Apfelinsel

Talk => Thema gestartet von: MacFlieger am Oktober 13, 2018, 10:46:32

Titel: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: MacFlieger am Oktober 13, 2018, 10:46:32
Moin,

in der c't 21/2018 S. 120 (https://shop.heise.de/katalog/fernspielgerat) gibt es einen interessanten Bericht zu Gaming-PCs, die man sich mieten kann. Interessant für Leute, die nicht so viel Geld für einen Gaming-PC ausgeben wollen oder auch für Mac-User, die ja keine spieltaugliche Grafikkarte haben.

Das Ergebnis ist wirklich erstaunlich gut. Im Endeffekt steuert man einen Windows-Rechner, der in irgendeinem Rechenzentrum steht, fern. So wie mit VNC oder Teamviewer oder...
Nur ist die Fernwartungssoftware, die ich bisher kenne, für so etwas ungeeignet, da zum einen Farben reduziert werden, um weniger Daten zu übertragen und auch die Latenz ziemlich groß ist.

Hier ist es so, dass echte 4K übertragen werden und die Latenz nur minimal höher ist. Bei Messungen kam heraus, dass bei einem normalen PC die Latenz zwischen Mausklick und Reaktion am Rechner 60-98ms sind. Durch die Fernsteuerung kommen bei dem Cloud-PC nur 10-40ms dazu. Also wirklich extrem wenig.

Tester, denen nicht gesagt wurde, dass das System in Wirklichkeit woanders läuft, bemerkten die Täuschung nicht.

Einziges Problem: Man benötigt natürlich eine sehr gute Internetverbindung. Ein 50MBit-Anschluss ist dabei Pflicht. Bei Kabelanschlüssen z.B., die sich das Medium ja teilen, brach die Verbindung zu den Hauptnutzungszeiten zusammen, weil die verfügbare Bandbreite durch die Nachbarn beschränkt wird. Effektiv also ein Problemfall im Online-Entwicklungsland Deutschland.

Auch die Kosten finde ich überschaubar. Ca. 30€ pro Monat bei einem Jahresvertrag (inkl. Windows-Lizenz). D.h. 360€ pro Jahr für einen Gaming-PC, der auch immer aktuell gehalten wird. Wenn ich mir die Preise von Gaming-PCs und Grafikkarten anschaue, ist das überhaupt nicht teuer.

Dieser PC muss auch nicht nur zum Zocken benutzt werden. Sogar Videoschnitt war auf diesen Geräten ohne Probleme und Stottern möglich.

Im Endeffekt ein gemieteter Leistungs-PC. Man muss nur eine gute Netzverbindung haben.

Link zum Anbieter: https://shadow.tech

Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am Oktober 13, 2018, 23:30:11
Ich kenne da ganz andere Berichte von Usern. Habe auch vor einiger Zeit höchstselbst einen Versuch gemacht und das war deutlich zu spüren und für Egoshooter oder gar E-Sports nahe am total unbrauchbar. Das war an einer GB-Standleitung. Und da war von 4K noch keine Rede.
Der ganze Artikel kommt mir daher spanisch vor. Kann sein, die haben massiv nachgerüstet. Aber die meisten Anschlüsse haben doch nach wie vor zu viel Latenz für Extremsituationen. Vielleicht ist das wirklich Einbildung? Bis zuletzt behaupten viele Gamer, Latenzen seien ein Graus beim Online-Spielen.

Gut, über DAZN gehen die Berichte auch stark auseinander. Bei den einen läuft es, bei anderen ist es wie ein illegaler Flashstream. Muss man wohl immer selber ausprobieren.

Preislich finde ich das nicht den Hit. 360 € * 4=1440 €. Ein guter Gaming PC, mit dem man natürlich auch alles andere machen kann: Vielleicht 1200 € und nach zwei Jahren 400 € für 'ne neue Grafikkarte. Und der gehört mir und hat auch noch Gebrauchtwert.

So sehe ich den Anbieter zwischen allen Stühlen. Die Gelegenheitsspieler werden nicht angesprochen, weil sie gar nicht die Hardware haben oder kein teures Abo wollen. Die Hardcorespieler wollen oft ihren eigenen Boliden.

