Jobs wird diesen Deal mit Sicherheit nicht ohne Hintergedanken für Apple durchgezogen haben. Gut, die jahrelange und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Disney und Pixar wird natürlich auch ein Punkt gewesen sein, ebenso, daß Pixar nach Ende der ursprünglichen Zusammenarbeit ohne Vertriebspartner dastand. Alle anderen, großen Studios haben mittlerweile eigene, teilweise auch recht erfolgreiche Animationsabteilungen gebildet, so daß es schwierig gewesen wäre, hier einen willigen Partner zu finden.
Ein Punkt, den Jobs in der Vergangenheit an Disney immer wieder kritisiert hatte, war ja die gnadenlose Wiederverwertung erfolgreicher Konzepte bis zum Erbrechen, siehe zB die Toy Story-Sequels. Vielleicht erhofft er sich durch seinen Sitz im BoD hier größere Einflußnahme auf solche Entscheidungen. Ein anderer Punkt mag vielleicht sein, daß er hofft, auf diesem Wege Disneys Ansicht von DRM etwas "aufzuweichen".
Da Catmull Präsident von Pixar bleiben wird, denke ich, daß auch die Kreativität eines John Lasseters oder auch anderer dadurch nicht im Moloch Disney "verwurstet" wird, sondern durch die neu dazugewonnenen Möglichkeiten eher gefördert werden.
Cars ist jedenfalls das letzte Produkt des "alten" Deals, was danach kommt, werden wir sehen...
Ach ja: bezüglich der Qualität von Pixar-Filmen: mir gefielen fast alle, weil immer eine gute Geschichte zu erzählen war und nicht die Technik im Vordergrund stand. Natürlich hat diese und auch die Liebe zum Detail (beispielsweise die Sequenz, in der Nemo zum ersten Mal in die Schule schwimmt und dabei das prächtige Riff sieht: der Aufwand für diese kurze Sequenz ist irre) einen erheblichen Anteil am Film, aber die Geschichte wird dadurch nicht in den Hintergrund gedrückt.
Bei Disney ware viele Filme in den letzten Jahren ziemlich lieblos zusammengeschustert worden, eine rühmliche Ausnahme ist für mich "Bärenbrüder", weil auch hier eine sehr schöne und ungewöhnliche Geschichte erzählt wurde.