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Zusammenfassung

Autor: Florian
November 06, 2024, 15:32:41
Japan ist die älteste Gesellschaft der Welt. Jeder zehnte ist über 80 Jahre. Man rechnet mit einer epochalen Abnahme der Bevölkerung, weil/wenn Japan nicht massiv Immigration zulassen wird.
Und die Jugend will nicht mehr so recht. Alle sechs Jahre wird eine Umfrage gemacht und nun geben vier von fünf Jungs (15-18 Jahre, also Highschool) bzw. drei von vier Mädels an, noch nie geküsst worden zu sein/zu haben.
Sex ist noch seltener. Auch fast die Hälfte aller Ehen ist ohne.
Dafür bekennen sich immer mehr Jugendliche zur Masturbation. Scheint wohl anerkannter Ausweg?
https://www.bbc.com/news/articles/cp9z2pp80nyo

Ähnlich wie bei uns, soweit ich weiß. Die Jugend scheint doch recht zurückhaltend im Vergleich zu meiner Zeit und die war auch schon prüder als zehn oder zwanzig Jahre vorher.

In Japan hat schon eine Firma die Baby-Windel-Produktion aufgenommen und konzentriert sich auf Erwachsene:
https://www.bbc.com/news/business-68672186

Habe hier eine Übersicht etwas älterer Summen gefunden:
https://www.de.emb-japan.go.jp/j_info/sozialversicherung/1rente.pdf

Autor: Florian
Mai 28, 2024, 19:16:37
Rentenpaket 2 ist ja beschlossene Sache, auch wenn der Lindner damit noch Druck aufs Sparen machen will (die SPD-Minister wollen nicht so sparen wie er).
Das soll das Rentenniveau nicht bis 25, wie vorgesehen, sondern gleich bis 39 auf 48% belassen. Klar, sonst träfe es die nächsten Wahlen. So ist man das Thema erstmal los, dafür steigen die Beitragssätze, welche die arbeitende Bevölkerung entrichten wird müssen. Denn jetzt kommen die „geburtenstarken Jahrgänge“.
Auf so einen Jargon muss man erstmal kommen, aber er ist ganz natürlich in die Diskussionen eingeflossen.

Oha, der Jahrgang hat schon vier Kinder und jetzt ist seine Frau schon wieder schwanger! Kann er sich das leisten?
Autor: radneuerfinder
November 07, 2023, 20:30:06
Ich hoffe der Link ist bezahlfrei, bei mir geht er.

Über die Reader-Funktion kann ich den Text lesen.
Autor: Florian
November 07, 2023, 17:41:27
Die USA galten lange Zeit als letztes postindustrielles Land, dessen Geburtenrate noch zum Selbsterhalt der Population ausreichte, zumindest annähernd (knapp unter ca. 2,1 Kinder pro Frau, statistisch).

Schon vor Corona ist das anders geworden, seit der Pandemie nun noch einmal deutlich gesunken. Die sog. Millennials haben oft keine Lust mehr auf Kinder, bzw. sehen die Sache realistischer. Sowohl die Anzahl der Hausbesitzer als auch der Leute, die mehr verdienen als ihre Eltern, ist stark gesunken in den letzten Jahrzehnten.
Und die Zahl der ungewollten Schwangerschaften bei jungen Frauen ist auch stark gesunken.
Die WP wirft einen Blick darauf:

https://www.washingtonpost.com/business/2023/11/03/millennials-only-children

Ich hoffe der Link ist bezahlfrei, bei mir geht er.

Autor: Florian
März 07, 2023, 10:26:19
Persönlich würde ich es anders machen, wir leben nun mal nicht alleine auf der Welt. Warum soll nicht auch mal die Gesamtbevölkerung von der Globalisierung profitieren?
Aber gut, man kann es natürlich auch anders sehen und angehen, es war nur ein Beispiel.

Andere Möglichkeit wäre, den Leuten selbst zu überlassen, worin sie investieren, was sie wegen höherer Löhne auch können. Auch das wird ja gesteuert zum Wohle der Finanzwirtschaft. Da rege ich mich eher auf, wenn auch meine Steuern an diese Firmen fließen. Warum wird nicht jede Sparform mit x Jahren gefördert? Oder gar nicht?

Was mich noch viel mehr ärgert, ist, dass der Staat (alle Ebenen) in den letzten Jahren immer mehr Geld eingenommen hat. Auf die Idee, dass die Steuern vielleicht zu hoch sind, kommt da niemand. Vielmehr werden sofort neue Dauerausgaben beschlossen, und zwar mehr, als die Einnahmen hergeben. Geht es dann mal nicht so toll weiter mit den Einnahmen, wird automatisch der Schuldenberg höher und höher.

