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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #15: Februar 12, 2006, 17:44:40
Das meinst Du nicht Ernst, oder?
Weißt Du wie lange, die Zeit zum Überlegen haben?
Selbstverständlich ist das mein Ernst. Und klar muss da innerhalb kürzester Zeit eine Entscheidung getroffen werden, die sich im Nachhinein als falsch heraus stellen kann. Aber das ist deren Job, für den sie tagtäglich ausgebildet und trainiert werden.

Ich bezweifel ernsthaft, daß die Zeit genug haben, irgendetwas abwägen zu können. 

Zitat
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Und wer sagt, daß durch das Abschießen nicht ein erheblich größerer Schaden entsteht zusätzlich zu der Ungewissheit, ob überhaupt eine Gefahr besteht? Schau Dir mal Berlin oder das Ruhrgebiet z.B. bei Google Earth an und erklär mir mal, wo Du da jemanden gefahrlos abschießen willst?
Sicher. Diese Frage ist Teil des stressigen Entscheides über das Vorgehen: Wie gefährde ich weniger Menschenleben? Durch einen Abschuss vor Erreichen des Stadions oder durch den sich abzeichnenden tatsächlichen Anschlag auf das Stadion?

Und genau das bestreite ich. Die können überhaupt nicht feststellen, ob sich ein Anschlag abzeichnet oder nicht. Wie erkennt man denn innerhalb von wenigen Sekunden (mehr bleibt nicht), wer am Steuer sitzt?
Mal ganz abgesehen davon, daß nur kleinen Privatflugzeugen der Flug verboten ist. Die normalen Verkehrsmaschinen, die ja viel "effektiver" sind, können recht frei fliegen. Da bleibt noch weniger Zeit zu reagieren.

Zitat
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Zwischen Eintritt in eine Flugverbotszone und Zielerreichung ist auch noch kaum Zeit.
Das hängt von der Grösse der Zone ab.

Natürlich. Aber schau Dir bitte mal das Ruhrgebiet an. Wenn Du nicht die komplette zivile Luftfahrt lahmlegen willst, hast Du nur Zonen von wenigen Kilometern Größe.

Zitat
Und gerade so etwas wie eine Cessna ist nun wirklich leichte Beute.

Richtig. Deshalb wird die ja auch verboten und die für Terroristen attraktiven Flieger bleiben in der Luft. Das ist, als ob man im Straßenverkehr als Schutz vor Fahrzeugbomben nur Fahrräder verbieten würde.

Zitat
Zitat
Im Ernst, zwischen einem echten Flugzeug und einem Modell ist doch noch ein erheblicher Unterschied.
Das wiederum hängt ganz vom Modell ab. Da gibt es bis hinauf bis zu 1:1 Modellen ja so ziemlich alles.

Natürlich. Aber Du schriebst ja, daß es wohl eher zur Vermeidung von Verwechslungen wäre. Modellflugzeuge, die mit echten verwechselt werden könnten, sind wohl sehr selten. Fehlalarme, die von normalen Modellen ausgelöst werden, werden auch von Vögeln ausgelöst.
Über 25kg: Ja, die darf man auch nicht einfach irgendwo starten, da bedarf es schon einiger Regeln.
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Locusta

