitat
Stimmt das ?

Nein. Das ist eine Frage der Computer-Firmware und der Startumgebung.

Danke.

Sehr interessante Antwort eines Insiders.
Damit ist wohl das schon angenommene "gesteved" wahrscheinlicher. ;D

Ach was existiert hier doch für ein Insiderwissen.

Jochen
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Juni 18, 2007, 15:41:45
Wohl eher "geschwarzt".
Der Sun-Chef hat halt Blödsinn erzählt beziehungsweise alle, inklusive mir, haben aus "the file system in Leopard" irgendwie ein "default" gemacht.
Tatsache ist ja wohl, daß ein komplettes Umstellen von HFS+ auf ZFS so aufwendig wäre das Apple sicher nicht mal eben so einen Rückzug machen könnte. Mal davon abgesehen das ZFS seine Stärken in RAID-Systemen ausspielt während dort seine Nachteile nicht so zum Tragen kommen.
Hätte ich mich früher besser informiert wäre mir das auch aufgefallen... so plappert man immer Mist nach den man irgendwo gelesen hat.
Apple verkauft stetig mehr Klapprechner. Die Besitzer werden wohl kaum freudig erregt sein über ein Dateisystem das die CPU mehr fordert und mehr Plattenplatz verbraucht. Mal von einigen ganz anderen Dingen abgesehen, die man wohl Otto Normaluser nicht leicht erklären kann.

In Mac OS X Server machte es dagegen durchaus Sinn und vielleicht meinte Schwartz ja  das.

Was Normalanwender bekommen ist eine Möglichkeit ZFS-Volumes zu lesen. Mehr nicht. Und wahrscheinlich ist das auch besser so.
Titel: Apple liefert read/write-ZFS als getrenntes Paket aus
Beitrag von: mbs am Juni 26, 2007, 10:45:23
Es gibt ernst zu nehmende Gerüchte, nach denen registrierte Entwickler neben der Leopard-Preview als davon getrenntes Paket auch eine ZFS-Preview mit vollen Schreib-/Lesefunktionen erhalten werden, die in Leopard nachinstalliert werden kann. In Mac OS X 10.5.0 soll der Schreibzugriff auf ZFS "zunächst" gesperrt werden. (Was wohl heißen soll, ab Mac OS X 10.5.1 steht ZFS möglicherweise uneingeschränkt zur Verfügung.)

Zitat
Tatsache ist ja wohl, daß ein komplettes Umstellen von HFS+ auf ZFS so aufwendig wäre

Hm, wo wäre denn der Aufwand?
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Juni 26, 2007, 15:04:48
Natürlich könnte Apple einfach auf die an sich fertige Kernel-Extension verzichten.

Aber im Falle eines Default-Systems hätten doch die Entwickler frühzeitig informiert werden müssen und zwar alle, da ZFS doch einige Änderungen mitbringen wird, die mitunter eine Applikation laufunfähig machen, oder Files nicht mehr lesbar. Ist doch so, oder?
Die Metadaten- und Namenskonventionen müssten umgestellt werden, auch weil sonst Fat-Zaps die Platte zumüllen, es sei denn man legt wieder alles in .-Dateien. Wo ist da der Fortschritt?

Ich sage ja nicht, daß es nicht machbar ist, nur kann ich mir nicht vorstellen das Apple so viele Anpassungen vornimmt und dann auch noch wirklich alle User damit "beglücken" will - es dann aber wegen einer Nichtigkeit nicht verwendet.

Also: Dabei schon, ja, so war es wohl immer gemeint. Aber das man das neue Default-System einfach fallen lässt, oder degradiert, ne, nie und nimmer.
Du weißt ja sicher mehr als ich, aber ich denke doch Apple ist nicht mehr die Firma, die so wechselhaft agiert.
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: mbs am Juni 26, 2007, 15:49:44
Zitat
Aber im Falle eines Default-Systems hätten doch die Entwickler frühzeitig informiert werden müssen und zwar alle, da ZFS doch einige Änderungen mitbringen wird, die mitunter eine Applikation laufunfähig machen, oder Files nicht mehr lesbar. Ist doch so, oder?

Nein, ich wüsste nicht warum eine Applikation etwas vom Dateisystem wissen muss. Das betrifft höchstens die Entwickler von solchen Tools wie DiskWarrior.

Zitat
Die Metadaten- und Namenskonventionen müssten umgestellt werden,

Warum? Seit 09.05.2007 besitzt ZFS auch offizielle Unterstützung zum "case-insensitive"-Betrieb.

