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Florian

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Kartellklage gegen Apple wegen iTunes-iPod-Verkettung
Februar 10, 2006, 12:51:34
Offensichtlich hat da jemand Apple verklagt wegen mißbräuchlicher Ausnutzung einer marktbeherrschenden Stellung und einen Richter gefunden, der den Prozess auch zulässt:
http://www.teratalks.com/index.php/teratalks/comments/is_ipod_itunes_itunes_music_store_a_monopoly/

Ist wohl doch nicht nur positiv, wenn man auf jeder Veranstaltung damit wirbt, man hätte einen Marktanteil von 80% - v.a. wenn die dabei verkaufte Musik nur auf dem eigenen Player funktioniert.

Mal davon abgesehen, daß der Kläger nur reich werden will, was meint Ihr dazu? Ich finde schon, daß Apple sich hier auf dünnes Eis begeben hat. Hätten sie Real oder Napster wenigstens ihr Fairplay-DRM lizenzieren lassen, wenn sie schon keine anderen Player zulassen wollen. Eigentlich aber erwarte ich als Käufer, dß meine gekaufte Musik überall läuft, wo ich will. Hier sind wir wieder bei der Grundproblematik DRM und wenn man es mal von dieser Warte aussieht, ist Fairplay keineswegs so freizügig, wie Apple uns erzählt und man als iPod-Besitzer vielleicht auch glaubt.
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Re: Kartellklage gegen Apple wegen iTunes-iPod-Verkettung
Antwort #1: Februar 10, 2006, 12:54:34
Offensichtlich hat da jemand Apple verklagt

Na, sagen wir mal: offensichtlich hat da jemand kalten Kaffee aufgewärmt. Die Klage wurde meines Wissens letzten September eingereicht.

Edit:
http://news.findlaw.com/scripts/printer_friendly.pl?page=/andrews/bt/cmp/20050922/20050922slattery.html
« Letzte Änderung: Februar 10, 2006, 13:05:16 von warlord »
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Re: Kartellklage gegen Apple wegen iTunes-iPod-Verkettung
Antwort #2: Februar 10, 2006, 13:12:47
Marktanteil von 80%

Monopole sind auf Dauer immer zum Nachteil des Konsumenten. Außerdem bin ich froh, dass ich kein iAuto habe, das nur iTankstellen Sprit bekommt.
Re: Kartellklage gegen Apple wegen iTunes-iPod-Verkettung
Antwort #3: Februar 10, 2006, 13:12:59
In dem Artikel wird ein Argument genannt das meiner Meinung nach, sehr treffend ist:

While Microsoft abused their monopolistic position by forcing manufacturers to pay for Windows on every PC shipped, and to bundle software (illegally, it was determined), Apple doesn’t really ’force‘ iPod buyers to use iTMS.

Dennoch das Apple als "unfairer Monopolist" verklagt wird, hat schon einen sehr seltsamen Beigeschmack.

P. S. Für alle die es noch nicht wissen sollten. Wenn im iTMS gekaufte Music auf CD gebrannt wird, dann befinden sich auf der fertigen CD keine Fairplay Files mehr. Diese muss nun wieder  gerippt werden dann funktioniert diese im iTMS gekaufte Musik auf jedem Player.
Re: Kartellklage gegen Apple wegen iTunes-iPod-Verkettung
Antwort #4: Februar 10, 2006, 13:19:35
Mal davon abgesehen, daß der Kläger nur reich werden will, was meint Ihr dazu?

Apple hat 80% Marktanteil in dem Bereich und will weiter wachsen.
Das wollen sie nicht zum Nutzen der Verbraucher sondern um mehr Geld zu verdienen, also eher zum Nachteil der Verbraucher.

Also, ich wünsche dem Kläger viel Glück. ;)

Florian

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Re: Kartellklage gegen Apple wegen iTunes-iPod-Verkettung
Antwort #5: Februar 10, 2006, 13:20:13
Warlord: Ja, darauf wird z.B. hier auch eingegangen, ich bin nur einen Link weitergegangen. Muss aber sagen, so toll ist der Artikel dort nicht. Notiz an mich: Erst lesen, dann linken.

An der Fragestellung ändert sich dadurch allerdings nichts.

Dale:
Ja, aber wenn man dann die gerippten Stücke wieder komprimiert, hat man einen Qualitätsverlust. Um die volle Qualität zu erhalten, müsste man schon die DRM von den Stücken "lösen". Die Tools dazu sind durch die verschärften Gesetze alle illegal, weil man Kopierschutz nicht mehr umgehen darf. Nun könnte man natürlich streiten, daß Fairplay ja eine bestimmte Anzahl an Kopien erlaubt, die man nicht überschreiten will, aber...
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Locusta

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Re: Kartellklage gegen Apple wegen iTunes-iPod-Verkettung
Antwort #6: Februar 12, 2006, 16:43:28
Ja, aber wenn man dann die gerippten Stücke wieder komprimiert, hat man einen Qualitätsverlust.
Stimmt das wirklich? Eine CD hat maximal 1.411.200 Bit/s bei 44,1kHz. Die iTMS-Stücke haben doch eine Datenrate von 128kBit/s (also 128.000 Bit/s), oder? Ich glaube eher, dass die Umwandlung von 128kBit auf 1400kBit den Qualitätsverlust mit sich bringt. Die Umwandlung von 1,4 MBit/s auf 320 kBit/s bringt dann auch noch mal einen Qulitätsverlust. Das ganze liegt aber an den Algorythmen der Codierung und nicht am eigentlichen Song. Immerhin ist eine CD auch nur digital und kennt nur high und low.

Davon mal abgesehen: Wer hat eine 10.000 Euro-Anlage zu Hause, wo man den Unterschied hört, ob der Song nun gerippt worden ist oder nicht? Ich denke mal nicht viele Menschen...
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Dieser Beitrag stellt keine Rechtsberatung dar.

Florian

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Re: Kartellklage gegen Apple wegen iTunes-iPod-Verkettung
Antwort #7: Februar 13, 2006, 00:54:58
Mir ist nicht ganz klar, was Du meinst.
Wenn ich ein eh schon recht stark komprimiertes Stück noch einmal komprimiere, ist ein Qualitätsverlust nun mal nicht zu vermeiden. Der Zwischenschritt über die CD verbessert daran nichts. Ich wüsste aber auch nicht, daß er etwas verschlechtert: Das CD-Format ist natürlich auch an eine Rate gebunden, aber es schneidet nichts heraus wie MP3&co.
Ob man es dann tatsächlich hört oder nicht, ist natürlich einen interessante Frage, ich finde nur, man sollte sie sich nicht stellen müssen, nur weil man seine gekaufte Musik auf einem anderen Musicplayer als den iPod hören will.
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Re: Kartellklage gegen Apple wegen iTunes-iPod-Verkettung
Antwort #8: Februar 13, 2006, 15:20:31
Wenn Apple hier ein bißchen was auf den Deckel bekommt, fände ich das gar nicht schlecht :)

Die Konkurrenz ist zwar mindestens genauso unsympathisch, aber ich finde diesen ganzen DRM-Kram daneben und freue mich daher über jedes bißchen Widerstand, der es den Firmen schwerer macht - egal, ob der Widerstand nun im Einzelfall berechtigt ist oder nicht.