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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #16: Februar 12, 2006, 17:56:33
Und genau das bestreite ich. Die können überhaupt nicht feststellen, ob sich ein Anschlag abzeichnet oder nicht. Wie erkennt man denn innerhalb von wenigen Sekunden (mehr bleibt nicht), wer am Steuer sitzt?
Mal ganz abgesehen davon, daß nur kleinen Privatflugzeugen der Flug verboten ist. Die normalen Verkehrsmaschinen, die ja viel "effektiver" sind, können recht frei fliegen. Da bleibt noch weniger Zeit zu reagieren.
Viel schlimmer: Was passiert, wenn die einfach ein echtes Flugzeug abschießen, welches in den Luftraum eingedrungen ist und in dem Fluzeug sitzen Menschen drin? Ich bin mir sehr sicher, dass das einiges an Aufregung gibt, wenn die hier einfach ein Flugzeug abschießen, womöglich noch über dem Stadion oder der Innenstadt. Ggf fallen dann noch Teile runter und es gibt weitere Opfer als nur die 5 oder 6, die im Flugzeug saßen...
Ich wette, dass dann das ein bis zwei Wochen DAS Thema in den Medien ist, wenn die tatsächlich ein besetztes Flugzeug abschießen.
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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #17: Februar 12, 2006, 18:02:57
Ich bin mir sehr sicher, dass das einiges an Aufregung gibt, wenn die hier einfach ein Flugzeug abschießen, womöglich noch über dem Stadion oder der Innenstadt.

Und ohne wissen zu können, ob überhaupt eine Gefährdung besteht!
Und einen anderen Ort, als über der Stadt, gibt es nicht.

Zitat
Ggf fallen dann noch Teile runter

Oben geblieben ist noch nix und was passiert, wenn ein abgeschoßenes Flugzeug (evtl. ohne Grund) über einem engbesiedelten Gebiet niedergeht, kann man sich ausmalen.

Das ist doch genau das, was die Terroristen erreichen wollen. Angst und Panikmache, überzogene Reaktionen, Freiheitsrechte aufgeben, Vergeltungstaten gegen Unschuldige, die den Extremisten dann weitere Anhänger zu treiben.
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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #18: Februar 12, 2006, 18:06:10
Das ist doch genau das, was die Terroristen erreichen wollen. Angst und Panikmache, überzogene Reaktionen, Freiheitsrechte aufgeben, Vergeltungstaten gegen Unschuldige, die den Extremisten dann weitere Anhänger zu treiben.
Ich fürchte mich nicht vor Anschlägen, schon garnicht auf der WM. Ich glaube weniger, dass die beim Finale "mal eben" das Stadion in die Luft sprengen. Wenn, dann finden irgendwo Anschläge statt, wo die Terroristen sehr viel "effektiver" sind. Also z.B. beim ÖPNV oder auf einem Flughafen oder irgendwo, wo es viel Aufregung und viel Schaden anrichtet, was nicht so gut bewacht ist.
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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #19: Februar 12, 2006, 18:12:22
Wenn, dann finden irgendwo Anschläge statt, wo die Terroristen sehr viel "effektiver" sind. Also z.B. beim ÖPNV oder auf einem Flughafen oder irgendwo, wo es viel Aufregung und viel Schaden anrichtet, was nicht so gut bewacht ist.

Genau. Das ist viel "effektiver", mit deutlich weniger Aufwand erreichbar und verursacht erheblich mehr Angst-Gefühle in der Bevölkerung nach einem Anschlag im normalen Leben.

Und genau deshalb gibt es diese Pseudo-Aktionen wie Verbote, und elektronische Überwachung. Das wirkt perfekt als vorgeschobene Terroristenbekämpfung (Haben Sie was zu verbergen?) und liefert völlig andere Begehrlichkeiten.
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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #20: Februar 12, 2006, 19:12:57
Ich bezweifel ernsthaft, daß die Zeit genug haben, irgendetwas abwägen zu können. 