Ich sehe ja ein, dass etwa durch COVID-19 massive Verwerfungen entstanden sind. Das es auch psychologisch wichtig war, hier riesige Summen zu mobilisieren. Aber das war ja nur eine Krise. Einziger Ausweg: Mehr Schulden.
In der Infrastruktur sind wohl mehrere 100 Milliarden nötig. Die Bundeswehr soll ertüchtigt werden mit 100 Mrd. extra, was nicht reichen wird.

Es wird nicht einfacher in den nächsten Jahren. Die Rente ist da vergleichsweise sicher, aber wird ja auch schon durch einige Maßnahmen in der Entwicklung gebremst. Es wird also weniger Rente geben, auch wenn sie nicht sinken darf.
Zuwanderung kann es in der Größenordnung auch nicht geben, ohne das die AfD den Kanzler stellt. Von Wohnung und Ausbildung mal ganz zu schweigen, wie soll das gehen mit immer weniger Lehrern und an einem Wohnungsmarkt, der schon lange heiß läuft?

Kann sein, dass man die Geburtenquote erhöhen kann. Haben andere Länder auch schon versucht, klappte nicht. Aber vielleicht gibt es einen Weg.

Dann bleibt noch ein steigendes Renteneintrittsalter. Ein stetig steigender Steuerzuschuss, was Investitionen ein Erledigen der oben angemahnten Aufgaben noch schwieriger macht. Oder ein schmerzhaft steigender Beitrag, dem keine entsprechende Rente mehr gegen stehen wird.

Oder man baut eben eine neue Säule auf. Hat man mit Riester probiert, lief nicht gut. Half v.a. prekär Beschäftigten gar nichts.

Man kann auf Produktivitätssteigerungen hoffen, nur wie gesagt: Software und Roboter zahlen keine Beiträge. Die Firmengewinne spielen in der Rente keine Rolle. Könnte man auch alles ändern. Klar.

Autor: radneuerfinder
März 06, 2023, 22:36:56
wird da nicht das Ausland abgebildet, sondern internationale Firmen, von denen aber in der Tat die allermeisten im Ausland ihren Hauptsitz haben, vorrangig in den USA. Na und?

Weil wir Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum nicht selber schaffen, geben wir die Aufgabe langfristig stabile Renten zu erzeugen ans Ausland, bzw. an "internationale Firmen"? Macht mir kein gutes Bauchgefühl.
Autor: Florian
März 04, 2023, 11:32:02
Mich ärgert, dass wir bei den Renten nicht über das eigentliche Parameter Bruttosozialprodukt reden, sondern uns ausschließlich auf den nachrangigen Teilaspekt Verhältnis Angestellte - Rentner konzentrieren.

Diskutiert werden sollte, ob die Wirtschaftskraft durch Geburten, Zuwanderung, oder Produktivitätssteigerungen, oder eine Mischung aus allem stabil gehalten werden kann. Oder, ob wir bei der Altersvorsorge lieber auf den
MSCI World
, also aufs Ausland setzen sollten?

War erstens nur ein Beispiel, zweitens verstehe ich den Einwand nicht. Drittens wird da nicht das Ausland abgebildet, sondern internationale Firmen, von denen aber in der Tat die allermeisten im Ausland ihren Hauptsitz haben, vorrangig in den USA. Na und?

Natürlich könnte man auch nur in deutsche oder europäische Werte investieren. Aber warum? Damit senkt man nur die Renditechancen und erhöht das Risiko.
Nehmen wir den DAX und vergleichen ihn mit dem MSCI World, wie gesagt nur ein Beispiel. Aber bitte den Kurs-DAX und nicht den überall berichteten Performance-DAX. Bei dem werden nämlich die Dividenden mitgerechnet. Der MSCI hat zwar auch eine Performance-Index, der wird aber selten abgebildet, also genau andersherum.

Selbstverständlich kann man auch nur in nachhaltige Unternehmen bzw. Indizes investieren oder in Anleihen von superdemokratischen Ländern nach deutschem Geschmack. Aber Beispiel Rheinmetall - die Regierung bestellt dort Waffen, sollte man dann nicht auch Aktien davon kaufen dürfen?

Das BSP ist natürlich wichtig. Es ist aber schwieriger zu erhöhen mit weniger Menschen, von denen mehr und mehr abhängig von den Sozialkassen sind und nicht mehr arbeiten. Ich denke, da sind wir uns einig.
Die Automatisierungsgewinne wiederum werden quasi nicht abgeschöpft. Das könnte man freilich ändern, aber nicht mit unseren Parteien.

