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Elektroautos
Dezember 09, 2022, 11:01:27
Als Antwort auf
re:iCar
wegen OT abgetrennt.

Naja, bezgl. Computer tun sich neue Autos unabhängig von der Antriebsart nichts.
Wir haben einen 2 Jahre alten Skoda Octavia Diesel und der bimmelt bei jeder fahrt mit Warnungen rum. Alle möglichen Sensoren fallen ständig aus und entsprechend funktionieren bestimmte Funktionen nicht mehr. Am häufigsten fehlt das SOS aus, dann Parksensoren vorne (nicht verdreckt oder vereist), dann Abstandsensor und Fahrbahnerkennung... Öfters geht mal die Sitzheizung nicht an oder schlimmer nicht aus. Da hilft nur, das Auto mindestens 5 Minuten auszuschalten. Öfters mal hängt sich das Bordsystem auf und man muss das neu booten. Werkstand kennt die Probleme auch von VWs, die auf der gleichen Basis laufen.
Dagegen mein 1,5 Jahre alter Hyundai Kona electric. Funktioniert die ganze Zeit ohne Probleme. Das erste mal, dass ein Sensor nicht funktionierte und eine Warnung kam, war letzten Montag. Wir hatten Schneefall, die ganze Front war mit Schnee bedeckt und daher ging der Kollisionswarner vorne nicht mehr, was völlig klar ist.

Nachdem ich jetzt 1,5 Jahr dieses Elektroauto fahre, Erfahrungen gesammelt habe und völlig zufrieden bin, hat sich meine Erwartung, was wichtig bei einem Elektroauto ist, schon verändert.
Die Reichweite/Akkugröße, die auch stark den Preis beeinflußt, finde ich nicht mehr so wichtig und entscheidend. Die Akkugröße sollte so sein, dass man seine normalen Fahrten ohne Nachladen erledigen kann. Dazu reicht ein 40-60kWh-Akku mit Reichweite um die 300km völlig aus. Wesentlich wichtiger ist für die dann seltenen Fahrten, bei denen man nachladen muss: Schnelles Laden. Es gibt mittlerweile Wagen, die in 20 Minuten auf 80% aufladen, die Chinesen haben für nächstes Jahr 15 Minuten angekündigt. Das würde völlig ausreichen. Wenn ich ein paar mal im Jahr bei einer langen Tour 2-3 Pausen mit 20 Minuten machen müsste, wäre das überhaupt kein Problem. Dafür fahre ich nicht den Rest des Jahres viel zu viel Akku unnütz durch die Gegend, den ich auch vorher teuer bezahlen musste. Und ich spare mir die Zeit, zur Tankstelle zu fahren etc.
Ja, es ist eine Umstellung der Gewohnheiten, aber wenn man das mal wirklich probiert, merkt man, dass die Bedenken doch überflüssig waren. Und man merkt erst dann, auf welche Kenndaten man wirklich Wert legen sollte. Ich habe für den Nachfolger jetzt schon einen Kriterienkatalog, der mir wichtig ist, der mir vorher gar nicht bewusst war.

Leider gehen die auf dem Markt vorgestellten Modelle immer noch in die meiner Meinung nach falsche Richtung. Immer nur möglichst viel Reichweite, und möglichst großer Akku, einhergehend mit einem hohen Preis. Erinnert mich an den Pixelwahn bei Digitalkameras vor längerer Zeit.
Zumindestens einen elektrischen Kombi gibt es jetzt, ansonsten sieht es mau aus.
« Letzte Änderung: Dezember 15, 2022, 19:25:44 von MacFlieger »
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

