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Re: Schlagzeilen
Antwort #240: Juli 24, 2008, 08:12:06
Sorry, aber soviel Schwachsinn hätte ich dir nicht zugetraut Fränk. Wenn du das glaubst was du da sagtst, ist das schlimm genug. Wer hat dich "Braingewashed" - die Linken???
Es ist müssig mit dir weiterzudiskutieren, weil du offensichtlich nicht mal weißt wovon du sprichst. Das einzige, was mich bei Leuten wie dir (politisch, nur politisch - du magst ansonsten ein netter Kerl sein) wirklich beeindrucken würde, wäre, wenn sie selbst den Mumm hätten ein Unternehmen zu gründen, Arbeitsplätze zu schaffen, schön ihre Steuern zu zahlen, und die armen geknechteten Arbeitnehmen freundschaftlich daran beteiligen damit alle schön gleich reich werden. Das ganze aber bitte ohne staatliche Unterstützung und nachhaltig. Leider habe ich das in linken Kreisen (auch nicht in gewerkschaftlichen Kreisen) so noch nirgendwo beobachten können. Schade.
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Re: Schlagzeilen
Antwort #241: Juli 24, 2008, 08:48:49
Viele Firmen (besonders die größeren) werden aber von Managern geführt. Und selbst wenn die das wissen, ist es ihnen egal, denn denen sind nur die nächsten Quartalszahlen wichtig.

Sicher gibt es auch solche Fälle, die nur mit Blick aufs aktuelle Quartal handeln. Ich halte das aber selbst bei Managern für eine weitherum übertriebene Plattitüde. Bzw. die negativen Beispiele werden durch die Presse bis zum Umfallen ausgeschlachtet. Gerne auch schon im Voraus. Und wenns dann doch nicht wie befürchtet kommt, ist Schweigen angesagt. (Siehe z.B. das Geschrei von wegen "Heuschrecken".)
Und auf Unternehmer, die meines Wissens immer noch den weitaus grössten Teil der Firmenchefs ausmachen, trifft die Aussage sicher nicht zu.
Kundenzufriedenheit kann einer Firma nur dann egal sein, wenn sie keine oder nur geringe Auswirkungen auf das Kaufverhalten hat. Und dass sie diese Auswirkung nicht immer in genügendem Ausmasse hat, ist wiederum nicht alleine die Schuld der Unternehmerkaste. Der zuwenig initiativ agierenden Kosumenten, bzw. das lieber gegen die Unternehmer wetternde Konglomerat aus der Masse selbst und der Presse, haben da auch ihren Anteil an der Schuld.
Aber es ist halt immer einfacher, gegen "die da oben" zu wettern und von da gefällgst mal mehr Manna zu erwarten, als zu überlegen, wie das System funktioniert und was man selbst zu einer Verbesserung beitragen könnte. Das Individuum wird in gewissen Gesellschaften immer unselbständiger und schreit immer nach mehr Verantwortungsübernahme durch andere. Um sich dann im nächsten Atemzug zu beklagen, dass seine Selbständigkeit immer mehr eingeschränkt wird. Ist doch schizophren sowas.
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Re: Schlagzeilen
Antwort #242: Juli 24, 2008, 09:14:05
Ja warlord, das kann ich so unterschreiben - vor allem die "Unfreiheit". Die Freiheit wird bei uns immer mehr beschnitten durch den molochartigen "Fürsorgewahn" des Staates. Der mündet - und das kann man inzwischen schön beobachten - direkt in einen völlig unmündigen Bürger, der alles mit sich machen lässt. "Die da oben - da kann man ja gar nichts ändern". Erschreckend. Gleichzeitig stürzt man sich mit Verve in "Ersatzbefriedigungen" wie den Kampf für eine gesunde Umwelt. Die Presse macht das ganz gut inzwischen, um hier manipulativ einzugreifen. Das hebt die Auflage bei den gewissen Bevölkerungsgruppen, und hetzt schön gegen die Leistungsträger. Ja, Leistungsträger. Denn wenn sich keiner mehr findet ein Unternehmen zu gründen, gibts auch keine Arbeitsplätze, weder hier noch sonst wo. Und dann bleibt wirklich nur Staatswirtschaft. Und wie effektiv die arbeitet, kann man ja beobachten.
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Re: Schlagzeilen
Antwort #243: Juli 24, 2008, 09:16:01
Ich denke nicht, dass jeder Unternehmer ausschließlich Mitarbeiter hat, weil die Arbeit alleine nicht zu schaffen ist.