Das Flugzeug erscheint nicht erst auf den Schirmen, wenn es bereits in die Verbotszone eingeflogen ist. Nähert sich ein unbekanntes Flugzeug, dann wird da schon ziemlich frühzeitig versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Das gibts immer wieder - die Geschichte endet meist hier. Das Flugzeug identifiziert sich und wird auf einen gefahrlosen Kurs gewiesen. Reagiert der Pilot nicht oder hält er sich nicht an die Anweisungen, dann erst kommen die Abfangjäger zum Einsatz. Das war dann nämlich Indiz Nr. 1, dass irgend etwas nicht stimmt. Es folgt eine optische Identifizierung des Flugzeugs durch die Abfangjäger und Kontaktaufnahme durch die Jäger (per Funk und gegebenenfalls visuell). Jeder Pilot, der durch Unachtsamkeit in diese Lage geraten ist, wird nun sehrwohl sehr schnell sehr aufmerksam und er wird die Anweisungen befolgen und von den Jägern aus der Verbotszone begleitet. (Wie gesagt, dazu kommts während eines WEFs etwa 2-3 mal.) Reagiert er immer noch nicht (und ist er offensichtlich bei Bewusstsein), dann wäre hier Indiz Nr. 2, dass etwas nicht stimmt. (Soweit ist an einem WEF noch nie gekommen.) Es folgen gemäss internationalen Gepflogenheiten Warnschüsse. Werden auch die ignoriert und der Kurs führt weiterhin auf das zu schützende Objekt, dann sind beileibe genügend Indizien vorhanden, die einen Abschuss rechtfertigen.

Selbstverständlich können auch diese Vorkehrung einen erfolgreichen Anschlag aus der Luft nicht zu 100% ausschliesen. Da besteht kein Unterschied zum Polizeieinsatz am Boden. Auch da kann keine noch so starke Polizeipräsenz einen Anschlag zu 100 % ausschliessen. Aber da würdet Ihr ja wohl auch nicht ernsthaft fordern wollen, dass daher der Einsatz von Polizei an der WM zu unterlassen sei, da der ohnehin nichts bringt und/oder für so etwas unverhältnismässig sei.

Flugverbotszonen sind heute Standard bei wichtigen Anlässen mit internationalen renommierten Gästen. Wie sollte sich da Euer Land anders verhalten? Wird doch bei Euren Sicherheitskräften wegen 1972 die Nervosität umso höher sein, weil man kaum möchte, dass wieder in Deutschland so etwas geschieht.

Ob auch das Modellflugzeugverbot international üblich ist, weiss ich nicht. Mir schien es einfach nicht so völlig daneben, wie Euch anscheinend. Einen Zusammenhang mit "staatlicher Überwachungsmanie", der hier mittlerweile hergestellt wurde, kann ich jedenfalls beim besten Willen nicht erkennen. Menno, da dürfen ein paar Modellflieger während ein paar Wochen ihr Hobby in ein paar bestimmten Gebieten nicht ausüben, um die Sicherheitsbemühungen während eines Grossanlasses nicht zu stören. That's it. Ist doch nicht 1984.
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re: Sicherheit für die WM
Antwort #21: Februar 12, 2006, 19:30:13
Ich bezweifel ernsthaft, daß die Zeit genug haben, irgendetwas abwägen zu können. 

Das Flugzeug erscheint nicht erst auf den Schirmen, wenn es bereits in die Verbotszone eingeflogen ist. Nähert sich ein unbekanntes Flugzeug, dann wird da schon ziemlich frühzeitig versucht, mit ihm Kontakt aufzunehmen. Das gibts immer wieder - die Geschichte endet meist hier. Das Flugzeug identifiziert sich und wird auf einen gefahrlosen Kurs gewiesen. Reagiert der Pilot nicht oder hält er sich nicht an die Anweisungen, dann erst kommen die Abfangjäger zum Einsatz. Das war dann nämlich Indiz Nr. 1, dass irgend etwas nicht stimmt. Es folgt eine optische Identifizierung des Flugzeugs durch die Abfangjäger und Kontaktaufnahme durch die Jäger (per Funk und gegebenenfalls visuell). Jeder Pilot, der durch Unachtsamkeit in diese Lage geraten ist, wird nun sehrwohl sehr schnell sehr aufmerksam und er wird die Anweisungen befolgen und von den Jägern aus der Verbotszone begleitet. (Wie gesagt, dazu kommts während eines WEFs etwa 2-3 mal.) Reagiert er immer noch nicht (und ist er offensichtlich bei Bewusstsein), dann wäre hier Indiz Nr. 2, dass etwas nicht stimmt. (Soweit ist an einem WEF noch nie gekommen.) Es folgen gemäss internationalen Gepflogenheiten Warnschüsse. Werden auch die ignoriert und der Kurs führt weiterhin auf das zu schützende Objekt, dann sind beileibe genügend Indizien vorhanden, die einen Abschuss rechtfertigen.

