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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #60: November 28, 2020, 16:43:38
Na also.
Noch ein bisschen warten und das geht ziemlich sicher recht komfortabel. Dann kann man vielleicht auch x86-Windows direkt virtualisieren. Die Performance scheint ausreichend.

Ist Apple also gar nicht in die Isolation gegangen, wie geunkt wurde?

Im Artikel heißt es, von Microsoft sei nicht zu erwarten weil sie fixiert seien auf Intel. Das ist falsch. Vielmehr läuft Windows auch auf AMD und anderen x86-Prozessoren. Und MS will ja auch ARM unterstützen, es fehlen die Softwareentwickler.
MS wäre auch gerne auf Handys vertreten, aber Windows Mobile ging halt unter.

Ich gehe jede Wette, Microsoft hat großes Interesse. Sollte Apple Silicon voll einschlagen, geht auch kein Weg darum herum. Allein das Tempo in Redmond dürfte wie meist etwas niedrig sein.

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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #61: November 29, 2020, 09:36:34
Ich sehe das ganze nicht so optimistisch. Ich denke schon, dass es in Zukunft erst wieder Emulationslösungen geben wird, wie früher auch auf PPC, und dann später auch Virtualisierungen, aber aktuell stehen da noch zwei Probleme im Raum.
1. Noch ist ARM-Windows wenig nutzbar, weil es praktisch keine ARM-Software gibt und etwas vergleichbares zu Rosetta2 noch nicht ausgereift existiert.
2. ARM!=ARM (s.u.)

Im Artikel heißt es, von Microsoft sei nicht zu erwarten weil sie fixiert seien auf Intel. Das ist falsch. Vielmehr läuft Windows auch auf AMD und anderen x86-Prozessoren.

Naja, ich denke, Du machst es Dir da zu einfach. Zum einen sind Intel/AMD/x86 untereinander prinzipiell kompatibel und zum anderen, was viel schwerer wiegt, geht es nicht nur um den Prozessor, sondern auch um das ganze Drumherum (Chipsatz, IO-Schnittstellen, Grafikkarte...). Letzteres ist unter x86 getrennt vom Prozessor, im Wesentlichen unabhängig von diesem und es werden Treiber für Windows entwickelt. Bei ARM wandern diese ganzen Sachen in den Prozessor und vor allem kann und ist jeder ARM-Prozessor anders.
Das Dilemma für Linux auf x86 ist doch besonders bei Notebooks, dass die dort oft eingesetzt Hardware Spezialtreiber benötigt, die der Hersteller meist nicht liefert und so muss die Linux-Gemeinde dort Treiber selber schreiben.

Machen wir doch das Gedankenspiel. Nehmen wir an, es gäbe Windows-Rechner auf ARM-Basis und Windows hätte jede Menge ARM-Software und/oder etwas Vergleichbares zu Rosetta 2.
Auch wenn der M1 dann die gleichen Maschinenbefehle versteht wie die Windows-ARMs, wer schreibt die Treiber für den M1-Chipsatz, M1-IO-Schnittstellen, M1-Grafikkarte. Alle diese Sachen sind nicht öffentlich dokumentiert. Genau das ist das Hauptproblem bei ARM-Linux auf M1-Macs, wie Linus Torwalds auch schrieb.
Zurück zu Windows:
- Meinst Du irgendjemand wird die M1-Macs reverse engineeren, um Windows-Treiber dafür zu schreiben und von Microsoft signieren zu lassen? Halte ich für praktisch unmöglich.
- Meinst Du Apple wird Windowstreiber schreiben? Wäre möglich wie bei Bootcamp, aber bei Bootcamp mussten sie den Treiber nicht komplett und völlig unabhängig von der Mac-Version entwickeln. Unter Windows wird ein Direct-X-Treiber benötigt, der M1-Grafikkern ist auf Metal optimiert. Das wäre viel Arbeit, die auch für macOS völlig nutzlos ist. Daher halte ich das für unwahrscheinlich.
- Meinst Du Microsoft schreibt Windowstreiber für M1? Wäre ebenfalls möglich, wenn sie von Apple die Dokumentation bekommen. Selbst dann wäre es sehr aufwändig (siehe Direct-X<->Metal). Und wenn sie die Dokumentation nicht bekommen, dann wäre es noch aufwändiger.

Ne, so rosig sehe ich das nicht. Es ist eben nicht nur ein Wechsel des Prozessors wie bei 68K->PPC->x86.
Bei ARM wandert vieles vorher modulare in den Prozessor und der Begriff "ARM" ist nur ein Obergriff für viele extrem unterschiedliche Komponenten und Eigenentwicklungen.

Wie geschrieben, ich kann mir vorstellen dass es Virtualisierungen geben wird und in dieser dann "Standard"-Komponenten emuliert werden. Ist in VirtualBox z.B. auch aktuell so, dass die scheinbar vorhandene Hardware unter dem virtualisierten PC nicht der echten Hardware entspricht.
Damit würde man dann die Treiberproblematik erschlagen.
Dann bleibt noch die Software-Problematik unter ARM-Windows. Auch das kann sich ändern/bessern.
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

Florian

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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #62: November 29, 2020, 14:34:19
Zitat
Naja, ich denke, Du machst es Dir da zu einfach.