Ist es für viele nicht so, dass sie auch regionale Verantwortung zeigen möchten, dass Mitarbeiter die "Kinder" des Betriebes sind?
Wieso bilden sonst Firmen aus, obwohl viele junge danach im die Welt ziehen?
Wieso haben viele Firmen nicht die billigsten, sondern lieber nahe Zulieferer?

Natürlich sind das dann nicht die Aktiengesellschaften, aber es sind viele kleine regionale Firmen. Firmen, die Beständigkeit suchen…
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mathias

  • Trompeten statt Raketen!
Re: Schlagzeilen
Antwort #244: Juli 24, 2008, 10:02:03
Also, wenn man die Unternehmerfraktion hier zuhört, geht es denen eigentlich nur ums reich werden
Ich bin ich. Ich mach mein Ding. Und wenn ich damit nicht zufrieden bin, muss ich mehr ranklotzen [...]und nicht mit dem nervenden Geschwätz über soziale Gerechtigkeit.
Und ja: das Hemd ist mir näher als die Hose. Definitiv.
und ums leidige Steuerzahlen. Ist schon unverschämt, daß man als Unternehmen auch Steuern zahlen muss, gell. Aber damit hat man ja dann scheinbar der Allgemeinheit bzw. der sozialen Gerechtigkeit genug Dienst erwiesen, und muss sich um sonst nix mehr Gedanken machen. Mann-o-Mann. Ich wüßte auch nicht, daß die Arbeitnehmerseite jemals gefordert hätte, daß alle gleich viel (oder wenig) verdienen sollten. Wie kommt man denn auf das schmale Brett? Nicht alle Arbeiter neiden dem Unternehmer sein Einkommen, weil sich viele bewußt sind, was sie der Firma, dem Unternehmen zu verdanken haben. Es gibt genug Beispiele von Unternehmen, in denen die Belegschaft in Krisenzeiten finanziell zurückgesteckt hat, um die Arbeitsplätze und das Unternehmen zu retten. Es gibt aber eben auch genug Beispiele dafür, daß sich die Unternehmen einen Dreck um ihre Mitarbeiter scheren und ganze Werke schließen, obwohl diese höchst profitabel sind.
Der Unternehmer kann nun mal nicht ohne Arbeiter und Angestellte (und umgekehrt) - so blöd das auch sein mag. Und vielleicht gibt es ja auch noch den Unternehmer, der nicht nur auf seinen Kontostand stolz ist sondern auch auf die Tatsache, daß er auch anderen Menschen und Familien eine mindestens ausreichend gute Existenz ermöglicht. Das sollte man anerkennen und verdient auch größten Respekt. Aber: wenn ein Unternehmen heutzutage Leute einstellt für 4,60 € die Stunde, dann stinkt das schon gewaltig. Den Stundenlohn habe ich vor über 20 Jahren als Schüler für einen Ferienjob schon bekommen.

Für mich bedeutet "soziale Gerechtigkeit" außer wir-wollen-dass-alle-gleichviel-verdienen oder ich-möchte-mein-Geld-ohne-dafür-arbeiten-zu-müssen vor allem: Chancengleichheit im Bildungssystem. Und davon sind wir z.B . dank Semestergebühren weiter weg denn je. Nun könnte man als Verschwörungstheoretiker dahinter ja auch ein System vermuten: wieso sollten sich diejenigen, die sich eine gute Bildung leisten können, unnötig Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt schaffen, indem sie die gute Bildung auch anderen, finanziell schlechter Gestellten ermöglichen? Das "Establishment" bleibt nun mal gerne unter sich....
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Re: Schlagzeilen
Antwort #245: Juli 24, 2008, 10:13:34
nun, sicherlich ist es auch eine Frage des Typs.