Vielleicht irre ich mich auch und das funktioniert wirklich super und wie lokal. Doch das würde ich gern selber sehen.
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: MacFlieger am Oktober 14, 2018, 09:10:29
Ich habe es selber nicht getestet und habe nur den Bericht wiedergegeben.
Es soll aber wohl so sein, dass die selber von der Performance überrascht waren, weil es in der Vergangenheit tatsächlich unbenutzbar war, wie Du auch berichtest.

Ich denke, es kann durchaus sein, dass sich da etwas getan hat. Und dazu eben auch das Problem der eigenen Netzanbindung. Wenn die dafür nicht taugt, klappt es nicht. Sie haben auch beschrieben, dass z.B. bei einem Kabelanschluss das Problem war, dass zur Primetime (vermutlich abends) das System unbenutzbar war (Latenzen von 1-2s), morgens aber problemlos und gut lief. Weil eben bei einem Kabelanschluss zur Primetime die Leitung durch alle zusammen belastet wird und nicht mehr garantiert 50MBit zur Verfügung stehen.

Aber die meisten Anschlüsse haben doch nach wie vor zu viel Latenz für Extremsituationen. Vielleicht ist das wirklich Einbildung? Bis zuletzt behaupten viele Gamer, Latenzen seien ein Graus beim Online-Spielen.

Ja, für viele wird die Netzanbindung ungeeignet sein. Keine Frage. das liegt dann aber nicht an dem Angebot, sondern an unserem Entwicklungsland. Muss man vermutlich wirklich testen.

Zitat
Preislich finde ich das nicht den Hit. 360 € * 4=1440 €. Ein guter Gaming PC, mit dem man natürlich auch alles andere machen kann: Vielleicht 1200 € und nach zwei Jahren 400 € für 'ne neue Grafikkarte. Und der gehört mir und hat auch noch Gebrauchtwert.

OK, im Bereich Gaming-PC kenne ich mich null aus. Ich sehe immer nur Angebote für über 2000€ und Grafikkarten für um die 800€. Ob man so etwas wirklich braucht oder das wie vergoldete Lautsprecherkabel ist, habe ich null Ahnung.
Aber dieser Mit-PC konnte auch für alles andere genutzt werden. Der war nicht rein zum Spielen. Ist ja auch nur ein evtl. erstes taugliches Angebot. Preislich und leistungstechnisch wird sich da wohl noch einiges in der Zukunft tun. Ich fand es nur interessant, dass so etwas nun langsam möglich wird.
 
Zitat
So sehe ich den Anbieter zwischen allen Stühlen. Die Gelegenheitsspieler werden nicht angesprochen, weil sie gar nicht die Hardware haben oder kein teures Abo wollen. Die Hardcorespieler wollen oft ihren eigenen Boliden
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Naja, ich hatte jetzt nur den Preis für ein Jahr rausgesucht. Man kann auch monatsweise oder bei anderen Anbietern auch tageweise buchen. Dann wird es evtl. doch interessant, wenn man bei anderen Webservices, nur die wirklich genutzte Zeit bezahlt. Oder, wie auch angesprochen, dass Spieleanbieter gar nicht mehr ein Spiel für einen lokalen PC entwickeln, sondern alles auf einem entsprechenden Server läuft und man nur zur Spielzeit sich anmeldet.

Es ist sicher aktuell noch keine Lösung, die alles besser macht, aber eine interessante Entwicklung, finde ich.
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am Oktober 14, 2018, 14:46:49
Ohne Frage ist das interessant.

Ich nutze auch hin und wieder eine Render-Cloud, es besteht für seltene, kleine Projekte wahrlich kein Grund mehr, eine Workstation 90% der Zeit im Leerlauf zu betreiben. Sollte das auch beim Gaming klappen, fände ich das schon sehr gut.

Wir sind uns einig, dass muss man vor Ort testen. Demnächst bekomme ich wohl zuhause Glasfaser und 100 Mbit. Dann probiere ich es noch mal. TV-Kabel kommt mir nicht ins Haus, weil hier schon einige Nachbarn angeschlossen sind und die haben alle Pubertiere, die Leitung ist sicher recht voll.