Mir ging es nur um diese Formulierung im Artikel:
„ Schließlich gehört die Verbindung zwischen Windows und Intel zur DNA von Microsoft.“

Stimmt nicht. Nur weil lange von Wintel die Rede war. MS vertrat aber lange den Anspruch „Windows everywhere“. Natürlich sind sie daran gescheitert.

Überhaupt zeigt das Vorpreschen mit ARM-Windows, dass man sich nicht noch mal die Butter vom Brot nehmen lassen will wie bei den Smartphones. Da hatte x86 einfach nichts zu bieten und jetzt ist die Frage, wie gut es sich im PC-Bereich halten kann, wo seit vielen Jahren der Trend nur eine Richtung kennt: Günstig und mobil.

Mir sind die Schwierigkeiten durchaus bewusst. Mir ging es auch nicht um natives Ausführen!

Zitat
Wie geschrieben, ich kann mir vorstellen dass es Virtualisierungen geben wird und in dieser dann "Standard"-Komponenten emuliert werden. Ist in VirtualBox z.B. auch aktuell so, dass die scheinbar vorhandene Hardware unter dem virtualisierten PC nicht der echten Hardware entspricht.
Damit würde man dann die Treiberproblematik erschlagen.
Dann bleibt noch die Software-Problematik unter ARM-Windows. Auch das kann sich ändern/bessern.

Also sind wir einer Meinung, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass ein einfacherer Weg zur Virtualisierung kommen wird. Du schreibst, Du könntest es Dir vorstellen.
Warum bin ich etwas optimistischer? Auch diese Lösung wie von Dir skizziert wäre performant genug für die meiste unverzichtbare Spezialsoftware. Und der Markt ist auch da.
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Florian

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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #63: Dezember 01, 2020, 14:55:45
Dieser Mann will es alleine schaffen, Linux für Normalanwender auf die M1-Macs zu bekommen und bittet um Spenden.
https://www.heise.de/news/Hacker-will-Linux-auf-ARM-Macs-bringen-4976337.html

Immerhin hat er schon die Playstation 4 mit gut funktionierendem Linux versorgt. Schaun ma mal.
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Florian

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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #64: Dezember 03, 2020, 00:39:52
Windows x86 kann emuliert werden mit Crossover. Natürlich kein Boot Camp, aber die Geschwindigkeit ist erstaunlich. Hier Team Fortress, das einigermaßen flüssig läuft. Moderne Spiele kann man natürlich vergessen. Aber z.B. zum Testen unter Windows oder relativ genügsame Spezialanwendungen sind dann ja wohl kein Problem.
https://9to5mac.com/2020/11/18/m1-macs-can-now-run-windows-apps-and-games-through-crossover-20/

Und Windows ARM läuft in der Virtualisierung fast doppelt so schnell als auf Windows Surface X, das auch nicht billiger ist:
https://9to5mac.com/2020/12/02/windows-on-m1-macs-run-arm-virtualization/

Die Performance der M1-Macs bleibt erstaunlich und Rosetta 2 toppt sie noch.

Mein Mini ist unterwegs. Leider der passende Monitor noch nicht.
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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #65: Dezember 03, 2020, 07:41:28
Welchen Mini hast Du denn bestellt?
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Florian

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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #66: Dezember 03, 2020, 10:53:12
Einstiegsmodell.
Mehr RAM brauche ich nicht, wenn ich den Tests traue.
Mehr SSD-Platz wäre super, aber hatte eh noch eine mit 2 TB rumliegen, die ich woanders einbauen wollte und jetzt halt extern betreibe. Apples Upgradepreise wollte ich nicht mitgehen.

Habe ich übrigens für 724,65 € geschossen bei Cyberport. Aber nicht auf deren Webseite, sondern via deren Ebay-Präsenz, wo es immerhin 6% Rabatt gab mit dem Gutschein powerebay6.
Gilt noch, aber nicht für alle Technik, immer nachprüfen. Jedenfalls verrückt, übernimmt Ebay den Rabatt? Die Cyberport-Rechnung weist 770 € aus.

Das ist der günstigste Neu-Mac, den ich je gekauft habe. Den Monitor rechne ich nicht mit, denn ich brauchte eh einen, da werden alle Eingänge belegt.

Lag also für mich nahe. Die Rechnung ist natürlich nicht für alle so günstig.
« Letzte Änderung: Dezember 03, 2020, 11:03:09 von Florian »
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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #67: Dezember 03, 2020, 11:35:53
@Florian
Ich bin drauf gespannt welche Hardware (Monitor, Hub o.ä, usw.) Du dann verwendest.
Hoffe auf Feedback bzgl. Erfahrungen.
Wünsche viel „Glück“

Jochen
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.

