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Re: Alles über die US-Sales Tax
Antwort #15: Februar 08, 2006, 18:45:57
Wenn Du bei kagi 'ne Shareware bestellst, dann wird je nach Deinem Land auch unterschiedlich MWSt kassiert.
Echt? Ist mir noch nie aufgefallen. Aber wohl auch nur, wenn der Hersteller eine Firma ist bzw. halt eine UStID hat.

Zitat
Ausgenommen natürlich Unternehmer mit UStID, aber Unternehmer zahlen ja sowieso keine MWSt bzw. bekommen die zurück.
Öhm, ja also auf dem Eigenkonsum schon. Aber ja, die Steuer auf Produktionsmitteln können sie halt als Vorsteuer wieder anrechnen. Ist ja letztlich eine Verbrauchssteuer.
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re: Alles über die US-Sales Tax
Antwort #16: Februar 08, 2006, 18:49:05
Zitat
Ausgenommen natürlich Unternehmer mit UStID, aber Unternehmer zahlen ja sowieso keine MWSt bzw. bekommen die zurück.
Öhm, ja also auf dem Eigenkonsum schon.

Ja, klar. Natürlich zahlen die nur keine MWSt für Sachen, die für das Unternehmen gekauft werden. Im Privatleben natürlich schon. Wäre ja sonst noch schöner (ohne Smilie).
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

mbs

Re: Alles über die US-Sales Tax
Antwort #17: Februar 08, 2006, 18:52:14
So hundertprozentig sicher bin ich mir mit den Details der "Präsenz"-Regelung nicht. Es deckt sich aber mit meinen Beobachtungen: So kann der Apple-Online-Store mir zum Beispiel Produkte mit deutscher 16% MwSt. verkaufen, obwohl er ja eigentlich in Irland sitzt. Kaufe ich dagegen bei kleinen Firmen aus dem EU-Ausland als Privatmann ein, wird mir der dort geltende Steuersatz in Rechnung gestellt.

Kagi könnte ein Sonderfall zu sein, da eine Art Dreiecksgeschäft vorliegt...  ::) Kagi sitzt ja in den USA und wickelt in dem Fall eine Transaktion zwischen zwei EU-Staaten ab. Und bei Software kommt es nach deutschem Recht auch noch darauf an, welche Art von Software (Serienprodukt, individuell erstelltes Produkt) es ist, denn maßgeblich ist das Land, in dem die "Leistung" erbracht wird. Bei Individualsoftware ist es nämlich fraglich, ob es um eine gelieferte Ware oder eine Dienstleistung (mit ermäßigtem Steuersatz) oder eine überwiegend im Ausland erbrachte Leistung geht.

Zitat
wir brauchen noch einen Steuerberater hier als User.

Ja, dringend!  ;D   Wo sich doch schon so viele Küchenberater gefunden haben...  ;D ;D

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Alles über die US-Sales Tax
Antwort #18: Februar 08, 2006, 19:07:38
Ich habe auch schon erlebt, daß bei Download-Einkäufen stand "EU citizens add 20% Sales Tax". "20%?!?" Dachte ich mir und machte das Fenster zu. Waren alles US-Frmen, weiß aber nicht mehr, wer, wann, wo. Passierte aber schon öfters.
Gibt es da irgendein Abkommen zwischen den USA und der EU oder maßt sich hier jemand an, alles über einen Kamm zu scheren?

Oder haben die schon die Pläne der Regierung für die übernächste Erhöhung einsehen dürfen? ;)
Womit wir bei einem Thema wären, daß mich persönlich wesentlich mehr interessiert als Steuern, die US-Amerikaner bezahlen oder nicht bezahlen. ;)
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Alles über die US-Sales Tax
Antwort #19: Februar 08, 2006, 19:07:48
Der Apple-Online-Store berechnet auch bei Lieferungen in die Schweiz die hiesige Mehrwertsteuer. Hier ist es allerdings so, dass dies ein freiwilliger Akt ist, um die Sache für den Käufer zu vereinfachen. (Er kriegt sonst die MWSt vom Zoll via Transportunternehmen in Rechnung gestellt. Ist für den Laien oft verwirrend und wird für ihn besonders bei Retouren meist zur Qual.) Dazu braucht der ausländische Verkäufer einen Steuervertreter in der Schweiz. Das braucht nicht unbedingt eine Vertretung der eigenen Firma zu sein (im Fall vom Apple-Store ist es zwar so, dass Apple Schweiz der Steuervertreter ist),  sondern kann z.B. auch ein Treuhänder sein.

Ich könnte mir nun vorstellen, dass das innerhalb der EU aber kein freiwilliger Akt, sondern ein Muss ist.

Ohje ja, Reihen- und Dreiecksgeschäfte und Unterscheidung zwischen Lieferung und Dienstleistung...da kanns einen grausen.  ;D
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mbs

Re: Alles über die US-Sales Tax
Antwort #20: Februar 08, 2006, 19:19:16
Zitat
Hier ist es allerdings so, dass dies ein freiwilliger Akt ist, um die Sache für den Käufer zu vereinfachen.

Ah, das könnte natürlich hier auch gelten. Wahrscheinlich ist das die richtige Erklärung.

Zitat
Gibt es da irgendein Abkommen zwischen den USA und der EU oder maßt sich hier jemand an, alles über einen Kamm zu scheren?

Soweit ich weiß, muss sich in diesem Fall die US-Firma irgendein europäisches Land aussuchen und dort eine UStId-Nr beantragen. Danach gelten für EU-Käufer dann die Mehrwertsteuersätze dieses einen Landes.

Eine US-Firma sucht sich natürlich in der Regel ein Land aus, in dem man englisch spricht. Großbritannien hat zwar "nur" 17,5% Steuer, aber rechnet in Pfund statt in Euro ab, was für EU-Käufer auch nicht so toll ist. Viele entscheiden sich deshalb für Irland, das dann allerdings 21% Steuer erhebt.
Re: Alles über die US-Sales Tax
Antwort #21: Februar 08, 2006, 19:43:30
Ah, das könnte natürlich hier auch gelten. Wahrscheinlich ist das die richtige Erklärung.

Na ja, ich weiss nicht. Für innergemeinschaftliche Lieferungen gibts bei Euch ja keinen Zoll mehr, der die Steuer bei der Wareneinfuhr erheben könnte. So könnte ich mir schon vorstellen, dass es da Regelungen gibt, welche die Verkäufer in die Pflicht nehmen und es eben nicht so freiwillig ist.
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Re: Alles über die US-Sales Tax
Antwort #22: Februar 09, 2006, 10:30:17
eine kleine frage mit großer wirkung  :)

dass das so kompliziert ist, hätte ich nicht gedacht.
da würde sich unter umständen (wenn man die beste möglichkeit auswählt) bestimmt viel geld sparen.
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Locusta

  • Denken macht frei
Re: Alles über die US-Sales Tax
Antwort #23: Februar 09, 2006, 13:40:20
da würde sich unter umständen (wenn man die beste möglichkeit auswählt) bestimmt viel geld sparen.
Wenn die MWSt hier in Ger nicht angehoben wird, dann stellt Ger eigentlich noch immer die günstigste Möglichkeit bzw. die beste dar. Im Endeffekt speert man USA-Ger vllt 5-8%. Die bekommt man auch in einem Apple-Händler, z.B. in Form eines RAM-Upgrades (beim Kauf von 1x 1GB gibts ein GB umsonst).
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[X] nail here for a new monitor

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