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Re: Interessante Details
Antwort #15: Januar 14, 2006, 09:33:32
Die "finale" Version von Rosetta 10.4.4 liegt den Entwicklern auch noch nicht vor. Es handelt sich aber nicht um einen Emulator, sondern um eine Art Runtime-Compiler. Der Code wird während der Ausführung blockweise von PPC nach x86 übersetzt. Die übersetzten Blöcke werden in großen Caches gehalten, jedoch nicht auf die Platte abgespeichert.

Kann es sein, daß ich bei dem Begriff "Emulator" einem ähnlichen Mißverständnis aufsitze, wie andere Leute beim Begriff "Firewall"? ;)
Für mich ist ein Emulator eine Software, die es ermöglicht, Programme für einen anderen Prozessor oder Hardware auf meinem Computer auszuführen.
Dabei ist es mir egal, ob jeder Befehl jedesmal neu übersetzt wird oder ob die schon übersetzten irgendwo gecached werden oder ob die im Vorhinein übersetzt und gecached werden. Diese Methoden unterscheiden sich ja nur darin, wie geschickt man das macht, um Performance zu bringen.
Oder verstehe ich "Emulator" falsch?
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

mbs

Re: Interessante Details
Antwort #16: Januar 14, 2006, 11:30:42
Zitat
Oder verstehe ich "Emulator" falsch?

Naja, darüber kann man streiten.  :)

Der Begriff "Emulator" wird meistens ziemlich schwammig verwendet. Ein Emulator ist eigentlich nur ein "System-Simulator" und versetzt ein System B in die Lage, alle Funktionen eines anderen Systems A nachzuahmen. Wenn ich also den Emulator auf System B mit Daten und Programmen des Systems A füttere, liefert er die gleichen Ergebnisse wie das System A.

In bestimmtem Zusammenhängen wird mal mehr, mal weniger in das Wort Emulator hineininterpretiert. So vertreten einige Leute z.B. die Auffassung, dass "Virtual PC" wenn es auf einem Mac läuft, ein Emulator ist, während wenn es auf einem PC läuft, nur eine Virtualisierungsumgebung ist.

Ist die Classic-Umgebung ein Emulator? (Der Prozessor wird nicht nachgeahmt, wohl aber wird ein Mac mit laufendem Mac OS virtualisiert) Ist die Carbon-Umgebung ein Emulator? (Es wird weder Hardware, noch eine virtuelle Maschine nachgeahmt, sondern nur das Verhalten des alten Mac OS bei Funktionsaufrufen nachgebildet.) Ist Rosetta ein Emulator? (Es müssen weder Hardware, noch eine virtuelle Maschine, noch ein fremdes Betriebssystem nachgeahmt werden. Nur die Maschinenbefehle eines PPC müssen in die Sprache des x86 übersetzt werden.)

Ich hatte oben Rosetta nicht als Emulator bezeichnet, weil es da technisch tatsächlich keine Komponente gibt, die etwas nachahmt. Rosetta führt das Programm nicht aus, indem es einen PowerPC nachbildet, sondern es übersetzt das PowerPC-Programm in ein echtes x86-Programm, das danach nativ auf dem richtigen Prozessor läuft. Von daher ist es viel schneller als eine Lösung, bei der die Funktionsweise eines PPC komplett nachgebildet werden muss.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Interessante Details
Antwort #17: Januar 16, 2006, 17:52:08
Wenig überraschend, wie ich finde, scheint in den neuen Intel-Macs doch ein Intel-Chipsatz zu sein, und zwar wahrscheinlich der 945. Dieser unterstützt zumindest in der Normalausführung kein TPCM.

Das entnehme ich TG-Daily-Artikel, der auch sonst recht interessant ist.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Interessante Details
Antwort #18: Januar 16, 2006, 18:09:41
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Wenn Du es eilig hast, gehe langsam.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Interessante Details
Antwort #19: Januar 16, 2006, 18:24:10
Danke, Jochen!
Dann ist das im TG-Daily-Artikel wohl was falsch.

In den Developer-Kits der Chip war, wurde er ja nicht wirklich genutzt, war halt da, sonst nichts, soviel ich weiß. Jetzt haben wir Yonahs drin, wohl (?)mit LaGrande-Technolgie und ob und wie diese Dinge eingesetzt werden, weiß wieder mal keiner. Super secret Apple stuff... :(
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Interessante Details
Antwort #20: Januar 16, 2006, 21:50:50
diesen heisekommentar wollte ich euch zu diesem thema nicht vorenthalten:

   

"Apple Computer will introduce the Macintosh. And you'll see why 1984
won't be like '1984', but in 2006 you will see why 2006 will be like
'1984'."

MfG
Kaborka



sehr gut, wie ich finde!
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«Das Internet? Gibt's diesen Blödsinn immer noch?»  (Homer Simpson)
Re: Interessante Details
Antwort #21: Januar 17, 2006, 14:19:06
Laut:
http://arstechnica.com/reviews/hardware/imac-coreduo.ars/1
braucht iTunes (Universal Binary) zum CD rippen auf einem iMac Core Duo 1.83 GHz ungefähr so lange wie ein G5 Dual 2.5 GHz.
Photoshop (mit Rosetta) soll auf der gleichen Maschine circa so schnell sein, wie auf einem G4 1 Ghz.
Re: Interessante Details
Antwort #22: Januar 17, 2006, 14:35:13
Bisher konnte weder Windows 98, Windows XP, Ubuntu Linux, SUSE Linux oder Solaris noch PartitionMagic auf einem iMac Core Duo gestartet werden, höchstvermutlich weil sie EFI nicht unterstützten, meldet:
http://www.mactechnews.de/index.php?id=12155

