Hallo,
ich habe mich mal für einen Freund umgeschaut, was für einen Mac er sich kaufen sollte, da sein alter iMac (von 2009 oder 2010) mit Grafikkartendefekt gestorben ist. Er hat auch keine großen Ansprüche, nur das Übliche, wie Mail, Web, Fotos etc. was auch mit dem alten iMac noch gut funktionierte. Platzbedarf aktuell ca. 300GB. Es soll aber schon ein Desktop wegen der Bildschirmgröße sein.
Wenn man sich das aktuelle Angebote anschaut und etwas preiswertes (nicht billiges!) haben möchte, kriegt man echt die Krise. Ein 21,5"-iMac reicht völlig aus, aber im Angebot sind nur das Modell von 2017(!) oder ein 4K-iMac mit deutlich höherem Preis. Da er die höhere Auflösung definitiv nicht benötigt (bräuchte ich auch nicht), reicht das 2017er-Modell aus.
Dazu kommt, dass bei allen diesen iMacs noch herkömmliche Festplatten statt SSDs verbaut werden. Eine absolute Frechheit. RAM und HD/SSD sind zwar prinzipiell tauschbar, weil gesteckt, aber dazu muss erst das verklebte Display geöffnet werden, was man bei einem neuen Rechner sicher nicht machen sollte und selbst nach der Garantiezeit würde selbst ich die Finger davon lassen. Berichte bei iFixit mit angegebenen 3,5h Arbeitszeit klingen auch nicht sehr einladend.
Tja, der kleinste 21,5"-iMac mit 8GB RAM reichen für seine Ansprüche völlig aus. Sicher, auch mit der verbauten 1TB-HD käme er im Vergleich zu seinem alten Rechner klar, aber mit einer HD verschenkt man so viel an Geschwindigkeit, dass man das wirklich nicht empfehlen kann. Als Option wird wird statt der 1TB-HS auch eine 256GB-SSD angeboten für einen satten Aufpreis von 240€. Bei den Strßenpreisen ist der Aufpreis sogar 290€, da der Straßenpreis beim iMac mit 1TB-HD gut 100€ unter dem Apple-Preis liegt, der Straßenpreis für den iMac mit 256GB-SSD aber nur 50€ unter Liste.
Neben der Tatsache, dass 256GB-SSD heutzutage ebenfalls eine Frechheit sind, reicht die von der Größe schon nicht mehr aus und der Aufpreis von 240-290€ für den Wechsel von 1TB-HD nach 256GB-SSD ist ebenfalls eine Frechheit. Eine 256GB-SSD ist, wenn überhaupt, nur wenige Euro teurer als eine 1TB-HD. Keine Ahnung, wo Apple solche Dinger überhaupt noch her bekommt.
Daher kam schnell die Idee auf, auf eine externe SSD direkt mit einzuplanen. Vor kurzem habe ich erfahren, dass TRIM bei externen SSDs von Mac OS nur unterstützt wird, wenn es eine Thunderbolt- und NVME-SSD ist. OK, da gibt es eine 500GB-SSD von Samsung (X5) für knapp über 220€. Kauft man sich eine Gehäuse und die SSD einzeln, kommt man auf 200€, wobei die SSD alleine bei ca. 70€ liegt. Noch mal zu Erinnerung: 70€ für die reine SSD und Apple will 240-290€ für eine halb so große SSD im Austausch gegen eine 1TB-HD!
Zwischenzeitlich waren wir der Idee verfallen, den iMac mit verbauter SSD zu nehmen (für System, Programme etc.) und dann die externe 500GB-SSD für den Home-Ordner und die Daten.
Aber halt: Wenn die externe SSD doch sowieso gekauft werden muss und auch von der Größe her für alles reicht und man sich das Verschieben von Homeordnern etc. sparen kann, warum dann überhaupt einen iMac mit verbauter SSD?
Wir haben uns dann für den iMac mit 1TB-HD plus der externen 500GB-SSD entschieden, wobei die interne 1TB-HD praktisch überhaupt nicht verwendet wird. Sie kann dann bei Bedarf als Datengrab zur Verfügung stehen, auch wenn effektiv bis heute dafür kein Bedarf besteht. Auch ein potentiell späteres Aufrüsten auf 1TB-SSD ist durch das externe Gehäuse einfacher möglich.
Tja, am Ende also der Kauf eines iMac mit verbauter Altlast (HD), die nicht benutzt wird. Wenn es nicht so traurig wäre. Die Lösung ist jetzt günstiger als die einzige SSD-Lösung von Apple, die aber schon größenmäßig nicht benutzbar wäre.
Am Rande:
Da ich ja mit dem Mac mini liebäugle, falls mein iMac mal stirbt, haben wir darüber natürlich auch nachgedacht. Da werden ja sogar noch kleinere SSDs (128GB) verbaut und es käme noch der Kauf eines Monitors dazu. D.h. effektiv lohnte sich das gegenüber dem iMac für ihn dann auch nicht.