Apfelinsel

Talk => Thema gestartet von: Florian am Februar 17, 2016, 19:23:44

Titel: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Februar 17, 2016, 19:23:44
Mittlerweile laufen ja die Primaries. (parteiinterne Vorwahlen) zu Obamas Nachfolger.
 
Was sich immer mehr auch in Europa abzeichnet - das ein wachsender Teil der Bevölkerung gegen das System an sich ist und entsprechenden Leuten nachläuft - ist in den USA noch deutlicher zu sehen.

Die Republikaner sind gefangen in Trumps Schmäh- und Hetzwahlkampf, die anderen spielen noch keine große Rolle und kämpfen um best of the rest. Darunter nicht auf der Basis des Realismus denkende Menschen der erzkonservativen und evangelikalen Richtung.
Es könnte durchaus sein, dass Trump die Kandidatur gewinnt. Vor allem, wenn bei den anderen nicht schnell ein paar ausscheiden und sich hinter einem scharen. Vernünftigster Mann mit Chancen ist noch Rubio, der aber vielen als zu unerfahren gilt. Der hätte laut Umfragen auch recht gute Chancen bei der Wahl.

Bei den Demokraten wiederum die ewige Hillary, die von vielen Amerikanern noch nie gemocht wurde und die viele so richtig satt haben, zumal sie ein ganz schönes Paket aus Skandalen mit herum schleppt.
Aus Verzweiflung und kaum nachvollziehbarer Begeisterung ist nun Bernie Sanders aus den Untiefen der Umfragen zum Erdrutschsieger in New Hampshire emporgestiegen. Nicht mal bei den jungen Frauen konnte Hillary gewinnen, Sanders hat sogar dort einen zweistelligen Vorsprung.
Rutscht Frau Clinton die Nominierung wieder durch die Finger, weil irgendein Underdog einen Hype entfacht? Eher nicht, denn im Süden hat Sanders kaum eine Chance.
Aber interessant wäre es schon, ob die Demokraten wirklich einen 76jährigen aus Brooklyn, der sich „demokratischer Sozialist“ nennt, aufstellen würden.
Lustigerweise würde er laut jetzigen Umfragen auch bei den Präsidentschaftswahlen besser abschneiden als Hillary, gegen Trump und Cruz deutlich gewinnen und nur gegen Rubio knapp verlieren (Hillary auch, und gegen Cruz).


Und falls „zwei Radikale“ aufgestellt würden - gemeint wohl Sanders und Trump (und vielleicht andere) - will auch noch Michael Bloomberg, Multimilliardär und ehe. Bürgermeister von New York als Unabhängiger einsteigen. Das ist sehr schwierig, viele Bundesstaaten haben extreme Fristen für die Unterschriftenlisten etc. Aber Bloomberg hätte wohl die Mittel. M.E. hätte er bei dem Geisterbahn-Personal sogar Chancen, weil er beide Lager bedienen kann und so die Mitte abräumen könnte.


Zu allem Überfluss ist jetzt auch der oberste Richter Scalia gestorben, der 30 Jahre lang die harte rechte Kante fuhr.
Der Senat werde keinen von Obama vorgeschlagenen Kandidaten für die Nachfolge unterstützen, sagte der dortige Mehrheitsführer. Das gab es auch noch nie, dass man sich vor allen Vorschlägen schon als Totalverweigerer outete. Das die lahmen Präsidentschaftsenten ihre Kandidaten nicht durchbringen, ist dagegen aber fast normal.
Der nächste Präsident wird dann wohl insgesamt vier Richter (von neun) ernennen können, da noch drei weitere in den ersten vier Jahren schon die 79 erreichen werden - das durchschnittliche Alter des Ausscheidens. Vielleicht erweisen sich manche auch als sehr langlebig, wer weiß. Trotzdem besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der nächste Präsident auf Jahrzehnte den Supreme Court beeinflussen und eine ideologische Richtung zementieren wird können.
Es ist dort ja kaum mehr so (wie bei uns), dass Verfassungsrichter auch mal die eigenen Förderer überraschen und eine überparteiliche Einigung, wer den Richter jeweils (mehr oder weniger) bestimmen darf, gibt es natürlich eh nicht. Das Gericht spiegelt die Zerrissenheit des Landes exemplarisch wieder, meistens wird hart an den ideologischen Linien entlang abgestimmt.


Ein gewisses Faszinosum ist dies alles für mich schon, auch wenn ich nicht weiß warum.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Februar 21, 2016, 17:13:34
Hillary Clinton gewann Nevada zwar knapp, aber man darf nicht vergessen, dass je nach Bundesstaat anders geregelt ist, wer die Delegierten bekommt.
So bekommt Clinton 19, Sanders aber auch 15 Delegierte - damit steht es 51-51.
Aber Clinton hat über 400 Stimmen Vorsprung bei den „superdelegates“, die nicht gewählt werden (Kongress-/Senatsmitglieder, Parteigranden). Die sind zwar ungebunden, aber haben sich eben großteils schon festgelegt - was sich noch ändern könnte.

Trump dagegen darf nach seinem Sieg in South Carolina alle 44 Mandate mitnehmen und damit schon 61, also 50 mehr als der zweitplatzierte erzkonservative Cruz. Falls ihn noch jemand stoppen will, wird es jetzt höchste Zeit.

Immerhin Jeb Bush, Bruder von George W. und ehe. Gouverneur in Florida, hat nach seinem Misserfolg ein Einsehen und gab jetzt auf. Ob und wen er künftig unterstützen will, ist noch nicht bekannt. Sein einstiger Ziehsohn Rubio oder der vergleichsweise moderate Kasich kommen wohl in Frage. Ob eine Empfehlung denen aber helfen würde?

Als nächstes kommen die Vorwahlen in Nevada für die Republikaner und South Carolina für die Demokraten, also genau umgekehrt. Am 1.März dann der „super tuesday“, mit vielen Vorwahlen v.a. im Südosten. Nach denen wird man mehr wissen.
Die Vorwahlzirkusse enden erst Anfang bzw Mitte Juni.   
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am März 06, 2016, 16:22:16
Super Tuesday ist vorbei, und auch gestern waren wieder ein paar Staaten dran.

Ted Cruz, der sich ultrakonservativ geriert, scheint mehr und mehr der einzige Kandidat zu sein, der Trump noch einfangen könnte. Sollte er oder ein anderer als klare Nr. 2 zum Parteitag kommen, wäre eine Kampfabstimmung durchaus möglich.
Insgesamt ist die republikanische Debatte total vergiftet und bei der Einschätzung diverser Körperteile des Gegners angekommen. Die Partei (die keine wirkliche ist) hat ja all die Jahre den Populisten den Boden bereitet und fast wünscht man sich das Trump gewinnt und den Laden auseinander nimmt.


Bei den Demokraten bleibt Hillary wie erwartet vorne, aber nimmt man die sog. superdelegates aus der Rechnung, ist es immer noch überraschend knapp. Jetzt  bekam Sanders sogar Nebraska und Kansas. In Louisiana natürlich Hillary vorne, dort leben viele Afroamerikaner, bei denen sie immer noch recht beliebt ist.
Sanders bisherige Erfolge und viele Umfragen zeigen aber, dass dieses Gefühl von den anderen Bevölkerungsgruppen nicht geteilt wird.

Umfragen, zum jetzigen Zeitpunkt natürlich etwas albern, aber doch interessant, zeigen auch nur ein paar Prozente mehr Sympathie für Hillary als für Trump. Definitiv nichts, auf dem man sich ausruhen könnte.
Diesen Umfragen zufolge wäre, Stand heute, Trump auch der einzige Gegner, gegen den sie gewinnen würde.
Sanders dagegen würde angeblich alle drei (Trump, Cruz, Rubio) schlagen.

Leicht verrückt ist das alles schon. Aber in Europa sind wir erfolgreiche Populisten ja gewohnt, jetzt ereilt es auch Deutschland.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am März 07, 2016, 06:57:22
Leicht verrückt ist das alles schon. Aber in Europa sind wir erfolgreiche Populisten ja gewohnt, jetzt ereilt es auch Deutschland.

Siehe  Wahlergebnisse  (http://www.spiegel.de/politik/deutschland/kommunalwahlen-in-hessen-schwarz-gruen-in-frankfurt-vor-dem-aus-afd-zweistellig-a-1080949.html)in Hessen.

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Terrania am März 10, 2016, 17:34:24
Es ist für Europa und Deutschland komplett wurscht, wer Präsident in USA wird. Die USA sind IMMER extrem auf Ihren Vorteil bedacht. Wurscht ob der Präsident Clinton oder Trump heißt.
Und so, wie die EU und speziell Deutschland sich derzeit gerieren ist das in jedem Fall GEIL für die USA. Die müssen noch nicht mal intervenieren. Die unterstützen einfach die Türkei und Ukraine als Bollwerk gegen den Russen und gut ist.
as in Arabien passiert ist glänzend für die Amerikaner. Ausser vielleicht der Ölpreis, aber da haut sich Saudi Arabien derzeit selbst eins in die Kronjuwelen, das kann USA aussitzen. Auf Jahrzehnte wird die Hegemonie der USA bleiben. China als Antithese? Dass ich nicht lache. Und ab 2020 werden die östlichen EU-Staaten im Sinne der USA gegen Russland tätig sein, solange, bis POLEN, das ich als Leader da sehe, zu mächtig wird, dann pfeift die USA wieder zurück. Deutschland und Frankreich werden komplett ausgebootet, was heißt werden, das machen die schon schön selber, und die Briten hauen sowieso ab. Schaut glänzend für Amiland aus.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am März 11, 2016, 00:46:17
Klar sollte man sich weder große Hoffnung machen oder Alpträume.
Andererseits… Natürlich kann man nur spekulieren, aber gut war G.W.Bush für Europa nicht. Der hat mit seinem Irakkrieg nicht nur Europa gespalten, sondern auch unsere Nachbarschaft nachhaltig destabilisiert. (Nein, die USA sind nicht an allem schuld! Aber ihren Anteil haben sie eben doch.) Hätte Obama den Irakkrieg damals angeordnet?
Oder Lehmann pleite gehen lassen?

America first? Na sicher, wie in allen anderen Ländern auch das eigene Interesse erste Priorität hat. Und ein allzu einiges Europa ist weder im Interesse Washingtons noch Moskaus. Da nehmen sie sich nichts, nur die Methoden unterscheiden sich teilweise.

Zukunft des US-Einflusses? Der war jedenfalls schon größer ein Teilen der Welt. Insofern wäre es eine Trendwende, wenn sie wieder wachsen würde. China ist stark in Afrika und schafft Fakten im Pazifik, Antithese, ne, aber zum Lachen? Je schlechter es der Wirtschaft dort geht, desto nationalistischer wird China auftreten. Dort stehen eh alle Zeichen auf wieder mehr Diktatur und Militär. Propaganda gegen die Nachbarn und die USA auch wieder sehr en vogue.

Und Europa? Ist für die USA der Brückenkopf zu Eurasien. Immer schon. Da wir keinen besseren Hegemon finden werden, bliebe eine größere Eigenrolle eines vereinten Europas als einzige Alternative, doch die ist extrem unwahrscheinlich.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am März 12, 2016, 13:07:20
Klar sollte man sich weder große Hoffnung machen oder Alpträume.
Andererseits… Natürlich kann man nur spekulieren, aber gut war G.W.Bush für Europa nicht. Der hat mit seinem Irakkrieg nicht nur Europa gespalten, sondern auch unsere Nachbarschaft nachhaltig destabilisiert. (Nein, die USA sind nicht an allem schuld! Aber ihren Anteil haben sie eben doch.) Hätte Obama den Irakkrieg damals angeordnet?
Oder Lehmann pleite gehen lassen?

Die Lehman-Pleite war ja auch nur Symptom und nicht Ursache. Eine Nicht-Pleite hätte die Sache nicht besser gemacht. Und an den Ursachen war kaum Bush schuld.
Und zu Irak: Europa ging und geht in Libyen und Syrien ja ganz andere und bessere Wege...  :-X
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am März 12, 2016, 13:23:09
Die Lehman-Pleite war ja auch nur Symptom und nicht Ursache. Eine Nicht-Pleite hätte die Sache nicht besser gemacht. Und an den Ursachen war kaum Bush schuld.

Ich habe auch absichtlich nicht geschrieben, dass es besser gelaufen wäre, hätte die US-Regierung den Laden gerettet. Aber eben anders.

Zitat
Und zu Irak: Europa ging und geht in Libyen und Syrien ja ganz andere und bessere Wege...  :-X

Verstehe die Aussage nicht ganz, passt jetzt auch nicht ganz zu meiner Aussage, oder doch?
Wie auch immer, zum einen kann man die Konflikte schlecht bis nicht vergleichen, zum anderen hat Europa sich in seinem Handeln doch an den USA ausgerichtet, man ist sich weitgehend einig.
Auf jeden Fall haben alle viel falsch gemacht.

Mein Fazit ist aus diesen Dingen ist halt: Je turbulenter es zugeht, desto mehr kluge Führung braucht die Welt. Ich weiß nicht, wer da sonst in Frage käme als die USA. Und da spielt der Präsident eben eine große Rolle. Gerade auch in Deutschland, auch wenn sich allmählich emanzipiert.
Ganz irrelevant ist diese Personalie für uns also nicht.


Zum anderen, ich habe es ja geschrieben, ist dieser Vorwahlkampf für mich schon auch faszinierend.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am März 16, 2016, 13:53:06
Nachdem Rubio in seinem Heimatstaat Florida haushoch gegen Trump verloren hat, steigt er aus dem Rennen aus. Trump dagegen kann sich alle 99 Delegierten sichern.
Damit verbleiben Trump, Cruz und Kasich, der immerhin das stimmenreiche Ohio gewinnen konnte. Trotzdem ist er weit abgeschlagen und spekuliert vielleicht auf ein Ministerium oder einen sonstigen Posten.

Hillary scheint sich ihrer Nominierung fast schon sicher sein zu können, auch wenn Sanders nach wie vor sehr viel besser abschneidet als erwartet.

Eine Wahl zwischen Clinton und Trump wird also immer wahrscheinlicher. M.E. ist das trotz der derzeitigen Umfragen keineswegs eine sichere Sache für Hillary. Zum einen ist sie reichlich unbeliebt und mehr Teil des momentan enorm verhassten Establishment als sie kann man ja fast nicht sein. Ihre einzige Antwort darauf ist, sie sei eine Frau und damit könne sie gar kein Teil des Establishments sein. Aha.
Zum anderen hat das Ehepaar Clinton ja einige Skandale auf dem Konto, finanzielle und natürlich auch einen privaten, der womöglich noch einmal ausgeschlachtet werden könnte. Dazu kommt noch das aktuelle Email-Fiasko - das FBI ermittelt immer noch.

Jedenfalls haben beide Seiten ein reiches Arsenal an vergangenen Sünden des anderen.

