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Florian

  • Verderbliche Ware!
Apple-Geschäftzahlen 1Q/2017
Januar 31, 2017, 23:41:03

Das Weihnachtsgeschäft lief gut und beschert Apple einen neuen Allzeitrekord, was den Umsatz angeht. Der Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahresquartal leicht geschrumpft.

Edit: In schönen Diagrammen auf https://sixcolors.com/post/2017/01/apples-record-quarter-by-the-numbers/

Umsatz: 78,4 Mrd.$ (+2,5 Mrd. $)
Nettogewinn: 17,9 Mrd. $ (-470 Mio. $)

Der Gewinn pro Aktie ist trotz des kleinen Gewinnrückgangs um acht Cent auf 3,38 bzw. 3,36 Cent.
Dividende steigt um fünf Cent auf 0,57 $ pro Aktie.

Der nun 331 Mrd. $ hohe Geldberg steht nun 199 Mrd. Schulden und Haftungs-Verpflichtungen gegenüber, die trotz der hohen Schuldenaufnahme (um die Steuer für die Repatriierung des Auslandsvermögens zu sparen) langsamer wachsen als der Berg.

Das China-Geschäft leidet unter der dortigen Wirtschaftsentwicklung: -12%
Dafür läuft's in Amerika (alle Länder des Doppelkontinents) besser: +9%
Besonders gut schnitt das Japan-Geschäft ab: +20%
Rest von Pacific Asia: +8%
Europa bescheiden aber stetig: +3%

Der Umsatz mit dem und der Absatz des iPhones steigern sich um je 5% auf 32 Mrd. $.
Es wurden noch nie so viele iPhones in einem Quartal verkauft, nämlich 78,3 Mio.!
Das iPad schwächelt gewaltig mit -19% Geräte und -22% Umsatz.
Und der Mac? Trommelwirbel 1% mehr Geräte und 7% mehr Umsatz. Der durchschnittlich verkaufte Mac wurde also teurer, logisch bei dem Portfolio.

Others/Andere, dass sind AppleTV, Beats-Kopfhörer, Watch u.a.: -8% Umsatz. Stückzahlen werden nicht genannt. Aber wohl auch ein kleiner Sorgenfall. Aber es sind immer noch über vier Mrd. $ Umsatz, nur um mal die Größenordnung darzustellen.

Die Services von der Umsatzbeteiligung an Apps bis Apple Music und Pay steigt um 18% auf jetzt immerhin 7,1 Mrd. $. Das ist fast so viel wie mit 5,4 Millionen verkauften Macs umgesetzt wird!


Ich denke, würde Apple bei den Macs auch mal eine Offensive starten, würde der Umsatz durch die Decke gehen.
Auch die Uhr ist noch lange nicht ausentwickelt. Viel Potential hat wohl Homekit, für mich ist es zwar nichts, aber die Leute werden ein sicheres und komfortables System sicher zu schätzen wissen.

Aber an sowas denken die Analysten nicht, sie wollen das Produkt, welches das iPhone beerben kann. Dieses macht alleine 69% des Umsatzes aus, satte 54,4 Mrd. $.

http://www.apple.com/newsroom/2017/01/apple-reports-record-first-quarter-results.html

Die Audiokonferenz läuft noch, falls dort ausnahmsweise was Relevantes gesagt wird, werde ich es morgen nachtragen (oder wer will).

Fürs laufende Quartal peilt Apple einen Umsatz zwischen 51,5 und 53,5 Mrd. $ an.
« Letzte Änderung: Februar 01, 2017, 00:11:32 von Florian »
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Apple-Geschäftzahlen 1Q/2017
Antwort #1: Februar 01, 2017, 16:37:07
Hab ich mir auch gedacht als ich die Zahlen las. Also die verkauften Macs. Welches war denn das beste Quartal bezogen auf die Verkaufszahlen der Macs?

Und was würde passieren, wenn Apple die Macs mit einer aggressiveren Preisgestaltung verkaufen würde und einen MacPro mini verkaufen würde? Und einen Server nicht vergessen! Ich denke, es gibt doch noch einige, die einen Xserve im Einsatz haben und die auch einen solchen wieder kaufen würden.

Meinetwegen nur noch jeweils einen:

Xserve
MacPro in einem vernünftigen Gehäuse (aufrüstbar)
MacPro mini in einem vernünftigen Gehäuse (aufrüstbar)
iMac 24 Zoll (aufrüstbar)
MacBookPro 15" meinetwegen mit Touchbar (aufrüstbar)
MacBook 13" (aufrüstbar)

Und dann noch standardmäßig mit 3 Jahren Garantie (Xserve 5 Jahre) :)

Das wäre doch was. MBP gibt es dann nur noch mit Touchbar. Dann können sich die Entwickler auch sicherer sein, dass diese längerfristig verfügbar sein wird.