Florian

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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #69: Dezember 03, 2020, 15:57:19
@Jochen: Meine Monitorwahl hilft Dir m.E. wenig, da ich andere Anforderungen stelle. Und zwar sollte der ein guter Office- aber auch für Spiele und Filme geeignet sein. Nach sehr viel hin und her entschied ich mich für den LG 27UL650-W.
https://www.lg.com/de/monitore/lg-27UL650-W
USB-3-Hub habe ich nicht, noch brauche ich ihn nicht.
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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #70: Dezember 04, 2020, 10:01:26
https://www.macprime.ch/a/hintergrund/apples-m1-chip-die-sache-mit-dem-arbeitsspeicher

In dem Artikel wird aber nur beschrieben, wo der Vorteil der Unified Memory Architecture (UMA) gegenüber extern angebundenem RAM liegt. Das UMA ist natürlich wesentlich besser angebunden und ermöglicht auch wie dort beschrieben flexible Nutzungsarten. Hauptsächlich geht es da dann darum, dass das verfügbare RAM flexiblerer genutzt werden kann, weil dort der Speicher auch nicht fest verschiedenen Aufgaben zugewiesen werden muss. D.h. bei externem RAM sind wohl Datenkopieraktionen nötig, die bei UMA entfallen, d.h. UMA ist prinzipiell schneller und braucht weniger unnötige Datenkopieraktionen. Bei externem RAM soll man Geschwindigkeit gewonnen haben können, wenn man mehr RAM einbaute, dadurch bei der festen Zuteilung mehr Platz da war und weniger unnötige Datenkopieraktionen stattfinden mussten. Wie groß dieser Geschwindigkeitsgewinn da war, weiß ich nicht.

Aber die Vorbehalte gegenüber wenig RAM sind bei den allermeisten Nutzern wohl weniger auf diesen Effekt bezogen. Ich hatte von diesem noch gar nicht gehört bzw. diesen bemerkt oder berücksichtigt. Es mag sein, dass es diesen auch gibt, aber bei den Vorbehalten geht es doch nicht darum, dass das RAM zwar prinzipiell ausreicht und nur zusätzliche Kopieraktionen etwas Verlangsamungen bringen.
Es geht doch um die uralte Befürchtung, dass das RAM eben nicht ausreicht und daher Daten auf ein langsames Datenspeichermedium (früher HDD, heute SSD) ausgelagert werden müssen. Vor allem früher bei HDDs merkte man das sofort an einer extremen Verlangsamung. Und um dieses, meiner Meinung nach viel wesentlicheres Problem, geht es in dem Artikel gar nicht.

Ich kann mir allerdings vorstellen, dass diese alten Befürchtungen und Erfahrungen zwar weiterhin ihre Berechtigung haben, aber der Effekt der Verlangsamung lag ja besonders an der damals sehr langsamen HDD mit Lesekopfbewegungen, Fragmentierung...
Der Massenspeicher bei den M1-Macs ist zum einen natürlich eine SSD, daher viel schnelleren Zugriff, kein Einfluss von Fragmentierung etc., und zum anderen ist diese auch noch über eine besonders schnelle Schnittstelle angeschlossen. D.h. es kann so sein, dass die Verlangsamung durch Auslagerung nicht nur nicht mehr so extrem ist wie früher, sondern sogar in den nur noch mess- aber kaum fühlbaren Bereich gerutscht ist.

Aber zunächst einmal bleibt mein Unwohlsein, wenn ich von wenig RAM höre. Ich bin da einfach in der Vergangenheit zu oft gegen diese Grenze gelaufen und habe schlechte Erfahrungen gemacht.
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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #71: Dezember 04, 2020, 10:09:48
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.

Florian

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Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #72: Dezember 04, 2020, 19:29:30
Leider scheint sich derzeit jede Postsendung zu verzögern wegen Weihnachten. Arme Zusteller!
Jedenfalls kann ich vor nächster Woche scheinbar nichts berichten.

Sehe das mit dem RAM auch so. Es wird v.a. die schnelle SSD sein, die hier den Unterschied macht. Trotzdem hoffe ich bei der nächsten oder übernächsten Generation auf 16 GB im Einstiegsmodell. Denn die Upgrades sind einfach zu teuer für mich als Hobbyist.

Überhaupt keimt Hoffnung auf, dass die Mac-Generationen nicht mehr nur alle paar Jahre wechseln. Gut, solange Apple weiterhin etwa so lange supportet, wie derzeit.
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Erste ARM-Macs: MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini
Antwort #73: Dezember 04, 2020, 22:40:32
Die Thunderbolt-Anschlüsse der M1-Macs müssen sich, anders als bei Den Intel-Macs, den Bus nicht teilen und haben dadurch die doppelte Bandbreite.
https://www.mactechnews.de/news/article/Thunderbolt-Anschluesse-bei-M1-Macs-Hoehere-Bandbreite-fuer-Einzel-Ports-als-bei-Intel-Macs-176577.html
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