Kernproblem für Hillary ist ihre fehlende Glaubwürdigkeit. 60% der Amerikaner halten sie für unehrlich.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am März 16, 2016, 16:35:23
Kernproblem für Hillary ist ihre fehlende Glaubwürdigkeit. 60% der Amerikaner halten sie für unehrlich.

Erstaunlicher ist wohl, dass 40% sie für ehrlich halten.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am März 16, 2016, 18:43:11
Der musste ja kommen. :)
Das würde ich aus der Zahl aber nicht schließen, leider werden die Umfragen nicht voll wiedergegeben. Vielleicht gaben auch 20% keine Antwort…

Wie auch immer, dass die Dame überhaupt meinte, antreten zu müssen, zeugt von Größenwahn. Auch falls sie es aufgrund der schwachen Konkurrenz vielleicht schafft. „Mein Mann war Präsident, jetzt will ich, obwohl ich eine der unbeliebtesten Personen des Landes bin!“ So kommt mir das vor.

Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am März 16, 2016, 19:03:40
Frau Clinton erschien mir sympathisch als sie noch ihren Mann auf seinem Weg ins weiße Haus unterstützt hat.
Inzwischen ist das wirklich übelster Politik-Filz.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am April 28, 2016, 17:44:50
Tja, mittlerweile müsste Cruz schon alle restlichen Bundesländer gewinnen, um Trump noch zu übertrump(f)en, auh eine Allianz mit Kasich hilft da nicht mehr. Bliebe die Möglichkeit einer Verhinderung auf dem Parteitag, da ginge wohl noch einiges hintenrum, aber das werden die Republikaner kaum wagen.

Hillary ist auch durch, Sanders steht zwar gut da, aber da nur proportional verteilt wird und die „superdelegates“ nun mal weit mehrheitlich für Clinton sind, gibt es dort keine Überraschung mehr. Aber das er doch sehr gut abschnitt, zeigt die tiefe Sehnsucht nach wirklichem Politikwechsel v.a. bei jungen Wählern. Clinton hat genau dort riesige Probleme und wird nicht umhin kommen, zumindest etwas nach links zu gehen, wie ja teilweise schon geschehen. Sonst bleiben die zu Hause. Chance für Trump?
Nun geht sie aber wieder in die Mitte mit vielen Verweisen auf ihren tollen Mann, an den sich die meisten Amerikaner wegen der damals starken Wirtschaft gerne erinnern.

Exkurs wegen der Minderheiten, auf welche die Clintons ja zählen können: Es war Bill Clinton, der kein Veto gegen die weiter extrem viel schwereren Strafen für Crack-Händler und -Konsumenten, im Vergleich zu denen von Kokain, einlegte. Diese Ungleichbehandlung chemisch quasi identischer Stoffe hatte nur einen Effekt: Massenhaft Strafgefangene aus schwarzen Familien. Denn die können sich kein Kokainpuder leisten.
Daher nannten Kritiker dieses Gesetz auch rassistisch und die Clinton-Regierung hatte versprochen, es zu ändern.
Heute beklagen alle Demokraten und gerade auch die Clintons die ach-so-unfaire Behandlung.
Immerhin wurde das Gesetz letztens abgeschwächt, ungleich ist es noch immer.

http://articles.baltimoresun.com/1995-10-31/news/1995304052_1_crack-cocaine-powder-cocaine-cocaine-crimes


Sicher scheinen viele republikanische Wähler Trump nicht zu mögen, aber das unterscheidet sich nicht groß von Hillary bei den Demokraten. Immerhin wird sie die Minderheiten massiv hinter sich haben, wegen Trump noch mehr als sonst. Und das ist potentiell wahlentscheidend.

Bin jedenfalls gespannt, wer es besser vermag, sein Lager zu mobilisieren.

Die USA können einem leid tun, finde ich. Viele hoffen immer noch auf einen dritten, unabhängigen Kandidaten. Würde sich aber ein Prominenter finden, wäre er sehr spät dran und m.W. zu spät für die Registrierung in manchen Staaten. Außerdem nähme ein Kandidat der mehr in der Mitte steht wahrscheinlich Hillary die Stimmen weg, ohne zu gewinnen -> Trump würde Präsident.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: FOX am Mai 04, 2016, 08:54:58
So, Cruz ist raus. Und Bernie macht kurz ein paar Punkte. Immerhin etwas.

Jetzt wird's langsam dunkel am Horizont...

Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Mai 04, 2016, 17:11:22
Scheinbar haben sich die Hoffnungen von Cruz auf einen Putsch beim Parteitag zerschlagen…
Kasich ist nur Zählkandidat und Sanders wird Hillary auch nicht mehr schlagen.

Clintons Lager frohlockt, ist sich aber hoffentlich nicht zu sicher. Das kleinere Übel ist sie allemal, vielleicht sollte sie das auf die Plakate schreiben. ;)
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am Mai 04, 2016, 18:44:56
Jetzt wird's langsam dunkel am Horizont...

Na ja, also mit Cruz wäre der Horizont kaum heller geworden...
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Oktober 09, 2016, 10:43:11
http://m.heise.de/newsticker/meldung/USA-Putin-hackt-um-US-Wahlen-zu-torpedieren-3343339.html
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am Oktober 09, 2016, 10:55:08
Ich kann nur drüber lachen, wenn sich ein Staat wie die USA öffentlich darüber aufregt, dass andere Staaten versuchen Systeme bei ihnen zu hacken.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Oktober 09, 2016, 14:37:44
Trump ist nach den Auftauchen eines Video von 2005, wo er sich privat (!) üble Sprüche über Frauen leistet, wohl endgültig erledigt. Für Präsidentschaftskandidaten ist eben nicht mehr privat.
Natürlich ist auch das nur noch ein weiterer Eintrag in einer langen Liste an verbalen Trumpchen Verfehlungen. Aber vier Wochen vor der Wahl wird eben immer mehr darauf geschaut.
Schon wird gemutmasst, dass er hinschmeißt und noch schnell ein anderer Republikaner einspringt. Das wäre anscheinend tatsächlich möglich. Trump dementiert allerdings vehement.

Hier ist das Video zu sehen:
https://www.washingtonpost.com/politics/trump-recorded-having-extremely-lewd-conversation-about-women-in-2005/2016/10/07/3b9ce776-8cb4-11e6-bf8a-3d26847eeed4_story.html
 


Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am Oktober 09, 2016, 17:10:17
Clinton mag weniger übel als Trump erscheinen, sympathischer ist sie mir nicht. Ich glaube die wird Präsidentin auch nur, weil sie es werden kann.
Macht als Spiel.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Oktober 09, 2016, 19:28:31
Man kann die Amerikaner nur bemitleiden. Was die beiden großen Parteien bzw. ihre Mitglieder und Anhänger dem Wahlvolk vorsetzten ist wirklich grausig. Ein Argument mehr gegen die „Beteiligung der Basis“.
Und die anderen beiden Kandidaten haben halt 0,0% Chance und erhalten daher nur die Stimmen der treuen Anhänger.

Aber diesmal hätte ein dritter Kandidat durchaus mal Chancen gehabt, verstehe nicht, warum es z.B. Herr Bloomberg nicht probiert hat.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Oktober 10, 2016, 23:16:14
Den Umfragen in den USA sind übrigens noch schlechter als bei uns. Teilweise meint man, man kommt mit 500 Befragten aus, 1000 erreicht fast nie ein Institut/Medium. Da werden dann auch Fehlermargen zwischen 3% - 5% ausgewiesen - im Endeffekt also meistens der Abstand, der postuliert wird. :)
Das ist, wie gesagt, bei uns auch nicht viel besser.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 03, 2016, 15:48:21
Tja, und laut diesen Umfragen wird es jetzt doch noch mal richtig, richtig knapp für Clinton. Vor zwei Wochen hieß es noch, den Vorsprung könne man gar nicht mehr verspielen.

Mal schauen, ob sich Wikileaks bzw. Clinton-Hasser (und Clinton hasst ihn) Assange das beste für den Schluss aufgehoben hat.

In fünf bzw. sechs Tagen ist's dann endlich vorbei.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 03, 2016, 17:28:54
Den Umfragen in den USA sind übrigens noch schlechter als bei uns. Teilweise meint man, man kommt mit 500 Befragten aus, 1000 erreicht fast nie ein Institut/Medium. Da werden dann auch Fehlermargen zwischen 3% - 5% ausgewiesen - im Endeffekt also meistens der Abstand, der postuliert wird. :)
Das ist, wie gesagt, bei uns auch nicht viel besser.

Ich lehne ja nun jeden Versuch mich zu befragen ab, aber eigentlich sollte man immer feste falsch antworten.

Man stelle sich Politiker vor, die nix mehr auf Umfragen geben können, weil die grundsätzlich falsch sind. Die müssten dann auf einmal die Politik machen, die sie für richtig halten und nicht die, von denen ihnen Forsa sagt, sie bringt die meisten Wählerstimmen.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 03, 2016, 18:53:33
Das ist schon einberechnet, wenn auch manchmal so wenig. Darum braucht man ja an sich mindestens 1000 Befragte. Nur das kostet halt.
So geht man, vereinfacht gesagt, bei radikalen Parteien davon aus, dass viele Befragte sie nicht nennen wollen und erhöht den Wert etwas.

Generell haben wir ja schon oft gesehen, dass Umfragen nicht das Wahlergebnis widerspiegelten. In den USA kommt noch dazu, dass ja nicht die Gesamt-Prozentzahlen entscheiden, sondern die der einzelnen Bundesstaaten.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian (als Gast) am November 09, 2016, 05:01:15
Tja, jetzt schaut es schwer nach Trump aus.

Denn in den meisten Swing States liegt sie soweit hinten, dass die Städte Hillary auch nicht mehr retten können.

In der derzeitigen Weltlage natürlich ein Desaster. Europas Populisten können dagegen feiern, denn wir machen ja alles den Amis nach.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 09, 2016, 06:08:24
Wenn nur zwei schlechte und unbeliebte Kandidaten zur Wahl stehen, gewinnt am Ende eben auch nur ein unbeliebter und schlechter Kandidat.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am November 09, 2016, 09:19:52
Obama ist Schuld (Minute 0 - 6):
http://www.arte.tv/guide/de/playlists?country=FR#collection/PL-013748/ARTETV
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 09, 2016, 16:16:34
Habe eine Frage die dem screenshoot entnommen werden kann.
Hoffe der screenshot ist verständlich.
Danke für feedback.

Jochen

Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 09, 2016, 16:52:12
Da stimmt einiges nicht.
Zwei von fünf sind genau so wenig 80%, wie drei von fünf 20% sind.

Die Wahlmänner die für einen Staat stimmen, werden nicht gesplittet. Gewinnt ein Kandidat einen Bundesstaat, bekommt er die Stimmen aller Wahlmänner.


Wenn ich es richtig verstehe, willst Du nur wissen, ob alle Wahlmänner eines Bundesstaates für den Sieger stimmen/stimmen müssen.
Ob sie alle für den Sieger stimmen müssen weiß ich nicht. So viel ich weiß, tun es aber.

Mit dem Bildchen hast Du eine neue Stufe der Verwirrung erklommen. ;)
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 09, 2016, 16:57:59
Mit dem Bildchen hast Du eine neue Stufe der Verwirrung erklommen. ;)

Ich dachte mir schon dass man es nicht versteht ;)
80 % von 10.000.000 Stimmen sind bei mir 8.000.000.
20 % von 10.000.000 Stimmen sind bei mir 2.000.000.

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 09, 2016, 16:59:57
Wenn ich es richtig verstehe, willst Du nur wissen, ob alle Wahlmänner eines Bundesstaates für den Sieger stimmen/stimmen müssen.
Ob sie alle für den Sieger stimmen müssen weiß ich nicht. So viel ich weiß, tun es aber.

Fand im www noch was Interessantes.

https://www.heise.de/tp/features/Die-Stimmen-die-wirklich-zaehlen-sind-noch-nicht-abgegeben-3437395.html

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 09, 2016, 17:01:06
80 % von 10.000.000 Stimmen sind bei mir 8.000.000.
20 % von 10.000.000 Stimmen sind bei mir 2.000.000.

Steht in deinem Bildchen aber anders:
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 09, 2016, 17:02:15
2 von 5 sind keine 80%
Und 3 von 5 keine 20%.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 09, 2016, 19:10:47
Das 2 und 3 bezieht sich offensichtlich auf was anderes. Vielleicht die Nummer der Kandidaten?

Wie auch immer, um es kurz zu machen:
a) Korinthenkacke: Es gibt zwei Bundesstaaten - Maine und Nebraska - in denen jew. zwei districts bestehen, die Stimmen werden also u.U. gesplittet, so auch diesmal. Das sind aber Leichtgewichte.
b) Ja, die Wahlmänner sind an sich frei, aber den möchte ich sehen, der in derzeitigen Stimmung sich nach einem abweichenden Votum noch nach Hause traut. Außerdem ist Trumps Vorsprung zu groß für ein paar Abweichler.
Eher schon verschwören sich die von ihm beleidigten Republikaner mit den Demokraten und strengen ein Amtsenthebungsverfahren an. Eher, aber auch unrealistisch.

Ansonsten müssen wir jetzt einfach abwarten, die ganze Rederei auf allen Kanälen geht mir jetzt schon auf den Keks.

Was Trump angeht, ist für mich die Hoffnung, dass er nicht regiert, sondern delegiert.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 09, 2016, 19:36:10
Das 2 und 3 bezieht sich offensichtlich auf was anderes. Vielleicht die Nummer der Kandidaten?

Ich habe meinen screenshot noch mal verdeutlicht.
Dachte nicht dass er so missverständlich gewesen ist.

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 09, 2016, 19:43:03
Ich geb's auf zu versuchen dich zu verstehen.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 09, 2016, 19:59:02
Ansonsten müssen wir jetzt einfach abwarten, die ganze Rederei auf allen Kanälen geht mir jetzt schon auf den Keks.

Ja, das nervt.
Auch weil jetzt alle wissen, warum sie gestern noch nix wussten.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 09, 2016, 22:40:10
Ach so, dass ist eine Aufgabenstellung.

Also, die Wahlmänner sind zwei Republikaner und drei Demokraten.

Müssen alle fünf für Trump stimmen oder nur die Republikaner? Müssen tun sie nicht, aber eigentlich sollten alle fünf Trump wählen, die Parteizugehörigkeit ist belanglos. Antwort im Sinn der Frage: Alle fünf.


Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am November 11, 2016, 08:58:58
http://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/40768/die-grafik-die-trump-erklaert/
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 11, 2016, 11:11:56
http://blog.tagesanzeiger.ch/nevermindthemarkets/index.php/40768/die-grafik-die-trump-erklaert/

Der Knackpunkt bei den Sachen ist, dass sich die „Geschichte" immer nur aus der Gegenwart erklärt.
Daraus Rezepte für die Zukunft abzuleiten bieten auch keine Garantie.

