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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Apple Event am 20.April.2021
Antwort #15: April 22, 2021, 01:37:15
Wer sich mit Apple einlässt, bekommt die bekannten Konditionen. 70/30, nach dem ersten Jahr 85/15. Der Podcaster hat keine Geschäftsbeziehung mit dem Kunden, alles wird von Apple geregelt.
Also eine ganz schöne Entmachtung. Aber man hat die Wahl.

https://nathangathright.com/the-future-of-apple-podcasts/
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Apple Event am 20.April.2021
Antwort #16: April 22, 2021, 09:29:11
Apple hat die Podcast-Funktion nicht zerstört und die Erfahrung mit der App wird bei bezahlten Podcasts auch nicht besser. Oder was meinst Du mit zerstört?

Naja, "unbrauchbar gemacht" ist vielleicht die bessere Formulierung. Wie leider bei vielen anderen eigentlich gut funktionierenden und im System integrierten Dingen.
Vor 15 Jahren wurden Podcasts in iTunes integriert. Das hat wunderbar funktioniert, auch die Synchronisierung zwischen den Geräten. Es gab für mich überhaupt keine Motivation, mich nach einem anderen Podcatcher umzusehen. Dann wurde nach und nach die Funktionalität auf den iOS-Geräten entfernt. Am Ende gibt es unter macOS/iOS jetzt nur noch eine getrennte Podcast-App, die aber praktisch nichts mehr taugt. Schade, denn wenn man die alte Funktionalität in diese neue App mit reingezogen hätte, wäre das immer noch ideal und gut. So habe ich mich nach einem anderen Podcatcher umgesehen und benutze nun Downcast. Funktioniert eigentlich ganz gut, aber erreicht auch noch nicht das Niveau von iTunes früher.

Zitat
Außerdem verstecken sie die Bezahl-Podcasts nicht im Apple-Music-Abo. Oder habe ich das falsch verstanden?

Wenn die Folgen nicht über RSS verteilt und per HTTP heruntergeladen werden, sind es keine Podcasts. Es sind Audio-Downloads in einem propietärem System. Da ist prinzipiell nichts gegen zu sagen, nur nennt es nicht Podcast. Das beschädigt den Terminus "Podcast".

Zitat
Was heißt schon unter ihrer Kontrolle? Die wollen daran verdienen, ob andere Leute ihre Podcasts weiterhin über RSS rausschicken, interessiert die doch nicht.

Die klassischen Podcaster sind strikt gegen solche geschlossenen Plattformen, bei denen Produzent und Hörer auf eine Plattform angewiesen sind. Ganz konsequent sind sie aber auch nicht, weil sie oft Spotify erlauben, ihre Podcasts zum kostenlosen Download aufzunehmen, weil sie darüber ein größeres Publikum erreichen. Wohlgemerkt nur zusätzlich und(!) ebenso kostenlos.
Es gab aber auch schon einige Projekte, bei denen Plattformen aufgebaut wurden, die gegen die Lizenzbedingungen der Produzenten Podcasts abgegriffen haben und über ihre Plattform gegen Geld verteilen wollten.
Ich habe doch gar nichts dagegen, wenn eine Plattform eine Dienstleistung gegen Geld anbietet und dort auch exklusiv anbietet. Netflix, Amazon Prime, AppleTV+, Disney+... alles solche Dienste. Völlig in Ordnung.

Zitat
Gut, ich bin nicht so drin im Thema, aber ich finde, dass was da anklingt ist doch eher eine akademische Diskussion.

Ja, ich weiß. Von vielen wird das schon fast als Haarspalterei empfunden. Aber ich empfinde es schon als einen wichtigen Punkt. Es sind keine Podcasts, sondern es sind Audio-Downloads in einem propietärem System. Nennt es doch Audio-Streaming oder Audio-ondemand oder...
Aber wo ist das Problem, wenn man so etwas auch als Podcast bezeichnet? Zwei Punkte:
- Viele Leute wußten/wissen nicht, was Podcasts eigentlich sind und bringen es dann nur noch mit Audio-Produktionen von Verlagen/Sendern/Prominenten/Medienunternehmen zusammen. Die kommen garantiert nicht auf die Idee, sowas auch mal selber zu machen und sehen auch praktisch nur noch die professionellen Produktionen. Hier wird der Begriff "Podcast" eben für etwas anderes vereinnahmt. Schlecht ist es also, weil weniger Leute auf die Idee kommen, einen Podcast zu erstellen, und Podcasts für Nischenthemen es schwerer haben, Hörer zu finden.
- Die Medien-/Marketingunternehmen wollen mit der Übernahme des Begriffes auch die Meinungshoheit darüber, was ein Podcast ist, was einen guten Podcast ausmacht etc. Es werden immer wieder Regeln und Entscheidungskriterien definiert, die an den klassischen Einnahme- und Bewertungskriterien der Marketing- und Werbeindustrie orientiert sind. "auf keinen Fall längeres 60 Minuten", "Werbung und Tracking muss integriert sein", "professionelles Equipment notwendig", "Vorgaben für Abläufe" etc. Diese Kriterien treffen dann bei den klassischen Podcastern auf ein völlig entgegen gesetztes Verständnis von "Erfolg", "Geschäftsmodell" und "Wofür das ganze?". Das passt überhaupt nicht zusammen.