Ist ja alles richtig für eine große Flugverbotszone mit genügend Platz. Aber schau Dir das Gebiet doch bitte mal an.
Du kannst problemlos innerhalb der Zone nur wenige Kilometer vom Stadion entfernt mit einem kleinen Flugzeug verbotenerweise starten.
Die Verkehrsflugzeuge fliegen erlaubterweise die ganze Zeit quer durch die Flugverbotszonen direkt über die Stadien hinweg.
Für all diese von Dir beschriebenen Schritte ist gar keine Zeit. Das Verkehrsflugzeug würde erst beim direkten steilen Sinkflug auf ein Stadion bemerkt werden, ein kleines Flugzeug könnte wenige Kilometer neben dem Ziel starten und schön anfliegen. Und das ganze die ganze Zeit direkt über bewohntem Gebiet, hervorragend geeignet zum Abschießen.
Es gibt auch außerhalb der WM Flugverbotszonen um deutsche Atomkraftwerke, die 2-3 Minuten von normalen Flugrouten entfernt sind.

Das ist Effekthascherei.

Zitat
Menno, da dürfen ein paar Modellflieger während ein paar Wochen ihr Hobby in ein paar bestimmten Gebieten nicht ausüben, um die Sicherheitsbemühungen während eines Grossanlasses nicht zu stören. That's it. Ist doch nicht 1984.

Ich sehe immer noch nicht, wie wir mit unseren normalen Modellen die Sicherheitsbemühungen stören, tut mir leid.
Und diese Einschränkung für Modellflieger ist ja nur die Spitze, wie ich andeutete. Schon über längere Zeit wird im Rahmen der Terror-Abwehr der normale Bürger schikaniert, der Terrorist lacht sich was ins Fäustchen. Privat-Piloten müssen nachweisen, daß sie keine Terroristen sind, sogar Angehörige der Streitkräfte. Völliger Unsinn.

Das alles ist Effekthascherei, bringt gar nichts an Sicherheit und befolgt nur die Ziele, die Terroristen haben.
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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #22: Februar 12, 2006, 19:32:11
Ganz überspitzt gesagt:
Die Flugverbotszone schützt das Stadion. Wer darum herum wohnt, hat halt Pech gehabt oder kann sich in einen Keller verziehen.
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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #23: Februar 12, 2006, 19:59:04
Du kannst problemlos innerhalb der Zone nur wenige Kilometer vom Stadion entfernt mit einem kleinen Flugzeug verbotenerweise starten.
Womit Du wieder eine gänzlich andere Situation hättest, als die von mir geschilderte. Ich habe ja keine Ahnung, wie das Dispo an Eurer WM wirklich aussehen wird. Aber aufgrund von Kenntnissen von anderen Dispos an anderen Anlässen gehe ich davon aus, dass ein solches innerhalb der Zone aufsteigendes unbekanntes Flugobjekt von einer Stinger vom Himmel geholt würde, bevor es das Stadion erreicht.

Zitat
Die Verkehrsflugzeuge fliegen erlaubterweise die ganze Zeit quer durch die Flugverbotszonen direkt über die Stadien hinweg.
Das sind aber keine unbekannten Flugobjekte. Die stehen in regelmässigem Kontakt mit der Fluverkehrsleitung und, beim Durch- oder Überfliegen einer Sperrzone sicherlich auch mit der dafür zuständigen Überwachungsinstanz.
Natürlich ist es möglich, eines dieser regulären unverdächtigen Flugzeuge als trojanisches Pferd zu missbrauchen und in einer fast sekundenpräzisen Kommandoaktion in seine Gewalt zu bringen und überraschend in Richtung Stadion zu steuern. Ich sagte ja schon, dass auch hier ein 100 % Schutz nicht möglich ist.