Der wichtigste Faktor wären sowieso erstmal die Löhne. Die legen schließlich die Rente fest. Und wenn was übrig bleibt, könnte man das sogar privat anlegen - wie auch immer. Aber dafür wird man auch noch bestraft mit Steuern und/oder schlecht gefördert mit hohen Gebühren. Es sollte für solch lange Zeiträume keine Steuer mehr anfallen. Aber es werden ja sogar Renten besteuert, weil sie anscheinend zu hoch sind. ;)
Autor: radneuerfinder
März 03, 2023, 07:47:54
Mich ärgert, dass wir bei den Renten nicht über das eigentliche Parameter Bruttosozialprodukt reden, sondern uns ausschließlich auf den nachrangigen Teilaspekt Verhältnis Angestellte - Rentner konzentrieren.

Diskutiert werden sollte, ob die Wirtschaftskraft durch Geburten, Zuwanderung, oder Produktivitätssteigerungen, oder eine Mischung aus allem stabil gehalten werden kann. Oder, ob wir bei der Altersvorsorge lieber auf den
MSCI World
, also aufs Ausland setzen sollten?
Autor: Florian
März 02, 2023, 14:06:42
Genau, leider ist das nicht zu erwarten. Schon jetzt sieht es in vielen Teilen Italiens nicht gut aus, also auch in normalen Zeiten hat man große Probleme und ein Politikversagen.
 Wie ja zum Teil auch in Deutschland, nur drastischer.

Süditalien z.B. ist fast völlig ohne größere Industriebetriebe. Daher sind Produktivitätssteigerungen eher unwahrscheinlich.
Zudem fehlen heute schon Millionen Fachleute, ein Problem, das wir ja auch haben, eigentlich europaweit. Nicht nur das, die reicheren Nationen verpflichten auch die Arbeitenden der ärmeren „Freunde“.

Sicher hat eine sinkende Bevölkerungszahl nicht nur Nachteile. Aber sie wirft eben schon auf gewaltige Probleme auf, die man lösen müsste. Habe das nicht das Vertrauen in die Politik.

Aktuelles Beispiel: der Rechnungshof fordert die Rückführung der Neuverschuldung. Heuer werden wieder 40 Mrd. Zinsen fällig, statt 4 Mrd.
Auch der Rechnungshof fragt sich, warum der riesige Investitionsbedarf nicht zur Nullzinszeit aufgenommen wurde. Das hatte ich hier ja auch schon verlangt.

Und wenn man Kapitalrenten einführen will, warum legt man dann nicht für jeden Neugeborenen 2500 Euro an? In 65 Jahren wird dann monatlich ausbezahlt, schon wären die Renten spürbar höher. Je nach Rendite, die aber auf den Zeitraum historisch gesehen doch nicht zu verachten wäre. MSCI World weist 8%/anno aus. Rechnen wir mit fünf… wären das fast 60000 Euro. Nehmen wir 20 Rentenjahre an, wären das 250 Euro im Monat. Zahlt man mehr ein oder steigert die Rendite auch nur minimal, noch mehr.
Das wären dann ca. zwei Milliarden im Jahr Kosten. Also auch keine massiven Verwerfungen an den Kapitalmärkten.

Gut, hilft den Rentnern heute und morgen nichts, aber man muss ja weit in die Zukunft planen.
Autor: radneuerfinder
März 02, 2023, 11:22:22
Falls die Wirtschaftsleistung nicht sinkt, ist aber noch genau so viel Geld da. Bei weniger Bevölkerung sogar mehr für jeden Einzelnen.
Autor: Florian
März 01, 2023, 21:07:47
Passt hier rein, denke ich. Italiens Bevölkerung schrumpft dramatisch:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geburtenkrise-italien-babykost-meloni-aussterben-1.5757092

Natürlich ist die Prognose eines bis Null anhaltenden Abwärtstrend der Geburten albern. Fakt aber ist, das schon zwei Millionen Italiener weniger existieren und das in nur sieben Jahren.

Deutschland wächst auch nur durch massiven Zuzug.
Autor: Florian
März 01, 2023, 19:37:39
Übrigens soll die deutsche „Aktienrücklage“, wie sie die FDP einführen will, keineswegs die Renten stabilisieren oder erhöhen, sondern ab 2037 die Beitragszahler etwas entlasten.

Wie auch immer, selbst die ersten 10 Mrd. sind politisch sehr umstritten und wegen des engen Haushalts auch schwer zu finden.

Zu Österreich: Sicher sind die Renten höher, aber das ist doch zum Großteil ein Einmaleffekt. Später kommen auch die „eingemeindeten“ Beamten in Genuss ihrer Renten, es werden also natürlich auch mehr Empfänger.
Autor: radneuerfinder
Februar 28, 2023, 12:04:21
https://makroskop.eu/spotlight/rente/lindners-rentenreform-die-ersehnte-marktlosung/


Damit gesetzlich Versicherte in Deutschland eine Altersrente erhalten, die genau so hoch liegt wie die Netto-Altersrente (vor Steuern) in Österreich, müssten die Renten hier um durchschnittlich 36% angehoben werden (2018):
https://makroskop.eu/spotlight/rente/geht-ein-oesterreicher-in-rente/