Nene, den Leuten sind die Mißbrauchsprobleme völlig egal. Auch wenn aktuell ein Mißbrauch nicht stattfindet oder verhindert wird, wenn die Daten erstmal auf Halde liegen, werden damit Begehrlichkeiten geweckt, diese doch auch zu einem anderen Zweck zu benutzen. Oder aber es findet sich ein Weg diese illegal zu nutzen. Die größte Sicherheit ist immer noch, wenn man keine Daten sichern muß. Daher ja auch der Grundsatz im Datenschutz, so wenig Daten wie möglich zu sammeln.
Genauso beim genetischen Fingerabdruck: Einen Fingerabdruck von jedem Bürger zu sammeln ist extrem gefährlich. "Ich bin doch kein Triebtäter, also habe ich nichts zu verbergen..." Aber was kann man alles aus diesem Fingerabdruck auslesen? "Es werden doch nur nicht-kodierende Bereiche benutzt." Was ein nicht-kodierender Bereich ist und welche Infos der enthält, ist noch garnicht klar! Aktuell ist es sogar so, daß die Fachwelt die Gene nur für einen geringen Teil des Erbgutes hält und die Bedeutung der "nicht-kodierenden" Bereiche erst jetzt erkannt werden. Wenn man dann erstmal eine Datenbank hat, aus der man was auslesen kann, dann wird es irgendwann geschehen. Das ist nur eine Frage der Zeit.
Genau darin sehe ich auch das Problem. Wenn man die Daten hat, kann man damit viele tolle Dinge anfangen. Mal angenommen, von jedem Menschein in Deutschland wird eine DNA-Probe genommen und diese wird dann in einer Datenbank zwecks Verbrechensbekämpfung gespeichert, ist das ein extremes Sicherheitsrisiko für alle Menschen. Natürlich wird es einfacher für die Ermittler, was man aber zusätzlich wissen sollte ist, dass die DNA ja, auch deine)
nicht eindeutig ist. Ein Beispiel:
In X wird jemand ermordet. Der Täter hat netterweise seine DNA zurück gelassen, z.B. in Form von 2 Haaren, die dem Täter bei der Tat ausgefallen sind. Also machen die Ermittler einen DNA-Test und vergleichen dieses Ergebniss mit deren DNA-Datenbank. Jetzt stellen sie fest, dass du die gleiche DNA hast wie der Täter. Soll heissen: Du bist der Täter! Aber leider warst du es nicht, wa du z.B. zu Hause warst und geschlafen hast. Naja, ist halt dein Pech, dass du die gleiche DNA hast, deswegen kommst du halt ins Gefängniss, selbst schuld. Genau so was ist in den USA passiert. Da wurde jemand in einer Stadt ermordet, DNA-Spuren wurden gefunden, dann haben sie einen DNA-Massentest gemacht (man macht da ja mit, schließlich war man es nicht). Resultat: Einer der Probanten hatte die gleiche DNA wie der Täter. Diese Person beteuerte aber seine Unschuld, hatte auch ein Alibi wurde dann aber trotzdem zu Tode verurteilt und hingerichtet. Ein paar Monate nach der Hinrichtung wurde wieder jemand umgebracht, was seltsam war: Die DNA vom Hingerichteten war schon wieder am Tatort, wieder in Form des Täters. Es stellte sich heraus, dass es in der Stadt noch jemanden mit der exakt gleichen DNA gab, welcher der wahre Täter war. Der echte Täter wurde dann auch hingerichtet. So hatten die Amis "Gerechtigkeit" zum Preis eines Unschuldigen, der noch nicht mal etwas machen konnte, da seine DNA mit der des Täters gleich war.
Soll heissen: Solche "Massensammelbanken" sind ein extremes Sicherheitsrisiko für die Menschen, denn wenn man Pech hat kommt man in größte Probleme, nur weil man eben einen gleichen Fingerabdruck oder eine gleiche DNA wie der Täter hat. Da so was schon passiert ist, bin ich gegen jegliche Erfassung solcher biometrischen Merkmale. Und ja, es ist mir egal, ob die Chance zu so einer Verwechslung 1:1.000.000.000.000.000 steht. Fakt ist, die Chance zur Verwechslung besteht und ist faktisch gesehen auch schon vorgefallen. Ich weiß nur von einem Fall, aber das ist ein Fall zu viel.