Zitat
Ich sehe immer noch nicht, wie wir mit unseren normalen Modellen die Sicherheitsbemühungen stören, tut mir leid.
Also sofern ein Modell auf dem Überwachungsradar aufzutauchen vermag, dann dürfte ein solches Flugobjekt in der Verbotszone, das naheliegenderweise auf Konatktversuche nicht reagiert, doch für etliche Aufregung bei den Sicherheitskräften sorgen. Das nicht sehen zu wollen, bedarf doch schon ziemlichen Starrsinns.
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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #24: Februar 12, 2006, 20:02:05
Ganz überspitzt gesagt:
Die Flugverbotszone schützt das Stadion. Wer darum herum wohnt, hat halt Pech gehabt oder kann sich in einen Keller verziehen.

Richtig. Wenn Du die Auswahl hast, zwischen ein paar tausend Toten und Verletzten im Stadion und möglicherweise einer Hand voll Toten und Verletzten irgendwo im Umkreis, scheint mir das die naheliegende Wahl.
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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #25: Februar 12, 2006, 20:25:01
Du kannst problemlos innerhalb der Zone nur wenige Kilometer vom Stadion entfernt mit einem kleinen Flugzeug verbotenerweise starten.
Womit Du wieder eine gänzlich andere Situation hättest, als die von mir geschilderte.

Das sage ich ja die ganze Zeit. Schau Dir mal das Ruhrgebiet an.

Zitat
Ich habe ja keine Ahnung, wie das Dispo an Eurer WM wirklich aussehen wird. Aber aufgrund von Kenntnissen von anderen Dispos an anderen Anlässen gehe ich davon aus, dass ein solches innerhalb der Zone aufsteigendes unbekanntes Flugobjekt von einer Stinger vom Himmel geholt würde, bevor es das Stadion erreicht.

Na ich hoffe mal nicht. Das wäre die einzige Möglichkeit. Um die Stadien herum Flugabwehr und mit Stinger, Flarak oder Patriot alles vom Himmel holen. Uah, sowas möchte ich mir nicht vorstellen.

Zitat
Zitat
Die Verkehrsflugzeuge fliegen erlaubterweise die ganze Zeit quer durch die Flugverbotszonen direkt über die Stadien hinweg.
Das sind aber keine unbekannten Flugobjekte. Die stehen in regelmässigem Kontakt mit der Fluverkehrsleitung und, beim Durch- oder Überfliegen einer Sperrzone sicherlich auch mit der dafür zuständigen Überwachungsinstanz.
Natürlich ist es möglich, eines dieser regulären unverdächtigen Flugzeuge als trojanisches Pferd zu missbrauchen und in einer fast sekundenpräzisen Kommandoaktion in seine Gewalt zu bringen und überraschend in Richtung Stadion zu steuern.

Die fliegen ganz normal über die Stadien oder nähere Umgebung in geringer Höhe. Zwischen Start und Überflug liegen auch nur wenige Minuten. Schau Dir das Gebiet mal an. Sekundengenau muß da gar nix sein. Man muß kurz nach dem Start oder kurz vor der Landung die Kontrolle bekommen.

Zitat
Also sofern ein Modell auf dem Überwachungsradar aufzutauchen vermag, dann dürfte ein solches Flugobjekt in der Verbotszone, das naheliegenderweise auf Konatktversuche nicht reagiert, doch für etliche Aufregung bei den Sicherheitskräften sorgen. Das nicht sehen zu wollen, bedarf doch schon ziemlichen Starrsinns.

