Mike Chamber (Principal Product Manager von Adobe) beschreibt nun detaillierter die Gründe für das Ende von Flash auf mobilen Geräten:
Clarifications on Flash Player for Mobile Browsers, the Flash Platform, and the Future of Flash1. Der Flash Player hat nicht die gleiche Verbreitung und somit Allgegenwart erzielt wie auf dem Desktop. Auf dem Desktop ist er praktisch überall installiert. Auf mobilen Geräten schon bei einer großen Gruppe (iOS) überhaupt nicht und auf den anderen Geräten auch nur auf einem Teil. Er meint auch, dass egal, was sie gemacht hätten, Flash nie auf iOS gekommen wäre. Das wird man endgültig nicht klären können, man muss aber dagegen halten, dass sie auch keine gut funktionierende und auf Touch-Geräte angepasste Version vorgezeigt oder auch nur angedeutet haben. Unter OS X haben sie bis heute keine gute Version entwickelt und die Flash-Player unter Android funktionieren nur unter den aktuellsten heutigen Geräten einigermaßen. Von gut oder an Touch angepasst kann keine Rede sein.
2. Allgegenwart von HTML5
Da die betreffenden Smartphones und Tablets relativ jung sind, haben sie auch relativ moderne Browser (meist auf WebKit basierend), die sehr gut mit HTML 5 klar kommen und somit viele Funktionalitäten von Flash auch mit HTML5 erschlagen
3. Unterschiede, wie Benutzer mit "rich content" umgehen
Auf dem Desktop sollen Benutzer gewohnt sein, sowohl mit nativen Programmen als auch mit Web-Applikationen umzugehen. Auf mobilen Geräten sollen Benutzer eher gewohnt sein, mit Apps zu arbeiten. Dies soll daran liegen, dass eben Bildschirmgrößen bei den mobilen Geräten weit relevantere Unterschiede haben, die Hardware prinzipiell langsamer ist, die Zusammenarbeit einer nativen App mit dem Betriebssystem besser ist und die Integration von AppStores im System gewohnter und intensiver ist. Wer spielen möchte, ruft dabei nicht den Browser auf, sondern geht direkt in den jeweiligen AppStore und lädt sich ein Spiel.
4. Aufwand der Entwicklung für einen Flash-Player
Den Aufwand hätten sie unterschätzt. Auf dem Desktop hätten sie auf klare APIs der Browser zugreifen können und mit wenigen Herstellern zusammenarbeiten müssen. Auf mobilen Geräten hätten sie neben den Softwarefirmen (Google, Android...) auch mit Hardwarefirmen (Samsung Motorola) und Chipherstellern (NVIDIA...) zusammenarbeiten müssen. Jedes neue Gerät hätte wieder weitere Arbeiten bei Adobe nach sich gezogen und den Aufwand vervielfacht.
5. Stärkere Konzentration auf HTML5
Sie haben mehr Kräfte auf HTML5 verschoben und müssen daher bei Flash etwas einsparen.