Zitat
auch weil sonst Fat-Zaps die Platte zumüllen, es sei denn man legt wieder alles in .-Dateien.

Äh, was sind "Fat Zaps"? Du meinst Forks und Finder-Attribute, oder? Seit Tiger bereits sind alle Entwickler gehalten, von solchen Dingen zu abstrahieren (falls jemand überhaupt so tief ins Dateisystem einsteigen muss). Auf Darwin-Ebene wird ab 10.4 alles über sogenannte "extended attributes" geregelt. Da diese Attribute beliebig lang sein dürfen, sind Forks ein einfacher Spezialfall hiervon.

Das einzige, was für Apple wirklich Aufwand bedeuten würde, wäre, alte Rechner so nachzurüsten, dass sie von ZFS booten können. Das ist, wie in diesem Thread schon diskutiert, ein Firmware-Problem. Da jede Mac-Baureihe eine unterschiedliche Firmware hat, wäre die Aktualisierung für die alte Hardware ganz schon teuer für Apple. Das ist schon eher ein technischer Grund, ZFS nicht als Standard einzusetzen. Realistisch wäre, dass Apple Firmware-Updates nur für EFI-Rechner mit GUID-Partitionstabelle bereitstellt. Mit anderen Worten nur Intel-Macs würden von ZFS booten können.

Zitat
Du weißt ja sicher mehr als ich,

Nein, mir liegen auch keine Insider-Informationen vor, wie Jochen vermutet. Was ich schreibe, sind Schlussfolgerungen und Spekulationen auf Basis der Tatsachen, die bis jetzt bekannt geworden sind.
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: warlord am Juni 26, 2007, 16:30:52
Nein, ich wüsste nicht warum eine Applikation etwas vom Dateisystem wissen muss. Das betrifft höchstens die Entwickler von solchen Tools wie DiskWarrior.

Nun ja, eigentlich immer dann, wenn von einer Applikation erwartet wird, dass sie auch die Besonderheiten unterstützt, die ein Filesystem so mitbringt. Das können in meinen Augen nicht nur Programme sein, die direkt etwas am Filesystem werkeln.
Eine ganze Reihe von Datei-APIs, die von Entwicklern so genutzt worden sind, sind ja auch ganz spezifisch HFS-APIs.
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: mbs am Juni 26, 2007, 17:12:51
Zitat
Eine ganze Reihe von Datei-APIs, die von Entwicklern so genutzt worden sind, sind ja auch ganz spezifisch HFS-APIs.

Die gesamten HFS-APIs, die per Carbon zur Verfügung stehen, werden in Mac OS X nur "emuliert". In Wirklichkeit muss intern immer alles auf BSD-Aufrufe und BSD-Pfadnamen heruntergebrochen werden. Das zugrundeliegende Darwin-System weiß seinerseits, wie es HFS-spezifische Dinge in fremden Dateisystemen emulieren muss. Wenn Du einen Fork benutzt oder HFS-spezifische Attribute wie Type/Creator-Codes, dann funktioniert das auf jedem Dateisystem. Das System kümmert sich automatisch darum, ohne dass die Applikation davon etwas merkt und das funktioniert alles schon seit 10.0.

Nur bei Programmen, die extrem "low level" arbeiten müssen (wie DiskWarrior), oder bei neuen Features, bei denen Apple deutlich sagt, dass diese (noch) nicht auf allen Dateisystemen zur Verfügung stehen (ACLs über eine NFS-Verbindung hinweg sind z.B. nicht implementiert), könnte es Probleme geben.
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Juni 26, 2007, 17:19:04
Nein, ich wüsste nicht warum eine Applikation etwas vom Dateisystem wissen muss. Das betrifft höchstens die Entwickler von solchen Tools wie DiskWarrior.

Z.B. ZFS unterstützt keine UTF-16 oder -32-Namen, weil es voraussetzt das ein 0-Byte das Ende markiert: http://src.opensolaris.org/source/xref/onnv/onnv-gate/usr/src/uts/common/fs/zfs/sys/zap.h (Zeile 77 ff.)

Das dürfte doch ein größeres Problem sein, das viele Programme auflaufen lassen dürfte?

Also würde MAC OS X übersetzen müssen nur leider würden dann Nicht-ASCII-Namen halt beeinträchtigt es sei denn es gibt irgendeinen Zauberweg.

Denkfehler meinerseits?