Edit:
Bei Shadow bleiben drei Wermutstropfen:
Kein Probemonat? Ich habe damals auf dem Account eines Kollegen gespielt.
Xeon? Klar, dass sind Server, aber nicht gaming-optimal.
Nur 256 GB Speicher oder Mehrkosten. Spiele sind mittlerweile riesig. Da kann man also nach ein paar Spielen wieder eins löschen etc. pp.

Edit 2:
Habe heute abend  mit einem Kumpel telefoniert. Der hat sowohl Shadow wie Geforce Now schon ausgiebig getestet und ist zufrieden - hat aber beste Verbindung und auch Hardware. Ich habe eine Playstation und die hat auch so einen Dienst, aber auch ohne kostenlose Testmöglichkeit.
Alle zusammen sagen 16 Mbit reiche aus. 
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: MacFlieger am Oktober 15, 2018, 08:28:29
Edit 2:
Habe heute abend  mit einem Kumpel telefoniert. Der hat sowohl Shadow wie Geforce Now schon ausgiebig getestet und ist zufrieden - hat aber beste Verbindung und auch Hardware. Ich habe eine Playstation und die hat auch so einen Dienst, aber auch ohne kostenlose Testmöglichkeit.
Alle zusammen sagen 16 Mbit reiche aus.

Klingt doch schon mal positiv.
Bei Shadow geben die als Mindestgröße 30MBit an. Ich denke, es hängt praktisch alles an einer guten Netzanbindung.
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am März 19, 2019, 23:29:17
Google will mitmischen. In einer guten Position dazu sind sie sicherlich. Youtuber sollen direkt verlinken können, sprich man schaut sich ein Game oder einen Test an und kann angeblich in Sekunden selber loslegen.
Außerdem gründen sie sogar ein eigenes Spielestudio. Spiele müssen angepasst werden.

Das Ganze heißt Stadia.
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Google-Stadia-Die-Cloud-Gaming-Plattform-die-Spieler-ueber-Youtube-zocken-laesst-4340325.html

Die Zeit scheint reif für diese Dienste, m.E. würde das den Gaming-PCs endgültig den Garaus machen. Wenn man wirklich in 4K und mit allen Schikanen spielen kann, dann besteht echt kein Grund mehr für so einen Boliden.
Nimmt man noch die Rendering-Clouds dazu, fallen allmählich alle Gründe für solche Geräte im privaten Bereich weg. Auch geschäftlich stellt sich mir die Frage, wie lange man da noch wirklich Power inhouse haben muss. Eigentlich geht es v.a. um den Datenschutz, bzw. sehe den als größte Hürde.
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: MacFlieger am März 20, 2019, 08:08:40
Die Zeit scheint reif für diese Dienste, m.E. würde das den Gaming-PCs endgültig den Garaus machen.

Ja, den Eindruck bekomme ich auch immer mehr. Ich vermute, dass es über kurz oder lang dahin gehen wird.
Einziges Problem aktuell noch: Die Internetanbindung muss gut sein.
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am Dezember 10, 2020, 10:07:59
Google Stadia und Microsofts XBox Cloud sollen bald auf iOS laufen. Allerdings im Falle von MS im Browser.
https://9to5mac.com/2020/12/09/microsoft-xbox-cloud-gaming-ios/

Nur, wer will XBox-Spiele am iPhone oder iPad spielen? Ich jedenfalls nicht.

Edit: Noch mal zurück zu Shadow. Das kostet 12,99 € in dee Basisversion, die entgegen deren Werbung nicht für 4K/60 Hz ausreicht, nicht bei aktuellen Spielen. Die Upgrades stehen immer noch unter der Überschrift „Bald“.
V.a. nervt, dass nicht mal eine Probewoche haben.

Laut deren Speedtest ist mein Ping über WLAN etwas zu hoch - 33ms statt max. 30ms. Was heißt das? Würde ich gerne ausprobieren, aber gleich abonnieren? Nö.