Aber:

1. Ist eh klar, dass das Apple nicht machen wird.
2. Viel entscheidender, würde das Apple wirklich wollen, eine Steigerung der Verkaufszahlen des Macs?

Ist man vielleicht eher daran interessiert die Mac-User früher oder später auf einen Switch zu iOS und iPad zu bewegen? Halte ich ehrlich gesagt für wahrscheinlicher. Man hat ja in iOS erfolgreich sämtliche Reglementierungen eingebaut. Man hat die Kontrolle über die Apps/ AppStore. Daran haben sich schon alle gewöhnt, es gibt keinen Aufschrei (das ist halt so). Man hat die Kontrolle über die Hardware. Müsste dann auch keinen Switch mehr von x86 zu ARM vollziehen.

Oder noch besser. Man stellt in Zukunft die Macs ein, weil eben zu wenige (gemessen an iOS) den Mac benutzen. Nach ein paar Jahren kann man den Mac dann wieder einführen. Mit der Begründung, die ARM Prozessoren seien jetzt so leistungsfähig, dass man diese nicht mehr in iPads verbauen kann (also die Top-CPUs). Und wäre ja schade, wenn man diese nicht verwendet. Dann gibt's ein MacOS XI nach iOS Vorbild (inkl. totaler Kontrolle). Es gibt dann auch keinen Aufschrei und ein "Switch" ist dann auch nicht mehr nötig :)

Ach, und Intel kann Apple auch nicht böse sein. den der ehemalige Mac-User hat einfach keinen Bedarf mehr an x86 :D
« Letzte Änderung: Februar 01, 2017, 16:41:11 von Quaestor »

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Apple-Geschäftzahlen 1Q/2017
Antwort #2: Februar 01, 2017, 19:11:27
Hab ich mir auch gedacht als ich die Zahlen las. Also die verkauften Macs. Welches war denn das beste Quartal bezogen auf die Verkaufszahlen der Macs?

Das dritte Geschäftsquartal 2015, also August bis Oktober. Damals waren es 5,7 Mio. Macs. Also auch nicht sehr viel mehr. Das Portfolio war aber auch nicht viel anders, aber es gab zwei iMac-Updates und lauter neue Macbooks, die heute entweder eingestellt sind oder noch nicht aktualisiert. Insofern denke ich das irgendwo bei fünf Millionen eigentlich das derzeitige Minimum ist.
Warum macht man nicht einen festen Fahrplan wie beim iPhone? Im Januar die Desktops, im April die Laptops. Und im September die iPhones. Druck wäre das ja wohl nicht, niemand zwingt Apple ständig neue Gehäuse zu erfinden!
So wären die Rechner stets halbwegs aktuell und es würden sicher mehr Leute zugreifen als jetzt. Schlimmer wie derzeit geht es ja gar nicht und trotzdem verkauften sie 5,4 Mio. Macs!

Ich kenne viele, die den Mac mini gekauft haben. Vielleicht täuscht der Eindruck, aber eine halbe Mio. Minis bei ø 650 €  wären auch wieder 0,325 Mrd. Das lohnt sich doch, eine kleine Kiste und 08/15-Hardware. Aber vielleicht hat der Mini zeitweise andere Macs verdrängt? Und ein günstigerer Tower würde das noch mehr tun? Trotzdem, ein Tower ab 1200 € ist auch nicht günstig und dann halt die Apothekerpreise bei Upgrades… da verdient man wohl mehr als mit dreieinhalb Jahre alten Spezialgehäuse-Workstations - glaube ich, aber wahrscheinlich kann Apple einfach besser rechnen.
 

Zitat
Ist man vielleicht eher daran interessiert die Mac-User früher oder später auf einen Switch zu iOS und iPad zu bewegen? Halte ich ehrlich gesagt für wahrscheinlicher. Man hat ja in iOS erfolgreich sämtliche Reglementierungen eingebaut. Man hat die Kontrolle über die Apps/ AppStore. Daran haben sich schon alle gewöhnt, es gibt keinen Aufschrei (das ist halt so). Man hat die Kontrolle über die Hardware. Müsste dann auch keinen Switch mehr von x86 zu ARM vollziehen.

