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Re: Medienkritik
Antwort #45: Januar 20, 2017, 15:13:26
Werde ich Dir zu liebe tun. Heute und morgen aber nicht mehr. Ich bin gleich weg.
Aber vorneweg: Meine Frage "Ist doch richtig so, oder?" war nicht rhetorisch gemeint. Das ist doch genau der Eindruck, den man bekommt, wenn man nicht tiefer in der Thematik drin ist, oder? Was hält man als Unbeteiligter ohne die Hintergrundinformationen von der neuen Verordnung bzw. was man überhaupt davon mitbekommt?
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Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn, Verstand ist stets bei wen´gen nur gewesen." -- Schiller

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Medienkritik
Antwort #46: Januar 20, 2017, 23:19:03
Du hast recht, so ist es, man sieht keine wirklichen Probleme, wenn man sie nicht auskennt.
Und das ist für die meisten Leute auch so, oder?


Was die Debatte hier angeht, meine ich auch, man braucht nicht haarklein nachweisen, wo denn da die Fehler sind, wenn man dazu keine Lust oder Zeit hat.
Z.b. kann man ja kurz zitieren oder umschreiben, was da falsch ist. Wie bei dem BR-Beitrag zum Digitalfunk, den radneuerfinder zitierte - kann man doch nachvollziehen.

Wenn man Interesse daran hat, die bzw. einzelnen Medien zu kritisieren, kann man das tun, wie man gerade mag. Ganz unabhängig, ob da wirklich Fehler gemacht wurden. Nur handfest sollte es halt schon sein, und nicht nur pauschale Schelte, finde ich.
 
Neulich habe ich mich z.B. über die Süddeutsche geärgert, weil sie aus diesem Dossier gegen Trump voller unbewiesener Fakten ein Riesenthema machten. Zwar durchaus ausgewogen und nicht nur auf den Inhalt bezogen sondern das Drumherum usw., aber eben doch. Fehlinfos waren da keine drin, aber das finde ich journalistisch einfach nicht in Ordnung.
Andererseits kann ich es natürlich auch irgendwo nachvollziehen. Trump ist eben ein Riesenthema.


Fake News im Internet weiß ich gar nicht, ob wir die hier groß diskutieren sollen. Habe jedenfalls persönlich keine große Lust, mich mit diesem Mist über Gebühr zu beschäftigen. Die Gesetzgebung darüber ist dagegen schon sehr interessant.

Ich sehe ein, ich habe das Kuddelmuddel verursacht mit dem Link zu hoaxmap, ff..
 
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Re: Medienkritik
Antwort #47: Januar 24, 2017, 00:28:54
Meine Vorschlag zur Unterscheidung und Definition vom Fake News:

- Es git Falschmeldungen und Irrtümer
- es gibt polierte und geschönte Informationen, also PR
- es gibt Propaganda, Desinformation und Fake News. Diese zeichnen sich vor allem durch die manipulative Wirkung aus, die der Absender beabsichtigt. Der Nachrichtenwert steht hinter diesem Ziel zurück bzw. die Nachricht wird auf maximale Wirkung frisiert oder dafür erfunden.

Natürlich sind die Übergänge fließend und verlaufen je nach Standpunkt des Betrachters unterschiedlich. Kritische Geister werden vielleicht noch einwenden, der Unterschied von PR und Propaganda liegt lediglich in Stil und Dosis.

Fake heißt für den Duden übrigens: Schwindel, Fälschung, Kopie, Nachahmung, Plagiat, Schmu
« Letzte Änderung: Januar 24, 2017, 00:57:47 von radneuerfinder »
Re: Medienkritik
Antwort #48: Januar 24, 2017, 00:57:19
"Ist doch richtig so, oder?"

Ja, da gibts keine Anhaltspunkte für eine gravierende Schlechterstellung von Modellfliegern. Hatte ich ja auch schon mit dem Zitat "Modellflugplatz ... unverändert" aus dem Infoblatt des Ministeriums illustriert.

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Medienkritik
Antwort #51: Januar 24, 2017, 12:59:20
Meine Vorschlag zur Unterscheidung und Definition vom Fake News:

Finde ich ausreichend.
Wie gesagt, im Einzelfall wird man womöglich wieder feststellen, dass man vieles diskutieren kann. Als Leitfaden reicht es aber aus.
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Medienkritik
Antwort #54: Januar 31, 2017, 22:17:55
Zu der „Drohnen-Verordnung“:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Drohnenverordnung-Deutscher-Modellflieger-Verband-hofft-auf-Veto-aus-dem-Bundesrat-3611174.html

Meine Frage an Macflieger: Deckt der Artikel die Kritik im Wesentlichen ab?
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Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Medienkritik
Antwort #55: Februar 02, 2017, 14:27:00
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Re: Medienkritik
Antwort #56: Februar 07, 2017, 19:02:44
Nach SZ, FAZ und vielen anderen Zeitungen demonstriert auch die NZZ das "Machtgefälle" zwischen Zeitung und Leser und schmeißt die Leserkommentare aus ihrem "Hoheitsgebiet":
https://www.nzz.ch/feuilleton/in-eigener-sache-warum-wir-unsere-kommentarspalte-umbauen-ld.143568

Florian

  • Verderbliche Ware!
Re: Medienkritik
Antwort #57: Februar 07, 2017, 23:34:44
Kann ich nachvollziehen.
Die Erklärung ist auch fair und einleuchtend. Ich vermisse die Kommentare nirgends, auch wenn ich manchmal noch auf welche klicke, sofern vorhanden. Zwar waren sie früher öfters mal interessant, aber heute sind erstens viel zu viele, zweitens oft kaum zum Thema und drittens von einer Borniert- und Gehässigkeit, mit der ich mir meine Tage nicht vermiesen will.
Da lobe ich mir Funktionen, die Kommentare nach Leserbewertung sortieren bzw. hervorheben. Die NYT hat das z.B., neben Kommentaren, welche die Redaktion hervorhebt - übrigens durchaus ausgewogen, soll heißen auch Kritik. Aber das erfordert natürlich alles Ressourcen.

 

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Re: Medienkritik
Antwort #58: Februar 11, 2017, 08:02:05
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Complete liberty of contradicting and disproving our opinion, is the very condition which justifies us in assuming its truth for purposes of action; and on no other terms can a being with human faculties have any rational assurance of being right. (John Stuart Mill - On Liberty)
Re: Medienkritik
Antwort #59: Februar 11, 2017, 13:26:57
Aus dem verlinkten Artikel:
"Der neue amerikanische Präsident ist mir weder sympathisch noch geheuer. So wenig wie seine Kollegen in Groß-Russland und Groß-China. Um ein Risiko einschätzen zu können, braucht man nüchterne Informationen"

Volle Zustimmung!

Meine Beobachtung: Dem deutschen Pressewesen war eine Trennung von Nachricht und Kommentar unbekannt. Erst die Alliierten, vor allem Engländer und Amerikaner haben diese Trennung eingeführt und durchgesetzt. Leider verliert sich das seit paar Jahren zusehends wieder. (Und es wird auch offensiv gerechtfertigt: "Kein Ernest Hemingway, kein Ryszard Kapuściński und schon gar kein Egon Erwin Kisch haben zwischen Meinung und Nachricht getrennt.")

Wenn aus diesem Thema Medienkritik sogar ein Faden für "Wo gibts Nachrichtenschwarzbrot?" wird, um so besser. Ohne Kritik wird aber auch das nicht abgehen. ;)