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am November 12, 2016, 08:25:06
http://bazonline.ch/us-wahl/ein-beruf-schafft-sich-ab/story/25608045
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 12, 2016, 14:00:23
Aber nicht der Beruf Journalist hat sich „abgeschafft“, sondern die Jounalisten, die sich allzu gern auf eine Seite schlagen, eine zu große Nähe zur Macht haben und letztendlich in einer Blase landen wie viele Nicht-Journalisten auch.
Seit vielen Jahren diskutiert wird auch das „Raumschiff Berlin“. Es unterhalten sich einfach immer dieselben Leute miteinander, manche Schreiber sind schon Fans gewisser Politiker.
In den 70/80/90ern gab es das auch, aber eben nicht so verbreitet.

Umso mehr Kredit und Vertrauen verdienen seriöse Journalisten, wie wir sie glücklicherweise auch noch haben!
Leider werden sie von vielen Leuten in Mithaftung genommen.


In den USA (und GB) ist es schon immer Usus, dass Zeitungen Wahlempfehlungen geben und viel Meinung transportieren. Das sie in der Medienkrise kaum noch Gehör finden, scheint mir logisch.
Nun wehrt sich Zuckerberg gegen Vorwürfe, sein Facebook wäre schuld. Man muss aber schon hinterfragen, was diese Algorithmen für Auswirkungen haben. Bestimmen sie nicht nur über Börsenkurse sondern auch schon - indirekt - über Wahlen?


Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am November 20, 2016, 07:22:29
http://www.nzz.ch/feuilleton/aktuell/fuer-eine-neue-debattenkultur-zur-hoelle-wer-sind-die-anderen-ld.128979

Zitat
Ulrich erinnert mit Nachdruck an den politischen Charakter der in die Lebenswelten eingreifenden universalistischen Werte, die unter anderem auch von seiner Generation in politischen Kämpfen durchgesetzt wurden, jetzt aber wie seltsam zeit- und interessenenthobene Offenbarungen behandelt werden. Damit kann man einen als alternativlos vernünftig geltenden gesellschaftlichen Konsens eine Weile gegen Kritik immunisieren, provoziert aber später umso wuchtigeren Widerstand.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 20, 2016, 15:26:18
Mag ja alles sein.

Was mich aber schon leicht irritiert bei dieser Aufarbeitung, generell und überall, ist das kaum thematisiert wird:

Die Eigenverantwortung der Menschen. Seit der Antike ist anerkannt, dass Demokratie ohne informierte Bürger nicht funktionieren kann.
Eine minimale Medienkompetenz kann sich jeder aneignen und muss nicht den Mist und die Lügen diverser Internetseiten und in den „sozialen Medien“ glauben.

Und am Ende ist es auch kein Wunder, dass viele Medien nicht mehr so sehr recherchieren, wenn die meisten nichts mehr dafür bezahlen wollen.

In Deutschland dagegen haben wir auch den Luxus starker öffentlich-rechtlicher Medien. Anstatt das zu genießen, wird pauschal draufgedroschen. Eben weil eine allen verfügbare neutrale Medieninstanz eine Gefahr für Ideologien und Hetze ist.
Ich würde für die BRD auch behaupten, dass die sog. soziale Frage und „abgehängte Menschen“ mehr als ausreichend thematisiert wird. Viele, viele Dokumentationen - und endlos viele Krimis und andere Unterhaltungsformate gehen in diese angeblich ignorierten Milieus.

Es ist halt immer die Frage, welche Angebote man nutzt und da bin ich wieder bei der Eigenverantwortung. Auch in den USA war (fast) allen klar, was für Menschen Hillary und Trump sind. Trotzdem wurden sie aufgestellt durch Urwahlen.
Bei der Wahl bekamen dann die alternativen Kandidaten 3% und 1%. Die allermeisten wählten also lieber treudoof an der Parteilinie entlang, obwohl sie beide Kandidaten ablehnten.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 20, 2016, 15:59:09
Die Eigenverantwortung der Menschen.
bezweifel ich zunehmend :'(
Seit der Antike ist anerkannt, dass Demokratie ohne informierte Bürger nicht funktionieren kann.
Schon im alten Rom gab es gekaufte Volksstimmen :'(

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 20, 2016, 16:23:03
Schon im alten Rom gab es gekaufte Volksstimmen :'(

In der Tat, und viele Leute ließen sich gewinnen mit Spaß und Spielen und der Ausbeutung fremder Völker.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am November 26, 2016, 11:57:22
Was mich aber schon leicht irritiert bei dieser Aufarbeitung, generell und überall, ist das kaum thematisiert wird:

Die Eigenverantwortung der Menschen. Seit der Antike ist anerkannt, dass Demokratie ohne informierte Bürger nicht funktionieren kann.
Eine minimale Medienkompetenz kann sich jeder aneignen und muss nicht den Mist und die Lügen diverser Internetseiten und in den „sozialen Medien“ glauben.

Ist es nicht so, dass das was sich derzeit in Europa und den USA beobachten lässt, eben gerade der Auswuchs von steigender Medienkompetenz oder zumindest dem Bedürfnis danach ist? Der Vorwurf, es sich in Blasen gemütlich einzurichten, wird ja gerne und vor allem gegenüber Konsumenten "sozialer Medien" erhoben. Aber ist es eben nicht gerade die Erkenntnis oder zumindest der Verdacht vieler, von den etablierten Medien in einer Blase gehalten zu werden, die sie zu alternativen News-Quellen streben lässt?

Natürlich finden sich unter den alternativen News-Quellen (zu) viele mit fragwürdigem Wahrheitsgehalt. Das Thema "fake news" wird von den etablierten Medien aktuell ja gerade sehr schön hochgekocht. Natürlich nicht gänzlich zu Unrecht. Aber die Art und Weise wie dies geschieht, zeugt doch eben wieder von sehr geringer Selbstreflexion und Erkenntnis über aktuelle Gefühlslagen im real existierenden Staat. Selbst die angeseheneren unter den etablierten Medien werfen mit einer unglaublichen Nonchalance einfach alles, was nicht aus dem etablierten News-Strom stammt, in den Topf der "fake news". Glaubt man wirklich, sich so dem Vorwurf oder Verdacht entziehen zu können, die eigene Konsumentenschaft in einer Blase zu halten?

Du versiehst die öffentlich-rechtlichen Medien mit dem Etikett "neutrale Medieninstanz". Ich glaube, die deutschen öffentlich-rechtlichen präsentieren sich diesbezüglich wirklich noch etwas besser als die schweizerischen. Aber ist das Etikett "neutrale Medieninstanz" wirklich angebracht? OK, neutral vielleicht in jenem Sinne, als nicht spezifische Interessengruppen hinter den Körperschaften stehen. Aber ist diese Neutralität der Körperschaften wirklich auch Garant für eine neutrale Berichterstattung? Liefern die öffentlich-rechtlichen wirklich neutrale Berichterstattung?

Wer findet sich eher in einer Blase wieder, derjenige, der einzig und allein öffentlich-rechtliche oder etablierte Medien konsumiert, oder derjenige, der auch alternative Kanäle heranzieht? Gehört zur Medienkompetenz eben nicht gerade, unterschiedliche Quellen heranzuziehen und sich eigene Gedanken über Wahrscheinlich- und Glaubwürdigkeiten zu machen? Und kann man so nicht zum Schluss kommen, dass es mit der Neutralität der öffentlich-rechtlichen eben auch nicht immer so weit her ist, ohne sogleich ein ungebildeter Depp oder white trash oder was weiss ich was zu sein?

http://www.nzz.ch/feuilleton/zeitgeschehen/neue-volksverachtung-der-grosse-luemmel-ld.130269

Zitat
Schon eher geht es um einen Aufstand der Provinz gegen eine selbsternannte städtische Avantgarde, die in ihren vollklimatisierten Gehäusen den Kontakt zur rauen Aussenwelt verloren hat. Und, das tut manch einem besonders weh: Selbst Frauen haben Donald Trump gewählt – nicht nur kuchenbackende Hausfrauen, auch welche mit Collegeabschluss und «ordentlichem» Beruf. Alles Masochistinnen? Oder schlichtweg denkende Menschen, denen Frausein als politische Aussage nicht ausreicht?
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am November 26, 2016, 12:47:10
Eine neutrale, oder eine objektive Berichterstattung kann es nicht geben. Ich dachte das sei seit einigen Jahrzehnten der weit anerkannte Stand der Diskussion? Zusammenfassung, also Verkürzung der Wirklichkeit ist ja geradezu eine Tätigkeitsbeschreibung für den Journalistenjob.

Also es ist immer ein menschengemachter Ausschnitt. Mich überzeugt da vor allem das Pluralismus Konzept: viele verschiedene Ausschnitte aus möglichst vielen verschiedenen Perspektiven. Dass den Meldungen in Zeitung, Radio & Fersehen, der veröffentlichten Meinung, ein zu enger Ausschnitt, typischerweise ein zu staatstragender, vorgeworfen wird, ist auch schon länger so. Früher hieß das: wir brauchen Gegenöffentlichkeit.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am November 26, 2016, 14:02:59
Eine neutrale, oder eine objektive Berichterstattung kann es nicht geben. Ich dachte das sei seit einigen Jahrzehnten der weit anerkannte Stand der Diskussion?

Dass es keine absolute Objektivität geben kann ist klar. Wenn man deswegen den Anspruch auf Objektivität aber gänzlich aufgibt, schüttet man doch das Kind mit dem Bade aus, oder nicht?

Zwischen grösstmöglicher Objektivität und unverhohlener Meinungsmache öffnet sich doch ein weites Spektrum. Wo genau sich da ein Medium einreihen lässt, ist für mich von grösster Wichtigkeit. Daran ändert der Stand der Diskussion, wonach sich die meisten Medien auf dieser Skala sehr weit unten einreihen lassen, überhaupt nichts.

Als Qualitätsjournalismus definiere ich einen Journalismus, der höchstmögliche Objektivität anstrebt; der Fakten und Meinungen trennt. Journalismus, welcher diesen Anspruch an sich selbst nicht hat, ist für mich Boulevard. Und leider ist es doch so, dass sich heute zu gewissen (insbesondere politischen) Themen selbst in den angesehensten Medien nur noch Boulevard finden lässt; unverhohlene Meinungsmache. Das Titelthema dieses Threads ist so ein Thema. 

Mich überzeugt da vor allem das Pluralismus Konzept: viele verschiedene Ausschnitte aus möglichst vielen verschiedenen Perspektiven.

Einverstanden. Ist auch gerade die einzige Möglichkeit, sich gegen fehlenden Qualitätsjournalismus zu wappnen. Aber eben nochmals meine Frage: kann man diesem Konzept gerecht werden, indem man nur etablierte Medien konsumiert? Liefern die etablierten Medien diesen Pluralismus?
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 26, 2016, 15:05:13
Ist es nicht so, dass das was sich derzeit in Europa und den USA beobachten lässt, eben gerade der Auswuchs von steigender Medienkompetenz oder zumindest dem Bedürfnis danach ist? Der Vorwurf, es sich in Blasen gemütlich einzurichten, wird ja gerne und vor allem gegenüber Konsumenten "sozialer Medien" erhoben. Aber ist es eben nicht gerade die Erkenntnis oder zumindest der Verdacht vieler, von den etablierten Medien in einer Blase gehalten zu werden, die sie zu alternativen News-Quellen streben lässt?

Wenn es nur so wäre!
Wir beobachten aber doch, dass sich viele Leute sich ganz auf einzelne Denkrichtungen und die passende Medienerzeugnisse konzentrieren. Und eben nicht gewichten können, oder nicht gut genug.

Davon sollte sich auch niemand ausnehmen. Simple Experimente beweise ja, dass so ziemlich jeder schnell hereinzulegen ist. Darum sind seriöse Medien ja so wichtig!

Zitat
Selbst die angeseheneren unter den etablierten Medien werfen mit einer unglaublichen Nonchalance einfach alles, was nicht aus dem etablierten News-Strom stammt, in den Topf der "fake news". Glaubt man wirklich, sich so dem Vorwurf oder Verdacht entziehen zu können, die eigene Konsumentenschaft in einer Blase zu halten?

Beispiele? Ich finde, es wird doch sehr wohl unterschieden zwischen Fake und unseriös und Hetze.

Eine Blase zeichnet sich dadurch aus, dass nichts mehr eindringt. Das kann man doch nicht allen Ernstes pauschal den etablierten Medien vorwerfen.


Zitat
Du versiehst die öffentlich-rechtlichen Medien mit dem Etikett "neutrale Medieninstanz".


In ihrer Gesamtheit würde ich das schon so sehen, im Sinne das die Gänze des demokratischen Diskurses abgebildet wird. Einzelne Sender oder Sendungen sind natürlich auch mal tendenziös. Aber deswegen keine „Lügenpresse“.

Absolute Neutralität kann es natürlich gar nicht geben, Journalisten sind (noch) Menschen.

Zitat
Aber ist diese Neutralität der Körperschaften wirklich auch Garant für eine neutrale Berichterstattung? Liefern die öffentlich-rechtlichen wirklich neutrale Berichterstattung?

Wie gesagt, nicht unbedingt, aber gerade weil die ÖR auch sehr vielschichtig sind, eben im Gesamten doch. Zumindest mehr als andere.

Zitat
Wer findet sich eher in einer Blase wieder, derjenige, der einzig und allein öffentlich-rechtliche oder etablierte Medien konsumiert, oder derjenige, der auch alternative Kanäle heranzieht? Gehört zur Medienkompetenz eben nicht gerade, unterschiedliche Quellen heranzuziehen und sich eigene Gedanken über Wahrscheinlich- und Glaubwürdigkeiten zu machen? Und kann man so nicht zum Schluss kommen, dass es mit der Neutralität der öffentlich-rechtlichen eben auch nicht immer so weit her ist, ohne sogleich ein ungebildeter Depp oder white trash oder was weiss ich was zu sein?

Das sind ja Binsenweisheiten. Man kann sich sogar ganz ohne ÖR relativ neutral und umfassend informieren. Aber das wird ja gerade meistens nicht getan. Und ändert nichts an meiner Aussage, dass es gut ist, dass es sie gibt.

Und wie gesagt, man darf und soll auch die ÖR kritisieren, aber im richtigen Maße.
Überhaupt wird derzeit von gewissen Leuten fortwährend absurd übertrieben bis zum geht nicht mehr. Allein das sollte einem halbwegs nachdenklichen Mensch doch ein Licht aufgehen lassen.

Zitat
Schon eher geht es um einen Aufstand der Provinz gegen eine selbsternannte städtische Avantgarde, die in ihren vollklimatisierten Gehäusen den Kontakt zur rauen Aussenwelt verloren hat. Und, das tut manch einem besonders weh: Selbst Frauen haben Donald Trump gewählt – nicht nur kuchenbackende Hausfrauen, auch welche mit Collegeabschluss und «ordentlichem» Beruf. Alles Masochistinnen? Oder schlichtweg denkende Menschen, denen Frausein als politische Aussage nicht ausreicht?
[/quote]

Aha, es ist der alte Konflikt zwischen Stadt und Land? Oder doch eher modern gegen konservativ? Oder liberal gegen autokratisch?