mathias

  • Trompeten statt Raketen!
Re: Elektroautos
Antwort #1: Dezember 09, 2022, 12:45:05
Zitat
Wenn ich ein paar mal im Jahr bei einer langen Tour 2-3 Pausen mit 20 Minuten machen müsste, wäre das überhaupt kein Problem. Dafür fahre ich nicht den Rest des Jahres viel zu viel Akku unnütz durch die Gegend, den ich auch vorher teuer bezahlen musste. Und ich spare mir die Zeit, zur Tankstelle zu fahren etc.
Das ist grundsätzlich richtig. Eine Pause auf der Autobahn dauert meiner Erfahrung nach sowieso immer ca. 20 Minuten - in der man nachladen könnte. Vorausgesetzt die Ladeinfrastruktur ist in ausreichendem Maße verfügbar. Das ist vielleicht momentan nicht kritisch, weil es zu wenige E-Autos gibt.
Grundsätzlich sollte man beim Autokauf vielleicht auch die berühmte 80/20 Regel beachten. KO Kriterium bei E-Autos ist für mich aktuell ganz klar der Preis. Das ist einfach nicht wirtschaftlich.
Mich nervt ganz ehrlich dieser Bevormundungswahn im Auto wie unten beschrieben. Schönes Beispiel, der Alarm für's nicht angeschnallt sein. FCK YOU - liebes Auto, ich entscheide, ob ich mich anschnallen möchte oder nicht. Und es gibt genug Situationen, da will ich einfach nicht. Bei meinem alten Auto konnte ich das abstellen, für andere Autos gibt's den AlarmStopper wenn man eine schwere Tasche auf dem Beifahrersitz liegen hat.
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"Gestern ist mir die Milch runtergefallen. Die war nicht mehr haltbar!"
Re: Elektroautos
Antwort #2: Dezember 09, 2022, 12:48:30
Fliegers Eindrücke vom fahren Mit Elektroautos kann ich nur zustimmen.
Nach einem Jahr mit einem Škoda Citigo-E und jetzt ¹⁄₂ Jahr mit einem Citroën E-Berlingo, bin ich nur zufrieden mit den Dingern. Der Berlingo ist dazu noch ein Transportfahrzeug mit nur wenig störanfälligem Schnickschnack.
Eine Sache nervt allerdings. Weil die Dinger keine Abwärme produzieren, sind die Wischerblätter gerne vereist und der weg gewischte Schnee sammelt sich unter der Motorhaube, auf den Lüftungsgittern darunter und wird nicht weniger.
Re: Elektroautos
Antwort #3: Dezember 09, 2022, 14:56:55
Vorausgesetzt die Ladeinfrastruktur ist in ausreichendem Maße verfügbar. Das ist vielleicht momentan nicht kritisch, weil es zu wenige E-Autos gibt.

Klar, aber es wird natürlich nicht jetzt eine Ladeinfrastruktur aufgebaut, die wir erst in vielen Jahren brauchen. Ich denke, dass wird parallel mit der Zunahme an E-Autos ausgebaut werden. Manchmal sicherlich auch mit Engpässen an der ein oder anderen Stelle. Aber was ich halt wichtig finde: Es gibt da kein prinzipielles technisches/wissenschaftliches Problem. Die Lösungen existieren alle, sie müssen nur umgesetzt und gebaut werden. Der bremsende Faktor ist die Politik oder Industrie, die keine Lust auf Veränderung haben.

Zitat
Grundsätzlich sollte man beim Autokauf vielleicht auch die berühmte 80/20 Regel beachten.

Hin mir mal auf die Sprünge. Was ist das für eine Regel?

Zitat
KO Kriterium bei E-Autos ist für mich aktuell ganz klar der Preis. Das ist einfach nicht wirtschaftlich.

Ja, leider. Die sind aktuell viel zu teuer. Vor allem auch, weil sie eigentlich viel billiger als Verbrenner sein könnten. Aber die Automobil-Industrie hält die Preise hoch, denn die Autos werden auch so gekauft und es werden hauptsächlich nur große teure Modelle produziert, bei denen die Marge höher ist.
Wobei neue Verbrenner auch mittlerweile vergleichbar teuer geworden sind. Nur gibt es bei denen einen funktionierenden Gebrauchtwagenmarkt. E-Autos gibt es kaum als Gebrauchten und wenn, dann nur sehr alte, technisch weit abgehängte Modelle.

Zitat
Mich nervt ganz ehrlich dieser Bevormundungswahn im Auto wie unten beschrieben.

