Im grossen und ganzen Stimme ich mit den Contra-Amerikanischen Meinungen ja zu.
Will nur für mich sagen, daß ich überhaupt nicht contra die USA bin oder sonst was. Mir bereiten nur diverse Entwicklungen dort großes Kopfzerbrechen. Ich denke auch, daß die USA selbst darunter zu leiden beginnen und am Ende auch ihre Wirtschaft, was gerade Deutschland hart treffen würde.
Dennoch sollte man auch hier nicht alle und alles über einen Kamm scheren - schließlich gibt es auch viele, viele Amerikaner, die nicht "saudumm" sind. Teilweise werden die Amis derzeit als Vollidioten hingestellt, was einfach nicht pauschal anzunehmen ist. Tatsache ist, dass die Amerikaner einen saublöden Präsidenten haben und jedes Volk verdient sprichwörtlich seine Anführer.
Ganz meine Meinung. Die USA sind wenn dann ja wohl eher ein immer tiefer gespaltenes Land und keineswegs eine homogene Masse. Für mich ist aber gerade dieser tiefe Graben höchst bedenklich in vielerlei Hinsicht. Auch den sehe ich als einen Faktor für den meiner Meinung nach wahrscheinlich schon begonnenen Abstieg der Vereinigten Staaten.
Es gibt aber auch andere Amis, die Bush nicht gewählt haben und mit seiner Art überhaupt nicht klar kommen.
Hätte die US-Amerikaner bei der Wahl Gore vs. Bush auf ihren demokratischen Rechten bestanden, wäre wohl einiges (nicht alles!) anders gelaufen. Das sie das nicht haben, ist für mich umso irritierender und Warnung an alle Demokraten. Gibt man einmal kleinbei, kann es schnell zu spät sein, daß Ruder noch herum zu reißen. Nun sind die USA keine Diktatur geworden, aber es lief schon wirklich sehr viel ab, daß mit Rechtsstaat nichts mehr zu tun hat und zudem zementieren die Konservativen auf lange Sicht ihre, zumindest kulturelle, Vorherrschaft - mit Mitteln, die nicht zum Gedanken einer fairen Chance für alle Meinungsrichtungen passen.
Nun ist gegen Konservatismus ja nicht grundsätzlich etwas zu sagen, aber wenn er so borniert-rückwärtsgewandt daher kommt wie oft in den USA, ist er potentiell gefährlich. Zudem sollte das Volk die Möglichkeit haben, bei Wahlen gegenzusteuern. Eben diese Möglichkeit sehe ich immer weiter eingeschränkt.
Auf der anderen Seite sind Bürger der USA fast fanatische Patrioten. Wenn dies einer im deutschen Sprachraum wäre, würden wir ihn sofort als Nationalisten oder sonst was abstempeln.
Nun haben Österreich und Deutschland natürlich auch eine ganz besondere Geschichte. Was mich aber stört, ist das die Sauereien der us-amerikanischen Geschichte dort keine große Rolle spielen. Man muss sich ja nur mal diverse Filme anschauen. Selbst in Antikriegsfilmen steht in der Regel das Leiden der eigenen Soldaten im Vordergrund. Die USA sind seit 60 Jahren andauernd (wörtlich gemeint) in mindestens einen Krieg verwickelt. Sie geben mehr Geld fürs Militär aus als alle anderen Staaten zusammen. Trotzdem sind die meisten US-Amerikaner der Meinung, ihr Land sei keineswegs militaristisch eingestellt.
Diese Geschichtsvergessenheit oder Naivität ist schon etwas schockierend, gerade eben für mich als Deutschen.
Weiters sind sie (im Vergleich zu uns Europäern) doch sehr offen und wesentlich offener Fremden gegenüber. Ich kann das natürlich nicht belegen, aber dies ist meine subjektive Empfindung nach meinen USA Aufenthalten. Nirgendwo auf der Erde, wo ich bisher war, wurde ich so offen und "neugierig" empfangen. Und ich war nicht in den Millionenstädten unterwegs, sondern in kleinen Ortschaften. Klar, Ausnahmen bestätigen die Regel.
Das mag sein. Ich frage mich nur, wie es abläuft, wenn man ein Anti-Bush-T-Shirt trägt.
Natürlich haben die USA auch ihre Qualitäten. Ich würde auch behaupten, daß man trotz NSA und Konsorten, dort potentiell freier oder zumindest unbehelligter leben kann als in Deutschland. Dafür braucht man vom Staat aber auch nicht viel erwarten.Ein mir gar nicht so unsympathisches Übereinkommen.
Allerdings muss man sich dafür auch die richtige Gegend aussuchen.
Wir sollten vielleicht bedenken, dass wir in Europa die Weisheit auch nicht "gesoffen" haben. Und wie andere Nationen/Kontinente/Völker/Minderheiten/Mehrheiten über uns denken, steht auch auf einem anderen Blatt geschrieben. Vielleicht werden wir in Asien oder Amerika genauso gesehen, wie wir die Amerikaner sehen?
Es gibt ja Umfragen über Umfragen. Müsste ich mal ermitteln, aber generell schon positiver, aber oft auch als Anhängsel der USA.
Europa ist halt schwer zu fassen. Was ist das eigentlich? Staatenbund oder mehr? Zunehmend unbedeutende, kleine Halbinsel am westlichen Ende Asiens? Zukunftsmodell für Afrika, Südamerika, Asien?
Ich finde auch, wir sollten wesentlich mehr darüber nachdenken, was wir selbst besser machen können anstatt immer den USA schuld zu geben. Denn das das Feindbild USA die Europäer zusammenschweißen könnte - das ist ja nun eindrucksvoll widerlegt.
Und wenn die USA was besser machen als wir, sollte man das auch anerkennen. Zum Thema Menschenrechte ein Beispiel: Die USA haben in Usbekistan gegen die mörderische Regierung so stark protestiert, daß sie dort ihre Basis aufgeben mussten. Die Deutschen sind noch immer da (die Basis dort dient dem Afghanistan-Einsatz). Nun kam ja auf, daß der usbekische Innenminister (mitverantwortlich für ein Massaker an Demonstranten mit vielen hundert Toten) sich in einem deutschen Krankenhaus behandeln ließ - trotz eigentlich bestehenden Einreisembargo. "Humanitärer Notfall" heißt es dazu von unserer Regierung.
Also:
Wenn ich kritisiere, dann ist das nicht pauschal gemeint, sondern auf den geschilderten Fall bezogen. Und diese Klagen und die daraus resultierende Warnungs- und Regulierungswut ist nun wirklich idiotisch überzogen.
warlord:
Nein, in der EU bekommt man wohl eher einen Zuschuss, wenn man eine ökologisch wertvolle Wiese anlegt. Da wird dann nur geregelt, wie viele Pflanzenarten pro qm vorkommen müssen.