Zitat
Warum? Seit 09.05.2007 besitzt ZFS auch offizielle Unterstützung zum "case-insensitive"-Betrieb.

Ja, und übrigens nicht wegen Apple sondern Microsofts CIFS. :)
Wir erinnern uns das Leopard zunächst zu diesem Zeitpunkt eigentlich schon draussen gewesen sein sollte... auch die Zeitlinie spricht irgendwie gegen "ZFS als Standard". Man meinte halt allgemein ZFS mit seinen Snapshots passe so super zu Time Machine.


Zitat
Äh, was sind "Fat Zaps"? Du meinst Forks und Finder-Attribute, oder? Seit Tiger bereits sind alle Entwickler gehalten, von solchen Dingen zu abstrahieren (falls jemand überhaupt so tief ins Dateisystem einsteigen muss). Auf Darwin-Ebene wird ab 10.4 alles über sogenannte "extended attributes" geregelt. Da diese Attribute beliebig lang sein dürfen, sind Forks ein einfacher Spezialfall hiervon.

Soweit ist mir das halbwegs klar gewesen.

ZFS verwendet für Attribute sog. Zap-Objekte. Normalerweise sollen die Attribute in ein Microzap, daß nur einen Allocation-Block groß ist, also in ZFS-Standardeinstellungen (die man ja ändern könnte) acht KB.
Aber!
Die Attribute dürfen nur einen Namen mit 50 oder weniger Zeichen haben und (kleiner oder gleich) acht Bytes sein. Ist auch nur ein Attribut anders, wird ein sog. Fat-Zap verwendet, viel komplexer und mit einem 128KB-Header.

So meine Informationen.

Also würden ja wohl wahrscheinlich wieder die tollen .-Dateien zum Einsatz kommen die dem normalem Mac-Benutzer verborgen bleiben aber nicht nur in gemischten Netzwerken nervtötend sind.

ZFS frißt Leistung und Plattenplatz, Apple verkauft 50%++ Laptops, die meistens weit weg sind von irgendwelchen "storage pools". ;)


Zitat
Das einzige, was für Apple wirklich Aufwand bedeuten würde, wäre, alte Rechner so nachzurüsten, dass sie von ZFS booten können. Das ist, wie in diesem Thread schon diskutiert, ein Firmware-Problem. Da jede Mac-Baureihe eine unterschiedliche Firmware hat, wäre die Aktualisierung für die alte Hardware ganz schon teuer für Apple. Das ist schon eher ein technischer Grund, ZFS nicht als Standard einzusetzen. Realistisch wäre, dass Apple Firmware-Updates nur für EFI-Rechner mit GUID-Partitionstabelle bereitstellt. Mit anderen Worten nur Intel-Macs würden von ZFS booten können.

Dann wäre es ja schon mal kein Standard, denn Leopard wird ja wohl auch noch für PPC-Macs verkauft.

Ich nehme schon an das ZFS unterstützt werden wird, halt wie UFS, und nie was anderes geplant war. Ist aber nur meine Meinung, Beweise habe ich natürlich nicht.

Zitat
Du weißt ja sicher mehr als ich,
Zitat
Nein, mir liegen auch keine Insider-Informationen vor, wie Jochen vermutet. Was ich schreibe, sind Schlussfolgerungen und Spekulationen auf Basis der Tatsachen, die bis jetzt bekannt geworden sind.

Ich meinte eher die technischen Hintergründe.
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: warlord am Juni 26, 2007, 17:32:38
Wenn Du einen Fork benutzt oder HFS-spezifische Attribute wie Type/Creator-Codes, dann funktioniert das auf jedem Dateisystem. Das System kümmert sich automatisch darum, ohne dass die Applikation davon etwas merkt und das funktioniert alles schon seit 10.0.

So einwandfrei scheint das aber nicht zu klappen. Mein zugegebenrmassen betagtes und seit Jahren nicht mehr aktualisiertes Programm, das für Dateizugriffe genau diese Carbon HFS-APIs nutzt, kommt mit FAT Partitionen z.B. nicht klar. (Zumindest berichteten das übereinstimmend eine Reihe von Kunden. Selbst habe ich nie mit FAT rumexperimentiert.) Das liesse sich zwar womöglich durch Anpassungen an Fehlerabfang-Routinen hinkriegen (ist also meiner eigenen Faulheit zuzuschreiben  ;)), stellt aber nichts desto trotz einen Bruch der Abwärtskompatibilität dar, der durch Einführung eines "neuen" Dateisystems verursacht worden ist.
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: mbs am Juni 26, 2007, 18:59:44
Zitat
ZFS unterstützt keine UTF-16 oder -32-Namen, weil es voraussetzt das ein 0-Byte das Ende markiert:

Mac OS X hat auch noch nie solche Namen verwendet. Für alle Dateizugriffe verwendet Mac OS X immer UTF-8, genau wie ZFS. UTF-7, UTF-16, UTF-32 sind nur andere mögliche Alternativen, Unicode-Zeichen als Bytefolge abzuspeichern. Der Zeichenvorrat ist immer Unicode und immer identisch. Hier gibt es also kein Problem.

Zitat
Die Attribute dürfen nur einen Namen mit 50 oder weniger Zeichen haben

Benannte Attribute werden von Mac OS X nur für Resource Forks verwendet. In diesem Fall lautet der Name meines Wissens "rsrc", was in 4 Bytes abzuspeichern ist. Ob große Forks in ZFS tatsächlich ineffizienter abgespeichert werden, als in HFS+, müsste ich erst überprüfen.

Hierbei muss man allerdings bedenken, dass es immer weniger Programme gibt, die Resource Forks verwenden. Das betrifft heute fast nur noch Anwender von Classic-Programmen oder Leute, die immer noch Vorschauansichten von Bilddateien in Forks speichern, obwohl der Datenfork oft bereits mehrere Vorschaubilder enthält.

Die "._"-Dateien enthalten heute in der Regel nur noch Finder/HFS-Attribute, kaum noch Forks.
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: VollPfosten am Januar 12, 2008, 22:49:22
Inzwischen gibt es ZFS-Treiber für mutige / experimentierfreudige Menschen ohne ADC-Abo über MacOSForge (http://trac.macosforge.org/projects/zfs/wiki/).
Titel: Re:ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: radneuerfinder am Oktober 23, 2009, 23:59:20
"it is now unlikely that Apple will ever use ZFS as a mainstream file system":
http://www.9to5mac.com/ZFS-apple-sun-oracle
Titel: Re:ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Oktober 24, 2009, 19:19:55
Das ist nicht nur unlikely, sondern ziemlich sicher.
Es war auch noch nie likely, auch wenn auch ich darauf reingefallen bin, denn was will man mit ZFS in einem Laptop?

Außerdem pfeifen die Spatzen (nicht nur Gruber) von den Dächern, dass Apple selbst was bastelt/basteln will. Das dürfte dann auch sehr viel besser zu den meistverkauften Apple-Systemen passen.
Titel: Re:ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Oktober 26, 2009, 23:58:07
Der Chefentwickler von ZFS meint, es wären Lizenzierungsstreitigkeiten gewesen:
http://mail.opensolaris.org/pipermail/zfs-discuss/2009-October/033125.html

Guter Text zu ZFS am Mac:
http://devwhy.blogspot.com/2009/10/loss-of-zfs.html

Beide Links von daringfireball.net
Titel: Re:ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am März 21, 2011, 01:12:51
Don Brady, früher bei Apple an HFS+ und dem abgebrochenen ZFS-Projekt beteiligt, will ZFS perfekt angepasst auch ausserhalb des Server-Bereichs auf dem Mac etablieren, mit seinem Projekt Z-410. Interessanter Artikel:
http://arstechnica.com/apple/news/2011/03/how-zfs-is-slowly-making-its-way-to-mac-os-x.ars
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 01, 2012, 19:36:23
ZFS ist fertig:
http://mobil.maclife.de/mac/software/sonstiges/frueherer-zfs-projektleiter-apples-stellt-zfs-speicherloesung-fuer-os-x-vor
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: Florian am Juli 27, 2012, 12:00:21
Don Brady - um den ging es in dem von radneuerfinder verlinkten Artikel - ist mittlerweile bei der Firma GreenBytes, die eine ZFS-Lösung anbieten. Diese Software Zevo wird ab Mitte September (für Privatkunden?) kostenlos werden (jetzt 20 $). Support nur über ein Forum. Weitere Details noch unklar.
http://www.getgreenbytes.com/blog/bid/80923/GreenBytes-and-the-Future-of-ZEVO
 
Titel: Re: ZFS (Dateisystem)...
Beitrag von: radneuerfinder am Januar 11, 2020, 16:08:43
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Linus-Torvalds-erteilt-ZFS-im-Linux-Kernel-erneute-Absage-4633302.html