Unsere Straßen, unsere Polizei und unser Rechtssystem weiß ich einfach zu schätzen. Auch das Gesundheitssystem finde ich eines der besseren (auch weil ich wohl im Laufe meines Lebens immer eher Leistungsempfänger war).
Natürlich bin ich bereit, dafür auch Steuern zu zahlen. Klar - lieber zahle ich Steuern, als von einem Hungernden auf offener Straße überfallen zu werden.
Steuern zahlen - klar. Krankenkassenbeiträge bezahlen - ohne Frage. Verantwortung gegenüber anderen übernehmen - natürlich. Wäre allerdings auch schön, selbst Hilfe zu bekommen, wenns mal schlechter geht.

Es kommt mit Sicherheit eben auch auf die Lebenserfahrung an (ohne die Einstellungen anderer geringschätzen zu wollen.). Erst wenn man viele Seiten kennt, kann man manches differenzierter betrachten.
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Re: Schlagzeilen
Antwort #246: Juli 24, 2008, 11:06:00
@mathias: wenn du meine Post gelesen hättest, wüßtest du, dass dein Einwurf in dieser Form ungerechtfertigt ist. Auf diesem Niveau zu diskutieren ist wirklich schwer. Wer sagt was davon, dass man keine Steuern bezahlen will??? Und dass es ums "reich" werden geht, per se?
Andererseits: wer nur aus Jux und Dollerei viel arbeitet, und aufs Geld keinen Wert legt, der kann das gerne machen, aber sowas wirds nicht oft geben und mein Ding isses nicht …
Und natürlich, die soziale  Verantwortung. Ich erklär dir mal meine soziale "Verantwortung": Ich beschäftige Mitarbeiter, die bezahlen Steuern, die ich abführe. Ich zahle als Angestellter in meiner Firma Steuern, die ich abführe, und zwar innerhalb der Richtlinien dieses Staates. Wenn mein Unternehmen Gewinn macht, bezahle ich etwas mehr als 50% des Gewinns als Steuern. Bezahle ich mir und meinen Mitarbeitern den Rest des Gewinns aus, bezahle ich und meine Mitarbeiter darauf natürlich wieder Einkommenssteuer (Am Ende bleiben von 10.000 Euro schlappe 2000-3000 Euro über). Das ist die Realität im Mittelstand. Da schiebst du nix nebenraus. Von den Investitionen in Equipment und laufende Kosten mal ganz abgesehen, und von einem Rattenschwanz an anderen die mittelbar und unmittelbar von meinem Unternehmen leben (Steuerberater, Putzkräfte, Netzwerker etc.). So schauts aus. Und wenn ich hochrechne, was das Finanzamt von meiner "kleinen" Klitsche und meinen Mitarbeitern kriegt, von den Sozialabgaben mal ganz abgesehen, dann möchte ich mal den sehen, der in meiner Situtation ist, und den Arm hebt um zu sagen: ich will aber lieber noch mehr zahlen, damit alles noch gerechter wird.…
Und ich bin überzeugt: wenn eine Reihe der hier postenden Superlinken in derselben Situation wären, würden sie genauso handeln und argumentieren.
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Re: Schlagzeilen
Antwort #247: Juli 24, 2008, 12:30:05
Der DGB gibt ja diese schöne Zahl raus:
nur noch 47 Prozent der Beschäftigten sind keine Leiharbeiter, haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag und verdienen mehr als 2000 Euro brutto.

Kennt jemand Vergleichszahlen aus den 70, 80 und 90 Jahren? Selbstverständlich mit inflationsbereinigten Angaben.

Die genannten Eigenschaften beschreiben schön ein Ideal ("Festangestellt") der in Deutschland dominanten Mittelklasse. Dieses Ideal wird anscheinend nicht mal mehr von der Hälfte erreicht. Im Gegensatz zu früher. (Sag ich jetzt einfach mal.) In meinen Augen erklärt das am besten den gestiegenen Unmut.
Re: Schlagzeilen
Antwort #248: Juli 24, 2008, 12:51:26
Und ich bin überzeugt: wenn eine Reihe der hier postenden Superlinken in derselben Situation wären, würden sie genauso handeln und argumentieren.

Tja, leider falsch.