Ja, das wird immer schlimmer. Ist aber unabhängig von der Antriebsart. Am schlimmsten ist aktuell der Trend zu Touch-Bedienung. Für unwichtige Funktionen: OK. Aber ich möchte das nicht für wichtige, häufig gebrauchte Funktionen (Blinker, Licht, Scheibenwischer etc.). Aber ich denke, der Trend wird auch davon wieder wegkommen, sobald die bemerken, wie unpraktisch das ist.
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Elektroautos
Antwort #4: Dezember 10, 2022, 10:49:43
Größtes Ärgernis bei den Ladestationen ist, dass sie unterschiedliche Bezahlsysteme haben. Betrifft mich zwar fast nicht, aber das dies immer noch nicht gesetzlich geregelt ist, finde ich absurd.
Zudem dürfte der Preis fürs schnellere Laden - eh schon hoch - bald in die Höhe schießen.

Ein Punkt bei der Batterie sind die Werte im Winter und bei hohem Autobahn-Anteil. Das hat dann oft nichts mehr mit den offiziellen Daten zu tun. Darum habe ich mir z.B. keinen Mini SE gekauft, als er noch verfügbar war, obwohl ich ihn gern gehabt hätte. Kleiner Akku - an sich fand ich das sinnvoll, aber wenn ich dann auf 250 km(hin und zurück) zweimal unterwegs nachladen muss, nicht mehr so. Und auch ziemlich teuer, wenn man nicht übernachtet und so eben schnellladen muss.

Gibt natürlich auch E-Autos, wo die Reichweite nicht ganz so extrem zusammen schnurrt. Wahrscheinlich ist es eh klüger, Strecken über 100 km nicht mit dem Auto zu fahren.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Elektroautos
Antwort #5: Dezember 10, 2022, 11:02:35
Ein Punkt bei der Batterie sind die Werte im Winter und bei hohem Autobahn-Anteil. Das hat dann oft nichts mehr mit den offiziellen Daten zu tun.
Nicht nur im Winter und auf Autobahnen.
Der Automobilindustrie bleibt es weiterhin erlaubt, für die Reichweiten der E-Autos genauso Fantasiewerte anzugeben, wie sie es auch bei den Verbrauchswerten der Verbrenner seit Jahrzehnten macht.
Re: Elektroautos
Antwort #6: Dezember 10, 2022, 12:08:03
Größtes Ärgernis bei den Ladestationen ist, dass sie unterschiedliche Bezahlsysteme haben.

Auch das ist in der Realität viel harmloser als überall erzählt wird. In der Praxis reicht deutschlandweit eine einzige Karte aus, um praktisch überall laden zu können. Und im Gegensatz zu Tankstellen liegt der Preis dann auch vorher schon fest und ändert sich nicht mehrfach am Tag und je nach Tankstelle.
Klar hat man mit einer Karte nicht überall den absolut geringsten Preis. Wenn man immer überall den geringsten Preis will, braucht man mehrere Karten. Ist aber an Tankstellen auch nicht anders. Da brauche ich dann auch jeweils mehrere Kundenkarten. Und je nach Kundenkarte zahlt man auch unterschiedlich viel an Tankstellen, nur wechselt da der Preis noch wilder und unübersichtlicher.
Für meine Nutzung reicht tatsächlich eine einzige Karte aus. Einzige Sache, die ich im Hinterkopf habe: Bei Ionity lade ich nur im Notfall, weil deutlich teurer.

Um die Preise der verschiedenen Karten vergleichen zu können, gibt es die App "Ladefuchs". Einfach auswählen, vor welcher Säule man steht und man kann sehen, was man für Preise haben könnte. Man sieht aber auch, dass die meisten Karten bei allen Säulen das gleiche kosten. Wie gesagt: Bei meiner Karte ist der Preis überall gleich, nur Ionity ist etwas teurer. Aber eben überall in Deutschland zu jeder Tageszeit der gleiche Preis. Nicht besonders kompliziert...

Zitat
Zudem dürfte der Preis fürs schnellere Laden - eh schon hoch - bald in die Höhe schießen.

Ja, die Strompreise werden steigen. Genauso wie die Spritpreise eigentlich deutlich teurer sein müssten.

Zitat
Ein Punkt bei der Batterie sind die Werte im Winter und bei hohem Autobahn-Anteil. Das hat dann oft nichts mehr mit den offiziellen Daten zu tun.

