OK, da für mich TM und Backups ein wichtiges Thema sind, habe ich mir den Artikel und die verlinkten Informationen noch einmal genau angeschaut.
Insgesamt werden da verschiedene Problemfelder aufgezeigt, die alle das Oberthema "Cloud" und "Backup" haben und bei nur einem Teil geht es um 12.3. Ich versuche das mal zusammenzufassen:
1. Ausgelagerte Dateien landen nicht im Backup
Das ganze geht auf einen Beitrag der Entwickler von CCC zurück und betrifft nicht nur 12.3 und TM, sondern alle Systemversionen und alle Backups.
Hintergrund: Verschiedene Clouddienste bieten die Möglichkeit, dass nur die gerade benötigten Dateien jeweils aus der Cloud auf den Rechner heruntergeladen werden und auch lokal gespeichert sind. Das ganze macht nur dann Sinn, wenn man lokal nicht genügend Speicherplatz hat. Dadurch spart man Platz auf der eigenen SSD/HDD.
Genannt werden die 4 Clouddienste von Apple, Google, Microsoft und Dropbox. Bei einigen Diensten ist so ein Verhalten optional, bei anderen standardmäßig eingeschaltet.
Wenn nun eine Datei nicht lokal vorhanden ist, kann sie auch mit per Backup gesichert werden.
Soweit ist das auch prinzipiell logisch und leider zu erwarten.
Verschlimmernd kommt hinzu: Es wird nur die kleine Platzhalterdatei gesichert, die aber nach einem Restore oft/immer/manchmal nicht funktioniert. Und noch schlimmer: Es kann passieren, dass nach einem Restore die jeweilige Cloud glaubt, dass die Datei lokal gelöscht wurde und sie dann auch in der Cloud löscht.
Nun ja, auch ohne diese beiden verschlimmernden Punkte beim Restore, stört es mich schon, dass die Datei nicht lokal gebackupt werden kann, weil sie nicht da ist. Daher benutze ich so eine Option generell nicht. Das Problem, was mit dieser Option "gelöst" werden soll, ist eh nur, dass man lokal zu wenig Speicherplatz hat und in der Cloud mehr Speicherplatz gemietet hat als man lokal gekauft hat. Eine solche Situation finde ich sowieso schon abstrus.
Die Option heißt bei den vier genannten Cloud-Systemen:
Dropbox: "Smart Sync"
Microsoft OneDrive: "Free up space"
iCloud Drive: "Optimize Mac Storage"
Google: "Drive File Stream"
2. Verhalten von Dropbox und Microsoft OneDrive unter 12.3
Vor 12.3 benutzten Dropbox und Microsoft für die Finderintegration ihrer Clouddienste Kernel-Erweiterungen.
Ab 12.3 müssen beide auf Apples File-Provider-Framework zurückgreifen.
Mit dieser Umstellung ist es gleichzeitig nicht mehr möglich, bei diesen beiden Clouddiensten das problematische evtl. Löschen von lokalen Dateien aus Punkt 1 generell abzustellen. Es ist wohl nur noch möglich, dies einzeln für eine Datei/Ordner(?) einzustellen. D.h. wenn man nichts macht, läuft man ab 12.3 in das unter 1 genannte Problem bei Backups, selbst wenn man genügend Speicherplatz hat und dieses Feature nicht will.
Mir ist nicht ganz klar geworden, ob die Zwangsaktivierung dieses Features eine Folge der Umstellung auf das Apples File-Provider-Framework ist oder ob das einfach nur zeitgleich mit der Softwareaktualisierung erfolgt. Ich vermute letzteres, da zumindestens für Google Drive das Problem nicht benannt ist und z.B. bei der Nextcloud-Lösung der Sync schon immer ohne Kernel-Erweiterung ging.
Wenn meine Vermutung stimmt, dann wäre das kein Problem, was ursächlich von 12.3 ausgeht, sondern nur eben zeitgleich mit einer Anpassung an 12.3.
3. Backup der Dokumente von speziellen Apple-Programmen
Das ist der letzte Link in dem Artikel. Die Aussage Auch Apples iCloud Drive kann Dateien unerwartet auslagern, selbst wenn die Option zum "Mac-Speicher optimieren" nicht aktiviert wurde ist leider nur ohne weitere Erläuterung als ein Satz enthalten.
Ansonsten wird dort zunächst einmal das Problem aus Punkt 1 dargestellt. Dateien, die nicht mehr lokal vorhanden sind, können nicht gebackupt werden.
Im weiteren geht es darum, ob bei abgeschalteten Feature Dateien im iCloud Drive gebackupt werden und wo sie im Dateisystem abgelegt sind. Ergebnis war, dass das Backup von iCloud Drive mit Ausnahme von speziellen Apple Programmen (z.B. Numbers, Pages and Keynote) korrekt funktioniert.
Rat ist an der Stelle, das iCloud Drive für diese speziellen Apple Programme nicht verwenden oder die Dateien zusätzlich in einem anderen Ordner sichern.
Mein Fazit:
Nach etwas Beschäftigung mit den verlinkten Quellen bin ich wieder beruhigter.
- Mit 12.3 hat nur die Änderung des Verhaltens von Dropbox und OneDrive zu tun. Benutze ich beides nicht bzw. da wird nichts gespeichert, was nicht auch woanders gespeichert ist.
- Bei aktiviertem Feature, Dateien evtl. nicht lokal gespeichert zu halten, kann kein zuverlässiges Backup (egal welche Software) stattfinden. das ist logisch und ein solches Feature nutze ich nicht bzw. da wird nichts gespeichert, was nicht auch woanders gespeichert ist.
- Dateien von speziellen Apple Programmen (Numbers, Pages, Keynote...), die im iCloud Drive liegen, werden evtl. von TM nicht sicher gebackupt. Das ist die für mich wichtigste Info, was das für mich nicht logisch und ersichtlich ist. Zum Glück nutze ich iCloud Drive nicht bzw. da wird nichts gespeichert, was nicht auch woanders gespeichert ist.