Keiner dieser Punkte rechtfertigt glasklare Lügen, Hetze gegen Minderheiten oder Beleidigungen. Alles Dinge, die den US-Wahlkampf dank Trump prägten und auch hierzulande um sich greifen.

Sicher sind nicht alle Trump Wähler Idioten oder Rassisten. Sie waren aber bereit, einen zu wählen. Zumindest gerierte er sich im Wahkampf als einer. Und die Wahl seines Stabs sieht auch so aus, als seien ihm rassistische Ansichten oder bewiesene Inkompetenz ziemlich egal.

Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am November 26, 2016, 16:31:46
Dass es keine absolute Objektivität geben kann ist klar. Wenn man deswegen den Anspruch auf Objektivität aber gänzlich aufgibt, schüttet man doch das Kind mit dem Bade aus, oder nicht?

Ich fürchte dein Anspruch ist zu hoch. Ich sehe sehr klar, daß Meldungen und Meinungen von menschlichen Subjekten gemacht werden und folgerichtig subjektiv sein müssen. Um der Subjektivität auszukommen, bräuchte man einen Maßstab der objektiv objektiv ist. Glaub mir, das wird nix. Insofern erwartest du etwas von den Medien, dass sie gar nicht leisten können. Die Entäuschung ist vorprogrammiert.

Das will nicht heißen, dass ich für Boulevard, einseitige Meinungsmache, oder Schlimmeres wäre. Ich möchte das auch nicht rechtfertigen oder verharmlosen. Im Gegenteil ich bin für Qualität. Ich meine die richtigen Maßstäbe sind Klassiker wie:
- Eine Meldung wird gebracht, wenn sie von 2 unabhängigen Quellen bestätigt wird, oder wenn sie ein eigener, vertrauenswürdiger, journalistisch ausgebildeter Mitarbeiter durch eigene Beobachtung sammelte
- Berichterstatter sollen möglichst überall dabei sein, aber nirgendwo dazu gehören.
- Klare Trennung von Nachricht und Meinung (Kommentar).
- Beide, alle relevanten Seiten, Sichtweisen darstellen.
- große Themenbreite
- möglichst große Thementiefe

Meiner Meinung nach sind Medien ein Fenster zur Welt. Und das kann natürlich nie groß genug sein. Insofern kann ich deiner Klage, dass es zu klein sei, durchaus zustimmen. Sehe ich ähnlich. Wenn ich durch eine Diktatur reise, freue ich mich über jede "Schießscharte", durch die ein klein wenig Nachricht und nicht Propaganda dringt. Insofern finde ich das heimische "Wohnzimmerfenster" schon mal gut. Noch besser wären natürlich "Panoramfenster" in alle Richtungen. Haben wir nicht, schon klar. Immerhin sind durch das Internet aber viele kleine zusätzliche Fenster in alle möglichen Richtungen dazu gekommen. Und ich meine die sind die Ursache, dass jetzt vom Publikum verstärkt wahrgenommen wird, dass das Wohnzimmerfenster nicht alles zeigt. Ich glaube auch nicht, dass sich das bisherige HauptFenster arg in der Größe geändert hat. Die Tagesschau von vor 25 Jahren (https://www.youtube.com/playlist%3Flist%3DPLoGOzMkvdk5iMQzAmDKD1N9qNI9dtVYoA&sa=U&ved=0ahUKEwjT4tPR6sbQAhXCiCwKHdNyAD0QFggiMAM&usg=AFQjCNGIe_zNie3pohwipNrdd4x2mYN8Nw) biete ich als Vergleich an. Die Themen, die im Fenster auftauchen, ändern sich natürlich fortlaufend über das Jahr und die Jahrzehnte. Es gibt wechselnde Moden, Tabus, Trends, frühere Nicht- oder Randthemen werden Mainstream und umgekehrt. Wie könnte es anders sein?
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am November 26, 2016, 17:30:33
Aha, es ist der alte Konflikt zwischen Stadt und Land? Oder doch eher modern gegen konservativ? Oder liberal gegen autokratisch?

Keiner dieser Punkte rechtfertigt glasklare Lügen, Hetze gegen Minderheiten oder Beleidigungen. Alles Dinge, die den US-Wahlkampf dank Trump prägten und auch hierzulande um sich greifen.

Sicher sind nicht alle Trump Wähler Idioten oder Rassisten. Sie waren aber bereit, einen zu wählen. Zumindest gerierte er sich im Wahkampf als einer.

Persönlich glaube ich nichts von alldem. Oder von allem ein bisschen. Ich denke, die Trennlinien verlaufen ganz anders als diese von Journalisten und Politikern immer wieder bemühten “Gegensatzkategorien”.

Ich denke in erster Linie manifestierte sich ein Überdruss an jener politischen Korrektheit, welche westliche Regierungen im Konglomerat mit den etablierten Medien zu einer Art linkspopulistischen Festung zum eigenen Machterhalt ausgebaut haben. Man definierte, was politisch korrekt ist und gesagt und geschrieben werden darf. Die Grenzen definierte man anhand der eigenen politischen Ansichten. Meinungsäusserungen ausserhalb dieser Leitplanken durfte und darf man ohne grosses Nachdenken und Begründen als rassistisch, sexistisch, homophob etc. diffamieren. Wer Meinungen ausserhalb der Leitplanken äussert (oder Trump, AfD, SVP etc. wählt) ist nicht mehr Teilnehmer einer meinungspluralistischen Gesellschaft, sondern ungebildeter Abschaum, den es möglichst vom demokratischen Prozess fernzuhalten und gegen den es Demonstrationen zu organisieren gilt. Klassisches populistisches Vorgehen, das man dem Gegenüber auf der rechten politischen Seite immer sehr gerne vorwirft, im eigenen Repertoire aber geflissentlich übersieht.

Trumps Mannschaft hat diesen Überdruss als eine der wenigen Akteure erkannt und geradezu genial zu nutzen verstanden. Er musste eigentlich nur noch die Klaviatur bedienen, welche vom Gegner (in komplett anderer Absicht) aufgebaut worden war. Und sich als Elefant im Porzellanladen gebärden. Die vor Wut schäumenden Medien haben ihm so wohl eine der effizientesten und günstigsten Kampagnen der vergangenen Jahrzehnte spendiert. Und noch heute verstehen sie nicht, was sie getan haben.

Auch wenn Peter Thiels Erdung nicht immer unumstritten ist, hat er das doch ganz gut auf den Punkt gebracht: The media has always taken Trump literally and not seriously. Voters for Trump take Trump seriously but not literally.

Natürlich kommt es bei diesem Ankämpfen gegen die linkspopulistische Festung zu rassistischem, sexistischem, homophobem etc. Überschiessen, das auch mir ganz und gar nicht gefällt. Für das ich aber dennoch Verständnis habe. Solange man sich innerhalb der Festung (Blase) taub und stumm gebärt, für das, was sich ausserhalb der Festung zusammenbraut, dann kann diese Festung nur mit einem Überschiessen geschliffen werden.

Die weitaus bessere Lösung wäre zweifelsohne, man würde auch innerhalb der Festung wieder zur Einsicht gelangen, dass zum Meinungspluralismus alle Meinungen dazugehören. Und nicht nur diejenigen, die einem selbst genehm sind.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am November 26, 2016, 17:54:24
Ich fürchte dein Anspruch ist zu hoch. Ich sehe sehr klar, daß Meldungen und Meinungen von menschlichen Subjekten gemacht werden und folgerichtig subjektiv sein müssen. Um der Subjektivität auszukommen, bräuchte man einen Maßstab der objektiv objektiv ist. Glaub mir, das wird nix. Insofern erwartest du etwas von den Medien, dass sie gar nicht leisten können. Die Entäuschung ist vorprogrammiert.

Ich glaube Du hast mich etwas missverstanden. Ich weiss, dass absolute Objektivität nicht zu haben ist. Und erwarte die auch nicht von einem Journalisten. Was ich von einem Journalisten erwarte ist aber, den Anspruch an sich selbst, so objektiv wie möglich zu sein. Heute spürt man bei den meisten Journalisten aber nur noch überdeutlich den Anspruch, die eigene Meinung zu transportieren.

Zitat
Meiner Meinung nach sind Medien ein Fenster zur Welt. Und das kann natürlich nie groß genug sein. Insofern kann ich deiner Klage, dass es zu klein sei, durchaus zustimmen. Sehe ich ähnlich.

Na ja, es ist eigentlich nicht so sehr das Panoramafenster, das ich vermisse. Das haben wir heute mitunter doch fast schon zu stark. Die Parlamentswahlen in Surinam interessieren mich offen gestanden nicht extrem. Was mir öfters fehlt ist die Lupe oder das Mikroskop auf etwas, das näher bei mir liegt. Oder der Blick auf das selbe, aber aus einem anderen Gebäude.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 26, 2016, 18:34:27
Ich denke in erster Linie manifestierte sich ein Überdruss an jener politischen Korrektheit,

Der Erfolg von Trump ist sicher nicht so monokausal zu erklären.

Dieser angebliche Zwang zur politischen Korrektheit ist in den USA außerhalb der Küsten kaum und selbst da nicht annähernd so verbreitet, wie oft behauptet wird. Und Trumps Äußerungen hatten oft auch gar nichts mehr mit PC zu tun, sondern mit grundsätzlichem Anstand wie wir ihn hoffentlich alle gelernt haben.

Bei uns wird ja auch gerne jedes Binnen-I oder irgendwelche Gender-Papiere von irgendwelchen Uni-Arbeitsgruppen als Untergang des Abendlandes und Entmündigung dargestellt. Ich sag ja: Maßlos!

 
Zitat
…welche westliche Regierungen im Konglomerat mit den etablierten Medien zu einer Art linkspopulistischen Festung zum eigenen Machterhalt ausgebaut haben.

Aha.

Zitat
Man definierte, was politisch korrekt ist und gesagt und geschrieben werden darf. Die Grenzen definierte man anhand der eigenen politischen Ansichten. Meinungsäusserungen ausserhalb dieser Leitplanken durfte und darf man ohne grosses Nachdenken und Begründen als rassistisch, sexistisch, homophob etc. diffamieren. Wer Meinungen ausserhalb der Leitplanken äussert (oder Trump, AfD, SVP etc. wählt) ist nicht mehr Teilnehmer einer meinungspluralistischen Gesellschaft, sondern ungebildeter Abschaum, den es möglichst vom demokratischen Prozess fernzuhalten und gegen den es Demonstrationen zu organisieren gilt. Klassisches populistisches Vorgehen, das man dem Gegenüber auf der rechten politischen Seite immer sehr gerne vorwirft, im eigenen Repertoire aber geflissentlich übersieht.

Du übertreibst auch enorm, oder ist das wirklich das was Du so in seriösen Medien liest?

Und außerhalb der Leitplanken, was ist das? Und wer schreit immer? Sicherlich werden Manche schreien, dass Frau Merkel homophob ist, weil sie die Homo-Ehe so nicht zulassen will, ohne das begründen zu können („ich habe Bedenken").
Im großen Ganzen stört das aber die allerwenigsten bzw. es wird goutiert, weil es dem Wähler oft genauso geht.

Trump ist da ein anderes Kaliber und über manches braucht man wirklich nicht mehr diskutieren.

Zitat
Trumps Mannschaft hat diesen Überdruss als eine der wenigen Akteure erkannt und geradezu genial zu nutzen verstanden. Er musste eigentlich nur noch die Klaviatur bedienen, welche vom Gegner (in komplett anderer Absicht) aufgebaut worden war. Und sich als Elefant im Porzellanladen gebärden. Die vor Wut schäumenden Medien haben ihm so wohl eine der effizientesten und günstigsten Kampagnen der vergangenen Jahrzehnte spendiert. Und noch heute verstehen sie nicht, was sie getan haben.

Hier gebe ich Dir recht. Die Populisten allerorts sind Meister darin, sich als Opfer darzustellen. Die Medien sekundieren - meist unabsichtlich - mit Dauerbeobachtung. Über fehlende Medienpräsenz kann sich kaum einer beschweren.
Die Politik wählt zunächst immer die Ausgrenzung, dann setzt man Teile der Populistenforderungen um und gibt ihnen gewissermassen recht.

Das hilft nichts und dann heißt es: Man muss sie mit Argumenten bekämpfen. An dem Punkt ist das aber leider kaum noch möglich.

Und Überdruss, ja. Aber an allem. Und die US-Amerikaner haben sowieso einen Hang dazu, alle acht Jahre eine Wende einzulegen.



Zitat
Auch wenn Peter Thiels Erdung nicht immer unumstritten ist, hat er das doch ganz gut auf den Punkt gebracht: The media has always taken Trump literally and not seriously. Voters for Trump take Trump seriously but not literally.

Und wenn „the media“ nicht spuren, klagt ein Thiel sie in den Bankrott.

Zitat
Natürlich kommt es bei diesem Ankämpfen gegen die linkspopulistische Festung zu rassistischem, sexistischem, homophobem etc. Überschiessen, das auch mir ganz und gar nicht gefällt. Für das ich aber dennoch Verständnis habe. Solange man sich innerhalb der Festung (Blase) taub und stumm gebärt, für das, was sich ausserhalb der Festung zusammenbraut, dann kann diese Festung nur mit einem Überschiessen geschliffen werden.

Ach so, wo gehobelt wird, da fallen Späne?

Kann es nicht auch sein, dass Rassisten halt rassistische Äußerungen machen? Das hier die angeblich Moderaten bald davor stehen, dass ihnen die Radikaleren, denen sie den Weg bereitet haben, den Erfolg wegnehmen? Genau das passiert doch immer wieder.

Zitat
Die weitaus bessere Lösung wäre zweifelsohne, man würde auch innerhalb der Festung wieder zur Einsicht gelangen, dass zum Meinungspluralismus alle Meinungen dazugehören. Und nicht nur diejenigen, die einem selbst genehm sind.

Bin ich anderer Meinung. Bildet man jede Reichsbürger-Bewegung und jeden Flat-Earth-Club ab, wird die Zeitung ein Telefonbuch.
Sollen die Zeitungen und TV-Sendungen ständig Neo-Nazis einladen, um deren Weltsicht darzulegen? Usw.