Kommt noch dazu: Gibt schon Windows-Spiele, die ich an sich mal gerne spielen würde. Aber wenn es dann mal klappt, an anderen PCs, geht es mir wie bei vielen Dingen. Die Vorstellung war schöner als die Realität. Insofern lohnt es sich ja eh nicht für mich. Ich würde es halt nur mal gerne ausprobieren.
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am Februar 25, 2021, 00:49:27
Also, ich habe mir Shadow noch mal angeschaut. Bestellen kann man, für die voraussichtliche Freischaltung wird ernsthaft der 30.12.2021 angegeben.
Da kommt eine Firma also hinten und vorne nicht mit der Nachfrage mit und verkauft munter weiter. Auch wenn sie natürlich nicht abbuchen, solange es nicht nutzbar ist - dürfen sie ja nicht. Der erste Monatsbeitrag in Höhe von 12,99 € wird nach Anmeldung abgebucht, nicht erst mit der Verfügbarkeit des Angebots. In der Wartezeit dazwischen muss man nichts bezahlen.

Dann habe ich mir das deutlich günstigere Nvidia-Angebot angeschaut. Das kann man nur sechs Monate buchen, aber dafür kostet es für diese Zeit nur 27,45 €. Man kann aber nur die Spiele installieren, die Nvidia auflistet. Immerhin transparent und es gibt sogar eine - meist überlastete - Möglichkeit, den Dienst in begrenzter Weise kostenlos auszuprobieren.

Vergleichen kann man die Dienste nicht wirklich, weil Shadow ist ja ein vollwertiger Windows-PC mit allen Pros und Contras. Damit könnte man auf einem ARM-Mac auch alle Windows-Programme nutzen. Aber wenn ich solange warten muss, sinkt bei mir das Vertrauen. Ich glaube, dass deren Rechnung einfach nicht aufgeht. Upgrades kann man immer noch nicht kaufen - und das von Anfang an, es liegt also nicht an den derzeitigen Lieferschwierigkeiten v.a. bei Grafikkarten. Zusammen mit der irreführenden Werbung (4K usw.) gefällt mir das alles nicht. Ich kann auch keinen Mitbewerber finden, warum sollte ausgerechnet Shadow was also können und sonst niemand?
Ich meine, prinzipiell spricht ja nichts dagegen, aber die Skalierbarkeit ist eben nur mit sehr tiefen Taschen gewährleistet. Da man ja ständig Hardware nachkaufen muss und die Anbindung performant zu halten wird ja auch drastisch schwieriger. Das wird auch der Grund sein, warum man so vertröstet wird.

Anscheinend kann man über Amazon Work Spaces einen Windows-PC in der Wolke erschaffen, aber das richtet sich an Unternehmen und ich weiß nicht, was es kostet und ob man überhaupt als Einzelner dort was ordern kann.

Stadia kann schon gekaufte Spiele nur in den seltensten Fällen ausführen, Steam geht gar nicht, auch nicht die LInux-Versionen. Außerdem ist Stadia von Google und damit bei mir eh raus.

Bleibt z.B. ein gebrauchter Gaming-PC. Wer da mit 500 € drei Jahre auskommt, kommt nicht viel teurer als mit Shadow. Und man hat noch minimalen Restwert.

Aktualisierung:
Derzeit hänge ich bei Geforce NOW (müsste heißen SOON...) in der Warteschleife, man muss nämlich immer warten, bis ein Platz (Rig) frei wird. Zahlt man, wird man priorisiert, aber wie das Verhältnis zwischen Kostenlos- und Zahlnutzern ist, wird nicht mitgeteilt. Jetzt in der abendlichen Stoßzeit dauert es etwa zehn Sekunden pro Platz. Mal schneller, mal langsamer. Kann auch sein, dass es immer langsamer wird, ich stehe jetzt bei 290...
Aber wenn es zehn Sekunden ist, muss man also 3000 Sekunden oder 50 Minuten warten, bis man dann eine Stunde spielen darf. Oder man spielt nach Mitternacht, vielleicht sind es da weniger, aber im Lockdown fürchte ich das nicht mal das klappt.
Kostenloses Testen erfordert also einen langen Geduldsfaden.

Ach ja, und übrigens wird man vorher gewarnt, dass eigene Netzwerk sei nicht ausreichend, obwohl es alle angegebenen Details locker erfüllt. Damit soll man wohl abgehalten werden.



Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am Februar 26, 2021, 00:19:18
Update zu Geforce NOW:
Jetzt ist es mir mit tolerabler Wartezeit gelungen, Witcher 2 zu spielen. Grafikeinstellungen gab es nur Gamma und Helligkeit, keine Auflösung oder Details. Sah aber ganz gut aus und lief ruckelfrei.
Für meine Strategiespiele und Adventures, die leider großteils zwar für den Mac portiert wurden aber eben nur 32-bittig, reicht es allemal. Vielleicht abonniere ich es tatsächlich noch. Aber eigentlich wollte ich ja weniger spielen, habe nur zur Zeit eben mehr Zeit.  :)

Shadow wäre natürlich eine einfache Möglichkeit, x86-Windows auch auf ARM-Macs auszuführen, wenn man die Kosten nicht scheut. Schade, dass die Warteliste so lang ist.
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: MacFlieger am Februar 26, 2021, 08:57:01
Schönen Dank für Deinen Erfahrungsbericht.

Merkst Du denn irgendwie, dass der Rechner nicht bei Dir zu Hause steht und da eine Zeitverzögerung dazu kommt? Oder ist das problemfrei?
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am Februar 26, 2021, 16:43:47
Ich habe keinen Gaming-PC zum Vergleich, und auch keine aktuellen Titel.
Bei Witcher 2 und Metro: Last Night konnte ich die Auflösung nicht oder nur begrenzt hochziehen (Full HD). Das kann aber an den Spielen liegen.

Unter diesen Umständen sah eigentlich alles recht flüssig aus, Framedrops habe ich keine bemerkt. Habe aber nur angespielt, später werden die Spiele ja oft komplexer.

Was ich aber sagen kann: Die Spiele laufen Fullscreen und lange Ladezeiten gab es in ihnen nicht mehr. Bleibt die Wartezeit, bis man mal spielen darf. User, die nicht abonnieren, fliegen übrigens nach einer Stunde raus. 20 Minuten vorher kriegt man die erste Mitteilung dazu.
Der wesentliche Unterschied ist, dass man eben die Nvidia-App aufruft und von dort seine Spiele. Und dann muss man sich auch noch extra bei Steam anmelden, weil es ja quasi ein neues System ist.

Man kann auf seine gekauften Spiele zugreifen, sofern sie bei Nvidia gelistet sind. Dazu muss man aber seine Steam-Bibliothek verknüpfen und auch die Spieleliste öffentlich schalten. Macht mir aber eigentlich nichts. Der Epic-Store wird auch unterstützt. DRM-freie Spiele scheinbar nicht.
Dazu kriegt man auch kostenlose und zu bezahlende Spiele von Nvidia angeboten.

Auf iOS kann man via Safari spielen, dass habe ich noch nicht ausprobiert.

Wer die Nächte durchspielt, wird wohl ehe zufrieden sein als Tagaktive. Sollte ich abonnieren, werde ich noch schreiben, welchen Unterschied das bei den Wartezeiten macht.



Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: MacFlieger am Februar 27, 2021, 09:15:30
Ich meinte jetzt keine Frame-Drops, sondern die Zeitverzögerung (Latenzzeit). Die steigt ja durch die Übertragung zum Spielerechner und zurück auf jeden Fall an. In den Tests steht oft, dass das zwar messbar, aber nahezu nicht spürbar wäre.
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am Februar 27, 2021, 10:57:23
Die merke ich nicht. Mein Ping ist laut deren Messung ca. 25 ms. Laut Bundesnetzagentur noch  darunter, mein Mac hängt aber auch am LAN, was bzgl. Latenz auch zu empfehlen ist.
Für mich sind moderne Systeme eh so eine Sache, wie ja schon mehrfach geschrieben. Ich behaupte, der Monitor schadet der Latenz mehr, dass System auch, als die Verbindung.

Auf andere laufende Stream reagiert der Dienst allergisch und verweigert sich. Obwohl die dann gemessenen und angegebenen Daten noch erreicht werden. Das sollte man bei Familiennutzung beachten.

Da es tagsüber ein Graus bleibt und gestern auch um Mitternacht noch über 350 vor mir waren, konnte ich nicht weiter testen. Interessant wären für mich noch Sportspiele und höhere Auflösungen.