Auch das unterscheidet sich nicht vom Verbrenner. Es ist einfach nicht möglich, einen generellen Wert für alle Bedingungen anzugeben. Da der E-Antrieb so effizient ist, merkt man den Unterschied bei verschiedenen Geschwindigkeiten und Temperaturen enorm.
Meine Werte:
Stadtverkehr/Landstraße im Frühjahr/Sommer/Herbst: ca. 10 kWh/100km.
Stadtverkehr/Landstraße im Winter: ca. 12 kWh/100km.
Autobahn 120km/h im Frühjahr/Sommer/Herbst: ca. 16 kWh/100km.
Autobahn 120km/h im Winter: ca. 17 kWh/100km.
Der Unterschied zwischen Sommer und Winter ist im wesentlichen die Heizung für den Innenraum.
Die obigen Werte bekommt man im Winter natürlich nur dann, wenn man auch ein längeres Stück gefahren ist. Auf den ersten paar km wird natürlich ein erheblich höherer Wert angezeigt, weil erst einmal alle aufgeheizt werden muss. Oder wenn man das Auto automatisch abtauen und vorwärmen lässt.
Aber auch das ist beim Verbrenner ähnlich oder sogar noch schlimmer: Fährt man nur Kurzstrecken (wenige km) verbucht ein Verbrenner im Sommer wie Winter erheblich mehr als normal.

Also am Ende des Tages ist meine Erfahrung, dass der Unterschied Sommer/Winter gar nicht so riesig ist, wie immer behauptet wird (halbe oder weniger Reichweite). Klar, wenn ich immer nur 3-4km fahre, dann werde ich tatsächlich doppelt so viel verbrauchen, aber dann ist die Reichweite auch egal. Und wie gesagt, beim Verbrenner identisch. Und zusätzlich: Kurzstrecken schaden einem Verbrennermotor, weil alles noch kalt ist. Einem E-Auto sind Kurzstrecken völlig egal.

Zitat
aber wenn ich dann auf 250 km(hin und zurück) zweimal unterwegs nachladen muss, nicht mehr so.

Also wenn Du oft diese Strecke fahren musst, dann ist tatsächlich ein Auto mit weniger als 300km Reichweite nicht gut. Wenn es nur 2-3mal im Jahr ist, ist das kein Problem.
Der Mini SE scheint da für Dich tatsächlich unterdimensioniert.

Man muss eben vorher schauen, welches Nutzungsprofil man hat. Mit meinem ersten Verbrennerwagen wärst Du dann auch nicht glücklich geworden. Der hatte eine Reichweite von knapp unter 200km.

Wir sind halt gerade im Umbruch. Es gibt noch nicht so viel verschiedene Angebote wie beim Verbrenner (siehe Kombi, siehe Anhängelast, siehe Kleinwagen), es ist jedes Jahr noch erheblich Entwicklung und Veränderung, es gibt hauptsächlich nur die großen teuren Wagen und es gibt noch wenig Gebrauchte. Das wird sich aber alles ändern, da ist nirgendwo ein technisches Hindernis.
Ich behaupte für viele gibt es abgesehen vom Preis bereits genügend gute Modelle, für einige Anwendungsfälle halt noch nicht.
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Elektroautos
Antwort #7: Dezember 11, 2022, 12:51:28
Also ich habe schon ein bisschen Erfahrung und die sind doch ein bisschen anders. Manchen Ladesäulen sind schon mal exklusiv für Kunden, oder veraltet (Schuko), andere bieten zwar alle Möglichkeiten der Zahlung, aber nur mit einer Karte ist es am günstigsten. Der Marktführer ist auch nicht überall.
Andere Säulen bzw. ihre Bezahlung funktionieren überhaupt nicht. Schon ein paar mal passiert in zwei Jahren.

Sicher war es schon schlimmer, aber wenn man viel durch die Pampa kurvt, muss man vorher abklären, wo man aufladen kann und hoffen, dass die Infos stimmen und aktuell sind, und keiner den Platz blockiert.

Es ist regional sehr unterschiedlich. Sicher kann man die allermeisten Probleme umgehen, wenn man eben frühzeitig auflädt. Aber ein drastischer Nachteil zum Tanken ist m.E. nach wie vor real.