Das der derzeitige Zeitgeist nicht jedem gefällt, ist mir schon klar. Das diese Menschen in den Medien nicht vorkommen, stimmt nicht. Aber natürlich wurden sie nicht so viel „dargestellt“ wie der Mainstream und werden jetzt mehr dargestellt, wo hinterfragt wird, ob der Zeitgeist sich ändert. Das wäre ja auch kein Drama.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am November 26, 2016, 18:51:23
westliche Regierungen im Konglomerat mit den etablierten Medien zu einer Art linkspopulistischen Festung zum eigenen Machterhalt ausgebaut haben

Hallo warlord, jetzt komm mal wieder runter. ;)  Weder die deutsche Regierung, noch die deutschen Qualitätszeitungen, noch die deutsche Tagesschau sind a) links, b) populisitsch, c) eine Festung. Wie es bei anderen westlichen Regierungen und Medien aussieht, da fehlt mir der Überblick. Aber ich sehe, dass du pauschal alle meinst. Ein PauschalUrteil?

An Meldungen und Nachrichten, die es nicht in die MainstreamBlase schaffen, habe ich durchaus Interesse. Wenn Du welche hast, oder verlinken möchtest, nur her damit.

Zitat
Meinungsäusserungen ausserhalb dieser Leitplanken durfte und darf man ohne grosses Nachdenken und Begründen als rassistisch, sexistisch, homophob etc. diffamieren.

Hast Du da mal ein, zwei Beispiele von Meinungsäußerungen, die von klassischen Medien ungerechtfertigt als rassistisch, sexistisch oder homophob eingestuft wurden?
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am November 27, 2016, 10:49:49
Weder die deutsche Regierung, noch die deutschen Qualitätszeitungen, noch die deutsche Tagesschau sind a) links,

Das hängt davon ab, wo man die Mitte verortet. Ist aber nicht so wichtig. Das Links-Rechts-Schema wird in meinen Augen sowieso vielem nicht mehr gerecht. Darfst das links auch gerne streichen, wenn meine Gedanken so für Dich nachvollziehbarer werden.

Zitat
b) populisitsch,

Meine Wahrnehmung ist schon, dass sowohl Politik wie Berichterstattung z.B. der AfD kaum mit Argumenten entgegentreten. Die Taktik ist, die AfD als Irre darzustellen, welche Positionen vertreten, die nicht vertretbar sind und die demnach auch gar keine sachliche Diskussion rechtfertigen. Siehst Du das anders?

Ein solches Ausgrenzen Andersdenkender vom politischen Diskurs bzw. der Anspruch, nur die eigenen Reihen seien valable Vertreter des Volkswillens erfüllen schon die Kerndefinition des Populismus.

Zitat
c) eine Festung.

Besonders viele Alternativen zu Frau Merkels Politik (mit Ausnahme der AfD) konnten sich in den letzten Jahren jedenfalls nicht entwickeln.

Aber eben. In dem Thread ging's ja eigentlich primär um die USA, nicht um Deutschland. Will da jetzt also nicht zu stark auf Eure Fokussierung auf Deutschland eingehen.

Edit: Typo
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 28, 2016, 18:38:51
Weder die deutsche Regierung, noch die deutschen Qualitätszeitungen, noch die deutsche Tagesschau sind a) links,

Das hängt davon ab, wo man die Mitte verortet. Ist aber nicht so wichtig. Das Links-Rechts-Schema wird in meinen Augen sowieso vielem nicht mehr gerecht. Darfst das links auch gerne streichen, wenn meine Gedanken so für Dich nachvollziehbarer werden.


Das Kernproblem Deiner Aussage übergehst Du freilich. Du erhebst den Vorwurf einer Verschwörung zwischen bundesdeutscher Regierung und den etablierten Medien zur Sicherung der Macht.

Zitat
Meine Wahrnehmung ist schon, dass sowohl Politik wie Berichterstattung z.B. der AfD kaum mit Argumenten entgegentreten. Die Taktik ist, die AfD als Irre darzustellen, welche Positionen vertreten, die nicht vertretbar sind und die demnach auch gar keine sachliche Diskussion rechtfertigen.

Erstens: Wie man in den Wald hineinschreit, so kommt es auch heraus.
Zweitens, wo sind den die sachlich, faktisch untermauerten Argumente der AfD? Sicherlich hat sich auch ein paar, dass will gar nicht abstreiten, nur in den Vordergrund rückt sie ganz andere Dinge.
Drittens ist es der zunächst noch gemäßigten Partei leider nicht gelungen die Extremisten draussen zu halten.
Viertens darf man dem Gegenüber von solchen Rechtspopulisten - und das sind sie nun mal - auch mal eine gewisse Irritation zugestehen.

Fairness und Anstand sollten gegeben sein, und ja, nicht immer werden sie aufgebracht. Was man aber nicht dulden muss, sind nachweislich falsche und hetzerische Kommentare und da liegen unsere Ansichten, wo das anfängt, wohl sehr weit auseinander.

Zitat
Ein solches Ausgrenzen Andersdenkender vom politischen Diskurs bzw. der Anspruch, nur die eigenen Reihen seien valable Vertreter des Volkswillens erfüllen schon die Kerndefinition des Populismus.

Nö, dass wäre was anderes.


Zitat
Besonders viele Alternativen zu Frau Merkels Politik (mit Ausnahme der AfD) konnten sich in den letzten Jahren jedenfalls nicht entwickeln.

Weil sie unterdrückt wurden oder weil es eben ganz normal ist, dass das nicht ganz einfach ist? Wären fünf neue Parteien mit minimalen Unterschieden Zeichen von… ja, was eigentlich?

Eine große Koalition führt natürlich immer in einen gewissen Einheitsbrei, die Opposition wird marginalisiert. Ich würde sagen, die deutschen Medien versuchen sogar dem gegenzusteuern. Komische Regierungspresse wäre das.

Zitat
Aber eben. In dem Thread ging's ja eigentlich primär um die USA, nicht um Deutschland. Will da jetzt also nicht zu stark auf Eure Fokussierung auf Deutschland eingehen.

Unsere Fokussierung?
Ich schrieb, wir hätten im Vergleich zu den USA den Luxus der öffentlich-rechtlichen Medien. Den Rest hast Du mit abenteuerlichen Behauptungen erreicht, für Die Du offensichtlich keine Argumente findest.


Aber gerne führe ich das Thema zurück zum Wahlkamp in den USA - oh, der ist ja schon lange vorbei.


Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am Dezember 04, 2016, 07:54:50
Wie man heute Wahlkampf macht

https://www.dasmagazin.ch/2016/12/03/ich-habe-nur-gezeigt-dass-es-die-bombe-gibt/

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 05, 2016, 18:17:10
Danke für den Link. Die Frage ist, welche Fakten übrigbleiben, wenn man die schöne Story weglässt. Leider wird das hier nicht beantwortet, lediglich Skepsis sngemeldet:
http://m.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/a-1124439.html
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 07, 2016, 16:57:22
https://blog.wdr.de/digitalistan/hat-wirklich-der-grosse-big-data-zauber-trump-zum-praesidenten-gemacht/
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Apmin am Dezember 14, 2016, 14:30:53
Wenn das mal keine Verschwörungstheorie ist :D
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 14, 2016, 17:55:59
… haben erste Zeichen von Panik die Wissenschaftler erfasst. Die Washington Post berichtet, dass es konzertierte Aktionen gebe, öffentliche Daten zum Klimawandel von den Computern der staatlichen Stellen auf private Server zu kopieren. So wollen die Forscher verhindern, dass neue Behördenchefs Messergebnisse und Auswertungen löschen oder dem allgemeinen Zugriff entziehen:
http://www.sueddeutsche.de/wissen/umwelt-mehrheit-der-amerikaner-will-am-klimaschutz-festhalten-1.3295183

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Nach-Trump-Sieg-Internet-Archive-sammelt-Geld-fuer-Kopie-in-Kanada-3518018.html
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Dezember 15, 2016, 14:38:05
Wenn das mal keine Verschwörungstheorie ist :D

Monokausale Erklärungen führen nicht weiter, Big Data war ein Aspekt von vielen.

Hallo auf der Apfelinsel! Cooler Avatar.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Januar 19, 2017, 00:46:44
Ab morgen regiert Trump die USA. Trump wird, wie vom Wähler gewünscht, die etablierten Pfade verlassen, sagt:
https://www.nzz.ch/nzzas/nzz-am-sonntag/joseph-stiglitz-interview-nichts-was-trump-macht-ist-normal-ld.139822
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 19, 2017, 01:27:02
wie vom Wähler gewünscht

Die Mehrheit wählte Hillary, was die Sache noch tragischer macht.

Ich meine, wir wissen nicht, was wird, aber wenn man seine Äußerungen liest, kann man nur zu einem Schluss kommen: Er hat keine Manieren und, viel schlimmer, keine Ahnung.

G.W. Bush hatte großen Anteil am Inferno im Nahen Osten. Obama scheiterte mit allen Befriedungsaktionen und machte die Sache vielleicht sogar schlimmer, weil er zu wenig intervenierte. Jetzt kommt der nächste Axtmann, stellt die Nato in Frage, stänkert massiv gegen China, findet den Brexit toll und die EU als gegen die USA gerichtet, stellt Merkel auf eine Stufe mit Putin, kündigt den Friedensprozess Israel/Palästina praktisch auf, den Iran-Deal sowieso, will Mexiko ruinieren und ausländische Auto-Firmen am besten allesamt usw. Das Opel GM gehört, weiß er wohl auch nicht.

Interessante Zeiten.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 19, 2017, 01:35:37
Klar, Trump hat viele krasse Dinge gesagt, ohne Frage. Aber Killary hat schon viele krasse Sachen als Politiker GEMACHT.

Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Und ich kann niemanden verstehen, der diese kranke Soziopathin lieber als President gesehen hätte.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 19, 2017, 14:44:16
Klar, Trump hat viele krasse Dinge gesagt, ohne Frage. Aber Killary hat schon viele krasse Sachen als Politiker GEMACHT.

Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied.

Was hat sie alles schlimmes gemacht? Ich weiß von der Zustimmung zum Irak-Krieg im Senat. Gibt es da noch mehr?

Trump hat privat und geschäftlich auch so manches auf dem Kerbholz.


Zitat
Und ich kann niemanden verstehen, der diese kranke Soziopathin lieber als President gesehen hätte.

Hm, wie qualifiziert sie sich für diese Einstufung?

Interessiert mich wirklich.


Das Zauberwort, warum 52% Hillary lieber gehabt hätten, heißt Trump. Äh, Verlässlichkeit. Man wusste eben, was man kriegt.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 19, 2017, 16:28:07
Warum? Weil es wahrscheinlich viele schlimmer finden, wenn man sich nicht benehmen kann als tausendfacher Mörder zu sein. Stichwart Libyen?

http://hillaryclintonquotes.tumblr.com
https://www.youtube.com/watch?v=rvzcXzjxey4
https://www.youtube.com/watch?v=myrehiEXWac
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 19, 2017, 19:36:02
Wieso ist sie tausendfacher Mörder? Gilt das auch für Merkel, Schröder und andere politisch Beteiligte an Kriegen?

Die Zitate sind teilweise schon verstörend, bestehen aber aus teilweise uraltem Zeug, typischem Politiker-Geschwätz von gestern (heute so, morgen so) und Hörensagen. Ganz sicher kann man das auch über Trump oder viele andere zusammenbringen. Das würde ich immer im Hinterkopf behalten.
Ich mag sie auch nicht, im Gegenteil. Ich denke auch, dass die Clinton-Foundation nicht sauber ist und was weiß ich. Zudem verstehe ich nicht, warum sie überhaupt Präsidentin werden wollte und ihr Habitus, dies stehe ihr irgendwie aufgrund Qualifikation zu.

Ich sag ja, das reinste Gruselkabinett.

Aber jetzt ist es so und wir ändern hier eh nix.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 19, 2017, 20:51:49
Also zunächst mal möchte klarstellen, dass ich keinesfalls Trump gut finde.
Den Krieg in Libyen hat sie maßgeblich angezettelt. Kann man schlecht mit Schröder und Co. vergleichen. Wobei ich jetzt nicht weiß, an welchem Krieg Schröder beteiligt war.

Und ja, all die die im ersten Irak-Krieg mitgemacht haben sind Mörder. Weil die Gründe die zum Krieg geführt haben erstunken und erlogen waren und diese eben niemand hinterfragt hat. Massenvernichtungswaffen (CIA), Baby-Lüge.

Wären heute sicher "Fake-News" ;)
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 19, 2017, 22:37:19
Den Krieg in Libyen hat sie maßgeblich angezettelt. Kann man schlecht mit Schröder und Co. vergleichen. Wobei ich jetzt nicht weiß, an welchem Krieg Schröder beteiligt war.

Kosovo und Afghanistan.

Ich habe ehrlich gesagt nicht mehr ganz auf der Platte, wie das im Vorfeld des Libyen-Einsatzes war. Auf jedem Fall gab es damals einen Beschluss des Weltsicherheitsrates, bei dem sich Deutschland enthalten hat. Das Mandat wurde dann sehr frei interpretiert, zu frei nach der Meinung vieler Beobachter und insbesondere Russlands und Chinas.
Klar, dass die als Aussenministerin ihren Anteil hatte, nur anschaffen tut ja in den USA eigentlich der Präsident.


Zitat
Und ja, all die die im ersten Irak-Krieg mitgemacht haben sind Mörder. Weil die Gründe die zum Krieg geführt haben erstunken und erlogen waren und diese eben niemand hinterfragt hat. Massenvernichtungswaffen (CIA), Baby-Lüge.

Wären heute sicher "Fake-News" ;)

Da bin ich bei Dir. Auf jeden Fall können manche Politiker im Westen froh sein, dass sie nicht auch vor dem Völkergerichtshof müssen.
Und ja, dass war vielleicht keine Fake-News in dem Sinn, wie heute diskutiert, aber eine große Lüge. Mit der wurde übrigens auch schon der Vietnamkrieg begonnen. https://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall
Und der Zweite Weltkrieg natürlich auch.
Die Wahrheit ist das erste Opfer des Krieges, heißt ja so schön treffend.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 20, 2017, 16:46:05
Ja. Ich denke jeder Krieg fußt auf einer Lüge.

Die Clinton-Mails und der Libyen-Krieg (http://www.imi-online.de/2016/03/18/die-clinton-mails-und-der-libyen-krieg/)
So was bringt Herr Atlantikbrücke-Kleber nicht im heute-Journal ;-)

Hillary Clinton laughs off question at Benghazi hearing (https://www.theguardian.com/us-news/video/2015/oct/23/hillary-clinton-benghazi-republican-criticism-congress-video)
Dieses Hearing ging glaub gesamt 12 Stunden.

https://www.youtube.com/watch?v=FmIRYvJQeHM
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 20, 2017, 23:39:33
Weiß ich nicht, schaue sehr selten Heute Journal.
Aber jedenfalls haben massenhaft andere Medien das gebracht, der verlinkte Artikel fasst ja lediglich zusammen, was in der Presse geschrieben wurde.

Ich hoffe sehr Hillary verschwindet in der Versenkung und Herr Trump macht auch keinen Krieg, um beliebter zu werden. Dieses Muster ist uns nämlich auch wohlbekannt.