Zitat
So läuft es doch überall. Das Netz an sich war mal frei und chaotisch im Vergleich zu heute.

Es hat doch keiner was dagegen, wenn die was eigenes, "geordnetes" aufziehen. Aber es falsch zu benennen, um zu profitieren und dabei dem eigentlich Zweck zu schaden, das gefällt mir nicht.
Früher konnte jeder eine eigene Homepage machen.
Dann kamen soziale Medien (z.B. Facebook) und boten an, das auf ihrer Plattform einheitlicher und einfacher zu machen.
Aber es gibt immer noch Homepages und Facebook-Seiten. Der Begriff Homepage ist für eine Facebookseite nicht üblich. Klar, gibt es auch hier Leute, für die ist Facebook das Internet und ansonsten gibt es nichts. Aber eben der Begriff "Homepage" ist nicht üblich für eine Facebookseite.

Wer sich mit Apple einlässt, bekommt die bekannten Konditionen. 70/30, nach dem ersten Jahr 85/15. Der Podcaster hat keine Geschäftsbeziehung mit dem Kunden, alles wird von Apple geregelt.
Also eine ganz schöne Entmachtung.

Nein! Eben nicht. Es ist überhaupt keine Entmachtung, weil ein echter Podcaster nie eine Geschäftsbeziehung mit dem Kunden hat.
Genau diese Denkweise, dass nur so ein Geschäftsmodell (Hörer bezahlt direkt oder indirekt den Produzenten) möglich und erfolgreich sein kann, steht völlig konträr zur Arbeitsweise eines Podcasts.
Apple bietet den Produzenten von Audiomaterial an, dieses exklusiv an Hörer zu verteilen und an den Einnahmen zu beteiligen. Soweit völlig in Ordnung. Kann ein Produzent machen oder es sein lassen. Genauso wie ein Hörbuchproduzent bei Audible veröffentlichen kann oder auch nicht. Dagegen ist doch gar nichts einzuwenden.
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Florian

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Re: Apple Event am 20.April.2021
Antwort #17: April 22, 2021, 11:50:54
Wenn er/sie Werbung hat, hat er/sie auch eine Geschäftsbeziehung.
Zum andern gibt es auch, soviel ich weiß, bezahlte RSS-Abos.

Aber egal, Du hast schon recht, es ist die falsche Bezeichnung für Downloads, doppelt, wenn hinter Bezahlabo.
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Florian

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Re: Apple Event am 20.April.2021
Antwort #18: April 29, 2021, 16:15:05
Bezahlte Nicht-Podcasts hin oder her, die App bleibt großer Mist. Habe sie noch nicht gestartet, aber dieser Artikel reicht mir:
https://www.macrumors.com/2021/04/29/users-despair-at-apple-podcasts-app-after-update/
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Re: Apple Event am 20.April.2021
Antwort #19: April 29, 2021, 16:36:00
Genau das meinte ich mit "Podcast-App ist unbrauchbar". Seit Einführung dieser App war sie schon nur unter Schmerzen zu benutzen. Aber sie schaffen es, etwas eigentlich ganz einfaches noch mit jedem Update schlechter zu machen. Ich verstehe das wirklich nicht. Musik und Podcasts haben in iTunes super funktioniert.
Naja, Downcast macht das, was ich brauche einigermaßen brauchbar. So gut wie iTunes war, ist es aber auch nicht, leider...
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Florian

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Re: Apple Event am 20.April.2021
Antwort #20: April 29, 2021, 19:13:59
Overcast schon probiert?

Ich bin ja kein Podcast-Nutzer, habe aber viel Gutes darüber gelesen.
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Re: Apple Event am 20.April.2021
Antwort #21: Mai 21, 2021, 09:56:51
Nutze seit Jahren Overcast. Lässt bei mir keine Wünsche offen und kann ich nur empfehlen.
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