Zur Reichweite: Es ist ja meist nicht so, dass man jeden Tag so weit fährt. Aber wenn man zweimal im Monat für 200 km doppelt so lange braucht, naja, dann ist der jew. Akku eben doch zu klein. Das eben der Knackpunkt. E-Autos wären ideal für Kurzstrecke, gerade in der Stadt. Aber da rentieren sie sich leider nicht, denn man muss die höheren Anschaffungskosten ja wieder reinfahren. Die Prämien haben das etwas geändert, darum wird sie jetzt auch kleiner, weil v.a. ausländische Hersteller davon profitierten.
Einen Riesenakku 98% der Zeit durch die Gegend fahren ist aber eigentlich genauso unsinnig wie mit einem 2-Tonnen-Zivilpanzer zum Einkaufen zu fahren.





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Re: Elektroautos
Antwort #8: Dezember 11, 2022, 18:47:04
Zu der Vielfalt an Zahlungsmitteln an Karten und Apps.

"Zu den dringendsten Aufgaben des Deutschen Reichs nach der Neugründung gehörte die Ordnung und Vereinheitlichung des Geldwesens." ... "Mit Wirkung vom 1. Januar 1876 galt im gesamten Reichsgebiet nur noch die neue Währung."
(aus: https://www.bundesbank.de/resource/blob/607868/195d1b540a2053d42fe9f2b735835115/mL/das-papiergeld-im-deutschen-reich-data.pdf )

Warum dreht man diese Reform gerade wieder zurück?
 
Re: Elektroautos
Antwort #9: Dezember 12, 2022, 15:27:23
Also ich habe schon ein bisschen Erfahrung und die sind doch ein bisschen anders. Manchen Ladesäulen sind schon mal exklusiv für Kunden, oder veraltet (Schuko), andere bieten zwar alle Möglichkeiten der Zahlung, aber nur mit einer Karte ist es am günstigsten. Der Marktführer ist auch nicht überall.
Andere Säulen bzw. ihre Bezahlung funktionieren überhaupt nicht. Schon ein paar mal passiert in zwei Jahren.

Komisch. Evtl reden wir über unterschiedliche Dinge. Mir geht es nur um Schnelllader (DC). Wenn man aufgrund einer längeren Tour zwischenladen muss ist AC keine Option. AC lade ich grundsätzlich nur zu Hause, weil dann die Zeit dafür da ist. Da mein Auto nur einen einphasigen AC-Lader hat, ist das AC-Laden noch unattraktiver. Ich habe nur mal bei Edeka einen Gratislader ausprobiert, um zu testen, ob es funktioniert. Aber da es überhaupt nicht nötig ist und es nur wenige Cent einbringt, habe ich das nie wieder gemacht. Anders herum war ich mal an einem Gratis-DC-Lader bei Aldi-Süd. Ebenfalls nur, um das mal zu testen. Wenn es einen solchen Lader bei meinem Aldi gegeben hätte, hätte ich den da immer angesteckt, wenn frei gewesen wäre. Aber Aldi stellt die Gratis-Lader jetzt ab und bietet dafür sehr günstige Preise, wenn man mit Kreditkarte oder Bankkarte zahlt.

Ich habe eine Karte von EnBW (ADAC-Tarif). Mir ist jetzt kein DC-Lader bekannt, bei dem die nicht funktionieren würde, da AFAIK alle Anbieter über Roaming zusammenarbeiten.
Ja, es gibt keine Karte, die grundsätzlich an allen Säulen die günstigste Variante ist. Dafür ist aber der Preis direkt vorhersehbar und bekannt, nicht wie bei Tankstellen, bei denen der Preis für das gleiche Produkt je nach Marke, nach Lage der Tankstelle und nach Uhrzeit erheblich schwankt.
Wer immer den günstigsten Tarif will, muss beim Strom eben verschiedene Anbieter vergleichen und beim Benzin die Tageszeit optimieren. das ist bei Benzin erheblich unübersichtlicher und erfordert von mir mehr Einarbeitungszeit. Und Rabatte bei bestimmten Karten gibt es bei Benzin auch. Wenn ich da immer das billigste haben möchte, muss ich auch verschiedene Karten balancieren.

Zitat
Sicher war es schon schlimmer, aber wenn man viel durch die Pampa kurvt, muss man vorher abklären, wo man aufladen kann und hoffen, dass die Infos stimmen und aktuell sind, und keiner den Platz blockiert.