Tja, so ist das eben in den USA. Einer „Demokratie“, die „unsere gemeinsamen Werte“ verteidigt. Wirklich?

Study: US is an oligarchy, not a democracy
http://www.bbc.com/news/blogs-echochambers-27074746

The Perceptions of Electoral Integrity
https://www.electoralintegrityproject.com/featured-dataset
edit: https://www.electoralintegrityproject.com/eip-blogs/2017/1/7/its-even-worse-than-the-news-about-north-carolina-american-elections-rank-last-among-all-western-democracies
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 21, 2017, 18:02:19
Ja, so ist das. Da werden auch Terroristen zu Freiheitskämpfern und umgekehrt. Die Namen dieser Gruppen werden dann entsprechend natürlich auch angepasst. Ich empfehle hierzu gerne Daniele Ganser.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am Januar 24, 2017, 11:05:58
http://www.der-postillon.com/2017/01/trump-great.html
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: FOX am Januar 27, 2017, 12:59:00
Hier die "alternativen" Twitter-Accounts, der amerikanischen Wissenschaftler.

Eine kleine Revolte, nachdem Trump vielen die "Twitter-Erlaubnis" entzogen hat.

https://twitter.com/stollmeyereu/lists/twistance/members
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 27, 2017, 13:36:31
Unbequeme Fakten werden einfach ignoriert oder unterdrückt. Das führt sicher in einer glanzvolle Zukunft.

Dann wieder diese Kehrtwenden. Hillary würde wegen Syrien den Dritten Weltkrieg anfangen, behauptete Trump im Wahlkampf - weil Clinton eine Flugverbotszone errichten wollte. Nun beauftragt er, ohne Konsultation Moskaus, den Generalstab Pläne für so eine Flugverbotszone zu erstellen. Russland hat in Syrien moderne Flugabwehrwaffen stationiert und fliegt mit seinen Jets im Dienste Assads. Da sollte man sich vielleicht doch abstimmen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-plant-flugverbotszone-in-syrien-und-fordert-wladimir-putin-heraus-a-1131819.html

China freut sich derweil über die Aufkündigung des transpazifischen Freihandelsabkommen. Das sah übrigens auch demokratische Reformen und Rechtssicherheit vor. Also Werte, die in bei Chinas KP wenig Bedeutung haben.
Aber trotzdem überwiegen auch in Peking die Sorgen vor Mr. Unberechenbar.

Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 27, 2017, 22:24:39
Eine "Safe zone" ist keine "no fly zone"
https://www.heise.de/tp/features/America-first-Trump-will-Sicherheitszonen-in-Syrien-fuer-Fluechtlinge-3608384.html

Sind halt unsere Qualitätsmedien. Das Leben in der "Echokammer" ;)
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 27, 2017, 23:29:49
Eine "Safe zone" ist keine "no fly zone"
https://www.heise.de/tp/features/America-first-Trump-will-Sicherheitszonen-in-Syrien-fuer-Fluechtlinge-3608384.html

Aha, und wer erklärt mir jetzt, wie eine „safe zone“ in Syrien oder auch manchen Nachbarländern ohne Sperrung des Flugraum funktionieren soll?

Zitat
Sind halt unsere Qualitätsmedien. Das Leben in der "Echokammer" ;)

Genau, wer was zu Ende denkt, lebt in einer Blase. Sonst hätte er ja nicht die Zeit und Ruhe zum Denken.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Januar 28, 2017, 12:21:42
http://www.sueddeutsche.de/wissen/demokratie-trumps-politik-ist-ein-generalangriff-auf-die-wissenschaft-1.3351662
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 28, 2017, 13:46:37
Eine "Safe zone" ist keine "no fly zone"
https://www.heise.de/tp/features/America-first-Trump-will-Sicherheitszonen-in-Syrien-fuer-Fluechtlinge-3608384.html

Aha, und wer erklärt mir jetzt, wie eine „safe zone“ in Syrien oder auch manchen Nachbarländern ohne Sperrung des Flugraum funktionieren soll?

Zitat
Sind halt unsere Qualitätsmedien. Das Leben in der "Echokammer" ;)

Genau, wer was zu Ende denkt, lebt in einer Blase. Sonst hätte er ja nicht die Zeit und Ruhe zum Denken.

Warten wir doch einfach mal ab ;)
Ein Gutes hat Trump doch jetzt schon. Man kann locker sagen, mit Killary wäre das nicht passiert ;)
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 28, 2017, 18:59:07
Warten wir doch einfach mal ab ;)

Einverstanden, so viele Tweets, andere Äußerungen und auch tatsächliche Dekrete, die man nicht einordnen kann - kein Wunder, dass dann einiges reininterpretiert wird.

Trotzdem steht unterm Strich - für mich - einiges, was besorgniserregend ist. Und je mehr echte Politik daraus wird, desto mehr sieht man, auf was für einen gewaltigen Irrweg sich das Land mit diesem Präsidenten begeben hat.

Zitat
Ein Gutes hat Trump doch jetzt schon. Man kann locker sagen, mit Killary wäre das nicht passiert ;)

Und nach dem fünften Bier tröstet das tatsächlich etwas. ;)
Anderer erfreuen sich am Schaden für die USA, und das sie gerade dabei sind alle Führungsrollen aufzugeben.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 28, 2017, 19:50:16
Auf jeden Fall hat Hillary mehr Menschen auf dem Gewissen als Trump.
Okay, ob Trump in dem Punkt noch aufholt wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 29, 2017, 19:33:54
Jetzt mal ehrlich, bist Du wirklich der Meinung, eine Außenministerin eines kriegsbeteiligten Landes ist für jeden Toten hauptverantwortlich, der in einem UN-genehmigten Krieg entsteht?
Das Herr Trump nach Deiner Rechnung hintenher hinkt, ist keine große Kunst, da er ja bis vor kurzem noch keinen Gelegenheit hatte, Kriege anzufangen.

Auf jeden Fall kannst Du jetzt schon mal schnell nachzählen, denn die Bombenangriffe und „aussergerichtlichen Tötungen“ durch Drohnen gehen ja weiter.

Besonders friedlich kommt er irgendwie auch nicht rüber, wenn er meint er werde den islamistischen Terror ausmerzen, China den Zugang zu den von ihnen beanspruchten Inseln versperren will, und Meinungen vertritt wie:
“When Iran, when they circle our beautiful destroyers with their little boats, and they make gestures at our people that they shouldn’t be allowed to make, they will be shot out of the water, …“
Das irakische Öl hätte er „mitgenommen“. Kriegsbeute also wieder wünschenswert? Genau wie Folter?


Frau Clinton mag eine Soziopathin sein, aber was ist mit Trump? Der zeigt nun wirklich viele Merkmale.


Zur Rechnung: Zählen Leute die wegen Abschaffung von Obamacare früher versterben dann auch? Oder die zusätzlichen Klimaopfer? Oder die Leute, die jetzt in Flüchtlingslagern den Winter nicht überleben, weil sie nicht mehr in die USA einreisen können?
Ich finde, die Fokussierung auf einen Krieg hilft nicht weiter.


Mir geht es echt nicht darum, recht zu behalten. Im Gegenteil, mir wäre lieber, Dein Optimismus würde bestätigt. Nur kann ich absolut nicht nachvollziehen, woher Du ihn nimmst.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 30, 2017, 16:31:40
Ich verstehe deine Logik nicht. Clinton hat mit den Morden in Libyen deiner Meinung nach nichts zu tun, da Obama President war? Ich mein, schau dir doch an was die feine Dame als Außenminister alles gemacht hat. Glaubst du als President würde sie sich dann auf einmal grundlegend anders verhalten?

Und Obamacare. Muss man abwarten, ob er es komplett abschafft oder ändert.

Und den Vergleich zwischen Trump/ Clinton finde ich klasse.
Klar hat Trump bisher noch niemand auf dem Gewissen, weil er auf der politischen Bühne noch nicht aktiv war.

Umso erstaunlicher finde ich es aber, dass alle schon im Vorhinein wussten, dass Trump viel schlimmer sein wird, obwohl er auf der politischen Bühne noch nicht aktiv war.

Und ich bin nicht so optimistisch was Trump betrifft, nur wäre ich es mit Clinton weitaus weniger. Und ich finde es lächerlich wie jetzt (und davor) von den Medien versucht wird Hillary als Heilige und Trump als Teufel zu verkaufen.

Sonst stimme ich mit dir schon überein. Und das Trump Folter gut findet, ohne Worte, aber, er hat eben auch gesagt, in Bezug auf Folter:

Zitat
PRESIDENT TRUMP: ... no, I wanna -- I will rely on General Mattis. And I'm gonna rely on those two people and others. And if they don't wanna do it, it's 100 percent okay with me. Do I think it works? Absolutely.

Full transcript of President Donald Trump's interview with ABC News (http://www.telegraph.co.uk/news/2017/01/26/full-transcript-president-donald-trumps-interview-abc-news/)

Und ich halte auch nichts von dem Wort Lügenpresse, aber sehr wohl was von Lückenpresse. Es wird einfach die Message transportiert, die transportiert werden soll.

Deswegen hat unsere westliche Wertegemeinschaft kein Problem damit, wenn wo anders auf der Welt jeden Tag Menschen ums Leben kommen. Weil wir ja in unserem tiefsten Inneren ja wissen:"Die sind ja eh alle böse"

Aber wehe dem, Trump erzählt, was man mit Menschen alles machen kann, wenn man die Kohle und Berühmtheit hat (davon kann Bill Clinton sicher auch ein Lied singen ;) ).

Da gehen sie dann aber alle auf die Straße.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 30, 2017, 19:15:11
Ich verstehe deine Logik nicht. Clinton hat mit den Morden in Libyen deiner Meinung nach nichts zu tun, da Obama President war? Ich mein, schau dir doch an was die feine Dame als Außenminister alles gemacht hat. Glaubst du als President würde sie sich dann auf einmal grundlegend anders verhalten?

Natürlich hatte sie damit zu tun! Irgendwie. Nur nicht alleine und nicht hauptsächlich. Nicht mal die USA an sich sind alleine verantwortlich. Ich glaube auch nicht, dass Obama wegen ihr diesen Einsatz angeordnet hat.
 
Sie gilt generell als Falke, gut finde ich das nicht. Ich habe auch nie geschrieben, dass ich mir Hillary wünsche. Pest oder Cholera, habe ich geschrieben.

Zitat
Umso erstaunlicher finde ich es aber, dass alle schon im Vorhinein wussten, dass Trump viel schlimmer sein wird, obwohl er auf der politischen Bühne noch nicht aktiv war.

Vielleicht, weil er alle möglichen krassen und absurden Sachen gesagt hat, die sogar in US-Wahlkämpfen so noch nicht gehört worden waren?
Und jetzt macht er ja genau das, was er angekündigt hat. Mich beruhigt das weniger.

Zitat
Und ich bin nicht so optimistisch was Trump betrifft, nur wäre ich es mit Clinton weitaus weniger. Und ich finde es lächerlich wie jetzt (und davor) von den Medien versucht wird Hillary als Heilige und Trump als Teufel zu verkaufen.

Übertrieben gesagt mag das so gewesen sein.
Trump führt sich halt als Rüpel auf und teilweise irrational. Das sieht gefährlich aus.
Clinton ist mal an sich kontrollierter und bekannt. „Da weiß man, was man hat.“

Sicher kann das ein Fehlschluss sein.

Wie gesagt, ich finde beide furchtbar, und wer noch schlimmer wäre, weiß ich (auf lange Sicht) auch nicht.

Aber muss ich Trump immer mit Hillary vergleichen? Der Typ ist schlimm! - „Aber Hillary wäre schlimmer!“


Zitat
Sonst stimme ich mit dir schon überein. Und das Trump Folter gut findet, ohne Worte, aber, er hat eben auch gesagt, in Bezug auf Folter:

Das ist ja das Irritierende. Er schwafelt und tweetet ständig irgendwas, relativiert es oder auch nicht, widerspricht sich selbst oder auch nicht.


Ich sag ja auch: Schauen wir mal. Jetzt können wir ja sehen, was passiert. Und dann lassen wir den Wahlkampf mal enden und starten ein neues Thema. :-)

Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 30, 2017, 22:02:32
Florian, sorry!
Ich wollte nicht den Eindruck erwecken, dass ich meine das du Hillary toll findest.
Und klar, was wirklich kommt wird sich zeigen.

Mir geht es nur um eine gewisse "Ausgewogenheit"
Einreiseverbote gab es auch AFAIK, 2011 und 2015.
Die Mauer zu Mexiko gibt es schon länger.

Wie gesagt, finde ich nicht gut. Aber man kann auch nicht so tun als gab es dieses oder jenes vor Trump nicht.

Mein "Wunsch" war Sanders, den man erfolgreich verhindert hat.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 31, 2017, 00:11:00
Kein Grund fürs Sorry, ich wollte das nur noch mal klarstellen.

Ja, es gab zeitweise Einreiseverbote und auch recht extreme Grenzschutzmaßnahmen (nicht das die EU da besser wegkommt!). Trump setzt halt noch einen drauf mit viel Getöse und Blabla, Mexiko würde das bezahlen. Was natürlich illusorisch ist - und Strafzölle, die er einführen will, zahlt nicht Mexiko, sondern die US-Importeure und am Ende der US-Verbraucher. Vielleicht kapiert er das ja noch.
Recht bestürzend finde ich, dass er das Handwerk nicht beherrscht. Dann stranden Leute an Flughäfen, weil keiner mehr weiß, was Sache ist. Das ist einfach schlechtes Regieren, aber vielleicht kapiert er das ja noch. :)


Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Januar 31, 2017, 00:46:59
Ja. Ich sag nur Ronald Reagan.
Wir werden sehen. Und ich find beide nicht gut. Und ich glaube auch nicht, dass Donal Trump der Präsident der kleinen Leute ist.

Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am Februar 20, 2017, 20:04:37
https://beinglibertarian.com/dum-milo-spero-importance-milo-yiannopoulos-freedom-speech/
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Februar 21, 2017, 00:36:48
Ja, der Milo. Provokation aus Geschäftssinn und alle auf allen Seiten fallen darauf herein. So sad.


Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 21, 2017, 08:08:33
http://www.sueddeutsche.de/medien/alt-right-movement-ein-tabubruch-zu-viel-von-breitbart-journalist-milo-yiannopoulos-1.3388294
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am Februar 25, 2017, 20:24:31
https://www.nzz.ch/feuilleton/wer-streit-vermeidet-erntet-nicht-frieden-ld.147353
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Februar 26, 2017, 17:29:48
Dem kann man natürlich beipflichten. Fragt sich halt immer, wer den Streit und v.a. auch die anschließende Versöhnung und Akzeptanz der Niederlage verweigert. Bei den Hopliten mag das Ehrensache gewesen sein, oder sie haben nur stillgehalten bis zu einer besseren Gelegenheit. Bei den Gruppen, rechts wie links, welche u.a. die Menschenrechte in Frage stellen, funktioniert das leider nicht.
Weder auf gutes Zureden noch totale argumentative Niederlage werden diese einräumen, unterlegen zu sein oder ihre Meinung ändern, was eh eine schwersten Übungen für viele Menschen ist. Und Leute, die mit Beleidigungen von ganzen Gruppen Geld verdienen oder Macht erobern wollen, ändern schon gar nichts.