Oder noch besser. Man stellt in Zukunft die Macs ein, weil eben zu wenige (gemessen an iOS) den Mac benutzen. Nach ein paar Jahren kann man den Mac dann wieder einführen. Mit der Begründung, die ARM Prozessoren seien jetzt so leistungsfähig, dass man diese nicht mehr in iPads verbauen kann (also die Top-CPUs). Und wäre ja schade, wenn man diese nicht verwendet. Dann gibt's ein MacOS XI nach iOS Vorbild (inkl. totaler Kontrolle). Es gibt dann auch keinen Aufschrei und ein "Switch" ist dann auch nicht mehr nötig :)

Ach, und Intel kann Apple auch nicht böse sein. den der ehemalige Mac-User hat einfach keinen Bedarf mehr an x86 :D

Gar nicht mal so total abwegig.
Allerdings schwächelt das iPad seit Jahren und ist eben kein Ersatz für PCs. Trotz der Bemühungen von Apple, dies so darzustellen.

Ich denke, bald gibt es all diese Gerätegattungen eh nicht mehr. Man hat eine Box oder Handy und steckt es in ein Dock, fertig ist der Desktop. Es werden ja schon halbgare, aber vollfunktionelle PCs in Scheckkartengröße verkauft. ARM macht riesige Fortschritte und am Ende gibt man auch genauso viel aus, weil das Dock 990 € kostet, die Tastatur 200 € und das Display ab 1200 €. :)

Aber hier und heute brauchen wir noch Macs! Apple weiß das ja angeblich, wird ständig beteuert, aber merken tue ich nichts davon.
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Re: Apple-Geschäftzahlen 1Q/2017
Antwort #3: Februar 01, 2017, 20:15:42
Ja, das mit dem Dock ist ne gute Idee. Ich würde es ähnlich bei einem Apple Display sehen. AppleTV (Receiver) angeschlossen und du hast einen TV. Dank AppleTV kann der Inhalt an x-bilibige iPads gestreamt werden.

Bezüglich iPads/ Macs. Es werden doch trotzdem mehr als doppelt so viele iPads als Macs verkauft? Und als Mac-Ersatz -> iPad mit Bluetooth -> Tastatur und Maus angeschlossen und du hast n iPadBook :)

Bezüglich Mac mini Kannibalisierung: Würde sich vielleicht leicht lösen lassen. iMacs als Quad-core. MacPro mini als Dual-core?

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Apple-Geschäftzahlen 1Q/2017
Antwort #4: Februar 01, 2017, 23:55:29
Sich kann man auch das iPad diesbzgl. „aufrüsten“, aber es bleibt ein iOS-Gerät.
Gerade wenn man in mehreren Programmen unterwegs ist, merkt man schnell, wie viel mehr Aufwand das doch ist.

Fürchte natürlich trotzdem, dass es auch für den Mac in diese Richtung geht.
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Beitrag frei Haus geliefert. Frisch von der Apfelinsel.
Re: Apple-Geschäftzahlen 1Q/2017
Antwort #5: Februar 02, 2017, 13:34:48
Na gut, dann begraben wir die Pläne, ich sag gerade mal Cook bescheid :D

Oder es gäbe ein iOS X :)
Ähnlich dem MacOS 7/ 8/ 9 und dann X :D

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Apple-Geschäftzahlen 1Q/2017
Antwort #6: Februar 02, 2017, 14:08:48
Hauptsache, es spült Abermilliarden in die Apple-Kasse. Dann kann man mit Cook sicher drüber reden.
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Apple-Geschäftzahlen 1Q/2017
Antwort #7: Februar 04, 2017, 00:46:38
Tja.

Alle glauben und berichten, es sei ein Rekordquartal gewesen. Auch ich. Das stimmt auch, was den Umsatz angeht. Der riesige Haken: Das Quartal war 14 Wochen lang statt der üblichen 13, quasi ein Schaltquartal.
Das macht einen großen Unterschied - das Quartal wäre mit 13 Wochen ein weiteres Minusquartal im Vergleich zum Vorjahr gewesen.

Hat Apple nun alle verarscht? In den offiziellen Verlautbarungen kann man durchaus lesen, dass das Quartal später endete. Außerdem hätte ein Vergleich mit dem letzten Jahr das auch ergeben. Explizit noch mal erwähnt hat es Apple nicht.

http://lapcatsoftware.com/articles/14weeks.html

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Re: Apple-Geschäftzahlen 1Q/2017
Antwort #8: Februar 04, 2017, 14:34:07
Ich hau zwar immer wieder sehr gerne auf solche Ungenauigkeiten drauf. Aber in dem Fall würde ich sagen, Apple kann nix dafür, dass das Quartal länger war.

Es kommen ja auch wieder andere Quartale. Vielleicht war es das letzte positive Quartal auf lange Zeit. Die Zukunft wird es zeigen.

Als Steve Jobs starb dachte ich mir, jetzt geht das Ganze noch 5 Jahre gut und dann langsam aber stetig Berg ab. Da hab ich mich getäuscht. Bin aber dennoch überzeugt, dass dies auf lange Sicht so eintreffen wird. Da einfach die falschen Entscheidungen getroffen werden, IMO.