Jein. Prinzipiell hast Du Recht. Aber man kann sich da helfen lassen. Für die paar male, wo ich größere Strecken gefahren bin und daher Zwischenladen musste, habe ich ABRP eingesetzt. Der weiß wo Ladesäulen sind, ob die belegt sind, wie die Ladeleistung und vor allem -verlauf beim jeweiligen Auto sind und führt einen so, dass man möglichst schnell am Ziel ist oder möglichst wenig Pausen oder oder oder...
Beim ersten mal hatte ich noch angegeben, dass ich mit minimal 20% an einer Säule ankommen will. Die Vorausberechnung hat aber so gut funktioniert, dass ich mittlerweile 10% angebe. Es gibt sogar Leute, die nur 5% haben wollen. Dafür müsste ich aber erst noch mehr Erfahrungen sammeln.

Zitat
Aber ein drastischer Nachteil zum Tanken ist m.E. nach wie vor real.

Ja, keine Frage. Tankstellen sind noch viel verbreiteter und der Tankvorgang ist bei den meisten Autos auch noch deutlich schneller. Bei den neueren Modellen ist der Unterschied aber schon erheblich geschrumpft.

Zitat
Zur Reichweite: Es ist ja meist nicht so, dass man jeden Tag so weit fährt. Aber wenn man zweimal im Monat für 200 km doppelt so lange braucht, naja, dann ist der jew. Akku eben doch zu klein.

Ja, keine Frage. Da hast Du völlig Recht. Dann ist das Modell für Deinen Einsatzzweck nicht geeignet und Du müsstest ein anderes Modell wählen.
Wobei wie gesagt, dass für neuere (und leider noch viel zu teure) Autos nicht mehr so gilt. Das ist erheblich schneller als doppelt so lange.
Aber Du hast Recht, da ist überall noch viel Entwicklungspotential nach oben und im Gegensatz zum Verbrenner gibt es für diese Verbesserungen aktuell keine technische Hürde. Es ist nur eine Frage der Umsetzung und des Wollens.

Zu der Vielfalt an Zahlungsmitteln an Karten und Apps.
[...]
Warum dreht man diese Reform gerade wieder zurück?

Tut man das?
AFAIK ist mittlerweile beschlossen worden, dass ab einem gewissen Zeitpunkt für neue Säulen die Bezahlung immer auch mit Kreditkarte und Bankkarte möglich sein muss. Es gibt nur keinen Zwang zu Bargeld.
Es gibt auch die Möglichkeit gar keine Karte zu verwenden. Einfach das Auto anstöpseln, es lädt und die Rechnung kommt von meinem Anbieter. Einfacher geht es wirklich nicht mehr. Funktioniert aber wohl nicht bei allen Säulen und deshalb muss man eine Karte immer haben.
Im Prinzip ist das doch auch nichts anderes als die verschiedenen Tarife für Mobilfunk. Je nach Anbieter zahle ich völlig unterschiedliche Preise für das gleiche Produkt, je nachdem welche SIM-Karte ich verwende. Siehe Telekom<->Congster<->Ja-mobile (Edeka).
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Re: Elektroautos
Antwort #10: Dezember 12, 2022, 15:52:56

Der Unterschied zwischen Sommer und Winter ist im wesentlichen die Heizung für den Innenraum.
Die obigen Werte bekommt man im Winter natürlich nur dann, wenn man auch ein längeres Stück gefahren ist. Auf den ersten paar km wird natürlich ein erheblich höherer Wert angezeigt, weil erst einmal alle aufgeheizt werden muss. Oder wenn man das Auto automatisch abtauen und vorwärmen lässt.
Aber auch das ist beim Verbrenner ähnlich oder sogar noch schlimmer: Fährt man nur Kurzstrecken (wenige km) verbucht ein Verbrenner im Sommer wie Winter erheblich mehr als normal.

Also am Ende des Tages ist meine Erfahrung, dass der Unterschied Sommer/Winter gar nicht so riesig ist, wie immer behauptet wird (halbe oder weniger Reichweite). Klar, wenn ich immer nur 3-4km fahre, dann werde ich tatsächlich doppelt so viel verbrauchen, aber dann ist die Reichweite auch egal. Und wie gesagt, beim Verbrenner identisch. Und zusätzlich: Kurzstrecken schaden einem Verbrennermotor, weil alles noch kalt ist. Einem E-Auto sind Kurzstrecken völlig egal.