Wenn ein normales Modellflugzeug solche Aufregung verursacht, dann auch jeder größere Vogel. Damit würdest Du mir aber noch mehr Angst machen, wenn schon Vögel Leute am Abzug einer Stinger/Flarak/Patriot über einer dichtbesiedelten Landschaft nervös machen! Vielleicht sollte ich besser in Urlaub fahren und hoffen, daß der Pilot der Maschine vor dem Aufprall abspringt, denn gegen unbemannte aufprallende Flugzeuge bin ich versichert.
Zum Glück glaube ich schon, daß man das unterscheiden kann. Ich glaube, Du hast eine völlig falsche Vorstellung von normalen Modellflugzeugen. Die meisten sind deutlich unter 5kg. Einige knapp darüber. Modelle mit 25kg oder mehr sind sehr selten (habe ich noch nie außer auf Ausstellungen am Boden gesehen). Die dürfen auch nicht so einfach starten. Schon ohne Flugverbotszone.
Und normale Modelle fliegen immer nur in einem eng begrenzten Umkreis um den Startpunkt, also schon ein deutlicher Unterschied.

Zitat
Richtig. Wenn Du die Auswahl hast, zwischen ein paar tausend Toten und Verletzten im Stadion und möglicherweise einer Hand voll Toten und Verletzten irgendwo im Umkreis, scheint mir das die naheliegende Wahl.

Das Problem ist nicht diese Auswahl, das weißt Du, sondern das die Informationen bezgl. der Auswahl beim betroffenen Gebiet nicht so vollständig wie in Deiner Formulierung sind. Ob die Entscheidung wirklich so war oder eine völlig andere (irgendein Bekloppter will sich ein Stadion von oben ansehen), weißt Du erst hinterher. Und den Typen, die ich bei der Luftwaffe (Flugabwehr) kennengelernt habe, traue ich solche Entscheidungen schon gar nicht zu.
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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #26: Februar 12, 2006, 20:56:20
Die fliegen ganz normal über die Stadien oder nähere Umgebung in geringer Höhe. Zwischen Start und Überflug liegen auch nur wenige Minuten. Schau Dir das Gebiet mal an. Sekundengenau muß da gar nix sein. Man muß kurz nach dem Start oder kurz vor der Landung die Kontrolle bekommen.
Eben. Kurz vor der Landung oder kurz nach dem Start ist für meine Begriffe ziemlich sekundengenau.

Zitat
Wenn ein normales Modellflugzeug solche Aufregung verursacht, dann auch jeder größere Vogel. Damit würdest Du mir aber noch mehr Angst machen, wenn schon Vögel Leute am Abzug einer Stinger/Flarak/Patriot über einer dichtbesiedelten Landschaft nervös machen!
Zwischen nervös machen und den Abzug betätigen besteht ein ziemlicher Unterschied. Ein Stinger-Schütze schiesst auf Sicht. Der schiesst garantiert nicht auf einen Vogel. Und eine Patriot wäre dafür dann wohl doch eher etwas überdimensioniert.
Aber nochmal, sofern ein Flugobjekt auf dem Radar aufzutauchen vermag, wird dies zweifellos für Aufregung sorgen.

Zitat
Zum Glück glaube ich schon, daß man das unterscheiden kann. Ich glaube, Du hast eine völlig falsche Vorstellung von normalen Modellflugzeugen. Die meisten sind deutlich unter 5kg. Einige knapp darüber. Modelle mit 25kg oder mehr sind sehr selten (habe ich noch nie außer auf Ausstellungen am Boden gesehen). Die dürfen auch nicht so einfach starten. Schon ohne Flugverbotszone.
Ja, OK. Sie hätten das Verbot auch weniger absolut formulieren können: Das Betreiben von Flugzeugmodellen mit einem Radarquerschnitt von über XY ist verboten. Sollten Sie den Radarquerschnitt Ihres Modelles nicht kennen, können Sie dies gerne bei ihrer nächsten Luftwaffenbasis testen lassen.
Abgesehen davon, dass damit wohl nicht unbedingt erwünschte Aussagen über die Leistungsfähigkeit von Radarsystemen der Bundeswehr gemacht worden wären, wäre das dann wohl etwas gar viel Aufwand, wegen ein paar Modellfliegern, die während ein paar Wochen in ein paar Gebieten nicht fliegen dürfen.