Aus historischen Beobachtungen ist auch diese Tatsache durchaus bestens bekannt. Streit und -Lösung funktioniert eben nur auf einer gemeinsamen Grundlage.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Februar 27, 2017, 00:48:23
Nun fordert Trump, die Medien sollen nicht nur die Namen ihrer Quellen erfragen (also keine anonymen Tippgeber), sondern sie auch noch veröffentlichen. Hier der Beweis mit Video:
https://www.bloomberg.com/politics/articles/2017-02-24/trump-assails-fake-news-blasts-media-use-of-anonymous-sources

Dort sagt er auch, nicht „the news“ hätte er als „enemy of the people“ bezeichnet, sondern „fake news“.
Hmm… stimmt, und zwar mit Namen, damit man auch weiß, wer gemeint ist:  @nytimes, @NBCNews, @ABC, @CBS, @CNN
Quelle: Auch er selbst: https://twitter.com/realDonaldTrump/status/832708293516632065
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am Februar 27, 2017, 06:26:19
Trump ist doch gar nicht das eigentliche Problem.

Das Problem sehe ich darin, dass die Parteien ihr Wissen, dass nämlich das Wahlvolk saudämlich ist, jetzt gnadenlos anwenden. Trump hat nur den Nachweis erbracht, dass es für jede dämliche Äußerung reichlich Zustimmung gibt.
Ich bin gespannt, wie das Wahljahr in Deutschland wird, mit welch platten Antworten sich die Deutschen zufrieden geben werden.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am Februar 27, 2017, 07:11:32
... dass nämlich das Wahlvolk saudämlich ist, ...
Zum Glück gehören wir nicht dazu, wir posten ja unseren Unmut. ???

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Februar 27, 2017, 13:17:42
Die Mehrheit der Menschen hält sich für überdurchschnittlich intelligent.

Ich halte mich für sehr gut informiert. Ob's nun so ist, sollen andere entscheiden. Jedenfalls hilft mir das gar nicht bei der Wahlentscheidung.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am März 09, 2017, 15:55:49
https://www.dasmagazin.ch/2016/12/03/ich-habe-nur-gezeigt-dass-es-die-bombe-gibt/

https://m.heise.de/newsticker/meldung/Cambridge-Analytica-Trumps-angebliche-Datenhelfer-wohl-nur-heisse-Luft-3648461.html
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am März 18, 2017, 14:37:00
Tja, auch im Weißen Haus liest man wohl nur die Überschrift und so empfiehlt man dem Leser eines Newsletters eine beißende Satire über Trump:
Originalartikel:
https://www.washingtonpost.com/blogs/compost/wp/2017/03/16/trumps-budget-makes-perfect-sense-and-will-fix-america-and-i-will-tell-you-why/
Über das Empfehlungsschreiben:
https://www.washingtonpost.com/blogs/compost/wp/2017/03/17/how-the-white-house-made-me-real-news/
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am Mai 25, 2017, 07:34:43
https://www.nzz.ch/zuerich/wie-gut-sind-volksentscheide-ein-anderes-volk-bitte-ld.1296117
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Mai 25, 2017, 13:48:23
Was hat das mit den USA zu tun?
Am Rande: Clinton hat doch sogar die Bevölkerungsmehrheit einheimsen können. Also, rein demokratietheoretisch könnte man da allerhand Argumente finden, in den USA sowieso, denn ob das Land überhaupt noch demokratisch zu nennende Wahlen hat, ist fraglich.
Es geht also auch mit dem alten Volk, man muss sie nur peu á peu entmündigen, vereinzeln und verblöden.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Mai 25, 2017, 17:23:11
ob das Land überhaupt noch demokratisch zu nennende Wahlen hat, ist fraglich.

Wenn Du derartige Ansprüche stellst, dann kannst Du die Demokratie in GB (Mehrheitswahrecht pro Landkreis) oder in D (Verzerrung der Abstimmung durch Überhangmandate und 5 % Hürde) auch gleich in Frage stellen.

Nebenbei, der Kandidat Schulz wurde von einer Person erwählt (Gabriel, und später von Delegierten bestätigt), der Kandidat Trump in einem offenen demokratischen Prozess von den Mitgliedern seiner Partei.

Wenn warlord sich ein bißchen erklären würde, würde man wahrscheinlich auch den Zusammenhang des Artikels mit den USA verstehen.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Mai 25, 2017, 19:16:54
Ich beziehe mich nicht nur auf die popular vote, ich wollte es noch dazuschreiben… seufz.
Auch bei uns ist nicht alles perfekt, logisch, und ja, ich finde diverse Dinge dringend verbesserungswürdig. Aber die USA haben sehr viel größere Probleme. Siehe dazu z.B. die Links in diesem Beitrag (http://www.apfelinsel.de/forum/index.php/topic,7038.msg104359.html#msg104359) meinerseits etwas weiter oben.

Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am Mai 27, 2017, 12:48:16
Wenn er sich nur endlich mal erklären würde, dieser warlord. Dann würde man womöglich endlich dahinter kommen, was er böses im Schilde führt, indem er hier gelegentlich Links postet. Denn irgend etwas böses muss er ja im Schilde führen. Bei seinen verqueren Ansichten kann es ja gar nicht sein, dass er einfach nur Artikel verlinkt, die er lesenswert findet und von denen er vermutet, dass sie auch hier den einen oder anderen zum Nachdenken anregen könnten.

Na gut, wenn es dem unvoreingenommenen Lesen von Artikeln wirklich dienlich ist, dann unternehme ich den Versuch, mich zu erklären. Ich habe die Diskussionen, an denen ich hier beteiligt war, seit langem kaum mehr als produktiv empfunden. Macht es Sinn Diskussionen zu führen, die weder produktiv sind, noch Spass machen? Ich finde nicht. Daher halte ich mich hier seit einiger Zeit aus Diskussionen raus. That's all. No big deal. Ich schau hier gelegentlich noch rein. Verlinke gelegentlich einen Artikel, den ich lesenswert finde. Lest ihn, wenn Ihr mögt. Ignoriert ihn, wenn Euch danach ist. Verschiebt ihn, wenn Ihr ihn am falschen Ort empfindet. Löscht ihn, wenn er hier überhaupt nicht hin passt. Relax. Ich wollte daraus kein Drama machen.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Quaestor am Mai 27, 2017, 17:34:31
worlord, Demokratie ist: Über alles reden zu "können" und am Ende einer Meinung zu sein. Das Resümee steht sozusagen immer schon am Anfang fest ;)

Und wir haben keine Demokratie, sondern eine Lobbykratie. Neoliberal kannst noch dazu packen.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Mai 28, 2017, 11:55:16
Ich vermisse einfach Deine Beträge, warlord.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Juni 02, 2017, 09:15:24
http://www.sueddeutsche.de/politik/russland-affaere-putin-legt-nahe-dass-patriotische-russen-die-us-wahl-beeinflusst-haben-koennten-1.3531997
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Juni 02, 2017, 11:12:44
Genau wie auf der Krim und in der Ostukraine. Erst Dementi, dann sind's vielleicht doch „russische Patrioten“, selbstverständlich in Eigenregie.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am Juli 24, 2017, 07:41:27
https://www.nzz.ch/meinung/vertrauen-in-der-politik-glaubwuerdigkeit-und-ihr-verlust-ld.1307384
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am November 05, 2017, 10:34:52
http://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-darum-unterstuetzen-so-viele-amerikaner-weiter-donald-trump-1.3731937
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am November 27, 2017, 07:08:37
Eigentlich ein Interview zur Sexismus-Debatte. Aber auch schön die (gerade, aber nicht nur in Europa) unverstandenen Mechanismen aufzeigend, die m.E. massgeblich zur Wahl von Trump beigetragen haben:
https://www.nzz.ch/gesellschaft/sexismus-debatte-psychoanalytiker-schriftsteller-juerg-acklin-ld.1330606
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: warlord am November 27, 2017, 07:40:29
Und doch, es gibt sie, einzelne Perlen der Selbstreflexion innerhalb der "meinungsmachenden Schicht": https://www.nzz.ch/feuilleton/die-neue-internationale-der-halbgebildeten-ld.1331234

Nur werden solche Stimmen m.E. leider weiterhin kaum gehört, ernst genommen und verstanden.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Dezember 29, 2017, 00:29:08
https://www.reuters.com/article/us-usa-cuba-twitter/u-s-built-secret-cuban-twitter-to-stir-unrest-ap-idUSBREA321F920140403
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 26, 2018, 14:45:07
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Dank-Algorithmen-Trump-musste-fuer-Facebook-Werbung-weniger-bezahlen-als-Clinton-3978417.html
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Februar 26, 2018, 19:28:50
Also genau wie bei den Hetzkampagnen und Terrorpropaganda, die jeder normale Mensch erkennt, nur Facebook nicht. Weil es in der DNS der Firma ist, dass Postings möglichst viel Reaktion erzeugen. Hier fehlt der Wille, nicht die Mittel.

Lehre daraus wäre, Facebook und co. einzustampfen. Viel wahrscheinlicher ist, dass moderate Kandidaten und gemäßigte Menschen anfangen, auch herum zu krakeelen.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am Februar 28, 2018, 10:28:06
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Wahlwerbung-fuer-Trump-billiger-Facebook-widerspricht-Trump-Kampagne-stimmt-zu-3981909.html
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am März 17, 2018, 22:39:04
http://www.sueddeutsche.de/digital/datenleck-bei-facebook-wie-eine-firma-die-daten-von-millionen-facebook-nutzern-missbrauchte-1.3910421
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Trump-Wahlhelfer-Cambridge-Analytica-Streit-um-50-Millionen-Facebook-Profile-3997820.html

Ergänzung 19.3:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Cambridge-Analytica-Mehrere-Untersuchungen-angekuendigt-moegliche-Billionenstrafe-fuer-Facebook-3998151.html

Ergänzung 20.3:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Cambridge-Analytica-Chef-prahlt-mit-Wahlbeeinflussung-und-Erpressungsversuchen-3999001.html
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am März 20, 2018, 13:23:10
Das war kein Datenleck, wie SZ titelte, sondern die Daten, die jeder Kunde bei Facebook kaufen kann.

Schön, dass da mal ein Schlaglicht darauf geworfen wird. Vor Strafe und womöglich höheren Auflagen haben auch viele Anleger Angst und verkauften die Aktie. Aber der Boden scheint schon wieder erreicht.

Ich hoffe ja sehr, dass es jetzt Konsequenzen gibt. Auch das die Leute endlich aufwachen. Aber erwarten tue ich das nicht, es gibt vielleicht eine Strafe und ein paar Detailänderungen an den Vorschriften.

Edit:
Die Anleger flüchten, die Behörden überlegen Sanktionen, die Kunden sind verunsichert und was sagt Zuckerberg dazu? Null.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: radneuerfinder am November 04, 2018, 22:54:25
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Missing-Link-Wie-Russen-einmal-erfolgreich-Cyberwar-fuehrten-4198408.html?seite=all
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 03, 2020, 18:36:19
So, Trumps erste und letzte Amtszeit ist so gut wie vorbei.
Biden wird gewinnen, wahrscheinlich sogar recht deutlich und damit könnten dann auch keine noch so widerlichen Manöver von Trump und seiner „Partei“ noch was ändern.

Aus der Entfernung war es ja durchaus auch manchmal faszinierend. Die Komiker hatten auch stets neues Material
Und wie immer erbt ein demokratischer Präsident eine desaströse Lage - Defizite, Corona, ein gespaltenes Land wie noch nie.
Es ist fraglich, ob man unter diesen Vorzeichen überhaupt wirklich etwas verändern kann zum Guten.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 03, 2020, 18:40:11
So, Trumps erste und letzte Amtszeit ist so gut wie vorbei.
Woher weisst Du das, oder hoffst Du es?

Biden wird gewinnen, wahrscheinlich sogar recht deutlich und damit könnten dann auch keine noch so widerlichen Manöver von Trump und seiner „Partei“ noch was ändern.
Aha  ;D

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 03, 2020, 18:52:49
So, Trumps erste und letzte Amtszeit ist so gut wie vorbei.

Da bin ich mir nicht sicher.
Du ja auch nicht. ;D
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 03, 2020, 19:10:24
Nach meiner „umfangreichen statistischen Auswertung", basierend auf der Umfrage von:
Quelle: FiveThirtyEight, gewichtetes Umfragenmittel (Stand 31.10.2020)
sollte Biden gewinnen.
Aber Umfragen sind so eine Sachen  >:(

Biden 315 Wahlleute
Trump 222 Wahlleute
Basis: Gewinner in den jeweiligen Bundesstaaten bekommt alle Wahlleute in den Bundesstaaten.

Wenn ich richtige liege klopfe ich mir auf die Schulter, falls ich daneben liege ist die Umfrage in Schuld  ;D

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 03, 2020, 20:18:36
Biden wird gewinnen, ja, da bin ich mir sicher.
Hillary hat auch nur verloren, weil sie kolossal unbeliebt war und einfach eine schlechte Kandidatin. Biden ist zwar auch kein super Kandidat, aber ein solider und wird gemocht. In praktisch allen demographischen Gruppen liegt er vorne.

Jedenfalls werden wir diesmal womöglich früh erste Tendenzen sehen, weil so viele schon gewählt haben und Florida schon seit Tagen auszählt. Und Florida liegt ja an der Ostküste. Holt Biden Florida (was nicht sicher ist), ist die Wahl gelaufen. Dann muss er nur noch die Hillary-Staaten holen und es würde reichen und das er die holt, ist sicher.

Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 04, 2020, 05:57:23
Tja, ich glaube auch immer lieber an das, was mir gefällt.
Und die Demoskopen haben das wohl auch wieder einmal getan. So haben sie geglaubt, dass die Brief- und Vorabwähler eindeutig Biden bevorzugt haben... ist aber nicht so.

Biden kann gewonnen haben, es wird aber immer weniger wahrscheinlich.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 04, 2020, 09:13:26
Grauenhaft. >:(

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 04, 2020, 12:36:09
Die Brief- und Frühstimmen sind doch allentscheidend!
Nur zählen manche Staaten sie vorher aus und manche nachher.
Beispiel Florida, dass war kurz blau und ist jetzt doch ziemlich rot.
Dafür drehen sich Wisconsin und scheinbar auch Michigan auf den letzten Metern zu Blau. Dann wäre der blaue Riegel wiederhergestellt.
Und zusammen mit den Gewinnen im Südwesten (Arizona, vielleicht Nevada), würde es gerade noch reichen.