Ich fahre tatsächlich sehr oft nur 2km (Wohnung --> Arbeit).
Mein Verbrauch mit dem E-Auto ist dabei im Winter sehr hoch, geschätzt fast doppelt so hoch.
Wenn ich längere Strecken fahre, ändert sich das aber kaum. Auch wenn ich in den Eco-Modus wechsele und die Verbrauchsanzeige für Lüftung und Heizung auf Null sinkt, bleibt es dabei, dass die Reichweite deutlich unter der liegt, die ich im Sommer angezeigt bekomme.
Irgendwie bin ich bei diesem Punkt so gar nicht bei dir.
Es sei denn, die Reichweitenanzeige ist völlig daneben und ich komme mit der Restanzeige von 2km noch ca. 100 km weit... das möchte ich aber nicht probieren.
Für eine Fahrt von 32km bei ca. 0°C (¹⁄₂ innerorts, ¹⁄₂ Landstraße), sinkt meine Restreichweite um ca. 60km. Dabei fahre ich „normal“, angezeigter Verbrauch ca. 18-22kW/100km.
Re: Elektroautos
Antwort #11: Dezember 12, 2022, 16:21:49
Das Thema ist natürlich auch stark von dem jeweiligen Auto abhängig.
Bei so extrem kurzen Strecken ist es klar, dass der Verbrauch exorbitant hoch ist, wenn man den hoch rechnet. Ist beim Verbrenner ähnlich, der verbraucht kalt auch erheblich mehr. Beim E-Auto läuft halt eine Strom verbrauchende Heizung von Anfang an und verbraucht entsprechend mehr. Mit einem Verbrenner käme man kalt an, weil der Motor noch gar keine Abwärme produziert.

Auf die Reichweitenanzeige habe ich noch nie geschaut und daher kann ich Dir nicht sagen, ob die sich im Sommer/Winter unterschiedlich verhält. Keine Ahnung, wie die bei Deinem Auto berechnet wird und welche Daten da alle einfliessen.
Interessant finde ich nur die Anzeige des Verbrauchs auf 100km. Und da sehe ich bei meinem Hyundai eben die erwähnten Werte.
Es gibt auch andere Autos (VW AFAIR), die heizen grundsätzlich den Akku auf Betriebstemperatur auf. Das ist natürlich noch viel schlimmer für den Verbrauch auf Kurzstrecke und absolut unnötig. Aufheizen ist nur dann notwendig, wenn man schnell laden will oder leitungsmäßig im Grenzbereich ist, was ich üblicherweise bei E-Autos in der Realität nicht nutzen kann.

Zu Eco-Sport etc.: Auch das ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Bei Hyundai ist es effektiv so, dass nur die Kennlinie des Gaspedals verändert wird, d.h. bei Sport reagiert das Auto auf das Gaspedal viel empfindlicher, ich muss weniger treten. Bei Vollstrom kommt aber in beiden Fällen die gleiche Leistung. D.h. effektiv für mich: In Sport ist die Geschwindigkeit schwieriger feinfühlig zu regeln und mehr Leistung kommt auch nicht. Nur die Standardeinstellung der Klimaanlage ist deutlich unterschiedlich. Im Eco-Modus heizt/kühlt das System deutlich weniger und verbraucht daher weniger Strom. Dafür schwitzt oder friert man. Ich habe auch für Eco die Standardeinstellung der Klimaanlage und gut ist.