Zitat
Das Problem ist nicht diese Auswahl, das weißt Du, sondern das die Informationen bezgl. der Auswahl beim betroffenen Gebiet nicht so vollständig wie in Deiner Formulierung sind. Ob die Entscheidung wirklich so war oder eine völlig andere (irgendein Bekloppter will sich ein Stadion von oben ansehen), weißt Du erst hinterher.
Das ist korrekt. Ich sagte ja auch schon, derjenige, der den Entscheid fällen muss, ist ein armes Schwein.

Zitat
Und den Typen, die ich bei der Luftwaffe (Flugabwehr) kennengelernt habe, traue ich solche Entscheidungen schon gar nicht zu.
Weiss nicht, wie das bei Euch ist. Aber bei solchen Einsätzen liegt bei uns die Kompetenz zum Abschuss in zivilen Händen. Der Abschussbefehl käme vom Verteidigungsminister, zu dem während solchen Alarmeinsätzen eine Live-Funkverbindnung zum Piloten geschaltet wird.
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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #27: Februar 12, 2006, 21:14:14
Weiss nicht, wie das bei Euch ist. Aber bei solchen Einsätzen liegt bei uns die Kompetenz zum Abschuss in zivilen Händen. Der Abschussbefehl käme vom Verteidigungsminister

Ist in Deutschland auch der Verteidigungsminister. Das zugehörige Gesetz ist noch recht neu. Vorraussichtlich im März gibts ein Verfassungsgerichtsurteil dazu.

Der Aufwand während der WM ist erheblich:

   
   http://www.sueddeutsche.de/deutschland/artikel/556/68488/print.html
   http://www.heise.de/tr/artikel/print/42892

Würde gerne mal wissen wie fehlerfreundlich das Ganze ist - oder besser nicht?
« Letzte Änderung: Februar 12, 2006, 21:18:54 von radneuerfinder »

Locusta

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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #28: Februar 12, 2006, 22:27:04
Würde gerne mal wissen wie fehlerfreundlich das Ganze ist - oder besser nicht?
Viel interessanter ist es doch, welche zivilen Flughäfen in der inneren 50 km-Zone sich befinden. Ich glaube nicht, dass die nur für die WM den kompletten Flugbetrieb für 4 Wochen einstellen oder zumindest für die 2, 3 Tage wo die da Fussball spielen. Ich glaube nur an Schikane der Bürger, immerhin ist so ein generelles Flugverbot ziemlich hart und ungerecht es für alle auszusprechen. Für Modelle über 25 kg ok, aber nicht für alle.
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Patrick

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Re: Sicherheit für die WM
Antwort #29: Februar 12, 2006, 22:32:43
Na also, die in der Skizze dargestellte IZ hat einen Durchmesser von 200km. Die Phantom fliegt als Abfangjäger-Konfiguration gut 2,5 Mach, kann also die gesamte Zone in 5 Minuten durchqueren. Die schnellsten Privatsjets schaffen in der gleichen Zeit velleicht gerade mal knapp 80km, womit der Abfangpunkt gerade die Grenze zum gesperrten Luftraum ist. Die abzufangenden Flieger sind aber mit Sicherheit langsamer.

Für mich ist dieses Sicherheitsszenario durchaus realistisch (wobei ich jetzt die Frage, ob das bei der WM wirklich sein muß, mal ausgeklammert habe) und auch das Flugverbot für Modellflieger macht IMHO Sinn, um Fehlmeldungen des AWACS zu verringern. Schliesslich können Modellflieger durchaus eine beachtliche Große bei geringem Gewicht erreichen, da könnte manche Boden/Luft-Rakete kleiner sein (und die erkennt das AWACS).

Ach ja: der reguläre, sowieso überwachte und geleitete Flugbetrieb wird sicherlich nicht eingestellt, evtl. werden einige Korridore umgeleitet, mehr aber bestimmt nicht.
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