Darum kämpfen die Republikaner auch mit allen Mitteln gegen Briefwahlen, weil sie eben eher die Demokraten begünstigen.

Auf jeden Fall ist es noch nicht vorbei, für beide Seiten nicht.

Meine Festlegung war natürlich gestützt auf die Umfragen, die wieder mal kolossal daneben lagen. Aber auch mathematisch... Biden hatte einfach deutlich mehr Optionen, Trump nur eine.
Und übrigens wütet er auf Twitter schon wieder gegen Briefwahlen.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 04, 2020, 13:17:29
Wisconsin geht tatsächlich noch sehr knapp an Biden.
In Michigan schwindet Trumps Vorsprung nach und nach und beträgt bei 82% der ausgezählten Stimmen noch 0,8%. Krimi!
Edit: Schon veraltet, nur noch 0,3%.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 04, 2020, 13:25:44
Die Demokraten hatten vor vier Jahren eine Kandidatin, die nicht überzeugt hat und nun sollte es ein Scheintoter besser machen.

Und was die Demoskopen angeht, die müssen einfach besser mit der Tatsache umgehen lernen, dass viele Wähler nicht gerne zugeben, einen Vollhonk wählen zu wollen oder gewählt zu haben.
Die Leute lachen sich dann zu Hause einen ins Fäustchen, wenn ausgezählt wurde und sie es den Schlauen und Gebildeten und Virologen mal so richtig gezeigt haben.

Dieser Trend wird nicht nur auf die USA begrenzt bleiben. Auch bei uns werden die Leute Corona und Intellektuelle und Besserwisser abwählen, wenn sie die Gelegenheit bekommen und davon werden die profitieren, die im Bundestag keine Maske tragen.
Demokratie ist nix für den zu großen Anteil der Vollpfosten unter den Wählern.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 04, 2020, 13:30:07
Dieser Trend wird nicht nur auf die USA begrenzt bleiben. Auch bei uns werden die Leute Corona und Intellektuelle und Besserwisser abwählen, wenn sie die Gelegenheit bekommen und davon werden die profitieren, die im Bundestag keine Maske tragen.
Demokratie ist nix für den zu großen Anteil der Vollpfosten unter den Wählern.

„Die Intelligenz ist verteilt gem. einer Gausschen Kurve bei allen Menschen". :)

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 04, 2020, 15:42:04
Genau, alles Idioten außer uns!   ;)

Die Gaußsche Banalverteilung (erweitere deinen Wortschwatz) ist jedenfalls unstrittig, trotzdem sollte man nicht gleich wieder die Demokratie in Frage stellen.

Übrigens haben die Meinungsforscher hierzulande nach einem Anfangsschreck die AfD-Ergebnisse meist recht treffend eingeschätzt. Ist natürlich auch leichter als auf Zehntel Prozent eine Stichwahl vorherzusagen.

Bei 91% hat Biden in Michigan die Führung übernommen. Aber es bleibt knapp und vor einer Stunde hatte noch Trump den Vorsprung vergrößert.

Schlage ich die Staaten jetzt zu, ergibt sich 275:263 oder 276:262 für Biden. Bekommt Trump doch noch Michigan, ist er durch, es sei denn er verliert noch Pennsylvania, wonach es aber nicht aussieht. Sind zwar erst bei 75% bei der Auszählung, aber Trump ist gut zehn Punkte voraus.

Come on, Rock City!

Edit: Nevada ist noch sehr fraglich für Biden. Auch bei 75%. Dieses Postkutschen-System sollte mal modernisiert werden.

Trump jedenfalls will schnell die Briefwahlauszählung stoppen lassen, mit dem Supreme Court, dessen letztes Mitglied er ja neulich ohne Beachtung der Abmachungen durchgeboxt hat.
Nebenher hat er sich zum Sieger erklärt und behauptet, die Demokraten würden die Wahl stehlen wollen.

Also genau die Manöver, die ich oben befürchtete. Hoffentlich endet das nicht alles in Gewalt und monatelanger Hängepartie.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: MacFlieger am November 04, 2020, 16:16:10
Irgendwie scheine ich völlig ahnungslos zu sein. Mit welchem stichhaltigen Argument kann man den während der Auszählung, also nach dem Wahlvorgang, die Auszählung stoppen lassen?
Für mich würde das bedeuten, dass in dem betreffenden Staat neu gewählt werden müsste. Schließlich bekommt man ja kein korrektes Ergebnis, wenn man einen Teil nicht zählt.
 
Warum er das stoppen will, ist mir klar. Aber er muss da doch was stichhaltiges vorweisen können, vor allem, wenn nicht neu gewählt werden soll.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 04, 2020, 16:23:56
Nein, ich glaube in den USA muss man der Bevölkerung nichts stichhaltiges vorweisen. Die ticken eben so, dass der Sieg wichtig ist und es keine Rolle spielt, wie man ihn erlangt hat. Wenn Trump Sieger durch etwas wird, was wir als „Beschiss“ wahrnehmen, dann wird das anerkannt werden, weil er besonders clever agiert hat.

Die Richter haben wohl auch weniger Probleme nach ihrer politischen Meinung zu entscheiden, als bei uns.
In den Nachrichten habe ich eben gehört, dass ein Gericht in 2000 die Auszählung in Florida auch gestoppt hat und Bush damals (und vielleicht auch wegen des Urteils) hauchdünn die Wahl gewonnen hat.

Ich glaube wir Westeuropäer können das alles kaum verstehen und müssen es einfach zur Kenntnis nehmen.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: fränk am November 04, 2020, 16:25:04
Und wenn Trump die Wahl gewinnt, halte ich auch für denkbar, dass er ein drittes mal antritt.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 04, 2020, 16:56:20
Die Bundesgerichte dort werden von den jew. Mehrheiten aufgestellt. Den Supreme Court hat v.a. Trump in den letzten Jahren und zuletzt eigentlich wahlkampfschädigend vor der Wahl stramm auf republikanisch gebürstet.
Warum wahlkampfschädigend? Wäre es nicht sinnvoller gewesen, mit dem Versprechen einer solide konservativen Richtermehrheit in die Wahl zu ziehen als diese vorher herzustellen und dann Dankbarkeit zu erwarten?
Lieber machte er es vorher. Weil erstens war er unsicher, ob nach der Wahl die Mehrheiten noch so sind - ein Zeichen von Schwäche.
Zweitens/oder auch kann er so fast sicher sein, dass sie eine Entscheidung zu den Wahlen wenigstens annehmen.

Ich hoffe, die Richter lassen ihn auflaufen.

In der Tat, wenn einer eine Wahl gestohlen hatte, dann war es GWB.

Aber die Wahlgesetze sind halt nicht wirklich fest verankert, da kann man es immer mal versuchen. Es wurde ja auch viel versucht, immer schon, Leute vom Wählen abzuhalten. Da fuhren dann schon mal keine Busse oder das Wahllokal für die schwarz geprägten Bezirke war irgendwo in der Pampa oder die Briefwahlunterlagen kamen zu spät oder der Ausweis wird nicht anerkannt. Etc.pp.

Das sind dann eigentlich schon klare Straftaten. Aber wo kein Richter, da kein Henker.

Zurück zur Wahl:
Warum stehen die Zahlen oft stundenlang und dann plötzlich kommt ein Sprung? Werden die Briefwahlzettel en gros angeliefert?

So jedenfalls dauert alles ewig.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 04, 2020, 23:00:54
Angeblich kann er den Supreme Court nicht direkt anrufen.
Ob er das weiß?

Auf jeden Fall ein dreister Fall von Hetze, der wiederum das politische System beschädigt. Wer vor den Wahlergebnissen sich als Sieger ausruft und auch noch von Wahlbetrug der Gegenseite schwafelt, aber null Beweise vorlegt, zeigt die Züge wie sie Diktatoren sonst ausstellen.
Das die Gegenseite nur sauber spielt, glaube ich nicht. Aber Trump ist schon ein Sonderfall, er hat einfach einen Kontrollmangel. Deshalb fängt er bei fast jeder Rede auch zum Schwafeln an.

Ob seine Proud Boys ihm das Amt herbeikämpfen werden? Das war ja wohl sein Notfallplan, mit dem er jedenfalls kokettierte.
Eigentlich unglaublich, fast wird er einem fehlen.

Letztlich scheinen zwanzigtausend Stimmen hier, achttausend Stimmen da, die Wahl zu entscheiden. In einem Land mit so vielen Einwohnern.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 05, 2020, 09:46:42
Nachdem, was ich gelesen habe, sind die Briefwahlzettel aus den Städten derart überraschend zahlreich, dass man jetzt lieber ganz auszählt und dreifach prüft, anstatt ständig Zwischenmeldungen zu veröffentlichen.

Der Trend bestätigt sich aber. Nach Wisconsin und Michigan drehen sich nun scheinbar auch Pennsylvania und sogar Georgia und North Carolina sind heiße Kandidaten. Die braucht Biden zwar nicht mehr, aber je mehr, je besser. Nevada hat er eh im Sack, weil nur noch Stadtstimmen gezählt werden.

Gewinnt er all diese Staaten, verlieren die ultraknappen Ausgänge an den großen Seen an Bedeutung und Biden wäre kaum noch angreifbar.
Es sei denn, man schafft es, die Briefwahlauszählung zu stoppen oder als illegal zu erklären. Was ich mir nicht vorstellen kann, auch wenn sie es überall zu versuchen scheinen. Lustig: In Arizona, wo Bidens Vorsprung schmilzt, demonstrieren Trump-Anhänger für das Zählen der Stimmen. Anderswo dagegen.

Der Gedanke, dass jede Stimme gleich viel wert ist, ist scheinbar nicht jedem Teilnehmer vermittelbar.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 06, 2020, 14:00:02
Biden ist ganz klar durch, nach Arizona, Nevada, Michigan und Wyoming hat er Trump auch in Georgia schon hinter sich gelassen, Pennsylvania wird ziemlich sicher auch an Blau fallen (knapp und Trend zu Biden) und selbst North Carolina könnte noch dazu kommen.
Das wären dann 306 Stimmen.

Die Wahl ist damit aber leider nicht unbedingt entschieden.
So könnte Trumps Plan aussehen:
https://www.sueddeutsche.de/politik/meinung-am-mittag-us-wahl-trumps-tollhaus-1.5107029

Voraussetzung dazu natürlich, dass die Republikaner ernsthaft einem Verlierer das weiße Haus sichern wollen würden. Was ja einem Putsch gleichkäme. Juristerei hin oder her.

In dem Artikel steht auch, dass den Bundesstaaten erlaubt ist, die Wahlmänner nach Gutdünken zu bestimmen. Mancherorts herrschen Republikaner. Das ist eigentlich auch schon ein Unding, dass man hier manipulieren kann.

Diese Partei würde übrigens sowieso weiter mitregieren, da sie ihre Mehrheit im Senat verteidigen konnten.
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 06, 2020, 14:14:22
Gestern Abend bei M. Illner war John R. Bolton zugeschaltet.
Ich kenne dessen Historie.
Trotzdem war es interessant was der sagte.

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 06, 2020, 14:25:31
Das wären dann 306 Stimmen.

Die Wahl ist damit aber leider nicht unbedingt entschieden.
So könnte Trumps Plan aussehen:
https://www.sueddeutsche.de/politik/meinung-am-mittag-us-wahl-trumps-tollhaus-1.5107029

Voraussetzung dazu natürlich, dass die Republikaner ernsthaft einem Verlierer das weiße Haus sichern wollen würden. Was ja einem Putsch gleichkäme. Juristerei hin oder her.

In dem Artikel steht auch, dass den Bundesstaaten erlaubt ist, die Wahlmänner nach Gutdünken zu bestimmen. Mancherorts herrschen Republikaner. Das ist eigentlich auch schon ein Unding, dass man hier manipulieren kann.


Mit solchen Tricks werden die Demokraten sich gewiss auch auskennen.

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 06, 2020, 16:28:06
Aber sicher. Diese Parteien sind sowieso etwas anderes als bei uns. Und echte Demokraten sind die meisten Politiker nur, solange sie gewinnen.

Trotzdem wäre es verwerflich, wenn man so versucht, sich die Wahl zu grapschen. Aber Trump lebt bekanntlich völlig ungeniert.
Irgendwer müsste halt mal aufstehen und dem Mann sagen, dass er verloren hat. Was soll er noch befürchten? Aber so wenig Rückgrat wie die meisten Mitarbeiter in den letzten vier Jahren hatten...
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 07, 2020, 19:16:38
Es ist wohl vollbracht.

Jochen

Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 07, 2020, 19:26:13
Kniet nieder vor dem Hauseichhörnchen!

Die Sender sind sich einig, Foxnews schlägt auch Nevada schon zu. Waren auch schon in der Wahlnacht bei Arizona vorgeprescht, was den Noch-Amtsinhaber ja so richtig auf die Palme brachte.

Jetzt muss man schauen, dass nicht alles im Chaos untergeht.

Danke fürs Bild, Jochen. :)
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Jochen am November 07, 2020, 19:30:48
Jetzt muss man schauen, dass nicht alles im Chaos untergeht.

Die zweite Garde wird sich zurückhalten  - wegen evtl. Klagen - um sich Chancen für nächste Wahl nicht zu verbauen.

Jochen
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am November 14, 2020, 13:22:43
Jetzt hat Trump erstmal angedeutet, dass er vielleicht verloren haben könnte... bisher konnten keine Unregelmäßigkeiten auch nur ansatzweise bewiesen werden.
Biden hat 306 Wahlmännerstimmen eingesammelt, genauso viel wie Trump bei seinem „Erdrutschsieg“ (O-Ton Trump) vor vier Jahren.

Jedenfalls scheitern seine Anwälte überall und es scheint aussichtslos. Der Affenzirkus endet in merkwürdiger Sprache und die Kanzleien distanzieren sich von Trump.

https://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-trump-biden-georgia-1.5115245
Titel: Re: USA: Wahlkampf und -Krampf
Beitrag von: Florian am Januar 06, 2021, 23:17:56
MAGA-Fans stürmen das Kapitol, Allerheiligstes der US-Demokratie. Der noch amtierende Präsident schürt weiterhin das Feuer und will nicht weichen. Hoffen wir, dass das nicht noch weiter eskaliert.

In Georgia gewinnen die Demokraten knapp beide Senats-Sitze. Damit haben die Republikaner alles verspielt. Das Weiße Haus, den Kongress und den Senat, wo es jetzt 50:50 steht, bei Gleichstand entscheidet laut Verfassung der/die Vizepräsident/in.

Die vier Jahre haben sich doch echt gelohnt für die Republikaner. Spalten ist eben nur sinnvoll, wenn man die Mehrheit hinter sich versammeln kann. Aber Hoffnung besteht, denn die Demokraten sind ein zerstrittenere Haufen zwischen moderat und linksradikal. Auf Beruhigung des Landes braucht man wohl nicht hoffen.