Ich denke, deren Systeme bleiben einfach performant, weil die Plätze so begrenzt werden. Beim Erscheinen von Cyberpunk brachen die aber auch teilweise zusammen, wie ich las, auch für Bezahlkunden. Da war der Andrang halt einfach zu groß.



Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am Dezember 06, 2021, 14:43:53
Mittlerweile bietet Nvidia eine GTX-3080-Performance zur Vorbestellung an für 99,- im Halbjahr. Die Plätze seien limitiert, also schnell, schnell. ;)

Ich sag mal so: Wenn man bedenkt, was eine GTX 3080 z.Z. im Laden kostet, wenn man sie überhaupt bekommt, sind viele Jahre Abo dafür drin... wenn sie die Marktlage irgendwann entspannt, natürlich nicht mehr. Mit dem Abo sei 1440p in 120Hz möglich, sofern man überhaupt so einen Monitor hat. An der Nvidia-Konsole sogar 4K und HDR.

Ich habe nicht abonniert, weil ich am Ende eh keine Zeit mehr habe und außerdem gibt es für den Mac auch viele Spiele. Wobei einige Windows-Spiele mich schon locken würden und da kommt so ein Abo natürlich eher ins Spiel als ein Gaming-PC. Wobei, gebrauchte bekommt man noch recht günstig. Für Full HD/60 Hz dürften viele reichen, wenn man 600-700 Euro ausgibt. Aber sieht man sich die Dinger an, nimmt man echt Reißaus. Fenster, blaue Beleuchtung und sonstiger Klimbim. Stromverbrauch und die Lautstärke sind auch so eine Sache. Eine GTX 3080 zieht ja schon 180 Watt Peak.
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am September 30, 2022, 00:42:01
Google stellt mal wieder einen Dienst ein und zwar Stadia. Das wurde schon lange gemunkelt, nachdem viele Angestellte das Projekt verließen oder verlassen mussten. Immerhin hat man noch ein paar Monate, um Spiele zu Ende zu spielen.

Shadow gibt es noch, für 29,99 € im Monat bekommt man einen Windows-PC in der Cloud, die Spezifikationen sind nicht topaktuell und werden mit mehreren Varianten angegeben. Auf jeden Fall ein 4-Kern-Xeon (acht Threads), Grafikchip zwei bis drei Jahre alt, 12 GB RAM und nur 256 GB Festplattenspeicher (keine SSD?).
Einen vergleichbaren PC, ohne Xeon (für Gaming Unsinn), bekommt man sicher für unter 600 Euro, eher 500 €. Braucht aber Strom und Fläche und vielleicht Monitor etc. Dauerabo also nur unter Umständen sinnvoll.
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: MacFlieger am Oktober 01, 2022, 09:44:45
Tja, der anfängliche Hype scheint sich abgeschwächt zu haben. Oder bekomme ich das einfach nicht mit?
Titel: Re: Gaming-PC in der Cloud
Beitrag von: Florian am Oktober 14, 2022, 14:44:44
Keine Ahnung, scheint vielleicht nicht das große Geschäft zu sein, es kommen keine neuen Anbieter dazu.

Jedenfalls muss man die Spiele überall selber kaufen. Dann könnte man auch über eine Konsole für den TV nachdenken. Kommt nur auf die Anzahl der Spiele an, weil Konsolenspiele nicht so einen dramatischen Preisverfall wie PC-Spiele haben.

Ich denke, es bleibt ein Notnagel. Denn Hardcorespieler haben kein Interesse. Die meisten Mac- oder Linuxnutzer sind keine Gamer. Bleiben Casual-Leute, die ab und an mal spielen, die werden sicher kein Abo abschließen, denn Daddel-Ware gibt es für alle Systeme in Hülle und Fülle.

Unterm Strich bleibt der Gamer, der sich keinen neuen PC hinstellen will, Konsolen nicht so mag, aber genug Geld hat für ein Abo. Und Leute, die vielleicht mal ein Windows-Game durchzocken wollen und dann wieder kündigen. Wenn dann bei Titeln wie Cyberpunk gleich die Dienste zusammenbrechen, ist das sicherlich auch nicht förderlich fürs Image.