Allerdings hat Intel wohl prinzipiell eine BIOS-Emulation in EFI vorgesehen, die Apple aber natürlich nicht verwendet, da sie für OS X nicht benötigt wird. Ich denke, es wird nicht allzulange dauern, bis es diese BIOS Emulation zum nachrüsten gibt.
« Letzte Änderung: Januar 17, 2006, 14:59:17 von radneuerfinder »
Re: Interessante Details
Antwort #23: Januar 17, 2006, 14:55:57
http://www.hardmac.com/news/2006-01-17/#5020
... schreibt, dass sich endlich 1080p Videos flüssig auf einem MacBook Pro wiedergeben lassen. Das eingebaute Display hat allerdings nicht die volle HD Auflösung.

... und kommentiert einen Test von:
http://www.macaddict.com/forums/topic/76536/1
so:  
       As expected the Yonah is not the CPU monster that Apple would like to
       advertise (but remain a good CPU). In all test, the Yonah is not as
       performant as the PMG5 Dual CPU, and even in some cases it is only 20%
       faster than a Mac mini 1.25GHz. In some test, Altivec is really making
       the difference, and the Yonah has hard time to compete.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Interessante Details
Antwort #24: Januar 17, 2006, 16:49:37
Wäre ja auch merkwürdig, wenn der iMac schneller als die Power Macs wäre. Insofern nur logisch.
Klar, Altivec wird vermisst, aber das ist auch eine Umgewöhnung für die Entwickler und nicht nur die Unterlegenheit von Intels SSE oder wie das heißt. Würde ich mal sagen. :)

Lässt man mal den ganzen PPC/Intel-Aufschrei weg, muss man doch zugeben, daß die neuen Rechner für den gleichen Preis deutlich mehr leisten als die alten (bei nativer Software) und endlich mal vernünftig ausgestattet sind. Okay, das Mac Book ohne FW 800 ist nicht so toll, aber iMac mit DVI, guter Grafikkarte und noch leiser?
Also, ich glaube die Revision 2 kaufe ich mir, Leopard ist dann auch drauf, hurra. ;D
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Re: Interessante Details
Antwort #25: Januar 17, 2006, 17:17:50
Das ging ja schnell:
http://openosx.com/wintel/
Re: Interessante Details
Antwort #26: Januar 18, 2006, 09:42:34
Benchmarkvergleich mit einem Vorserien MacBook Pro:
http://www.craigtheguru.com/reports/MacBook_Pro_Performance_Analysis.php
Re: Interessante Details
Antwort #28: Januar 19, 2006, 13:35:26
Der erste vernünftige Test mit, soweit es geht, gleich ausgerüsteten iMacs - G5 und CoreDuo:
http://www.macworld.com/2006/01/features/imaclabtest1/index.php?pf=1

Mac-Essentials fassen so zusammen:

Im Durchschnitt lag der Geschwindigkeitsgewinn bei 1,2 bis 1,3. ... (iMovie 1,82x, iPhoto 1,53x, iTunes 1,12x, iDVD 1,12x, iSquint 1,08x, BBEdit 1,26x und Zip 1,14x).

... bei Software, die auf beiden Architekturen nativ läuft (und nur einen Prozessor nutzt) ist die Geschwindigkeitssteigerung moderat. Also so wie bei den bisherigen Updates auch. Eine Anpassung an 2 Prozessoren bietet aber ordentlich Potential für die Zukunft. iLife 07?

PowerPC-Software, die über den Emulator Rosetta läuft (iTunes PowerPC, Photoshop CS2, Word) kam nicht mal auf die Hälfte ihrer Leistung auf dem iMac G5: die Werte liegen zwischen 0,34 und 0.48

Mein Fazit:
Alles läuft nach Plan! Rosetta ist wie erwartet kein Geschwindigkeitswunder, aber mit der Performance ca. eines G4 1 Ghz für viele Apps gut benutzbar. Keine bösen Überrraschungen! (Von dem T-Modul mal abgesehen, aber das ist ja keine Überraschung mehr). Firewire ist noch da, die neuen Kisten sind angeblich leise, der Geschwindigkeitszuwachs bei den Desktops ist normal bis leicht überdurchschnittlich. Und die Laptops bekommen den nötigen, sehr deutlichen Leistungsschub.
  Hoffen wir mal das 10.5 - egal welchen KnallbonbonEffekt sich Apple diesmal ausdenkt - im Grunde ein Optimierungs-, Wartungs- und FehlerbehebungsUpdate wird. Was aus meiner Sicht nicht gegen einen neuen Finder  sprechen würde. ;)
 
« Letzte Änderung: Januar 19, 2006, 13:58:53 von radneuerfinder »

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Interessante Details
Antwort #29: Januar 19, 2006, 14:20:22
Sehe ich auch so.
Natürlich ist es im Alltag nicht der Quantensprung aus der Apple-Propganda, aber wenn man es mal als ganz normale Modellpflege sieht, ist es doch ein schöner Schritt und Rosetta leistet mehr als ich erwartete.
Von den überfälligen Dingen wie der vernünftigen Grafikkarte und DVI ganz abgesehen.

Wenn ich mal auf Macfliegers Fragen zurückkomme:
Rosetta wurde ja mittlerweile einigermassen durchleuchtet.
Die große Frage ist weiterhin, inwiefern das TCP-Modul, vorhanden ist es ja, genutzt wird.
_______
Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.