Und da bin ich mir ganz sicher!
Re: Schlagzeilen
Antwort #249: Juli 24, 2008, 14:56:51
Ja, die DGB-Zahlen glaube ich unbesehen!
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Patrick

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Re: Schlagzeilen
Antwort #250: Juli 24, 2008, 15:19:01
@Terrania:

http://de.wikipedia.org/wiki/1-Euro-Job

Die 1-Euro-Jobber zählen nicht in die Arbeitslosenstatistik und die betroffenen Arbeitgeber durch den Staat massiv subventioniert. Es gibt noch andere "Eingliederungsmaßnahmen", durch die Unternehmer an "billige" Arbeitskräfte kommen.

Geht natürlich nicht in allen Bereichen und Branchen, aber fränks Spruch mit den Golfspielern ist mit Sicherheit nicht ganz von der Hand zu weisen.

Bestes Beispiel war ja wohl Pin und ich bin mir sicher, daß noch andere auf dieses "Geschäftsmodell" gekommen sind.


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Re: Schlagzeilen
Antwort #251: Juli 24, 2008, 15:20:29
Und ich bin überzeugt: wenn eine Reihe der hier postenden Superlinken in derselben Situation wären, würden sie genauso handeln und argumentieren.

Tja, leider falsch.

Und da bin ich mir ganz sicher!
Sehe ich genauso. Leider wird man dann immer in eine Schublade gesperrt. Ob da nun Links, Rechts oder Mitte draufsteht, wen viele vergessen, ist der Mensch neben dir.
Ich zahle heute schon wissentlich mehr für z.B. Lebensmittel. Auch bei anderen Dingen nehme ich einen höheren Preis in Kauf. Ich gehe z.B. nicht bei Saturn oder MediaMarkt einkaufen. Bestimmte Dinge würde ich nicht bei Aldi kaufen. Rein finanziell gesehen bin ich ein totaler Idiot. Aber wenn ich meinen Kaffee trinke, dann mit dem guten Gefühl, dass der Pflücker fair behandelt wurde.
Dies nur als Beispiel. Wir als Familie versuchen uns gegenüber anderen Fair zu verhalten und wir sind immer bemüht, auch der Umwelt den gebührenden Respekt zu zollen. Wir sind keine Superlinken, kein Grünen, keine Biojünger und wir tragen keine Strickpullover. Trotzdem hält hier einmal in der Woche der Biobauer und lädt eine Kiste mit Gemüse, Obst, Brot und Milch von Bauern aus der Region ab.
Was ich wiederum verstehen kann, dass sich ein Selbstständiger darüber ärgert, wenn er wieder noch mehr undurchsichtige Steuern zahlen soll.
Allerdings verstehe ich nicht den Sarkasmus über die Zahlen des DGB. Selbst wenn diese 10% falsch sind, sind sie immer noch bedenklich genug. Da ich das selber nicht nachprüfen kann, vergleiche ich diese Zahlen mit den Unternehmen und Konzernen die ich selber durch meine Tätigkeit kenne. Und da ist das schon so, dass ein sehr sehr großer Anteil an Leiharbeitern vorhanden ist. Mehr als je zuvor. Bei uns: In 2 Jahren von 3% auf 25% (!!!)
Re: Schlagzeilen
Antwort #252: Juli 24, 2008, 15:26:33
Dass dadurch die Arbeitsqualität und damit die Kundenzufriedenheit leidet, weiss auch ein Unternehmer.

Ja, das weiß ein Unternehmer und wird das nach Möglichkeit vermeiden.
Viele Firmen (besonders die größeren) werden aber von Managern geführt. Und selbst wenn die das wissen, ist es ihnen egal, denn denen sind nur die nächsten Quartalszahlen wichtig. Die Folgen wirken sich längerfristig aus.

Sehr gut erkannt! ;) Nein, Spaß beiseite. Ich stehe voll hinter Fränks Aussagen. Die Spirale dreht nach unten, auch wenn andere vom Aufschwung reden möchten. Ein sehr einseitiger Aufschwung. Ich könnte nun ein Unternehmen nennen, bei dem genau das passiert. Mach ich aber lieber nicht, es ist eines der größten deutschen Unternehmen. Mehr Umsatz, mehr Arbeit, weniger Geld und weniger Arbeiter. Und das geht durch bis in die kleinste Tochtergesellschaft.
Re: Schlagzeilen
Antwort #253: August 12, 2008, 09:59:19
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Re: Schlagzeilen
Antwort #254: August 16, 2008, 10:46:24
Aus der Reihe "Sachen gibts": Sir Pinguin.
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