Man sieht aber an diesen Detailpunkten, dass es vieles gibt, was man einfach erst nach Benutzung bemerkt und berücksichtigt. siehe auch Akkuheizung. Mir wäre es lieber, man könnte die manuell zuschalten, denn ich weiß, wann ich schnelladen will und eine Akkuheizung sinnvoll ist. Bei Hyundai haben sie versucht, das "intelligent" zu automatisieren. Die genauen Regeln kriege ich nicht zusammen, weil zu kompliziert. Es war irgendwie so: Wenn man mit der Hyundai-Navigation einen Schnellader als Zwischenziel hat, der Akku noch mindestens x% hat, die Entfernung max. y km hat (das Sternbild im Zeichen z steht)..., dann geht die Akkuheizung an. Finde ich völlig unpraktisch. Geht schon damit los, dass ich nicht mit der Hyundai-Navigation fahre, sondern mit ABRP. Wie gesagt, einfacher und effektiver wäre eine Einstellung "Akkuheizung ein" und fertig.
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Elektroautos
Antwort #12: Dezember 13, 2022, 00:45:56
Ich stehe kurz vorm Kauf, und leider bekommt man solche Infos für die jew. Modelle praktisch nicht bzw. nur in Foren etc., also nicht zu überprüfen.
Auch die professionellen (?) Autotests lassen immer viele Dinge aus. Bei Verbrennern natürlich auch. Aber beim E-Auto ist halt noch mehr neu.

Da eine Rückgabe bei Autos nicht möglich ist (normalerweise) und die Anschaffung für die meisten Leute aber doch eine ganz schöne Bedeutung hat - meist auf Kredit - habe ich noch nie verstanden, dass es für wirklich ausführliche Tests nicht reichen soll. Das Interesse müsste doch da sein. Gut, es sind zu viele Modelle, aber bei Golf und co. ist es ja genauso.

Eigentlich müsste man Autos einen Monat Probefahren dürfen. Am besten ist es noch, man kennt einen Fahrer persönlich, der nichts am Verkauf verdient. So war es beim Mini, da habe ich mir viel Geld gespart.
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Re: Elektroautos
Antwort #13: Dezember 13, 2022, 06:54:21
Autokauf ist nervend.
Die Bestellung muss genau kontrolliert werden.
Für meine Frau haben wir einen Seat Ateca bestellt und weil sie schon so einen zuvor gefahren hatte, haben wir das gleiche Auto wieder bestellt. Das ging dann leider in die Hose, weil unser Ausstattung nun in anderen Ausstattungspaketen auftauchte und der Verkäufer sich nicht die Mühe gemacht hat, alles neu zusammen zu stellen. So fehlten dann einige Dinge und andere waren anders als beim Vorgänger. Die Rückfahrkamera fehlte, dafür ist nun das Lenkrad beheizbar.
Ich bestelle gerne Ganzjahresreifen für meinen Firmenlieferwagen, manchmal können die schon beim Neuwagen konfiguriert werden, oft nicht.
Bei meinem Citroën E-Berlingo wurde vergessen das Fahrzeug „einzuschalten“. Das Ding lief in einem Überführungsmodus. Zu Hause angekommen, ging's dann gleich wieder zurück in die Werkstatt...
Ich habe keinen Spaß am Autokauf.
Re: Elektroautos
Antwort #14: Dezember 13, 2022, 09:32:35
Ja, Autokauf ist echt anstrengend.
Von den Verkäufern bekommt man selten eine vernünftige Auskunft abseits der Standardfragen. Und bei vielen Fragen habe ich immer das Gefühl, dass sie mir einfach nur sagen, was ich hören will, bzw. was sie glauben, was ich hören will. Natürlich bekommt man diese Zusicherungen nicht schriftlich unverbindlich sind die auch nicht. Ich habe jedesmal das Gefühl, dass ich über den Tisch gezogen werde und dass ich irgendwas wichtiges übersehen habe.
Ich will nicht sagen, dass es jeweils böser Wille ist. Oft scheint es mir Unkenntnis in Kombination mit der Unfähigkeit, Unwissen zuzugeben, zu sein. Bei meinem Hyundai hat der Verkäufer erzählt, dass CarPlay ohne Kabel funktionieren würde. Zum Glück wußte ich, dass dann bei dem Modell und dieser Ausstattung nicht stimmte und dass ich das auch nicht haben wollte. Ansonsten hätte ich mich schon geärgert.

Ich weiß noch, als ich vor vielen Jahren beim Kleinwagenkauf fragte, ob die Karosserie vollverzinkt sei. Als Antwort dann "Ja, müsste eigentlich."

Ich lese in einem E-Autoforum mit. Dabei lese ich vor allem die Beiträge für Modelle, die mich evtl. in Zukunft interessieren.
Ist leider anstrengend und zeitraubend, aber auf eine ehrliche Beratung beim Fachhändler vertraue ich nicht.
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